Klimaschutz in Frankfurt Klimaschutzstadtplan für Frankfurt
Vorlagentyp: B
Inhalt
S A C H S T A N D :
Bericht des Magistrats vom 07.07.2008, B
419 Betreff:
Klimaschutz in
Frankfurt Klimaschutzstadtplan für Frankfurt Vorgang: l. Beschl. d. Stv.-V. vom 03.05.2007, § 1806 - NR 338 CDU und GRÜNE, NR 402 GRÜNE
- Zwischenbericht: Gemäß dem Beschluss § 1658 vom 29.03.2007 der
Stadtverordnetenversammlung wurde durch das Heidelberger ifeu-Institut eine
Energie- und CO2-Bilanz erstellt, verbunden mit der Entwicklung eines
Maßnahmenplans. Mit den darin aufgezeigten Maßnahmen soll das Ziel der Stadt
Frankfurt - die Senkung der CO2-Emissionen um 50% bis zum Jahr 2030 bzw. um
jeweils 10% in aufeinanderfolgenden 5 Jahren - , welches sie sich im Rahmen
ihrer Mitgliedschaft im Klima-Bündnis europäischer Städte gesetzt hat, erreicht
werden. Bei der Erstellung des Energie- und
Klimaschutzkonzeptes für Frankfurt wurden mit Gründung der "Lokalen Energie
Initiative Frankfurt (L.E.I.F)" die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen,
Verbände, Vereine etc. einbezogen. Als Teil des von der EU-Kommission
geförderten Projektes "BELIEF" (Building in Europe Local Intelligent Energy
Forums) wurden insgesamt 6 Forumsveranstaltungen durchgeführt, bei denen
jeweils zwischen 60 und 100 Personen teilnahmen. Insgesamt nahmen über 300
Personen an verschiedenen Veranstaltungen teil. Mehr als 1.000 Personen
erhalten einen elektronischen Rundbrief. Zusätzlich wurden gezielt Personen,
die Unternehmen und Verbände repräsentieren, in Interviews befragt sowie
Arbeitstreffen zu speziellen Themen durchgeführt. Die wesentlichen Ergebnisse des Konzepts und
Maßnahmenplans sind: Die Energie- und CO2-Bilanz des Heidelberger
ifeu-Instituts für sämtliche CO2-Emissionen in Frankfurt - inklusive der der
Stadt Frankfurt zurechenbaren Emissionen externer Kraftwerke - zeigt, dass die
CO2-Emissionen pro Einwohner seit 1990 um 10% gesunken sind. Sie betragen
insgesamt nun 8,3 Mio. Tonnen CO2 (inklusive Verkehrsbereich). Es ist zu
betonen, dass dies auch im Vergleich zu anderen Städten ein beeindruckendes
Ergebnis ist, zumal seit 1990 die Wohnflächen um 15% und die Büroflächen um 80%
angestiegen sind. Dies bedeutet für die Zukunft aber auch, dass die Stadt
wirtschaftlich auf nachhaltige Weise wachsen kann, wenn der Zuwachs so weit wie
möglich mit geringsten CO2-Emissionen erfolgt und zudem im Gebäudebestand die
Emissionen deutlich gesenkt werden. Die Bilanz und die Strategie zeigen, dass
weitere CO2-Reduktionspotentiale von mehr als 30% der CO2-Emissionen bis zum
Jahr 2025 bestehen. Zentrale Leitlinie der Stadt Frankfurt, um die
Klimaschutzziele zu erreichen, ist die Energieeffizienz. Über ein Drittel der
Primär-Energie wird bundesweit in Großkraftwerken, Heizungsanlagen, Gebäuden
und Geräten nicht vollständig genutzt. Dies zeigt, dass hier hohe und oftmals
wirtschaftliche Potentiale bestehen. In Frankfurt wurden schon wegweisende
Schritte zu mehr Energieeffizienz umgesetzt: Die Stadt Frankfurt und die ABG
Frankfurt Holding errichten Schulen und Wohngebäude nur noch als Passivhäuser.
Zahlreiche Altbauten wurden systematisch modernisiert mit 50-80%
Energieeinsparung. Neue Bürogebäude sollen den in Frankfurt schon bestehenden
Vorbildern der energieeffizientesten Bürogebäude Europas folgen. Neue
Heizungsanlagen sollen noch mehr als bisher auf Kraft-Wärme-Kopplung mit
Fernwärme oder Blockheizkraftwerke umgestellt werden. Darüber hinaus
bestehender Energiebedarf soll mit erneuerbaren Energien gedeckt werden, z.B.
durch Einsatz von Biomasse in Heizkraftwerken. Die Energie- und CO2-Bilanz zeigt, dass große
Erfolge schon zu verzeichnen sind. Der Vorschlag des Aktionsplans zeigt, dass
zahlreiche erfolgreiche Initiativen und Aktionen fortgesetzt und intensiviert
werden sollten. Zugleich werden neue Aktionen oder Aktionsbereiche
vorgeschlagen. Hierzu zählen beispielsweise: - Schaffung eines "Hauses der Zukunft", bei dem alle
Energieberatungsangebote gebündelt werden. - Gemeinsam mit dem Handwerk soll ein
Qualitätsstandard für Energie-Modernisierungen etabliert werden. - Hauseigentümer, die ihr Miethaus modernisieren,
sollen mit dem "Energetischen Mietspiegel" belohnt werden. - Bei allen Heizungserneuerungen
soll der Einsatz von Blockheizkraftwerke geprüft werden. - Die Fernwärme soll weiter
ausgebaut werden und teilweise mit Biomasse in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt
werden. - Neue
Bürogebäude sollen als "Green Building Frankfurt" hohen Komfort mit wenig
Energie erreichen
- Da die CO2-Emissionen
besonders im Bereich Stromverbrauch hoch sind, wurde Anfang Juni 2008 die
Aktion www.frankfurt-spart-strom.de
gestartet, bei der Haushalte fürs Strom sparen belohnt werden. Es sei betont, dass der Vorschlag zum Frankfurter
Energie- und Klimaschutzkonzept nicht nur die Ziele des Klimaschutzes beachtet
und Wege zu ihrer Erreichung aufzeigt. Klimaschutz durch Energieeffizienz ist
zugleich ein wichtiger Faktor der Wirtschaftsförderung und trägt auch sozialen
Zielen Rechnung, da mit Energieeffizienz und Energieeinsparung die
Energiekosten nachhaltig gesenkt werden können. Mit diesem Zwischenbericht wird der Entwurf des
Frankfurter Energie- und Klimaschutzkonzeptes vorgelegt (Anlage). Der Magistrat
eröffnet hierdurch eine öffentliche Diskussionsphase, in der weitere Vorschläge
zu diesem Konzept vorgetragen werden können. Ziel ist es, Ende 2008 die
Endfassung des bis dahin vom ifeu-Institut detaillierter ausgearbeiteten
Energie- und Klimaschutzkonzeptes vorzulegen und verabschieden zu können.
Parallel wurde durch den Magistrat gemäß Beschluss §
1806 vom 03.05.2007 ein Klimaschutzstadtplan erstellt, der seit Mitte Juni 2008
im Internet unter www.energiereferat.stadt-fra
nkfurt.de abrufbar ist. Der Klimaschutzstadtplan zeigt sowohl städtische
als auch private Klimaschutzprojekte und gibt u.a. einen Überblick über
Passivhäuser, Blockheizkraftwerke, Pelletheizungen und Solaranlagen in
Frankfurt am Main. Zudem sind zu jeder einzelnen Anlage vielfältige
Informationen abrufbar, z.B. die CO2-Ersparnis, technische Einzelheiten wie
Fläche und Leistung, sowie in vielen Fällen auch eine ausführliche
Projektbeschreibung und Kontaktdaten. Anlage 1 (ca. 670 KB) Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Antrag vom
22.02.2007, NR 338
Antrag vom
30.03.2007, NR 402
Bericht des
Magistrats vom 19.12.2008, B 865
Auskunftsersuchen
vom 19.02.2013, V 639
Zuständige Ausschüsse:
Ausschuss für
Umwelt und Sport
Ausschuss für
Planung, Bau und Wohnungsbau Versandpaket: 09.07.2008 Beratungsergebnisse: 23. Sitzung des
Ausschusses für Umwelt und Sport am 14.08.2008, TO I, TOP 66 Beschluss: nicht auf TO
Die Beratung der
Vorlage B 419 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt.
Abstimmung:
CDU, SPD, GRÜNE, LINKE., FDP, FAG und BFF
23. Sitzung des
Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 18.08.2008, TO I, TOP
69 Beschluss: nicht auf TO
Die Beratung der
Vorlage B 419 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt.
Abstimmung:
CDU, SPD, GRÜNE, LINKE., FDP, FAG und BFF
24. Sitzung des
Ausschusses für Umwelt und Sport am 11.09.2008, TO I, TOP 40 Beschluss: nicht auf TO
Die Vorlage B 419
(Zwischenbericht) dient zur Kenntnis. (Ermächtigung gemäß § 12 GOS)
Abstimmung:
CDU, SPD, GRÜNE, LINKE., FDP, FAG und BFF
Sonstige Voten/Protokollerklärung: REP und NPD (= Kenntnis)
24. Sitzung des
Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 15.09.2008, TO I, TOP
44 Beschluss: nicht auf TO
Die Vorlage B 419
(Zwischenbericht) dient zur Kenntnis. (Ermächtigung gemäß § 12 GOS)
Abstimmung:
CDU, SPD, GRÜNE, LINKE., FDP, FAG und BFF
Sonstige Voten/Protokollerklärung: NPD (= Kenntnis)
Beschlussausfertigung(en): § 4519, 24. Sitzung
des Ausschusses für Umwelt und Sport vom 11.09.2008 Aktenzeichen: 79 3