Wird das Klimaschutzkonzept 2008 im Ortsbezirk 1 umgesetzt? Wie geht es mit dem .Masterplan 100 Prozent Klimaschutz. im Ortsbezirk 1 weiter?
Vorlagentyp: V
Inhalt
S A C H S T A N D :
Auskunftsersuchen vom 19.02.2013, V 639
entstanden aus Vorlage:
OF 261/1 vom
04.02.2013 Betreff: Wird das Klimaschutzkonzept 2008 im Ortsbezirk 1
umgesetzt? Wie geht es mit dem "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz"
im Ortsbezirk 1 weiter? Vorgang: B 419/08 Die Stadt Frankfurt hat sich
zum Ziel gesetzt, "Klimaschutzhauptstadt" zu werden. Im Magistratsbericht B 419
vom 7. Juli 2008 wurde der Stadtverordnetenversammlung einst ein
Klimaschutzkonzept vorgelegt, das durch das Institut für Energie- und
Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) erarbeitet wurde. Dieses Konzept sah vor, die
CO2-Emissionen in den nächsten zehn Jahren um 20 Prozent zu
reduzieren. Im vergangenen Jahr 2012 ist Frankfurt am Main nun
erfreulicherweise in das Förderprogramm "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz"
des Bundesumweltministeriums aufgenommen worden. Die ambitionierte Planung, wie
die Mainmetropole zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien versorgt werden
könnte, wird demzufolge in den nächsten Jahren mit einer Förderung des
Bundesumweltministeriums von 80 Prozent der Kosten, konkret mit 873.000 Euro
unterstützt. Nach veröffentlichter Auskunft des Umweltdezernats vom 13. Juni
20121 soll nun unter intensiver Beteiligung der Bürger das Energie-
und Klimaschutzkonzept bis zum Jahr 2050 fortgeschrieben werden. Zudem wurde
angekündigt, am 1. Juni ein auf vier Jahre angelegter Prozess mit breiter
Beteiligung der Öffentlichkeit und Fachwelt zu beginnen. Dabei sollten mehrere
Studien erstellt werden, es sollte regelmäßig ein Forum "100 Prozent
erneuerbare Energie" durchgeführt und in einzelnen Stadtteilen mit der
Umgestaltung in Richtung auf 100 Prozent Klimaschutz begonnen werden. Vor diesem Hintergrund wird der Magistrat gebeten,
folgende Fragen zu beantworten: 1. Wie viel Prozent an CO2-Emissionen
konnten in der gesamten Stadt Frankfurt am Main und insbesondere im Ortsbezirk
1 in den vergangenen fünf Jahren eingespart werden? 2. Welche konkreten Maßnahmen wurden in den
vergangenen fünf Jahren im Ortsbezirk 1 durchgeführt, um jenes
ambitionierte 20 Prozent-Emissions-Reduktionsziel zu erreichen? 3. Welche Maßnahmen schlägt das
Umweltdezernat als Fachbehörde vor, um das Klimaschutzkonzept nun bis zum Jahr
2050 erfolgreich fortzuschreiben und umzusetzen? 4. Was ist seit dem angekündigten 1. Juni 2012
geschehen, um unter breiter Beteiligung der Frankfurter Bürger in den
Stadtteilen des Ortsbezirks 1 mit der Umgestaltung in Richtung auf 100 Prozent
Klimaschutz zu beginnen? _________________________________ 1Veröffentlicht auf der
website der Stadt Frankfurt:
https://www.frankfurt.de/sixcms//detail.php?id=2850&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=
9468111 (zuletzt besucht am 3. Februar 2013). Begründung: Die ambitionierten Ziele des Klimaschutzkonzepts
2008 und des "Masterplans 100 Prozent Klimaschutz" von 2012 werden ausdrücklich
begrüßt. Die Bekämpfung des Klimawandels und seiner negativen Auswirkungen gilt
zu Recht seit dem Jahre 1993 weltweit als "gemeinsame Sorge der Menschheit" und
wird gerade in jüngerer Zeit als Problem angesehen, das es regional und
kommunal "von unten" anzupacken gilt. Dabei die Bürger zu beteiligen, erscheint
unter dem Gesichtspunkt der Re-Demokratisierung und der höheren Akzeptanz von
Umweltschutzmaßnahmen ebenso unverzichtbar. Beteiligen können sich Bürger
jedoch umso besser, je umfangreicher sie von den Fachbehörden informiert
werden. Zugleich darf eine Bürgerbeteiligung nicht dazu dienen, die
Verantwortung der nach wie vor zuständigen Stadtregierung gleichsam "auf die
Bürger abzuwälzen" - hier bleibt die Verwaltung in der Pflicht, über ihre
Richtlinienkompetenz eine Richtung vorzugeben und einen Klimaschutzrahmen zu
setzen, den die Bürger vor Ort durch Vorschläge und Anregungen ausfüllen,
konkretisieren und ergänzen können. Wenn die Stadtregierung ambitionierte
Klimaschutzziele vorgibt, muss sie sich auch an ihnen messen lassen. Hier gilt
lokal wie global: Klimaschutzkonzepte bleiben Worthülsen, solange sie nicht in
die Tat umgesetzt werden. Antragstellender
Ortsbeirat:
Ortsbeirat 1 Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Bericht des
Magistrats vom 07.07.2008, B 419
Stellungnahme des
Magistrats vom 13.05.2013, ST 679
Aktenzeichen: 79 0