Die digitale Infrastruktur in Frankfurt weiter ausbauen (IV)
Vorlagentyp: A FDP
Inhalt
S A C H S T A N D : Anfrage vom
02.05.2018, A 351 Betreff: Die digitale Infrastruktur in Frankfurt
weiter ausbauen (IV) Schnelles
Breitband für Frankfurt, WLAN für Schulen, ÖPNV und Besucher der Stadt - es
gibt weiter viel zu tun und der Magistrat zeigt sich offenbar wenig
interessiert. Es gibt niemand im Römer, der das Thema mit Herzblut
vorantreibt. Insbesondere der Glasfaserausbau von
Vodafone und Unitymedia hat zu schnellem Breitband in Deutschland beigetragen.
Vodafone ist aber in Hessen nicht mit Glasfaserangeboten vertreten und
Unitymedia baut in Frankfurt aktuell nur ein Gebiet aus. Kritiker werfen der
Telekom vor, dass sie mit dem Vectoring-Ausbau die flächendeckende Einführung
von Glasfaser hintertreiben. Auch deshalb ist der Glasfaseranteil in Europa
nirgends so niedrig wie in Deutschland (vor Österreich). Dabei könnte man von
einem Unternehmen mit hohem Staatsanteil mehr Unterstützung bei der
Durchsetzung der Ziele der Bundesregierung erwarten. Zwar ist im ländlichen
Raum die Versorgung teilweise gar nicht gut. Aber weiße Lücken sind in einer
überschaubar großen Metropole wie Frankfurt nicht akzeptabel. I.
50 Mbit für alle? Selbst in Frankfurt scheint "50
MBit/s für alle" bis 2018 ein noch fernes Ziel. Aktuell kommt auch bei den
Anschlüssen ab 50 MBit häufig nicht die versprochene Geschwindigkeit aus den
Leitungen. Die Netze sind überlastet, wenn die Nutzer sie intensiv nutzen. Erst
neu hat die Bundesnetzagentur angefangen, Daten zur Geschwindigkeit zu
erfassen. Was nicht erfasst wird, kann nicht überprüft werden. Das ist
angesichts der öffentlichen Ziele ziemlich absurd. Trotzdem tut die Politik zu
wenig für den Breitbandausbau verglichen mit den Versprechen (Ex-Minister
Dobrindt: "das schnellste Netz der Welt"). (B 159/17 +
B270/16)
1. Welche Bindungswirkung
geht für Frankfurter Nutzer und Nutzerinnen vom selbst gesteckten und trotzdem
gescheiterten Versprechen der Bundesregierung aus, bis 2018 mindestens 50 MBit
für alle zu erreichen?
2. Das Koalitionsprogramm
einer möglichen neuen Regierung hat ein Gigabit-Ziel 2023, also nach Ende der
aktuellen Legislaturperiode. Bedeutet das, dass in der Wahlperiode 2017-2021
wieder wenig passiert?
3. Eine
Breitband-Förderung in der Höhe von 10 Mrd. Euro aus den 5G-Erlösen ist
vorgesehen. Wird Frankfurter dabei wieder leer ausgehen, obwohl es auch hier
weiße Flecken und niedrige Bandbreiten gibt.
4. Zum Jahreswechsel
2017/2018 hat die Telekom u.a. mit der umstrittenen Vectoring-Technologie die
Breitbandverfügbarkeit für eine Menge Haushalte verbessert. Trotzdem gibt es
weiterhin weiße Flecken in Frankfurt. Welcher Ausbau ist in diesen weißen
Flecken kurzfristig zu erwarten?
5. Wie viele Anschlüsse
können in 2018 nicht mindestens per Vectoring versorgt werden?
6. Da die
Vectoring-Technologie anscheinend eine kürzere Reichweite (B 159/2017) hat,
spielt die Entfernung des Anschlusses zum Kvz eine noch größere Rolle. Wie
viele Kvz wurden 2013 bis 2017 in Frankfurt gebaut und wie viele sind 2018 bis
2021 geplant?
7. Spricht der Magistrat
mit den Anbietern konkret über Ausbaupläne, Technologie und
Bandbreiten?
8. Was hat er bislang
gegen weiße Flecken getan? Was wird er gegen weiße Flecken tun?
9. Angesichts des Abschlusses eines
Projektes eines Kabelunternehmens Anfang April und zwei Jahre nach
Ankündigung für 150 unterversorgte Haushalte, postete der zuständige Stadtrat
"eine der letzten verbliebenen Versorgungslücken im Frankfurter Breitbandnetz
geschlossen" (gemäß Telekom mit 50 MBit versorgt). Wie lautet die Definition von
"Versorgungslücke im Breitbandnetz" des Magistrates?
10. Worauf basiert die Aussage
"jetzt seien 99% mit 50+ MBit versorgt"?
11. Was hat die angekündigte Prüfung
ergeben, ob es für die Stadt wirtschaftlich vorteilhafter ist, künftig den
Schwerpunkt auf die Vermietung von Glasfasern anstelle von Leerrohren zu
legen?
12. Im Jahr 2016 hatte sich der Magistrat
über den Hinweis eines großen Internetunternehmens auf die Zuständigkeit der
Bürgermeister für die Kooperation beim Ausbau von Breitbandverbindungen
echauffiert. Ist dem Magistrat entgangen, dass solche Hinweise weiter an Kunden
in Frankfurt gegeben werden, die in den zahlreichen weißen Lücken unzureichende
Breitbandgeschwindigkeit haben? II.
Breitbandverfügbarkeit Auf dieser Seite steht "Frankfurt am Main ist bereits heute
hervorragend mit Breitbandverbindungen erschlossen." Zu Recht erwähnt der Magistrat, dass
nicht jeder Anbieter in jedem Stadtteil schnelles Internet anbietet. Er
schreibt aber nicht, dass es Teile der Stadt gibt, in dem kein Anbieter
schnelles Internet anbietet. Hierum müsste sich der Magistrat auch
kümmern. 13.
Warum erwähnt der Magistrat die Existenz von weißen Lücken nicht auf
der Webseite?
14. Warum führt der
Magistrat nicht an, was Bürger und Bürgerinnen und Unternehmen tun können, wenn
sie keinen Zugang zu schnellem Internet haben?
15. In der Vorlage
B 270/2016 berichtet der Magistrat, dass 94% der Frankfurter und
Frankfurterinnen Zugang zu 100 Mbit hätten. Wenn man sich aktuell, die
Breitbandkarte der Telekom anschaut und auf mindestens 100 MBit filtert, kann
94% unmöglich stimmen. Ist die Aussage des Magistrates falsch? III.
Anbindung der Frankfurter Schulen an Breitband / Versorgung mit
WLAN
16. Warum dürfen Schulen
nicht eigene WLAN Lösungen suchen, bis die Stadt sich bequemt, alle Schulen mit
dem städtischen WLAN zu versorgen? 17.
Werden 2018 alle Schulen an das städtische Glasfasernetz angeschlossen
sein? IV.
Chefsache Digitalisierung
18. Was bedeutet die Ankündigung
von OB Feldmann im Wahlkampf, dass Digitalisierung Chefsache wird?
19. Welche Bedeutung hatte, da
nicht Chefsache, das Thema Digitalisierung bislang in Frankfurt für den
Magistrat?
20. Hat der Magistrat mit den Spitzen von
Internetanbietern verbindliche Gespräche für eine optimale Breitband-Versorgung
von ganz Frankfurt geführt? Falls ja, mit welchen Ergebnissen? Falls nein,
weshalb nicht? V.
Hotspots http://www.frankfurt.de/wlan-hotspots
21. Der Verweis auf der
städtischen Webseite zu Hotspots führt zur Breitbandverfügbarkeit des Bundes.
Dort sieht man, dass fast alle Nachbarkommunen eine bessere Breitbandversorgung
haben als Frankfurt. Folgt man der Verweisbeschreibung landet man auf der
Seite, auf der man schon ist. Wird der Magistrat dies korrigieren?
22. Der Magistrat scheint bei der
Einschätzung der Bedeutung von WLAN nicht zu sehen, dass insbesondere auch
Besucher der Stadt und Nutzer mit nur geringem Inklusiv-Volumen WLAN-Angebote
gerne nutzen. Er scheint sich auch nicht vorstellen zu können, dass Frankfurter
bei Aufenthalten außerhalb Frankfurts WLAN Angebote höchst erfreut intensiv
nutzen. Andere Städte werben intensiv mit dem WLAN-Angebot. Das ASE ist wohl an das städtische
Netz angebunden. Werden dort bald Hotspots aktiviert? (Vorlage B
270/2016)
23. Gibt es weitere
Liegenschaften, die an das städtische Netz angebunden sind, aber über keine
(Telekom)-Hotspots verfügen? Werden diese noch ausgestattet?
24. Kann für Liegenschaften, die
dauerhaft nicht an das städtische Netz angeschlossen werden, Hotspotangebote
von Telekom, Unitymedia, Vodafone, Freifunk u. w. gewonnen werden?
25. Inwieweit unterstützt der
Magistrat Standortinitiativen u. ä. Vereinigungen dabei, Hotspots
anzubieten?
26. Wäre es nicht sinnvoll, wenn
das Liegenschaftsamt oder andere städtische Vermieter bei der
Gastronomie-Vermietung den Mietern das Angebot von WLAN-Hotspots nahelegen
würde?
27. Zu der Frage der
Störer-Haftung hat der Magistrat in der Vorlage B 270/2016 eine positive
Einschätzung für den weiteren Ausbau von W-LAN abgegeben. In der ST 1916/2007
hingegen wird die Störer-Haftung weiterhin als Hindernis für die Bereitstellung
von W-LAN beschrieben. Revidiert der Magistrat damit seine die
Einschätzung?
28. Inwieweit teilt der
Magistrat die Einschätzung des Betreibers der Einrichtung?
29. Wäre es vor diesem
Hintergrund sinnvoll, bei Beauftragung der Einrichtung sofort zu prüfen, ob der
Betreiber ein W-LAN einrichtet oder dafür externe Provider sucht, damit zeitnah
eine Lösung gefunden wird (B 270 / 2016)?
30. Wann und an welchen weiteren
zentralen Plätzen werden kostenlose WLAN-Angebote eingerichtet? (siehe
Wahlkampfflyer OB Feldmann) 31. Der
RMV bietet in einer zweijährigen Testphase WLAN auf einer einzigen Buslinie an.
Die Rheinbahn in Düsseldorf kooperiert mit Unitymedia und rüstet 80 Busse mit
WLAN für einen sechsmonatigen Test aus. Die Ausrüstungskosten je Bus werden in
Düsseldorf mit 2000 € je Bus als viel günstiger angegeben. Warum läuft das
in Düsseldorf besser als in Frankfurt? Antragsteller:
FDP
Antragstellende Person(en):
Stadtv. Yanki
Pürsün Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Bericht des
Magistrats vom 17.10.2016, B 270
Bericht des
Magistrats vom 19.05.2017, B 159
Bericht des
Magistrats vom 06.08.2018, B 236
Versandpaket: 09.05.2018 Aktenzeichen: 16 1