Parkplätze Stephensonstraße: Privat oder öffentlich? (3. Versuch)
Vorlagentyp: V
Inhalt
S A C H S T A N D :
Auskunftsersuchen vom 19.03.2019, V 1202
entstanden aus Vorlage:
OF 877/1 vom
02.03.2019 Betreff: Parkplätze Stephensonstraße: Privat oder
öffentlich? (3. Versuch) Vorgang: V 1432/15 OBR 1; ST 1683/15; V 963/18 OBR 1; ST
187/19 Die Stellungnahme ST 187 wird als unzureichend
zurückgewiesen, da auf die Fragen nicht eingegangen wird. Auf die Anfrage V 1432 des Ortsbeirats 1 vom
September 2015 nach den Eigentumsverhältnissen an Grundstücken in der
Stephensonstraße hat der Magistrat im November 2015 mit der Stellungnahme ST
1683 wie folgt geantwortet: "Eigentümer und Straßenbaulastträger der
Stephensonstraße ist derzeit noch aurelis Real Estate GmbH & Co. KG. Die
Übernahme der Flächen durch die Stadt Frankfurt ist bis zum II. Quartal 2016
vorgesehen. Erst danach wird die Beschilderung, auch die der Parkbuchten, neu
geregelt." Im August 2018 - immerhin zweieinhalb
Jahre später - fragte der Ortsbeirat 1 mit der Anfrage V 963 sehr
detailliert nach, wie der Sachstand hinsichtlich der als nicht öffentlich
ausgewiesenen Parkplätze nun sei, die der Magistrat laut der Stellungnahme ST
1683 im zweiten Quartal 2016 neu ausschildern wollte. Hinweis: Die von der Stadt 2016 für die
Öffentlichkeit ins Eigentum übernommenen Parkflächen sind nach wie vor
ausgewiesen als private Parkplätze, die - einschließlich der als
Kurzzeitparkplätze ausgewiesenen Stellflächen - nur von Kunden der Deutschen
Bahn AG benutzt werden dürfen. Da in der Stephensonstraße ausschließlich auf
der westlichen Straßenseite Parkplätze ausgewiesen sind, stehen damit in dieser
öffentlichen Straße keine öffentlichen Parkplätze zur Verfügung. Mit der Stellungnahme ST 187 vom Januar 2019
antwortet der Magistrat, dass die Flächen bereits im Juli 2016 übernommen
wurden, dass sich die gesamte Verkehrsfläche im Eigentum der Stadt befindet und
dass man derzeit - also seit zwei Jahren - ein Beschilderungskonzept
erarbeitet. Aufgrund der bekannten Faktenlage - die Zentrale der Deutschen Bahn
AG wird in ca. zwei Jahren geräumt, die Gebäude abgerissen und es entsteht eine
weitere Großbaustelle dort, wo sich die Stellplätze befinden - erscheint der
Ehrgeiz des Magistrats ein Beschilderungskonzept erarbeiten zu wollen,
mindestens als übertrieben. Es entsteht eher der Eindruck, dass der Ortsbeirat
nicht ernst genommen wird. Vor diesem Hintergrund wird der Magistrat
aufgefordert, Fragen wie folgt zu beantworten. 1. Verkehrsflächen im Eigentum der Stadt, die aus
Steuermitteln unterhalten werden, werden hier offensichtlich unentgeltlich
einem Unternehmen zur Verfügung gestellt. Hat die Deutsche Bahn AG für die
ausschließliche Nutzung durch das Unternehmen ein Entgelt an die Stadt
überwiesen und wenn ja, in welcher Höhe? Wenn die Flächen kostenfrei zur
Verfügung gestellt wurden, wird um eine Begründung gebeten. 2. Nach Übernahme der Flächen durch
die Stadt hätten nur wenige Schilder abgebaut werden müssen, auf denen z. B.
"für Besucher der Deutschen Bahn AG" steht. Warum ist es nicht möglich,
Schilder, die offensichtlich auch zukünftig nicht benötigt werden,
abzubauen? 3. Was
hat sich der Ortsbeirat unter einem Beschilderungskonzept für eine ca. 300 m
lange Straße vorzustellen und warum dauert dies mehr als zweieinhalb Jahre?
4. Aus der
Stellungnahme ST 187 erfahren die Mitglieder des Ortsbeirats 1 erstmals, dass
ihre Beteiligung an einem Beschilderungskonzept für die Stephensonstraße
erwünscht ist. Warum ist man seitens des Straßenverkehrsamts nicht auf den
Ortsbeirat zugekommen, zumal diese Straße seit Eröffnung der Grundschule auch
hinsichtlich der Parksituation Dauerthema in den Sitzungen des Ortsbeirats
ist? 5. In ca. zwei
Jahren verlegt die Deutsche Bahn AG ihre Zentrale, und das Gebäude an der
Stephensonstraße wird abgerissen. Es geht das Gerücht um, dass man die
Ausweisung der Parkplätze als öffentlich noch so lange (zwei Jahre) hinauszieht, bis die Deutsche Bahn AG das Gebäude abreißt und die
Stellplätze von der Deutschen Bahn AG nicht mehr benötigt werden. Wie steht das
zuständige Dezernat zu diesem Gerücht, und wie wahrscheinlich ist es, dass nach
der Verzögerung von zweieinhalb Jahren die Erarbeitung eines Konzepts zum Abbau
der derzeitigen Beschilderung der Parkplätze und zum Aufstellen von neuen
Schildern weitere zwei Jahre in Anspruch nimmt? 6. Wenn nach dem Umzug der Zentrale
der Deutschen Bahn AG die Gebäude abgerissen werden und das Grundstück neu
bebaut wird, ist dann mit einer weiteren Großbaustelle zu rechnen, die über
mehrere Jahre bestehen wird? Wie sinnvoll schätzt die Stadt vor diesem
Hintergrund die Erarbeitung eines Beschilderungskonzepts auf Basis der
derzeitigen Bebauungssituation ein? (Ausschnitt aus Straßenkarte der
Stadt Frankfurt)
Begründung: Alle Parkplätze in dieser Straße sind noch immer als
Parkplätze im Eigentum und zur ausschließlichen Nutzung durch die Deutsche Bahn
AG und ihre Besucher ausgezeichnet. Es stehen damit keine legalen öffentlichen
Parkplätze zur Verfügung. Der Ortsbeirat 1 hatte Kurzzeitparkplätze für die
Schule gefordert. Unabhängig davon, ob man diese Forderung sinnvoll findet oder
nicht, ist es nicht nachvollziehbar, warum die genau gegenüber der Schule
befindlichen Stellplätze mit der Beschilderung Kurzzeitparken nur für Besucher
der Deutschen Bahn AG Besucher zur Verfügung stehen sollen. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 1
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Auskunftsersuchen
vom 08.09.2015, V
1432
Stellungnahme des Magistrats vom 27.11.2015, ST 1683
Auskunftsersuchen
vom 14.08.2018, V 963
Stellungnahme
des Magistrats vom 25.01.2019, ST 187
Stellungnahme des
Magistrats vom 22.07.2019, ST 1328
Aktenzeichen: 66 3