Wohngebiet An der Sandelmühle: Verkehrskonzept vor Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 899
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 09.03.2017, OM
1330 entstanden aus
Vorlage: OF 121/8 vom
07.03.2017 Betreff: Wohngebiet An der Sandelmühle:
Verkehrskonzept vor Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 899
Vorgang: OA 415/13 OBR 8; ST
64/14; M 141/16; Beschl. d. Stv.-V. vom 17.11.2016, § 711 Der Magistrat wird gebeten, vor dem
Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 899 das von der
Stadtverordnetenversammlung (§ 711 vom 17.11.2016) geforderte Verkehrskonzept zu erarbeiten und dem Ortsbeirat 8 und der
Öffentlichkeit vorzustellen. Das Konzept soll den durch zahlreiche
Veränderungen und Baumaßnahmen (Bebauung des Areals Sandelmühle, Neubau des
Gerätehauses für die Freiwillige Feuerwehr Heddernheim, Umbau des Bahnübergangs
in der Hessestraße) zunehmenden Verkehr im Bereich
Hessestraße/Olof-Palme-Straße/An der Sandelmühle/Kupferhammer aufnehmen und
berücksichtigen.
Das zu erstellende Verkehrskonzept
soll Auskunft geben, wie der Verkehr während der jeweiligen Baumaßnahme und
nach Abschluss dieser Maßnahmen geregelt werden soll. Der Magistrat wird im Rahmen des Beschlusses der
Stadtverordnetenversammlung vom 17.11.2016, § 711, außerdem gebeten,
1. eine nördliche zweite Zufahrt
über die Kaltmühle (Brückenbauwerk) von einem zweiten, externen Gutachter
prüfen zu lassen und die Ergebnisse zusammen mit der Auffassung des Magistrates
(ST 64 v. 17.01.2014) dem Ortsbeirat vorzustellen. Der Entwurf des
Bebauungsplanes ist hinsichtlich der Baufenster ggf. so zu ändern, dass eine
Straße zur geforderten Brücke über den Urselbach möglich ist; 2. zu prüfen und zu berichten, welche
Möglichkeiten bestehen, die Olof-Palme-Straße zwischen Marie-Curie-Straße und
Lurgiallee zu verbreitern; 3.
zu prüfen und zu berichten, wie die Auswirkungen der bestehenden Probleme zu
Verkehrsspitzenzeiten an der Kreuzung Olof-Palme-Straße/An der Sandelmühle
(Knotenpunkt mit Schienenquerung) bzw. infolge der Lichtsignalanlage vor dem
Discount-Supermarkt an der Olof-Palme-Straße 7 auf das auch zukünftig
bestehende Gewerbegebiet "An der Sandelmühle" gemildert werden können, wenn auf
der Straße An der Sandelmühle zusätzlicher Verkehr für 250 Wohneinheiten
und eine Kita zu erwarten ist. Begründung: Aktuell zeigen sich bereits bei der bestehenden
Bebauung und den örtlichen Nutzungen zu Verkehrsspitzenzeiten erhebliche
Probleme an der Kreuzung Olof-Palme-Straße/An der
Sandelmühle/Hessestraße/Kupferhammer durch Rückstauungen. Die geplante
Wohnbebauung sowie die weiteren Baumaßnahmen werden die verkehrlichen
Belastungen dieser Kreuzung, einem Knotenpunkt mit Schienenquerung, nochmals
erhöhen. Auch in der Begründung des
Bebauungsplans heißt es: "Lösungsansätze, die zu einer strukturellen
Verbesserung der Erschließung beitragen können, müssen das gesamte Umfeld in
Heddernheim betrachten. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens sind diese
Lösungsansätze nicht umzusetzen." Deshalb ist es unbedingt notwendig, vor dem
Bebauungsplanverfahren eine Lösung für den bestehenden und zusätzlichen Verkehr
zu entwickeln. Die Öffentlichkeit (insbesondere die
Anwohner, Nutzer des Verbrauchermarktes, Mitarbeiter des Gewerbebetriebs in der
Sandelmühle, Gäste des Hotels, Restaurants und Campingplatzes und die
jeweiligen Gewerbetreibenden) sowie der Ortsbeirat 8 sollten vor Beginn der
oben aufgeführten Baumaßnahmen wissen, wie der Verkehr während der jeweiligen
Bauphasen und nach Fertigstellung des Wohngebietes geregelt werden soll.
Die erforderlichen zusätzlichen Verkehrskapazitäten
zur Erschließung des geplanten Wohngebietes "An der Sandelmühle" müssen nach
Ansicht des Ortsbeirates zwingend durch eine zweite Zufahrt in Höhe Kaltmühle
hergestellt werden. Die Auffassung, es könne dort ein "autoarmes" Wohngebiet
entwickelt werden, steht kaum mit der zu erwartenden Realität in Einklang. Es
kann nur darum gehen, den Pkw-Verkehr möglichst flüssig zu führen, damit die
Belastungen für die Anwohner etwa Am Kupferhammer oder An den Mühlwegen
möglichst gering sind. Eine Entlastung des Zufahrtverkehrs könnte zum
Beispiel durch eine Verbreiterung der Olof-Palme-Straße in ihrem nördlichen
Teilabschnitt ermöglicht werden. Diese Strecke ist schon heute aufgrund der
Nähe zur A 661 viel befahren und eine wesentliche und logische
Erschließungsstraße für diesen Teil von Heddernheim. Da die Straße viel zu eng
ist, auf ihr Tempo 30 gilt und zudem seitlich geparkt wird, kommt es zu
erheblichen Fahrverzögerungen, die bei einer entsprechenden Verbreiterung der
Straße wegfallen würden. Die Stadt sollte versuchen, die angrenzenden
Grundstücke mit zum Teil überdimensionierten Flächen für Fußgängerwege und
Straßenbegleitgrün als Teilflächen zu erwerben und die Straße entsprechend
auszubauen. Davon profitieren Anwohner (weniger Lärm durch wieder anfahrende
Fahrzeuge), Verkehrsteilnehmer, die zum Ortskern von Heddernheim fahren wollen,
und vor allem auch der nach Heddernheim von der A 661 einfahrende
Wirtschaftsverkehr. Durch den expandierenden Wohnungsbau fallen in
Frankfurt weitere Gewerbeflächen weg. Das gilt auch für das Gebiet "An der
Sandelmühle" mit rund 4,5 Hektar. Bleiben wird das Unternehmen Diehl
Aerospace mit rund 400 Mitarbeitern. Für dieses wichtige Unternehmen der
Luftfahrzeugausrüstung sollten durch die Entwicklung eines Wohngebietes in
unmittelbarer Nachbarschaft wenigstens keine Nachteile entstehen. Eine
gründliche Prüfung aller Möglichkeiten, wie die Verkehrserschließung zukünftig
für alle Anlieger der Sandelmühle inklusive der dort ansässigen Unternehmen
zufriedenstellend gewährleistet werden kann, ist aus Sicht des Ortsbeirates
unverzichtbar. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 8
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Anregung vom
29.08.2013, OA 415
Stellungnahme
des Magistrats vom 17.01.2014, ST 64
Vortrag des
Magistrats vom 11.07.2016, M 141
Stellungnahme des
Magistrats vom 19.06.2017, ST 1126
Aktenzeichen: 61 00