Die digitale Infrastruktur in Frankfurt weiter ausbauen
Vorlagentyp: A FDP
Inhalt
S A C H S T A N D : Anfrage vom
21.07.2016, A 63 Betreff: Die digitale Infrastruktur in Frankfurt
weiter ausbauen Eine leistungsstarke Internet-Infrastruktur ist für
Frankfurt essentiell. Aktuell haben schon sehr viele Haushalte in Frankfurt
Zugang zu schnellem Internet. Andauernde Anstrengungen und Verbesserungen sind
vonnöten, um nicht im Vergleich mit anderen Ländern zurückzufallen. Es gilt den
Ruf als deutschen Internethauptstadt zu halten. So gibt es aber auch die
Einschätzung, dass die Stadt "datentechnisch völlig unvorbereitet"
auf den Brexit und die erwartete Verlagerungswelle sei. Langwierige kommunale
Genehmigungsverfahren könnten Frankfurt binnen weniger Jahre in die Bredouille
bringen. Die Internetanbieter
haben grundsätzlich ein hohes Interesse daran, Kunden schnelles Internet
günstig anzubieten. Trotzdem ist es wichtig, dass auch die Stadtpolitik darauf
achtet, dass alle Haushalte auch tatsächlich einen solchen schnellen Zugang
haben können. Ein Internetzugang ist für die allgemeine Infrastruktur heute
ähnlich wichtig wie die Erschließung durch Straßen, Schulen und Einzelhandel.
Wo Bürger und Gäste sich außerhalb der Wohnung aufhalten, sollte es möglichst
WLAN-Hotspots geben. Im August 2015 hatte der Magistrat angekündigt, dass
die Genehmigungsverfahren zum Ausbau von Breitband-Internetzugängen
verbessert werden sollen. Dagegen berichteten Firmen von bürokratischen und
baurechtlichen Hindernissen. Bis dahin wäre der Bau von Einfamilienhäuser
schneller genehmigt, so heißt es. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Magistrat:
1.Sind Verbesserungen in den Genehmigungsverfahren
schon umgesetzt? Falls ja, welche sind dies? Falls nein, bis wann wird dies
geschehen? Welche weiteren Verbesserungen sind möglich? 2. Werden in Frankfurt noch weitere
Vermittlungsstellen errichtet? Falls ja, wo und bis wann? Falls nein, weshalb
nicht? 3. Das Land Hessen und der Bund geben
regelmäßig Versprechen zum schnellen Internet ab. Auch sind verschiedene
Agenturen staatlicherseits beauftragt den Breitbandausbau zu begleiten. Was ist
ihre Aufgabe und was bringt ihre Arbeit der Stadt und den Haushalten in
Frankfurt, insbesondere denen ohne schnellem Internetanschluss? 4. Ist dem Magistrat bekannt, dass Haushalte, die
sich an das Land Hessen, den Bund oder diese Agenturen wenden, in der Regel
keine weiterhelfenden Auskünfte bekommen, statt dessen lediglich auf die
Zuständigkeit der Internetanbieter verwiesen werden? Wie beurteilt der
Magistrat diese Situation und inwiefern ist er bereit Maßnahmen zu ergreifen,
um das Informationsbedürfnis diese Haushalte zu stillen? 5. Gibt es in Frankfurt vom Land oder Bund geförderte
Projekte für den Breitbandausbau? Falls ja, welche sind dies? Ist diese
Förderung ggfs. für alle Kreise und Städte vergleichbar attraktiv? 6. Macht eine entsprechende Kooperation Frankfurts
mit seinen Nachbargemeinden Sinn, um mehr Frankfurter Haushalte schneller an
schnelleres Internet anzuschließen? Falls ja, was tut der Magistrat in dieser
Richtung, Fall nein, weshalb nicht? 7. Kann der Magistrat die Verwunderung und
Enttäuschung von Haushalten in Frankfurt verstehen, wenn ein 16 Mbit-Anschluss
nur 5 Mbit/s liefert, ein 25 Mbit-Anschluss nur 18 Mbit/S, ein 50
Mbit-Anschluss nur 30 Mbit/s und ein 100 Mbit-Anschluss nur 50 Mbit/s? Muss man
das als normal hinnehmen? Sind realistischere Angaben sinnvoll und möglich?
8. Verschiedenen Ortsbeiräte (2007 Harheim,
Nieder-Erlenbach, 2010 Harheim, 2012 Kalbach/Riedberg, 2014 Nieder-Erlenbach,
2015 Westen) haben 3-6 Mbit/s als Internet-Steinzeitalter bezeichnet. In
Frankfurt sollen 96% der Haushalte einen Zugang zum schnellen Internet haben.
Wie schnell werden Zugänge der restlichen 4% der Haushalte umgestellt sein? Für
wie sinnvoll hält es der Magistrat, wenn es - nicht nur für diese Betroffenen
4% - es eine für die Haushalte zugängliche Informationsseite gäbe, wo die
aktuellen Projekte aufgeführt sind und man sieht, ob vor Ort ein
Breitbandausbau ansteht? Was wird der Magistrat unternehmen, um einen Beitrag
zur Erstellung einer solchen Internetseite zu leisten? 9. Wird beim Anschluss von Stadtteilen an das
Breitband (wie sie z.B. von der Telekom beworben werden) jeweils nur ein Teil
des Stadtteiles angeschlossen oder gibt es von Anfang an Pläne für den
sukzessiven Anschluss des gesamten Stadtteiles? 10. Während das Land das Ziel ausgegeben hat, 50
Mbit/s in ganz Hessen bis 2018 erreichen zu wollen, bezeichnet der Verband VATM
dies als digitalen Bummelzug. Wirtschaftsminister Al-Wazir hat angekündigt,
dass bis Ende 2018 die Haushalte im Land mit
Hochgeschwindigkeits-Internetanschlüssen versorgt sein sollen. Wir beurteilt
der Magistrat das Ziel einer 100%igen Versorgung Frankfurts mit mind. 50 Mbit/s
und als wie realistisch schätzt er das Erreichen des Zieles ein? 11 Wie groß ist der Anteil der Frankfurter Schulen
mit schnellem Internetzugang? Wenn noch nicht alle Schulen angeschlossen sind,
wie sieht der Fahrplan dahin aus? 12. Das Land Hessen strebt in jedem Rathaus
öffentliches WLAN an. Wie sieht die entsprechende Planung für den Römer
aus? 13. In welchen städtischen
Einrichtungen gibt es WLAN-Hotspots? 14. Gibt es am Hauptbahnhof, am Busbahnhof, an den
großen S-Bahnstationen, der Messe, den großen Sportstätten, den großen
Parkanlagen WLAN-Hotspots? Falls nein, was unternimmt der Magistrat, um den
Mangel zu beheben?
15. Inwiefern regelt die Stadt
bei der Vermietung von Gastronomie mit den Betreibern das Angebot von
WLAN-Hotspots? 16. Inwiefern regelt die Stadt mit
den Betreibern von größeren Wohnunterkünften das Angebot von WLAN-Hotspots?
17. Inwiefern verhindert die Störerhaftung weiterhin
das Anbieten von WLAN durch die Stadt oder Dritte?
Antragsteller:
FDP
Antragstellende Person(en):
Stadtv. Yanki
Pürsün
Stadtv. Dr. Uwe Schulz Vertraulichkeit: Nein dazugehörende
Vorlage:
Bericht des Magistrats vom 17.10.2016, B 270
Antrag vom
21.10.2016, OF
148/2
Anregung an den Magistrat vom 31.10.2016, OM 829
Versandpaket: 03.08.2016 Aktenzeichen: 40 2