Ringbuslinien mit Minibussen
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 01.12.2011, OM
687 entstanden aus
Vorlage: OF 78/3 vom 20.10.2011
Betreff: Ringbuslinien mit Minibussen Vorgang: OM 4113/10 OBR 3 Der Magistrat wird
aufgefordert, die Planungen von Minibuslinien zur Erschließung ost-westlicher
Wege im Nordend gemäß der Anregung OM 4113 durch einen konkreten
Umsetzungsvorschlag des Ortsbeirates zu beschleunigen, um so die zunehmend
überlasteten Nord-Süd-Strecken tangential zu verbinden und somit zu entlasten.
Angesichts der Straßenführungen im Nordend mit zahlreichen Einbahnstraßen und
künstlichen Sperrungen ergibt sich die Einführung von Ringbuslinien mit
Minibussen (wie beispielsweise der sogenannte Lohrbergbus) mindestens im
30-Minuten-Takt als sinnvollste Variante zur Erschließung des Nordends: Im Uhrzeigersinn: Wolfsgangstraße, Glauburgstraße,
Alleenring, Berger Straße, Bornheimer Landstraße, Koselstraße,
Adlerflychtstraße, Fichardstraße, Eschersheimer Landstraße. Es werden die
U-Bahn-Linien U 1 bis U 5 sowie U 8, die Straßenbahnlinien 12
und 18 sowie mehrere Buslinien verbunden. Gegen den Uhrzeigersinn: Oeder Weg, Hermannstraße,
Koselstraße, Bornheimer Landstraße, Berger Straße, Hegelstraße, Sandweg,
Alleenring, Glauburgstraße, Wolfsgangstraße, Fürstenbergerstraße, Eschersheimer
Landstraße. Es werden ebenfalls die U-Bahn-Linien U 1 bis U 5 sowie
U 8, die Straßenbahnlinien 12 und 18 sowie mehrere Buslinien
verbunden. Detaillierte Linienverlaufspläne,
Darstellungen der Einzugsgebiete und Routenverlaufsbeschreibungen finden sich
im Anhang. Begründung: Das Nordend ist zwar sehr gut in Nord-Süd-Richtung
mit schienengebundenem Personennahverkehr (SPNV) erschlossen, doch in
Ost-West-Richtung gibt es deutlich zu wenig Verbindungen. Dadurch muss zur
Bewegung in dieser Richtung per ÖPNV meist der umständliche Weg in die
Innenstadt und mit ein- oder gar zweimaligen Umsteigen zurück in den Stadtteil
gewählt werden. Alternativ muss erst der Weg bis zum Alleenring gewählt werden,
um sich mit der Buslinie 32 in Ost-West-Richtung zu bewegen und dann eine
Bewegung in Nord-Süd-Richtung anzuschließen. Dazu kommt, dass die bestehenden SPNV-Verbindungen in
den letzten Jahren immer stärker belastet wurden, und sich dieser Trend auch
noch weiter fortsetzen wird: - Auf der A-Strecke ist zur U 1, U 2 und
U 3 noch die U 8 hinzugekommen, mit der die Bewohner des Riedbergs in
die Innenstadt fahren. Der Riedberg wird in den nächsten Jahren seiner
Bewohnerzahl mehr als verdoppeln, sodass hier also mit zunehmend volleren
Bahnen gerechnet werden muss. Schon heute ist der Abschnitt vom Rande des
Nordends bis zur Hauptwache der am stärksten genutzte Abschnitt im gesamten
U-Bahn-Netz überhaupt. - Mit
dem kommenden Ausbau der U 5 bis zum Frankfurter Berg wächst auch hier der
Druck auf diese Linie. Die Züge werden voller werden. - Neben der Straßenbahnlinie 12 wird ab Dezember 2011
auch noch die Straßenbahnlinie 18 über die Friedberger Landstraße fahren, die
voraussichtlich weitgehend von Bewohnern des Frankfurter Bogens, New Betts und
New Atterberry genutzt werden wird. Durch die zusätzlichen Bahnen sind weitere
Rückstaus, insbesondere am Anlagenring und der Konstablerwache, zu
erwarten. - Die U 4
wurde über die ehemalige Endhaltestelle Seckbacher Landstraße hinaus bis nach
Enkheim verlängert, was wiederum zusätzliche Fahrgäste in die U 4 gebracht
hat. Man sieht also, dass sich in den
letzten Jahren auf allen SPNV-Linien im Nordend das Fahrgastaufkommen schon
erhöht hat oder noch weiter erhöhen wird. Dies macht es gerade in Stoßzeiten
nicht nur schwierig, einen Sitzplatz zu finden, sondern oft ist nicht einmal
mehr der Zustieg möglich. Eine Linie mit Minibussen kann hier spürbar
unterstützen, um einerseits die Nord-Süd-Strecken zu entlasten und andererseits
die fußläufigen Entfernungen zur nächsten Haltestelle weiter zu verkürzen, was
gerade älteren Bewohnern eine große Erleichterung bringt. Im Bereich zwischen dem Anlagenring und dem
Alleenring fährt derzeit nur die Buslinie 36 in einer diagonalen Verbindung
Konstablerwache - Campus Westend, was den Bedarf an reinen
Ost-West-Verbindungen nicht deckt. Ein Minibus in diesem mittleren Segment von
Frankfurts am dichtesten besiedelten Stadtteil steht allerdings vor der
Herausforderung, wie in den (oft ganz bewusst) engen Straßen, den zahlreichen
Einbahnstraßen und mit den Sperrungen ein stabiler und von seinen Fahrtzeiten
her attraktiver Busverkehr organisiert werden kann. Hinsichtlich der Fahrzeuge eröffnet die Nutzung von
Kleinbussen (wie beispielsweise für den Lohrbergbus) zahlreiche Möglichkeiten,
auch kleinere Straßen wirkungsvoll als Teil der Route zu nutzen. Solche Busse
kombinieren einen niederflurigen Zustieg mit einer wirtschaftlich sinnvollen
Platzkapazität.
Für die Routenwahl erscheint es
sinnvoll, gezielt Verknüpfungen mit Haltestellen des SPNV zu ermöglichen, ohne
dabei die Machbarkeit einer zügigen Fahrt aus dem Blick zu verlieren. Durch die
hohe Zahl von Einbahnstraßen ist es allerdings nicht zu vermeiden, dass eine
durchgehende Busverbindung, zumindest auf Teilstrecken, nicht über die gleichen
Straßen geführt werden kann. Daher erscheint das Konzept einer Ringbuslinie
sinnvoll. Als Beleg der Machbarkeit finden sich
im Anhang Routenvorschläge für zwei Ringbuslinien, einmal im Uhrzeigersinn,
einmal gegen den Uhrzeigersinn. Die beiden Routen lassen sich (ggf. mit kleinen
Optimierungen) im Halbstundentakt pro Richtung umsetzen. Bedingt durch die
Routenführung durch zum Teil auch kleine Straßen würde bei hoher Akzeptanz und
bei Bedarf zur Kapazitätserhöhung eine Taktverdichtung notwendig werden, da
größere Busse in Teilabschnitten nicht nutzbar erscheinen (z. B. Luisenplatz,
Hegelstraße). Anlage 1-8 (ca.
3,3 MB)
Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 3
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme des
Magistrats vom 23.03.2012, ST 456
Stellungnahme des
Magistrats vom 28.09.2012, ST 1595
Anregung an den
Magistrat vom 15.03.2018, OM 2909
Aktenzeichen: 92 11