Dem Niederräder Mainfeld eine neue Perspektive geben
Vorlagentyp: NR CDU, GRÜNE, FDP
Begründung
Perspektive geben Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Der Magistrat wird gebeten, zusammen mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wohnheim GmbH und ihrer Konzernmutter, der ABG Frankfurt Holding Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft mbH, ein Konzept zu entwickeln und der Stadtverordnetenversammlung und dem Ortsbeirat vorzulegen, wie das Niederräder Mainfeld weiterentwickelt werden kann. Im Rahmen dieses Konzepts sind folgende Punkte zu berücksichtigen:
- a) Das Niederräder Mainfeld bedarf einer ausgewogenen Bewohnerstruktur. b) Die Größen der Wohnungen müssen den heutigen Anforderungen entsprechen. c) Nicht nur das Wohnumfeld, sondern auch die für das Mainfeld charakteristischen Zugänge zum Main sowie die Öffnung zum Stadtteil Niederrad sind im Rahmen der Frei- und Grünflächenplanung zu verbessern. d) Am Ende der Sanierungs- bzw. Neubaumaßnahmen müssen sämtliche Gebäude einen hohen energetischen Standard haben, Passivhausstandard oder mindestens 30% unter der zum Zeitpunkt des Baubeginns aktuellen ENEV liegen.
- Nach Beendigung der Maßnahme muss gesichert sein, dass a) alle derzeitigen Bewohnerinnen und Bewohner des Mainfelds, die dies wünschen, in das Mainfeld zurückziehen können, b) sich die Gesamtzahl der nach dem
- Förderweg geförderten (Sozial-)Wohnungen nicht verringert hat. In dem Konzept ist anzugeben, wo ggf. ein Teil der im Niederräder Mainfeld entfallenden Sozialwohnungen zum Ausgleich neu geschaffen werden.
- Der Magistrat und die städtischen Wohnungsbaugesellschaften sollen gemeinsam prüfen, ob eine Sanierung im Bestand oder ein Rückbau der bestehenden Gebäude sinnvoller und geeigneter ist, die vorstehend genannten Ziele zu verwirklichen.
- Der Magistrat soll die Wohnheim GmbH auffordern, als vertrauensbildende Maßnahme folgende Vorschläge der Bewohnerinnen und Bewohner zu realisieren: a) Die Errichtung einer dritten Hausmeisterstelle als direkten Ansprechpartner für und zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern. b) Die Verbesserung der Reparaturdienste der von den Hausmeistern extern beauftragten Firmen. c) Alle Möglichkeiten zur Erhöhung der subjektiven Sicherheit (besonders auch für Mütter mit Kindern) zu nutzen.
- Das Niederräder Mainufer darf nicht isoliert betrachtet werden. Daher müssen in einer ersten Planungsphase die angrenzenden Bereiche im nördlichen Niederrad in die Überlegungen einbezogen werden. Dazu gehört auch die Entwicklung des Stadtteilzentrums um den Bruchfeldplatz.
- Zur Umsetzung dieser wichtigen städtebaulichen Maßnahme ist die vom Planungsdezernat bereits erfolgreich initiierte Planungswerkstatt weiter zu führen, in der die Bewohnerinnen und Bewohner Gelegenheit haben, sich mit Ideen und Anregungen an der Umstrukturierung ihres Viertels zu beteiligen. Begründung: Der Vorschlag der Wohnheim GmbH und ihrer Konzernmutter ABG FH hat zwei positive Aspekte. Zum einen wäre der Rückbau der in den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erstellten Gebäude ein Beitrag zur wünschenswerten Reparatur des Stadtbildes. Zum anderen könnten häufige Probleme des sozialen Wohnungsbaus, die insbesondere in Hochhaussiedlungen wie im Mainfeld zu verzeichnen sind, - nach den entsprechenden Beteiligungsprozessen der Bewohnerinnen und Bewohner - einer nachhaltigen Lösung zugeführt werden. Die bereits seit Jahren in beträchtlicher Höhe für die Verbesserung der sozialen Infrastruktur bereitgestellten finanziellen Mittel reichen unter den gegebenen Bedingungen nicht aus. Vielmehr sind nachhaltige bauliche und energetische Maßnahmen angezeigt, die in Verbindung mit einer verbesserten sozialen Mischung der BewohnerInnen und teilweisem Um- bzw. Neubau erst finanziert und auf eine nachhaltige Grundlage gestellt werden können. Die Idee eines behutsamen und vor allem sozialverträglichen Umbaus der vorhandenen Wohngebäude in Verbindung mit einer infrastrukturellen und stadtplanerischen Neukonzeption könnte aus der spezifischen Problemsituation führen, in der sich viele vergleichbare Wohnanlagen in Frankfurt befinden. Dabei müssen selbstverständlich auch Aspekte des demographischen Wandels, der Wohnumfeldverbesserung, der Energieeffizienz der Gebäude und der Öffnung zum Stadtteil berücksichtigt werden. Ein solch exemplarisches Projekt im Niederräder Mainfeld könnte im Erfolgsfall Vorbild für vergleichbare Maßnahmen in anderen Frankfurter Stadtteilen sein. Daher gilt es, diesen Denkanstoß der Wohnheim GmbH jetzt aufzugreifen und bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Mainfelds für eine maximale Beteiligung an der bereits begonnenen Planungswerkstatt zu werben.
Inhalt
S A C H S T A N D :
Antrag vom 24.09.2009, NR 1563 Betreff: Dem Niederräder Mainfeld eine neue
Perspektive geben Die Stadtverordnetenversammlung möge
beschließen: Der Magistrat wird gebeten, zusammen
mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wohnheim GmbH und ihrer
Konzernmutter, der ABG Frankfurt Holding Wohnungsbau- und
Beteiligungsgesellschaft mbH, ein Konzept zu entwickeln und der
Stadtverordnetenversammlung und dem Ortsbeirat vorzulegen, wie das Niederräder
Mainfeld weiterentwickelt werden kann. Im Rahmen dieses Konzepts sind folgende Punkte zu
berücksichtigen:
1. a) Das Niederräder Mainfeld
bedarf einer ausgewogenen Bewohnerstruktur. b) Die Größen der Wohnungen müssen den
heutigen Anforderungen entsprechen. c) Nicht nur das Wohnumfeld, sondern
auch die für das Mainfeld charakteristischen
Zugänge zum Main sowie die Öffnung zum Stadtteil Niederrad sind im Rahmen der
Frei- und Grünflächenplanung zu
verbessern. d) Am Ende der
Sanierungs- bzw. Neubaumaßnahmen müssen sämtliche Gebäude einen hohen
energetischen Standard haben, Passivhausstandard oder mindestens 30% unter
der zum Zeitpunkt des Baubeginns aktuellen ENEV liegen. 2. Nach Beendigung der Maßnahme muss gesichert sein,
dass a) alle derzeitigen
Bewohnerinnen und Bewohner des Mainfelds, die dies wünschen, in
das Mainfeld zurückziehen können, b) sich die Gesamtzahl der nach dem 1.
Förderweg geförderten (Sozial-)Wohnungen nicht verringert hat. In dem
Konzept ist anzugeben, wo ggf. ein Teil der im Niederräder
Mainfeld entfallenden Sozialwohnungen zum Ausgleich neu
geschaffen werden. 3. Der Magistrat und die städtischen
Wohnungsbaugesellschaften sollen gemeinsam prüfen, ob eine Sanierung im Bestand
oder ein Rückbau der bestehenden Gebäude sinnvoller und geeigneter ist, die
vorstehend genannten Ziele zu verwirklichen. 4. Der Magistrat soll die Wohnheim GmbH auffordern,
als vertrauensbildende Maßnahme folgende Vorschläge der Bewohnerinnen und
Bewohner zu realisieren: a) Die Errichtung einer dritten Hausmeisterstelle
als direkten Ansprechpartner für und zwischen den Bewohnerinnen und
Bewohnern. b) Die Verbesserung der
Reparaturdienste der von den Hausmeistern extern beauftragten Firmen. c) Alle Möglichkeiten zur Erhöhung der subjektiven
Sicherheit (besonders auch für Mütter mit Kindern) zu nutzen. 5. Das Niederräder Mainufer darf nicht isoliert
betrachtet werden. Daher müssen in einer ersten Planungsphase die angrenzenden
Bereiche im nördlichen Niederrad in die Überlegungen einbezogen werden. Dazu
gehört auch die Entwicklung des Stadtteilzentrums um den Bruchfeldplatz.
6. Zur Umsetzung dieser wichtigen städtebaulichen
Maßnahme ist die vom Planungsdezernat bereits erfolgreich initiierte
Planungswerkstatt weiter zu führen, in der die Bewohnerinnen und Bewohner
Gelegenheit haben, sich mit Ideen und Anregungen an der Umstrukturierung ihres
Viertels zu beteiligen. Begründung: Der Vorschlag der Wohnheim
GmbH und ihrer Konzernmutter ABG FH hat zwei positive Aspekte. Zum einen wäre der Rückbau der in
den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erstellten
Gebäude ein Beitrag zur wünschenswerten Reparatur des Stadtbildes. Zum anderen
könnten häufige Probleme des sozialen Wohnungsbaus, die insbesondere in
Hochhaussiedlungen wie im Mainfeld zu verzeichnen sind, - nach den
entsprechenden Beteiligungsprozessen der Bewohnerinnen und Bewohner - einer
nachhaltigen Lösung zugeführt werden. Die bereits seit Jahren in beträchtlicher
Höhe für die Verbesserung der sozialen Infrastruktur bereitgestellten
finanziellen Mittel reichen unter den gegebenen Bedingungen nicht aus. Vielmehr
sind nachhaltige bauliche und energetische Maßnahmen angezeigt, die
in Verbindung mit einer verbesserten sozialen Mischung der BewohnerInnen
und teilweisem Um- bzw. Neubau erst finanziert und auf eine nachhaltige
Grundlage gestellt werden können. Die Idee eines behutsamen und vor allem
sozialverträglichen Umbaus der vorhandenen Wohngebäude in Verbindung mit einer
infrastrukturellen und stadtplanerischen Neukonzeption könnte aus der
spezifischen Problemsituation führen, in der sich viele vergleichbare
Wohnanlagen in Frankfurt befinden. Dabei müssen selbstverständlich auch Aspekte
des demographischen Wandels, der Wohnumfeldverbesserung, der Energieeffizienz
der Gebäude und der Öffnung zum Stadtteil berücksichtigt werden. Ein solch
exemplarisches Projekt im Niederräder Mainfeld könnte im Erfolgsfall Vorbild
für vergleichbare Maßnahmen in anderen Frankfurter Stadtteilen sein. Daher gilt es, diesen Denkanstoß der
Wohnheim GmbH jetzt aufzugreifen und bei den Bewohnerinnen und Bewohnern
des Mainfelds für eine maximale Beteiligung an der bereits begonnenen
Planungswerkstatt zu werben. Antragsteller:
CDU
GRÜNE
FDP
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Bericht des
Magistrats vom 12.02.2010, B 103
Bericht des
Magistrats vom 26.07.2010, B 474
Bericht des
Magistrats vom 04.02.2011, B 96
Bericht des
Magistrats vom 03.05.2013, B 218
Vortrag des
Magistrats vom 11.05.2015, M 72 Zuständige
Ausschüsse:
Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau Beratung im Ortsbeirat: 5
Zuständige sonstige Gremien:
KAV
Versandpaket: 30.09.2009 Beratungsergebnisse: 36. Sitzung des OBR 5
am 25.09.2009, TO I, TOP 29 Beschluss: Die Vorlage NR
1563 dient zur Kenntnis. Abstimmung:
CDU, 1 SPD,
GRÜNE, FAG und FDP gegen 3 SPD (= Ablehnung); LINKE. (= Enthaltung)
34. Sitzung des
Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 28.09.2009, TO I, TOP
11 Beschluss: nicht auf TO
Die Beratung der
Vorlage NR 1563 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung
zurückgestellt. Abstimmung: CDU, SPD, GRÜNE,
LINKE., FDP, FAG und Freie Wähler 40. Sitzung der KAV am
26.10.2009, TO II, TOP 18 Beschluss: Die Vorlage NR
1563 dient zur Kenntnis. 35. Sitzung des
Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 02.11.2009, TO I, TOP
15 Bericht: TO II Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage NR
1563 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
Abstimmung:
Ziffer 4.: CDU, SPD, GRÜNE, LINKE., FDP, FAG und Freie
Wähler Rest der Vorlage: CDU, GRÜNE, LINKE., FDP, FAG und Freie Wähler
gegen SPD (= Prüfung und Berichterstattung im Rahmen der Vorlage NR 1515)
Sonstige Voten/Protokollerklärung: REP (=
Annahme) ÖkoLinX-ARL (= Ablehnung) 38. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 12.11.2009, TO I, TOP 8 Beschluss: 1.
a)
Die Ziffer 1. der Vorlage NR 1515 wird abgelehnt. b) Die Ziffer 2. der
Vorlage NR 1515 wird dem Magistrat zur Prüfung und Berichterstattung
überwiesen. c) Der Ziffer 3. der Vorlage NR 1515 wird im Rahmen der
Vorlage NR 1563 zugestimmt. 2.
Die
Vorlage OA 993 wird im vereinfachten Verfahren erledigt.
3.
a)
Der Vorlage NR 1563 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. b) Die
Wortmeldungen der Stadtverordneten Baier, Tafel-Stein, Sautner, Reininger,
Heumann, auf der Heide und Hübner dienen zur Kenntnis.
Abstimmung:
zu 1. a) CDU, GRÜNE,
FDP und REP gegen SPD und LINKE. (= Annahme) sowie FAG und Freie Wähler (=
Prüfung und Berichterstattung) b) CDU, GRÜNE, FAG und Freie Wähler gegen
SPD und LINKE. (= Annahme) sowie FDP und REP (= Ablehnung) c) CDU und
GRÜNE gegen SPD und LINKE. (= Annahme), FDP und REP (= Ablehnung) sowie FAG
und Freie Wähler (= Prüfung und Berichterstattung)
zu 2.
CDU, GRÜNE und FDP gegen SPD, LINKE., FAG und REP (= Annahme)
sowie Freie Wähler (= Prüfung und Berichterstattung)
zu 3.
zu a) Ziffern 1. bis 3., 5. und 6.: CDU, GRÜNE, FDP, FAG,
Freie Wähler und REP gegen SPD (= Prüfung und Berichterstattung im Rahmen der
Vorlage NR 1515) und LINKE. (= Ablehnung) Ziffer 4.: CDU, SPD, GRÜNE,
FDP, FAG, Freie Wähler und REP gegen LINKE. (= Ablehnung)
Beschlussausfertigung(en): § 7097, 38. Sitzung
der Stadtverordnetenversammlung vom 12.11.2009 Aktenzeichen: 61 0