Besteht noch ernsthaftes Interesse an der Realisierung von Wohnungsprojekten auf dem Campusgelände?
Vorlagentyp: V
Inhalt
S A C H S T A N D :
Auskunftsersuchen vom 17.06.2019, V 1320
entstanden aus Vorlage:
OF 826/2 vom
30.05.2019 Betreff: Besteht noch ernsthaftes Interesse an der
Realisierung von Wohnungsprojekten auf dem Campusgelände? Vorgang:
OA 265/18 OBR 2; ST
1855/18 Die Stellungnahmen des
Magistrats in dieser Angelegenheit sind wenig erhellend. Die Stellungnahme vom 21.09.2018,
ST 1855, bezieht sich lediglich auf die Rolle der
Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG) im Verfahren. Aufgrund
der mittlerweile zwei Jahre andauernden Verhandlungen wird der Magistrat um
Beantwortung der folgenden Fragen gebeten: 1. Besteht nach Kenntnis des Magistrats noch eine
realistische Option auf den Kauf des AdA-Gebäudes durch die KEG? 2. Ist eine Annäherung zwischen den
unterschiedlichen Preisvorstellungen der Verhandlungspartner absehbar? 3. Hält der Magistrat die Nutzung der Liegenschaft
durch gemeinschaftliche Wohngruppen derzeit noch für finanziell
darstellbar? 4. Bleibt ein
Verkauf des Grundstücks ausgeschlossen? 5. Wann ist mit einem Ergebnis der Bodenwertanalyse
zu rechnen? 6. Wie wird sich
der ermittelte Bodenwert auf die Höhe der Erbpacht auswirken? 7. Sieht der Magistrat die
Möglichkeit, zugunsten nicht profitorientierter Wohnprojekte Grundstücke zu
einem ermäßigten Erbpachtzins abzugeben? 8. Wie ist der bauliche Zustand des AdA-Gebäudes
einzuschätzen bzw. welche Kosten sind für Renovierung und Umbau des Gebäudes zu
erwarten? 9. Wann soll die
Ausschreibung für die Konzepte gemeinschaftlichen Wohnens erfolgen? Begründung: Am 08.06.2017 erklärte ein Vertreter des
Planungsdezernats anlässlich eines Campusrundgangs, die städtische
Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG) werde das Gebäude der
Akademie der Arbeit (AdA) in der Mertonstraße 30 kaufen. Die an einer
Nutzung interessierten Projektgruppen für gemeinschaftliches Wohnen könnten
nach der Ausschreibung Konzepte für die künftige Nutzung des Gebäudes
einreichen. Die Kaufpreisvorstellung der
Eigentümerin des Gebäudes - die Vermögens- und Treuhandgesellschaft des DGB -
wurde mit 4,2 Millionen Euro angegeben. Das zuständige Dezernat hielt mit
Hinweis auf eine Expertise des städtischen Gutachterausschusses lediglich einen
Kaufpreis in Höhe von 3,6 Millionen Euro für angemessen. Da das Grundstück in
Erbpacht vergeben wird, arbeitet zurzeit noch der Gutachterausschuss an einer
aktuellen Bodenwertermittlung. Angesichts steigender Bodenpreise machen der Ablauf
des Verfahrens und die Informationspolitik des Magistrats den geringen
Stellenwert deutlich, den die Stadt den Wohnprojekten beimisst. Mehreren
Gruppen wurde bereits eine Zusage für einen Platz auf dem Campus gegeben, auf
die Umsetzung der gemachten Versprechungen warten sie allerdings seit Jahren.
Es besteht daher die Befürchtung, dass den Initiativgruppen im Fall der
Akademie der Arbeit (AdA) das gleiche Schicksal droht wie beim Projekt
Philosophicum, bei dem sich die Stadt - bzw. die ABG - nach langen
Verhandlungen schließlich für den Verkauf an einen kommerziellen Investor
entschied, der dort die marktüblichen hochpreisigen Apartments bauen ließ.
Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 2
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Anregung vom
14.05.2018, OA 265
Stellungnahme
des Magistrats vom 21.09.2018, ST 1855
Stellungnahme des
Magistrats vom 18.10.2019, ST 1965
Antrag vom
30.01.2020, OF
1015/2
Antrag vom 28.02.2020, OF 1036/2
Anregung an den
Magistrat vom 27.05.2020, OM 6054
Beratung im Ortsbeirat: 2 Aktenzeichen: 61 0