LandschaftsLücke - GrünGürtelverbindung zwischen Ostpark und Mainufer; hier: Vorstudie
Vorlagentyp: M
Inhalt
S A C H S T A N D :
Vortrag des Magistrats vom 08.08.2011, M
144 Betreff:
LandschaftsLücke -
GrünGürtelverbindung zwischen Ostpark und Mainufer; hier: Vorstudie Vorgang: Beschl. d. Stv.-V. vom 13.10.2005, § 10157 (B
558) I. Der Vorstudie zur
Gestaltung der LandschaftsLücke zwischen Ostpark und Holzmannstraße wird
zugestimmt. II. Der Magistrat wird beauftragt,
die Planungen auf Grundlage der Vorstudie weiterzuentwickeln. III. Der Magistrat wird beauftragt, auf der
Grundlage der vorliegenden Vorstudie Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und
ggf. anderen Eigentümern zum Erwerb bzw. zur dauerhaften öffentlichen Nutzung
der erforderlichen Grundstücke zu führen, um den Bau einer öffentlichen
Grünfläche zu ermöglichen. IV. Es dient zur Kenntnis, dass die Planungen für
die Grünverbindung in direkter Abhängigkeit zu den Planungen der Deutschen Bahn
zum Bau der nordmainischen S-Bahn stehen. Es können sich somit in
gestalterischer Hinsicht Änderungen ergeben. Begründung: A. Zielsetzung Im Frankfurter GrünGürtel, der als durchgehender
grüner Ring den Kern der Stadt umgibt, besteht noch eine Lücke zwischen dem
Ostpark und dem Mainufer. Die heutige bereits vorhandene, jedoch wenig
attraktive Wegeverbindung verläuft entlang der Ostparkstraße, über den Danziger
Platz, die vielbefahrene Hanauer Landstraße und erreicht auf einem schmalen Weg
parallel zur Holzmannstraße die Ruhrorter Werft. Die Notwendigkeit; die
Qualität der Wegeverbindung zu verbessern, dokumentiert sich in der bestehenden
Beschlusslage.
Ziel der Planung ist es,
abschnittsweise eine fußgänger- und radfahrerfreundliche Grünverbindung vom
Ostpark zum Main zu entwickeln. Im Rahmen der Planung für die Europäische
Zentralbank (EZB) auf dem Gelände der ehemaligen Großmarkthalle wurde bereits
die Holzmannstraße zwischen EZB und Bahndamm als ein breiteres Teilstück der
neuen Grünverbindung freigehalten und im Bebauungsplan Nr. 830 als öffentliche
Grünfläche festgesetzt, die sich mit dem Mainuferpark an der Ruhrorter Werft
und dem Hafenpark östlich der Deutschherrnbrücke verknüpft. Durch den Rückgang des Bahngüterverkehrs wurden die
Gleise parallel zur Ostparkstraße vor einigen Jahren stillgelegt. Im Rahmen der
Tätigkeit der ämterübergreifenden Arbeitsgruppe LandschaftsLücke
(Stadtplanungsamt, Grünflächenamt, Umweltamt) wurde die Idee entwickelt, den
Lückenschluss über den ca. 4 m über Straßenniveau liegenden Bahndamm auf der
"+1-Ebene" führen. Die Überquerung der verkehrsreichen Hanauer Landstraße kann
so über eine ehemalige Bahnbrücke hindernisfrei erfolgen. Eine bequeme
Wegeverbindung mit vielen Aussichtsmöglichkeiten kann entstehen. In mehreren Veranstaltungen vor Ort wurde dieser
Planungsansatz vorgestellt. In den Jahren 2006-2008 bot sich für die Stadt
Frankfurt am Main die Möglichkeit, am von der Europäischen Union geförderten
Projekt "Sustainable And Accessible Urban Landscapes" (SAUL = nachhaltige und
zugängliche Stadträume) teilzunehmen. Zielsetzung von SAUL war, im Austausch
mit europäischen Partnern neue Zugänge und Qualitäten für städtische Freiräume
zu ent-wickeln und das Bewusstsein über den Wert städtischer Freiräume zu
schärfen. Im Frühjahr 2008 hat eine
Auftaktveranstaltung zur Aktivierung der Bevölkerung im Ostend stattgefunden.
Als Ergebnis fanden über zwanzig von engagierten Bürgerinnen und Bürgern
gestaltete und organisierte Aktionen im Zeitraum Mai/Juni 2008 in Zusammenhang
mit dem Lückenschluss statt. Mit diesen Aktivitäten (Fahrradparcours,
historischer Spaziergang, Kunstaktionen, Sportaktivitäten usw.) wurde für den
geplanten Lückenschluss des GrünGürtels im Ostend geworben. Insgesamt 1.400
Bürgerinnen und Bürger trugen zum erfolgreichen Verlauf des Projektes bei. In
einer aktivierenden Befragung wurde deutlich, dass von den
Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern das frühzeitige Einbeziehen der
Bevölkerung und ihrer Anregungen zum Lückenschluss sehr positiv empfunden
wurde. Als weiteres Ergebnis zeigte sich, dass sich die neue Wegeverbindung auf
der +1-Ebene in ihrer Gestaltung am historischen Bild der Gleisanlage
orientieren soll. Insgesamt findet das Projekt eine breite öffentliche
Akzeptanz. Als Grundlage für die weiteren
Arbeitsschritte wurde zunächst die Erarbeitung einer Vorstudie in Auftrag
gegeben, um ein Bild für die Gestaltung des Teilbereiches zwischen Ostpark und
Holzmannstraße zu entwickeln. B. Alternativen: Keine C. Lösung: Die Vorstudie (siehe Anlage - 2 Blätter) zeigt für
die LandschaftsLücke zwischen Ostpark und Holzmannstraße auf der +1-Ebene des
Bahndamms eine landschaftliche Gestaltung mit Bäumen, die sich am historischen
Bild der Bahnanlage orientieren soll. Die neu entstehende Grünanlage verknüpft
sich mit Landschaftstreppen zum Ostpark/Schulgarten und zum Danziger Platz. Die
städtebauliche Achse aus dem Ostend Luxemburger Allee/Lili-Schönemann-Steige
wird aufgegriffen und integriert sich in das Gesamtkonzept. Der entstehende
Verknüpfungsbereich soll gestalterisch aufgewertet werden. Die Vor-studie
überplant einen Teil der in diesem Bereich vorhandenen Freizeitgärten zugunsten
einer Erweiterung des Ostparks und der Verlängerung der Lili-Schönemann-Steige.
Inwieweit die verbleibenden Freizeitgärten in Planung integriert werden können,
ist im weiteren Verfahren zu prüfen. Vorgaben, die sich aus der Planung für die
nordmainische S-Bahn bisher ergeben, werden bei dieser Vorstudie
berücksichtigt. Die notwendigen Entrauchungsanlagen am Danziger Platz für das
Stationsbauwerk können beispielsweise in den dargestellten Steg integriert
werden. Entlang der Lärmschutzwand der Deutschen Bahn am Ostrand der
zukünftigen Grünanlage wird eine Anböschung vorgesehen, damit die Wand
"überblickt" werden kann und sie innerhalb der LandschaftsLücke optisch nicht
dominiert. Die erforderliche Sanierung der
Schwedlerbrücke im Plangebiet wird in einem anderen Planverfahren bearbeitet.
Hierdurch wird sich die Möglichkeit ergeben, den nördlichen Brückenkopf
zugunsten eines großzügigen Anschlusses der neuen Grünverbindung an den
ehemaligen Schulgarten nach Süden zu verschieben und die Brückenaufgänge
barrierefrei zu gestalten. Eine grüne Wegeverbindung führt auf der +1-Ebene
entlang des Ostbahnhofgebäudes und parallel zur Grusonstraße barrierefrei über
einen nicht mehr genutzten Teil der Eisenbahnbrücke über die viel befahrene
Hanauer Landstraße und ermöglicht dabei großartige Ausblicke auf die ehemalige
Großmarkthalle und Europäische Zentralbank. Eine Verknüpfung an die geplante
öffentliche Grünfläche im Bereich der Holzmannstraße, die weiter zum Mainufer
führt, ist herzustellen Den Vertretern des Ortsbeirats wurde die Vorstudie
im Dezember 2010 vorgestellt und von diesen positiv gewürdigt. D. Kosten Auf Basis einer Vorstudie können die entstehenden
Kosten nur sehr überschlägig ermittelt werden. Nach einer ersten Schätzung kann
ausgehend von einer beräumten Anlage mit Baukosten für das ca. 6 ha große Areal
der LandschaftsLücke (ohne Lili-Schönemann-Steige) von rund 9,5 Mio. Euro
gerechnet werden. Die Kostenschätzung berücksichtigt nicht die Kosten für den
Grunderwerb. Die relativ hohen Kosten ergeben sich aus der Notwendigkeit, mit
den zahlreichen Niveauunterschieden im Rahmen einer qualitätsvollen Gestaltung
u. a. auch mit Mauerwerk umzugehen. Die erforderlichen Mittel werden zu gegebener Zeit
beantragt, wenn die erforderlichen Grundstücke zur Verfügung stehen und die
Planung konkretisiert werden konnte. Die Sanierung der Schwedlerbrücke und die
barrierefreie Anbindung der Deutschherrnbrücke mit der Weiterführung des
Lückenschlusses über den Main nach Süden sind Inhalte separater Verfahren.
Anlage 1 (ca. 219 KB) Anlage 2 (ca. 174 KB) Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Bericht des
Magistrats vom 22.08.2005, B 558
Vortrag des
Magistrats vom 21.12.2012, M 289
Anregung an den
Magistrat vom 07.10.2014, OM 3535
Zuständige Ausschüsse:
Ausschuss für
Planung, Bau und Wohnungsbau
Ausschuss für
Umwelt und Sport
Haupt- und
Finanzausschuss Beratung im Ortsbeirat: 4 Versandpaket:
10.08.2011 Beratungsergebnisse: 4. Sitzung des OBR 4
am 06.09.2011, TO II, TOP 1 Beschluss: Der Vorlage M 144
wird zugestimmt.
Abstimmung: Annahme bei
Enthaltung FREIE WÄHLER 3. Sitzung des
Ausschusses für Umwelt und Sport am 15.09.2011, TO I, TOP 8 Bericht: TO II Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 144
wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD und FDP
Sonstige Voten/Protokollerklärung: LINKE., FREIE WÄHLER und
Piraten (= Annahme) 3. Sitzung des
Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 19.09.2011, TO I, TOP
18 Bericht: TO II Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 144
wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD, LINKE. und Piraten
Sonstige Voten/Protokollerklärung: FDP, FREIE WÄHLER, ÖkoLinX-ARL,
NPD und REP (= Annahme) 4. Sitzung des Haupt-
und Finanzausschusses am 27.09.2011, TO II, TOP 8 Bericht: TO II Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 144
wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FDP, FREIE WÄHLER und Piraten
5. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 29.09.2011, TO II, TOP 24 Beschluss: Der Vorlage M 144
wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FDP, FREIE WÄHLER, Piraten,
ÖkoLinX-ARL, NPD und REP Beschlussausfertigung(en): § 672, 5. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung vom 29.09.2011 Aktenzeichen: 66 0