Skip to main content Skip to navigation Skip to footer

Sanierung und Erweiterung des Jüdischen Museums Teilprojekt: Konzeptionelle Überarbeitung der Ausstellung des Museums Judengasse und Verlegung des Haupteingangs hier: Bau- und Finanzierungsvorlage

Vorlagentyp: M

Inhalt

S A C H S T A N D : Vortrag des Magistrats vom 12.12.2014, M 237 Betreff: Sanierung und Erweiterung des Jüdischen Museums Teilprojekt: Konzeptionelle Überarbeitung der Ausstellung des Museums Judengasse und Verlegung des Haupteingangs hier: Bau- und Finanzierungsvorlage Vorgang: l. Beschl. d. Stv.-V. vom 12.09.2013, § 3625 (M 118) 1. Es dient zur Kenntnis, dass im Rahmen der o.g. Beschlüsse zum Projekt Sanierung und Erweiterung des Jüdischen Museums auch die konzeptionelle Überarbeitung und Instandsetzung des Museums Judengasse in der Kurt-Schumacher-Straße 10 beschlossen worden ist. Ebenso wurde auch die Verlegung des Haupteingangs hin zum Börneplatz zur Anbindung an den Jüdischen Friedhof beschlossen. Die Planung all dieser Maßnahmen mit der entsprechenden Kostenberechnung liegt nun vor. 2. Für die oben genannten Maßnahmen werden aus dem Projektbudget für die Sanierung und Erweiterung des Jüdischen Museums von 50 Mio. € insgesamt 3,25 Mio. € bewilligt. Die dafür notwendigen Mittel stehen in der Produktgruppe 21.26 für 2014 ff. bereits zur Verfügung. Für weitere wünschenswerte Ergänzungen der Museografie bemüht sich das Jüdische Museum um Drittmittel. Es sind zurzeit rund 475.000,00 € von verschiedenen Stiftungen für die Museografie des Museums Judengasse in Aussicht gestellt worden. Sollten diese und ggf. weitere Mittel bewilligt werden, erhöht sich das Projektbudget für das Museum Judengasse um die Summe der eingeworbenen Drittmittel. 3. Für den Umzug (Vorbereitung der Objekte, Verpackung, Transport) und die Einlagerung von Objekten aus dem Museum Judengasse werden Kosten in Höhe ca. 30.000 € anfallen. Die entsprechenden Mittel sind im Entwurf des Haushaltsplan 2015ff enthalten und werden bewilligt. 4. Es dient zur Kenntnis, dass sich nach Fertigstellung der Maßnahmen und Inbetriebnahme des Museums Judengasse die jährlichen Unterhaltungskosten voraussichtlich nicht erhöhen werden. Durch den Einsatz von LED-Leuchtmitteln in Zusammenhang mit der Instandsetzung der Beleuchtungsanlage wird versucht, mittelfristig eine Steigerung der Stromkosten zu vermeiden. Begründung: A. Zielsetzung: Mit dem Grundsatzbeschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 02.02.2012 wurde die Neukonzeption der Dauerausstellung des Jüdischen Museums und des Museums Judengasse beschlossen und die MuseumsBausteine GmbH (damals "Museumsufer Frankfurt GmbH" in Gründung) damit betraut. Nun wird die konzeptionelle Überarbeitung der Dauerausstellung des Museums Judengasse als Teil der gesamten neuen Ausstellung des Jüdischen Museums vorgezogen. Dies ist notwendig und sinnvoll, da auf diese Weise der Betrieb des Jüdischen Museums im Museum Judengasse auch während der Durchführung der Sanierung und Realisierung der Erweiterung des Haupthauses gewährleistet ist. 2013 wurde ein VOF-Verfahren für die Museografie sowohl des Jüdische Museums als auch des Museums Judengasse durchgeführt. Anhand von drei ausstellungsspezifischen Aufgaben, unter anderem auch einer für das Museum Judengasse, konnte das gestalterische und konzeptionelle Verständnis der sich bewerbenden Planungsbüros in diesem Verfahren dargestellt werden. Von den sieben teilnehmenden Büros konnte sich die Planungsgemeinschaft Space 4 / team stratenwerth durchsetzen, da die Umsetzung der gestellten Aufgaben das größte Verständnis für die Zielsetzungen des Jüdischen Museums und des Museums Judengasse deutlich machte. B. Alternativen: Keine, da aufgrund der starken Überalterung der Ausstellung und des Instandsetzungsstaus in den Räumlichkeiten ein weiterer Ausstellungsbetrieb mit pädagogischem Programm nicht möglich wäre. C. Lösung: Bisher wurden im Museum Judengasse neben den Ausgrabungen der historischen Judengasse zahlreiche Wechselausstellungen zu sehr unterschiedlichen Themen gezeigt. Zukünftig wird die neue Dauerausstellung anhand des authentischen Ortes das Leben der jüdischen Gemeinde in Frankfurt erzählen bis zur Auflösung ab 1800. Neben den Ausgrabungen stellt auch der Jüdische Friedhof ein herausragendes Zeugnis der Gemeinde dar, ist er doch einer der wenigen historischen Orte in der Stadt, der vom 12. Jahrhundert bis heute erhalten geblieben ist. Dieser Ort wird in die zukünftige Dauerausstellung stärker eingebunden. Die neue Dauerausstellung: Die heutige Eingangssituation an der Kurt-Schumacher-Straße führt direkt über die historische Lage der Judengasse ins Museum. Da jedoch dieser Bereich zusätzlich die dienenden Funktionen wie Sicherheitsschleuse, Kasse, Garderobe aufnehmen muss, ist es für die Besucher nur sehr schwer möglich, den Zusammenhang mit dem historischen Ort bereits hier nachzuvollziehen. Diese Inanspruchnahme dieses wichtigen Ortes durch weitere Funktionen erschien dem Museum nicht mehr angemessen. Die im Vorfeld durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, dass sich gebäudeintern funktional deutliche Verbesserungen durch die Verlegung des Haupteingangs ergeben. Zudem gelingt es dadurch auch den Friedhof in die neue Dauerausstellung stärker einzubinden und für die Besucher präsenter zu gestalten. Durch das gebäudehohe gläserne Atrium, das ursprünglich als Passage konzipiert worden war, betritt man nun das Museum und wird direkt in die Sicherheitsschleuse gelenkt. Diese befindet sich wie auch die weiteren dienenden Funktionen wie Kasse, Garderobe und Personalraum in dem zweigeschossigen Gebäudeteil, das dem Atrium vorgelagert an der Battonnstraße liegt. Die Besucher werden anschließend wieder über das Atrium in die Räume der Dauerausstellung geleitet, die innerhalb des Hauptgebäudekomplexes liegen. Hier findet zunächst die Einführung mittels Informationen über den Ort statt, insbesondere zum Börneplatzkonflikt. In einem separaten Raum wird durch ein Stadtmodell mit akustischer Bespielung weiter in die Thematik eingeführt. Dann erreicht man die Galerie oberhalb der Ausgrabungsbereiche, auf denen verschiedene Aspekte des jüdischen Alltagslebens in der Judengasse anhand von ausgewählten Objekten dargelegt werden. Die Ausgrabungen selbst werden noch stärker in den Fokus gerückt. Die gesamte Ausstellung wird mittels einer Kinderspur auch jüngeren Ausstellungsbesuchern die Geschichte und Geschichten der Judengasse nahebringen. Drittmittel Aufgrund der Neuorganisation der Räumlichkeiten durch die Verlegung des Haupteingangs entsteht deutlich mehr Ausstellungsfläche als ursprünglich kalkuliert. Dadurch, dass nun auch das ehemalige Schindlerzentrum und die Galerien angrenzend an die Ausgrabungsbereiche als reine Ausstellungsflächen genutzt werden, entstehen statt der geplanten ca. 700m2 Ausstellungsfläche nun ca. 1.030m2, davon nehmen die Ausgrabungen eine Fläche von rund 490 m2 ein. Dadurch ist das im Jahr 2012 auf Basis dieser geringeren Ausstellungsfläche kalkulierte Budget für die Neuausstattung der Dauerausstellung jetzt eher knapp bemessen. Da die Museumsleitung große Erfahrung in der Einwerbung von Drittmitteln hat - die Wechselausstellungen der letzten Jahre wurden größtenteils dadurch finanziert - werden in gemeinsamer Abstimmung zwischen Kulturamt und Museum einige Leistungen, wie beispielsweise der Audioguide oder eine höherwertige Ausstattung der Museumspädagogik, auf Option gesetzt. Die Finanzierung dieser Leistungen wird über Drittmittel angestrebt. Auf diese Weise können die ursprünglich für eine kleinere Fläche geplanten Qualitäten gehalten werden, was auch unter Nachhaltigkeitsaspekten notwendig erscheint. Sollten die bei verschiedenen Stiftungen beantragten und bereits in Aussicht gestellten Mittel bewilligt werden, können auch alle optionalen Leistungen realisiert werden. Der neue Haupteingang: Durch die Verlegung des Haupteingangs von der Kurt-Schumacher-Straße hin zum Börneplatz wird eine aussagekräftige Signaletik (Wegeführung) zur Leitung der zukünftigen Besucher erforderlich. Erste Elemente dieses Leitsystems sind Sichtkästen in den Fensteraussparungen der Fassade entlang der vorgelagerten zweigeschossigen Bebauung an der Battonnstraße. Weitere Maßnahmen werden zurzeit entwickelt. Durch den herrschenden Niveauunterschied zwischen der Battonnstraße und dem neuen Haupteingang von rund 1,25 m ist für eine barrierefreie Erschließung des Museums eine entsprechende Rampenanlage zu errichten. Aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zur Gedenkstätte mit dem Schotterbelag, der Teil der Gedenkstätteninszenierung ist, wurden gemeinsam mit den Gestaltern der Gedenkstätte die Abmessungen des neuen Vorplatzes bestimmt. Der sich dann ergebende Raum zur Herstellung einer Rampe, die den beschrieben Höhenunterschied überwindet, wäre recht beengt. Durch die Gestaltung von querliegenden, hintereinander geschalteten Rampen, in denen die Treppenstufen integriert worden sind, konnte dies gelöst werden. Eine Treppe führt nach Abschluss des Museumsbesuchs hin zum Jüdischen Friedhof, zuvor weist eine Informationstafel auf dem Platz auf diese Möglichkeit eines Friedhofbesuchs hin. Die Jüdische Gemeinde, in deren Verwaltung sich der Jüdische Friedhof befindet, begrüßt das Interesse an diesem Ort, insbesondere die stärkere Einbindung in das pädagogische Programm. Instandsetzung Die weiteren baulichen Eingriffe, die durch die Verlegung des Eingangs notwendig werden, sind so gering wie möglich gehalten. Etliche Maßnahmen werden zum einen aufgrund des Instandsetzungsstaus notwendig wie die komplette Erneuerung der Beleuchtungsanlage. Des Weiteren wurde sowohl die Brandschutztechnik als auch die Sicherheitstechnik auf den neuesten Stand gebracht. Weitere Maßnahmen, wie z. B. die Instandsetzung der Einbruchmeldeanlage, werden aus dem Budget für die jährliche Instandsetzung finanziert, um das Budget für das Gesamtprojekt Sanierung und Erweiterung des Jüdischen Museums zu entlasten. D. Kosten Der Investitionsbedarf für die konzeptionelle Neuausstattung und die Verlegung des Haupteingangs wird auf brutto 3.250.000 € (siehe Kostendeckblatt) berechnet. Diese Mittel stehen innerhalb des Gesamtprojektes Sanierung und Erweiterung des Jüdischen Museums in den Haushalten 2014 bis 2016 zur Verfügung. Mittelabfluss 2014: 250.000 € Mittelabfluss 2015 2.700.000 € Mittelabfluss 2016 300.000 € Jahresfolgekosten der Maßnahme für das Museum Judengasse Sachkosten/Personalkosten Keine Kapitalkosten Kalkulatorische Verzinsung 130.000 € Abschreibung 147.489,33 € Jahreserträge Die Jahreserträge durch Eintrittseinnahmen, Katalogverkauf u.a. dient seit Jahren neben den von den Museen eingeworbenen Drittmitteln bei allen Museen zur Finanzierung von Ausstellungen und Veranstaltungen. Stellenplanmäßige Auswirkungen Keine E. Umzug Um die baulichen Maßnahmen durchführen zu können, müssen das Museum Judengasse ausgeräumt und die Objekte bis zur weiteren Verwendung eingelagert werden. Ein Teil dieser Objekte werden aufgrund der Neukonzeption der Dauerausstellung später im Jüdischen Museum am Untermainkai gezeigt. Für das Aus- und Einräumen der Objekte, den fachgerechten Transport sowie die Einlagerung werden Kosten in Höhe von ca. 30.000 € anfallen. Diese Summe ist bereits im Entwurf des Haushalts 2015 / 2016 im Ergebnishaushalt des Jüdischen Museums vorgesehen. Anlage 1_geprueftes_Kostendeckblatt (ca. 64 KB) Anlage 2_Erlaeuterungsbericht (ca. 417 KB) Anlage 3_Plaene (ca. 524 KB) Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Vortrag des Magistrats vom 09.12.2011, M 227 Vortrag des Magistrats vom 28.06.2013, M 118 Vortrag des Magistrats vom 29.05.2015, M 91 Vortrag des Magistrats vom 10.11.2017, M 218 Vortrag des Magistrats vom 30.04.2021, M 56 Zuständige Ausschüsse: Kultur- und Freizeitausschuss Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau Haupt- und Finanzausschuss Beratung im Ortsbeirat: 1 Zuständige sonstige Gremien: KAV Versandpaket: 17.12.2014 Beratungsergebnisse: 36. Sitzung des Kultur- und Freizeitausschusses am 15.01.2015, TO I, TOP 5 Bericht: TO II Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 237 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD, LINKE. und FREIE WÄHLER Sonstige Voten/Protokollerklärung: FDP, RÖMER, Piraten, ÖkoLinX-ARL und REP (= Annahme) NPD (= Ablehnung) 36. Sitzung des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 19.01.2015, TO I, TOP 25 Bericht: TO II Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 237 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD und LINKE. Sonstige Voten/Protokollerklärung: FDP, FREIE WÄHLER, RÖMER und Piraten (= Annahme) 38. Sitzung des OBR 1 am 20.01.2015, TO I, TOP 30 Beschluss: Der Vorlage M 237 wird zugestimmt. Abstimmung: Einstimmige Annahme 37. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 27.01.2015, TO II, TOP 24 Bericht: TO II Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 237 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FDP, FREIE WÄHLER und RÖMER 38. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 29.01.2015, TO II, TOP 44 Beschluss: Der Vorlage M 237 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FDP, FREIE WÄHLER, RÖMER, Piraten und REP gegen NPD (= Ablehnung) Sonstige Voten/Protokollerklärung: ÖkoLinX-ARL (= Annahme) 26. Sitzung der KAV am 09.03.2015, TO I, TOP 1 Beschluss: Der Vorlage M 237 wird zugestimmt. Beschlussausfertigung(en): § 5553, 38. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 29.01.2015 Aktenzeichen: 41 39

Verknüpfte Vorlagen