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Bausteine für den Klimaschutz hier: Ein kommunaler Klimaschutzbericht für Frankfurt

Vorlagentyp: B

Inhalt

S A C H S T A N D : Bericht des Magistrats vom 27.05.2013, B 274 Betreff: Bausteine für den Klimaschutz hier: Ein kommunaler Klimaschutzbericht für Frankfurt Vorgang: l. Beschl. d. Stv.-V. vom 16.06.2011, § 200 - NR 797/08 GRÜNE, l. B 181/11 - Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung § 3846 vom 24.04.2008 wurde der Magistrat aufgefordert, alle zwei Jahre über Maßnahmen und Erfolge im Bereich des kommunalen Klimaschutzes zu berichten. Der Magistrat hat mit dem Bericht B 181 vom 1.4.2011 den ersten Bericht vorgelegt. Dieser Bericht stellt dar, welche Fortschritte seither erreicht wurden. Er knüpft an der bisherigen Berichterstattung an und setzt sie, bezogen auf die einzelnen Maßnahmenpunkte des Klimaschutzkonzepts, fort. I. Allgemeine Projekte zum Klimaschutz Masterplan 100% Klimaschutz Mit dem Beschluss § 1288 der Stadtverordnetenversammlung vom 1. März 2012 wurde beschlossen, einen Masterplan zu erstellen, wie die Energieversorgung Frankfurts auf 100% erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 umgestellt werden kann. Hierzu war im November 2011 eine Projektskizze beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eingereicht worden. Am 8. Mai 2012 erhielt Frankfurt am Main gemeinsam mit 18 anderen Städten, Gemeinden und Landkreisen den Förderbescheid in Höhe von 800.000 € für die Erstellung eines "Masterplans 100% Klimaschutz" mit Projektkosten für Personal, Studien und Öffentlichkeitsbeteiligung von 1.000.000 €. Der Projektbeginn wurde auf den 1.1.2013 gelegt. Zum 1. März 2013 wurden zwei Mitarbeiterinnen beim Energiereferat zur fachlichen und organisatorischen Betreuung des Projekts eingestellt. Bis Mitte 2014 soll ein Masterplan erstellt werden, danach schließt sich die Umsetzungsphase erster Modellprojekte an. Mitgliedschaften im Konvent der Bürgermeister und Städtebündnissen Weiterhin besteht die Zielsetzung im Rahmen der Mitgliedschaft im Klima-Bündnis europäischer Kommunen mit den indigenen Völkern des Regenwaldes zum Schutz der Erdatmosphäre (Beschluss der Stadtverordnetenversammlung § 4094 vom 5.7.1990) zum kommunalen Klimaschutz. Ziel ist die Reduzierung der CO2-Emissionen um 50% bis zum Jahr 2030 bzw. die Reduzierung um jeweils 10% innerhalb von fünf Jahren. Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 11. Dezember 2008 (§ 5084 auf der Grundlage des Vortrags des Magistrats M 203 vom 31.10.2008) ist Frankfurt dem "Konvent der Bürgermeister" für den Klimaschutz beigetreten. Die Verpflichtung zur Vorlage eines "Aktionsplans zur nachhaltigen Energienutzung" innerhalb eines Jahres nach Unterzeichnung der Charta des Konvents (12.12.2008) wurde durch Einreichung des Frankfurter Energie- und Klimaschutzkonzeptes beim Konvent im Februar 2010 erfüllt. Weitere Daten wurden in die Datenbank des Konvent-Büros eingetragen. Am 23. März 2012 teilte das Büro des Konvents der Bürgermeister mit, dass der "Sustainable Energy Action Plan (SEAP)" der Stadt Frankfurt am Main "erfolgreich die volle Untersuchung durchlaufen hat und daher akzeptiert und angenommen wurde". Es ist hierbei zu betonen, dass mittlerweile über 4400 große und kleine Kommunen in Europa dem Konvent beigetreten sind, aber nur 2600 Kommunen solche Pläne einreicht haben und nur 1100 bisher akzeptiert wurden. In Deutschland wurden bisher von 48 Unterzeichnerkommunen nur 17 SEAP von der Kommission akzeptiert. (www.eumayors.eu) Des Weiteren arbeitet die Stadt Frankfurt weiterhin mit im Kreis des Projekts des Landes Hessen "100 Kommunen für den Klimaschutz". Frankfurt am Main ist auch weiterhin Mitglied im Städtebündnis "Energie Cités/Energy Cities" und tauscht hierüber insbesondere mit Städten in Frankreich, Großbritannien und Österreich Erfahrungen aus bzw. führt gemeinsame, von der EU-Kommission geförderte, Projekte durch. Dieser Bericht ist zugleich ein Beitrag zur Berichterstattung, die im Rahmen der Verpflichtungen gegen über dem Konvent der Bürgermeister Europas und der Aktion "100 klimaaktive Kommunen" des Landes Hessen erforderlich ist. Europaweite Projekte mit Förderung der Europäischen Kommission Seit dem Jahr 2009 wurde gemeinsam mit der Stadt Echirolles (F), Les Mureaux (F), der Region Rhones-Alpes (F), Brigdend (GB, Wales), Eordea (GR), Brindisi (I), Sonderborg (DK), Utrecht (NL), Tatabanya (HU) und Yambol (BG) das Projekt "Cities action for sustainable bousing (CASH)" durchgeführt. Das Projekt wurde seitens der EU-Kommission im Rahmen des URBACT Programms gefördert. Ziel war es, die wesentlichen technischen, wirtschaftlichen, finanztechnischen und politischen Bedingungen zu ermitteln, um die energetische Sanierung im sozialen Wohnungsbau zu fördern. In allen Städten wurde ein Lokaler Aktionsplan erstellt, der sich in Frankfurt auf die Themen: Aufbau einer lokalen und regionalen Energieberatungsstelle (Verein Energiepunkt FrankfurtRheinMain e.V.), die Erstellung eines energetischen Mietspiegels, die Durchführung von Modellprojekten zur Sanierung besonders baulich geschützter Gebäude (Gründerzeit, Ernst-May-Ära) und die Erstellung eines Konzepts zur Minderung des Investor-Nutzer-Konflikts bei energetischer Sanierung konzentrierte. (http://urbact.eu/en/projects/low-carbon-urban-environments/cash/homepage/) Auch das in Frankfurt entwickelte Beratungsangebot des Caritasverbandes des Stromsparchecks für Haushalte mit geringem Einkommen wurde den Projektpartnern vorgestellt. Ein wesentliches Ergebnis, das von Seiten Frankfurts eingebracht wurde und zugleich weiter umgesetzt werden sollte, ist, dass die energetische Sanierung im sozialen Wohnungsbau mit dem Aufbau von Wärmenetzen zur Versorgung mit Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung verbunden werden sollte. Wichtige Erfahrungen anderer Städte sind die Einbeziehung des Energieverbrauchs bei der Bestimmung der Miethöhe (Niederlande) und die Bildung eines Fonds für die Modernisierungsfinanzierung mit einer umfassenden Mieterbeteiligung bei der Planung der Maßnahmen (Dänemark). Seit dem Jahr 2010 wird gemeinsam mit Energieagenturen aus Berlin, Hannover, Ile-de-France, Prag, Riga, Steiermark, Rhone-Alpes und dem KWK-Dachverband "Cogen Europe" das Projekt "CHP goes green" durchgeführt. Das Projekt wird durch die EU-Kommission im Rahmen des "Intelligent Energy for Europe" Programms gefördert. Ziel ist es, das bestehende Wissen zum Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energie, insbesondere aus Biomasse zum Einsatz in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen aufzubereiten und gezielt an Fachleute sowie die Wohnungswirtschaft zu verbreiten. Das EU-Projekt ist mit der ohnehin seit dem Jahr 1991 in Frankfurt durchgeführten, systematischen Suche nach KWK-Standorten und mit der "KWK-Kampagne Frankfurt" verbunden. Neben den Anlagen zur KWK-Nutzung biogener Stoffe im Holzheizkraftwerk Fechenheim, der Biokompostanlage, der Cofermentationsanlage Infraserv und der SEVA Sindlingen wurden nunmehr drei große Blockheizkraftwerke der Mainova AG (Oberer Ornberg, Palmengarten und Lindenviertel) auf Biogasbetrieb umgestellt. Hierbei wird Biogas in Anlagen wie bei Infraserv oder in Thüringen zu Erdgasqualität aufbereitet und virtuell durch das Erdgasnetz den BHKW-Anlagen in Frankfurt vertraglich zugeordnet. Auch das Rapsöl-Blockheizkraftwerk im Passivhauskomplex Rotlintstraße der ABG Frankfurt Holding zählt zu den Vorzeigeprojekten. (www.chp-goes-green.info) Seit dem Jahr 2012 arbeitet das Energiereferat an dem Projekt "Pioneer Cities" mit. Dieses Projekt ist Teil des Klimaschutz-Wissens- und Innovations-Zentrums ("Climate KIC") das in den Städten/Regionen Birmingham, Valencia, Wroczlaw, Bologna/Modena, Budapest und Hessen jeweils Gruppen von Projektpartnern aus Kommunen, Wissenschaft und Unternehmen zusammenbringt. Das "Climate KIC" wiederum wird von der EU-Kommission über die Einrichtung EIT getragen und finanziert. In Hessen arbeiten die TU Darmstadt, die Universität Kassel, die Provadis-Schule und das Hessische Umweltministerium sowie die Stadt Frankfurt in einem Verbund. In den Aktionsfeldern Gebäudesanierung, Energieversorgungsnetze und Mobilität wurden zunächst die wesentlichen, besten Erfahrungen der Projektpartner ermittelt und mit der Entwicklung von Zielprojekten verbunden. In einem weiteren Schritt sollen hierauf aufbauend gezielte Projektfinanzierungsanträge z.B. für Projekte der Elektromobilität, der Gebäudesanierung oder einer vollsolaren Wärmeversorgung entwickelt und beim EIT eingereicht werden. (www.climate-kic-region-hessen.org) Im Jahr 2013 hat sich Frankfurt am Main beim Wettbewerb "European Green Capital" beteiligt. Der Themenbereich Energieeffizienz, erneuerbare Energie, Energiemanagement und Klimaschutz war bei der Bewerbung in mehrfacher Hinsicht gefragt. In diesen Bereichen hat die Stadt Frankfurt jeweils eine Platzierung in den vorderen Bereichen erreicht. Im - auch Klimaschutzrelevanten- Bereich Abfall hat Frankfurt im Vergleich der Mitbewerber den ersten Rang erreicht. Frankfurt wurde bei 18 Bewerbern als Finalist der drei besten Städte ausgezeichnet. Sieger wurde die Stadt Kopenhagen. Dieses gute Ergebnis zeigt, dass die Maßnahmen und Ergebnisse beim Thema Energie und Klimaschutz im Verbund mit weiteren Themen wie Luftreinhaltung, Lärm, Wasser, Grünbereiche und Naturschutz einen wesentlichen Beitrag zu einer hohen Umweltqualität in Frankfurt am Main beitragen. Der Prozess "Frankfurt Green City" wird weitergeführt. Die Erstellung des "Masterplans 100% Klimaschutz" wird für den Bereich Klimaschutz/Energie hierbei die zentrale Rolle spielen. II. Detailbericht zu den Klimaschutzmaßnahmen Im Folgenden wird, wie im letzten Bericht, zu den einzelnen Programmpunkten des Energie- und Klimaschutzkonzeptes berichtet, welche Maßnahmen bisher erfolgt sind und welche Ergebnisse vorliegen. Da im Konzept schon verschiedene Überschneidungen und Querverweise zwischen den Aktionsbereichen bestehen, sind diese in diesem Bericht nicht zu vermeiden, um die Systematik des Konzepts beizubehalten. Die hier verwendeten Abkürzungen beziehen sich auf die in Kapitel 7 des Energie- und Klimaschutzkonzeptes genannten Maßnahmen, auf die hier verwiesen wird. Ü 1 Gesamtkonzept Klimaschutz-kommunikation Wichtiger Bestandteil der Kommunikation für den Klimaschutz sind der Klimaschutzstadtplan des Energiereferats, auf dem über 2000 Projekte (Passivhäuser, Blockheizkraftwerke, Solaranlagen usw.) dargestellt sind und der Klimaplanatlas des Umweltamtes, der die Auswirkungen des Klimawandels in der Stadt darstellt. www.stadtplan.frankfurt.de/klimaschutz/html/de/index.html und www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/klimaplanatlas_ffm_2010nbf .pdf Es wurden Ausstellungen entwickelt, die das Klimaschutzthema anschaulich der Öffentlichkeit vermitteln. Die Ausstellung "Klima-Gourmet" zeigt auf, wie hoch die CO2-Emissionen bei verschiedenen Weisen der Landwirtschaft und Ernährung sind. Die Ausstellung "GREEN IT" zeigt, wie viel Energie- und Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen mit der Nutzung von Fernsehern, Computern und Mobiltelefonen verbunden ist. Die Ausstellungen wurden auch seit 2011 mehrfach in Frankfurt und anderen Städten gezeigt. Hinzu kam die Ausstellung "Frankfurt Light", die die Möglichkeiten energieeffizienter Beleuchtung anschaulich aufzeigt. Seit dem Jahr 2011 beteiligt sich Frankfurt jeweils im März an der weltweiten Aktion "Earth Day", bei der für eine Stunde die Beleuchtung der größten Gebäude in der Stadt weitgehend ausgeschaltet wird -als Mahnung für den Klimaschutz. Das Angebot für fachliche Besichtigungen "Klimatours" hat sich gut etabliert. Im Frühjahr 2013 wurde zur 17. Internationalen Passivhaustagung ein Stadtführer "Das energieeffiziente Frankfurt" herausgegeben. Ü 2 "Haus der Zukunft" Energieberatungszentrum Der Verein "Haus der Zukunft -Energieberatungszentrum Frankfurt am Main wurde im Mai 2010 gegründet. Mitglieder sind u.a. Handwerksinnungen, Verbände und Organisationen, Energieunternehmen, Vereine sowie Fachleute - die Energieberatungen anbieten. Zunächst wurde der Internetauftritt als Ratgeber und Vermittlung zu Energieberatern, Architekten, Handwerkern und weiteren Beratern aufgebaut. Der Name des Vereins wurde in "Energieberatungszentrum Energiepunkt Frankfurt am Main" geändert. Im Februar 2013 wurde der Name in "Energiepunkt FrankfurtRheinMain e.V." geändert und das Beratungsangebot überregional ausgeweitet. Dies erfolgte im Zusammenhang mit der Förderung einer neuen Personalstelle und von Veranstaltungen durch das Hessische Umweltministerium. Ü 3 Thematische Veranstaltungsreihen Thematische Veranstaltungen zu Energie- und Klimaschutzthemen werden durch das Energiereferat, die ABGnova GmbH, die Mainova AG und den Verein "Energiepunkt FrankfurtRheinMain e.V." jeweils zielgruppenspezifisch für Fachleute, Energieverbraucher oder Hauseigentümer/Mieter angeboten. Ü 4 Contracting-Kampagne Mittels Contracting können Investitions- und Umsetzunghemmnisse bei größeren Maßnahmen überwunden werden. Die Vorteile von Contracting werden im Rahmen der KWK-Kampagne (E 7) darstellt. Ü 5 Klimaschutzallianz Frankfurt Eine gesonderte Klimaschutzallianz wurde nicht gegründet. Vielmehr wurden bestehende Kooperarationsangebote wie ÖKOPROFIT Frankfurt und das "Lokalen Energieeffizienz Netzwerk" (LEEN) ausgebaut. Ökoprofit wird im Jahr 2013 die vierte Runde abschließen. Insgesamt haben nunmehr über 50 Unternehmen erfolgreich teilgenommen, zehn Unternehmen arbeiten kontinuierlich im "Ökoprofit-Klub" mit. (www.oekoprofit-frankfurt.de) Ü 6 Klimaschutzfonds Im Jahr 2010 wurden Vorarbeiten für eine Konzeption eines Klimaschutzfonds durchgeführt. Im Jahr 2011 wurde ein Grundkonzept in Zusammenarbeit des Umweltdezernats und des Dezernats Wirtschaft erarbeitet. Das Prinzip soll sein, dass Unternehmen oder Privatpersonen Gelder in den Fonds einzahlen, um eigene CO2-Emissionen, die anderweitig nicht gesenkt werden können, durch Förderung anderer Projekte zu kompensieren. Vorbild hierfür ist ein ähnlicher Fonds der Stadt Den Haag. Vor einer Gründung einer Einrichtung soll zunächst das nutzbare Potential von Einzahlern und Empfängern von Fördermitteln ermittelt werden. Bei einer Umfrage zeigten ca. 38% der Befragten Interesse an einer Beteiligung an einem Fonds zur Realisierung von Klimaschutzmaßnahmen. Ü 7 Ausbau Energie-referat Im Jahr 2010 wurden zwei Trainees übernommen und haben die Sachgebietsleitung Wohnen/Haustechnik und die Öffentlichkeitsarbeit übertragen bekommen. Ab dem 1.3.2013 werden zwei Mitarbeiterinnen im Rahmen des bis 31.12.2016 befristeten Projekts "Masterplan 100% Klimaschutz" zusätzlich beschäftigt. Ü 8 Leitlinien und Rahmen-planungen Im Berichtszeitraum ab 2011 wurden keine neuen Leitlinien erstellt. Es gelten weiter die Leitlinien für wirtschaftliches Bauen des Hochbauamts, die Leitlinien Wohnen, das Klimaschutzprogramm. Im Jahr 2013 beginnt die Erstellung der Mobilitätsstrategie und des Masterplans 100% Klimaschutz Im Rahmen der Aktion "Frankfurt Green City" zur Bewerbung zur europäischen Umwelthauptstadt wurden die Ziele und Leitlinien integriert und übersichtlich zusammengestellt und präsentiert. (www.frankfurt-greencity.de) Ü 9 Passivbauweise bei Veräußerung städt. Grundstücke Gemäß Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wird bei der Veräußerung städtischer Grundstücke der Bau von Passivhäusern durch das Liegenschaftsamt gefordert. Nur mit eingehender Begründung ("aus baulichen Gründen oder sonstigen Gründen") ist hiervon abweichend der Baustandard "30% unter Energieeinsparverordnung" zulässig. (§ 974 vom 16.11.2006). Es wurden seit Beschlussfassung 60 Verträge (Kauf- oder Erbpacht) mit der Vorgabe der Passivhausbauweise abgeschlossen. Die frühzeitige Information der Kaufinteressenten und die Prüfung der Einhaltung des Passivhausstandards erfolgt durch das Energiereferat. HH 1 Stromspar-programm Im Jahr 2008 wurde die Kampagne und das Förderprogramm "Frankfurt spart Strom" eingerichtet. Haushalte erhalten einen Zuschuss, wenn sie nachweislich ihren Stromverbrauch gesenkt haben. Bis Ende 2012 wurden 836 Stromsparprämien mit insgesamt ca. 50.000 € ausgezahlt. Hierdurch wurden Stromeinsparungen von ca. 6 Mio. kWh (10 Jahre) und eine CO2-Einsparung von 4.000 to erzielt. Weitere 3.500 Haushalte haben sich als Teilnehmer der Kampagne eintragen lassen. Über 60 Haushalte wurden als "Stadtteilpartner" gewonnen. HH 2 Gerätetausch- und Zuschussaktion Im Februar 2013 startete die "Kühlgeräteabwrackaktion" für Haushalte mit geringem Einkommen gemeinsam mit dem Caritasverband Frankfurt. Besonders preisgünstige Geräte können verbunden mit einem Zuschuss durch die Stromeinsparung finanziert werden. Diese Aktion kann ein Prototyp für eine ähnliche bundesweite Aktion werden. HH 3 Frankfurter Qualitätsstandard energetische Sanierung Mit der Schaffung einer neuen Personalstelle und weiteren Fördermitteln des Landes Hessen kann im Jahr 2013 beim Verein "Energieberatungszentrum Energiepunkt Frankfurt RheinMain e.V." verbunden mit Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen ein Standard und Qualitätssiegel für optimale energetische Beratung und Sanierung aufgebaut werden. Bei der immer dringlicheren energetischen Sanierung von Gebäuden mit schützenswerten Fassaden (Gründerzeitgebäude, Ernst-May-Häuser) sollen Ziele des Klimaschutzes und der Stadtbilderhaltung und des Denkmalschutzes verbunden werden. Die Modellprojekte zur energetischen Sanierung von zwei Gründerzeitgebäuden sind baulich erfolgreich abgeschlossen. Mit Innendämmung, Dachdämmung, Dreifachverglasung und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung konnte der Energiebedarf von über 200 kWh/m2 auf ca. 50 kWh/m2 gesenkt werden. Hiermit steht nun eine "Blaupause" für viele weitere Maßnahmen privater Hauseigentümer bereit. Gemeinsam mit dem Denkmalschutz konnte das Modellprojekt Vakuumdämmung bei einem Ernst-May-Gebäude in Niederrad vorgestellt werden. HH 4 Optimierung Energieberatung Siehe Ü2. Mit dem Verein soll eine Übersicht der vielfältigen Energieberatungsangebote geschaffen werden. HH 5 Qualitätssicherung Energieausweis Der Verein "Energiepunkt FrankfurtRheinMain e.V." hat eine Liste qualitativ empfehlenswerter Energieberater/innen und Handwerksbetriebe aufgebaut und wird diese weiter ausbauen. Hierbei wird auch auf Berater hingewiesen, die die bundesweiten Kriterien nach BAFA, der KfW-Bank oder der Deutschen Energieagentur (dena) nachweisen können. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, dass bei den Listen der dena kein weiterer Fachnachweis gefordert wird und der Energieausweis gemäß der Energieeinsparverordnung weiterhin keine belastbaren Ergebnisse bieten kann. HH 6 Investitionsförderung durch die Stadt Die Förderprogramme des Stadtplanungsamtes für Neubau- und Altbaumodernisierung beinhalten jeweils eine Grundförderung für die Passivhausbauweise oder Zuschüsse für PH-Komponenten. Detaillierte Beschreibungen der Förderprogramme finden sich bei www.stadtplanungsamt.stadt-frankfurt.de Sehr erfolgreich ist das Förderprogramm zur energetischen Sanierung von Sportstätten von Sportvereinen. Es wird auf die jeweiligen Vorträge des Magistrats verwiesen, mit der die jährliche Förderung von 200.000 € gezielt vergeben wird. HH 7 Ökologischer Mietspiegel Im Rahmen der Erstellung eines neuen Mietspiegels im Jahr 2010 wurde auch der Energieverbrauch erhoben. Im Ergebnis wurde ein Bonus der Miete eingeführt, wenn eine Kesselsanierung und/oder ein Fensteraustausch auf Wärmeschutzverglasung erfolgt ist. Dies zeigte, dass die Einbeziehung energetischer Komponenten sinnvoll ist, um die Eigenschaften der Gebäude abzubilden. Andererseits kann ein Bonus, der sich aus einer statistischen Auswertung ergibt, keine bautechnisch und energetisch zielführende Beratung ersetzen. Bei der erneuten Erstellung des Mietspiegels im Jahr 2013 werden erneut mit einer anderen Erhebungsmethode die Energieeigenschaften der Gebäude einbezogen. HH 8 Verständliche Heizkostenabrechnungen In Einzelfällen wurden Beratungen und Untersuchungen zu Heizkostenabrechnungen durch das Energiereferat durchgeführt. Oftmals zeigten sich Unstimmigkeiten, die zu einer Verweisung der Fälle und Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale und Mieterschutzverbänden geführt haben. Beratungen zu Heizkostenabrechnungen werden durch den Verein "Energiepunkt FrankfurtRheinMain" sowie dessen Mitglied, den Mieterschutzverein Frankfurt am Main e.V:", angeboten (siehe auch bei Ü2). HH 9 Mainova Klima Partner Programm Die Mainova AG fördert im "Klima Partner Programm" eine breite Palette von Maßnahmen der Energieeffizienz. Jährlich werden 200.000-300.000 € Fördermittel vergeben. In den Jahren 2010-2012 wurden 1201 Projekte gefördert: 759 Heizungsmodernisierungen /-umstellungen, 54 Mini/Mikro-Blockheizkraftwerke, 111 solarthermische Kombianlagen, 136 Erdgasfahrzeuge, 15 Elektrofahrzeuge, 6 elektrische Wärmepumpen, 17 Aktionstage Energieeffizienz in Geschäftsgebäuden, 16 Umstellungen auf geregelte Heizungspumpen, 86 Ökochecks von Sportlerheimen durch den Landessportbund Hessen, 1 Baubegleitung Passivhaus. www.mainova.de/privatkunden/energie_sparen/klima-partner-program m.html HH 10 Cariteam Energiesparservice Schon seit dem Jahr 2005 bietet der Caritasverband Frankfurt das Programm "Stromspar-Check" an. Das Konzept wurde im Energiereferat entwickelt. Arbeitslose werden mit Unterstützung des Rhein-Main-Job-Centers als Energiechecker für Haushalte mit geringem Einkommen ausgebildet. Die hierbei installierten Einsparartikel wurden zunächst durch die Stadt Frankfurt sowie die Mainova AG und mittlerweile durch das Bundesumweltministerium finanziert. In Frankfurt wurden seither 4000 Stromsparchecks durchgeführt, was zu gesamten Kosteneinsparungen für die Haushalte von jährlich ca. 500.000 € führt. Die Stadt Frankfurt sparte in den vergangenen 7 Jahren über 500.000 € Heizkosten. Dies war mit einer CO2-Reduktion von 700 to/Jahr bzw. dauerhaft von 7.000 to CO2 verbunden. Das Projekt "Stromspar-Check" wurde mehrfach mit Preisen für seine ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Vorteile ausgezeichnet. Es wurde ab dem Jahr 2008 bundesweit auf inzwischen über 100 Kommunen durch den Caritasverband und den Verein der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschland (ead) mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums ausgeweitet. Im Jahr 2013 wird erwartet, dass der 100.000te Check durchgeführt wird. Der Caritasverband Frankfurt vermittelt seine Erfahrungen im Rahmen eines EU-geförderten Projekts. Das Bundesumweltministerium hat die weitere Förderung des Stromsparchecks bundesweit bewilligt sowie dessen Ausweitung auf weitere 50 Kommunen. www.stromspar-check.de www.achieve-project.eu G 1 Informationszirkel für Betriebe Diese Aufgabe wird durch das Angebot von ÖKOPROFIT-Frankfurt (G6) abgedeckt. Weitere Angebote zum Thema Energieeinsparung erfolgen durch die Handwerkskammer Rhein-Main sowie die Mainova AG. G 2 Benchmarkpool Bürogebäude Der Benchmarkpool Bürogebäude, eine Übersicht zum Energieverbrauch von Bürogebäuden wird aktuell nicht fortgeführt. Die Zielsetzung eines Erfahrungsaustausches zum Energieverbrauch in Bürogebäuden wird durch die Projekte "Green-Building Frankfurt" (G3) sowie "Ökoprofit" (G 6) und "LEEN" (G 7) abgedeckt. G 3 Wettbewerb energieeffiziente Gewerbe-/ Industriegebäude Zur Darstellung von guten und besten Ergebnissen des energiesparenden Bauens wurde im Jahr 2009 der Wettbewerb "Green-Building Frankfurt" konzipiert. Ausgezeichnet werden Gebäude jeglicher Art, Wohnen und Gewerbe, Neubauten wie Altbausanierungen, die "ihrer Zeit voraus" einen besonders geringen Energieverbrauch und weitere Kriterien der Nachhaltigkeit aufweisen. Eine Fachjury bewertet die Anträge. Im Jahr 2009 wurden sieben Eigentümer mit acht Gebäuden, im Jahr 2011 wurden weitere vier Eigentümer ausgezeichnet. Der Wettbewerb zeigt, dass in Frankfurt in öffentlichen und privaten Gebäuden einige der energieeffizientesten Gebäude der Welt stehen, die zugleich eine hohe architektonische und städtebauliche Qualität aufweisen. Der Wettbewerb wird im Jahr 2013 erneut durchgeführt und gemeinsam mit dem Regionalverband FrankfurtRheinMain und der Stadt Darmstadt auf die Metropol-Region Rhein-Main ausgedehnt. www.greenbuilding-award.de Der Deutsche Rechenzentrumspreis wurde im Jahr 2013 in Frankfurt verliehen. Hierbei werden auch besonders energieeffiziente RZ ausgezeichnet. Der Stromverbrauch durch Rechenzentren ist auf 20% des gesamten Frankfurter Stromverbrauchs angewachsen. Gleichwohl werden zahlreiche Maßnahmen zur Energieeffizienz in den Rechenzentren umgesetzt. Einige der besonders innovativen und energieeffizienten RZ stehen in Frankfurt, z.B. wird eine Stromversorgung mit einer Brennstoffzelle eingerichtet. Das Dezernat Wirtschaft hat gemeinsam mit den Betreibern einen Verein der RZ-Betreiber gegründet. www.digitalhub-frm.de G 4 Umsetzung u. energetische Optimierung Hochhausrahmenplan Im Hochhausrahmenplan wurde das Ziel eines Primärenergieverbrauchs unter 150 kWh/qm und dessen Deckung zu mehr als 50% aus erneuerbaren Energien beschlossen. Dieses Ziel geht nun in alle städtebaulichen Wettbewerbe ein. In den nächsten Jahren wird die Überprüfung dieser Zielsetzung im Zentrum stehen. Der Neubau der KfW-Westarkade mit einem Primärenergiekennwert von 100 kWh/qm hat hier Maßstäbe gesetzt. G 5 Kooperation Erfahrungsaustausch Industrie/Stadt Die Unternehmen Infraserv GmbH & Co. KG, Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH und die Solvay Fluor GmbH nehmen am "Lokalen Energie Effizienz Netzwerk" (LEEN) teil. Dieses Projekt ist Teil der Kampagne des Bundesumweltministeriums zur Gründung von 30 "Pilot-Netzwerken" für Klimaschutz und Energieeffizienz in Unternehmen. (www.30-pilot-netzwerke.de) Im Rahmen des Masterplans 100 % Klimaschutz und bei der Erstellung des Masterplans Industrie wird das Thema, wie eine nachhaltige Energienutzung der Industrie sichergestellt werden kann, behandelt werden. G 6 ÖKOPROFIT: Information und Fortbildung für das Gewerbe Nach dem Start im Jahr 2007 wurde das Projekt ÖKOPROFIT Frankfurt viermal mit über 50 Betrieben durchgeführt. Die Betriebe sparen zusammen jährlich über 2 Mio. € und senken ihre CO2-Emissionen um über 6000 t im Jahr. Nach Erhalt der Ökoprofit-Auszeichnung beteiligen sich weitere sechs Unternehmen am "Ökoprofit-Club" zur kontinuierlichen Verbesserung ihrer Umweltbilanz. www.oekoprofit-frankfurt.de G 7 Energieeffizienzkampagne Gewerbebetriebe Die Energieeffizienzkampagne für Gewerbebetriebe wird durch das Stromsparprogramm für Gewerbebetrieb umgesetzt. (siehe bei G 8 und HH1). Wichtigste und erfolgreichste Instrumente zur Beratung von Unternehmen für Energie und Klimaschutz sind LEEN (siehe G 5) und Ökoprofit Frankfurt (siehe G 6). Die Industrie- und Handelskammer führt jährlich in Kooperation mit dem Energiereferat der Stadt Frankfurt im Herbst die "Energieeffizienz-Messe Frankfurt" durch. G 8 Stromsparprogramm für Gewerbebetriebe Das Stromsparprogramm für Gewerbebetriebe (KMU) umfasst auch die Förderung von Investitionen zur Senkung des Stromverbrauchs in Vereinen und Einrichtungen von Religionsgemeinschaften. Diese wurden auch im Rahmen von Stadtteilaktionen gemeinsam mit Ortsbeiräten oder gezielten Ansprachen von Kirchengemeinden beworben. Im Herbst 2010 wurde durch die StVV die Erweiterung des Stromspar-Förderprogramms auf kleine u. mittlere Unternehmen, Religionsgemeinschaften und Vereine ausgeweitet. Investitionen für Stromeinsparung werden mit bis zu 30% der Kosten gefördert. Bis Ende 2012 wurden 8 Projekte mit zusammen ca.23.000 € und einer Stromeinsparung von 3,3 Mio. kWh (10 Jahre) und einer CO2-Einsparung von 2.200 to gefördert. Die Stromeinsparung im gewerblichen Bereich bleibt ein Schwerpunkt der Arbeit, da hier immer noch große, weitgehend wirtschaftliche Potentiale für Energieeinsparung und Klimaschutz bestehen. G 9 Mainova Klima Partner Programm Im Rahmen des Mainova Klima Partner Programms werden auch Aktionstage zur Energieeffizienz für Unternehmen angeboten. (siehe HH 9) G 10 Klimaschutz-Partnerschaft Hochschulen und Stadt Die J.W.G.-Universität hat neue energieeffiziente Gebäude am Campus Westend erhalten bzw. modernisiert und wird seit dem Jahr 2010 mit Abwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung aus der AVA Nordweststadt beheizt. Hierdurch wurden jährlich ca. 30.000 t CO2 eingespart. Die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität wurde im Programm ÖKOPROFIT Frankfurt ausgezeichnet und arbeitet seither im "Ökoprofit Klub" mit. Im Jahr 2013 wird das hauseigene Energiemanagement der Universität erweitert. Erfahrungen zum Thema Energie und Stadtentwicklung werden durch eine Vorlesung an der Fachhochschule Frankfurt weitergegeben. Mehrfach wurden Bachelor- bzw. Masterarbeiten von Fachhochschulen oder Universitäten zu aktuellen Themen mit Betreuung durch das Energiereferat durchgeführt. An der Fachhochschule Frankfurt wurde im Auftrag des Hessichen Umweltministeriums das Solarkataster Hessen erstellt. Mit Unterstützung der Mainova AG wurde dieses Kataster im Jahr 2013 für ganz Frankfurt komplettiert. Konkrete Beratung und Angebote für Solaranlagen (Wärme und Strom) kann man über den Verein Energiepunkt Frankfurt-RheinMain sowie die Handwerksinnungen und deren Betriebe erhalten. B 1 Schulprojekte ausbauen Die Schulprojekte zur Energieeinsparung, Fahrradfahren, Solarenergie, Naturschutz, Abfall, Wasser die durch den Verein "Umweltlernen Frankfurt e.V." im Auftrag der Stadt Frankfurt durchgeführt werden, wurden weiter ausgebaut. Insbesondere konnten durch das 1998 gestartete Projekt "Energiesparen an Schulen" im Jahr 2011 an 100 teilnehmenden Schulen insgesamt über 1.000.000 € und 3.7000 to CO2/Jahr und seit Beginn des Projektes über 4.000.000 € eingespart werden- und dies allein durch das Nutzerverhalten bedingt. Die Hälfte der Einsparungen dieses "fifty-fifty-Projekts" geht an die Schulen, die andere Hälfte wird für weitere Energiesparinvestitionen verwendet. Des Weiteren wurden mehrfach durch die Stadt und die Mainova AG unterstützte, themenbezogene "Lernwerkstätten" eingerichtet und durchgeführt, z.B. zu Themen Energieeinsparung, Windenergie, Wärme, Kraft-Wärme-Kopplung oder Passivhaus. Diese Projekte sind Teil der UN-Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" bei der Frankfurt zweimal eine Auszeichnung erhielt. www.umweltlernen-frankfurt.de B 2 Energieteam-Projekte in Kindergärten Es wurde geprüft, ob - ähnlich wie bei Schulen aber angepasst auf die besonderen Verhältnisse - ein Konzept für Energie-Team-Projekte für Kindergärten zu entwickeln. Ein Projektantrag im Rahmen des Förderprogramms "Kommunaler Klimaschutz" konnte im Jahr 2013 nicht gestellt werden, da zunächst die Möglichkeiten der organisatorischen und pädagogischen Einbindung eines solchen Projektes untersucht werden müssen. Dies soll im Jahr 2013 erfolgen, um einen Förderantrag im Jahr 2014 einreichen zu können. B 3 Modellprojekt Nutzermotivation an den Hochschulen Maßnahmen zur Nutzerinformation zum Energiesparen wurden durch die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität im Rahmen von ÖKOPROFIT Frankfurt umgesetzt. Nachdem einige Studenten über die Kommunale Ausländervertretung Vorschläge zur Energieeinsparung eingereicht hatten, soll die praktische Umsetzung mit dem Präsidium der Universität und den AStA erörtert werden. VK 1 Energetisches Sportstätten-förderprogramm Seit dem Jahr 2009 (StVV § 4881-M180 vom 6.11.2008) werden jährlich 200.000 € Fördermittel durch das Sportamt in Zusammenarbeit mit dem Energiemanagement im Hochbauamt und dem Energiereferat zur Nutzung erneuerbarer Energien und Energieeinsparung in vereinseigenen Sportanlagen vergeben. (siehe auch die detaillierten Förderungen in den Vorträgen M 174 /2009, M 145/2010, M 106/2011 und M 194/2012) VK 2 Sport Klima Partner Programm Die Mainova AG bietet im Rahmen ihres Mainova Klima Partner Programms (siehe HH 9) auch besondere Förderung von Ökochecks in Sportheimen an. VK 3 Prämienmodell Energie für Vereine Es wurde im Rahmen der Stromsparkampagne (HH 1 und G8) eine Förderung der Stromeinsparung für Vereine aller Art eingerichtet. VK 4 Checklisten für Berater des Landessportbundes ausbauen Der Landessportbund arbeitet mit seinem Energieberatungsangebot im Rahmen des Förderprogramms "Energiesparen bei vereinseigenen Sportanlagen" mit, berät die Sportvereine und prüft deren Förderanträge. VK 5 Kühlschranksubstitutions-programm Im Rahmen der Stromsparkampagne (HH1) wurden in einer Aktion mit der Mainova AG etwa 1000 Kühlgeräte durch besonders sparsame Geräte ersetzt. Im Jahr 2013 wurde die Aktion "Abwrackprämie" für Kühlgeräte in Haushalten mit geringem Einkommen gemeinsam mit dem Caritasverband Frankfurt gestartet. VK 6 Klimaschutzprogramm für Kirchen und Gemeinden Die Klimaschutzaktionen mit und für Kirchengemeinden wurden in das Stromsparprogramm integriert und konzentriert. (HH1 und G 8) M 1 Klimaschutzforum Frankfurter Handwerk Mit dem Handwerk bestehen zahlreiche Kooperationen. Die Handwerksinnungen Sanitär-Heizung-Klima, Elektrotechnische Berufe, Maler und Lackierer, Schreiner, Dachdecker und Schornsteinfeger sowie die Handwerkskammer Rhein-Main sind Mitglieder im Verein "Energiepunkt Frankfurt-RheinMain e.V." In diesem Verein werden Fortbildungsmaßnahmen angeboten. Eine gemeinsame Qualitätssicherung von Leistungen wird vorbereitet. Im Jahr 2011 hat die Stadt Frankfurt am Main mit der Handwerkskammer eine Vereinbarung geschlossen, bei der sich das Handwerk als Partner für die Energiewende und für Klimaschutz bekannt hat. M 2 Qualifizierungsprogramm Multiplikatoren Siehe HH3, M1 und Ü2 M 3 Klimaschutz-plattform Frankfurter Betriebe Siehe Ökoprofit (G6) und Klimaschutzallianz (Ü 6) M 4 Klimaschutzstadt-teilbeauftragte Im Rahmen des Programms "Frankfurt spart Strom" konnten 60 Haushalte als 60 Stadtteilpartner der Stromsparkampagne gewonnen werden. Die Aktionen der Stromsparkampagne wurden stärker auf die Ortsbezirke und Stadtteile konzentriert. Es wird geprüft, inwieweit Stadtteilbotschafter der "Polytechnischen Stiftung" im Projekt "Masterplan 100% Klimaschutz" beteiligt werden können. M 5 Frankfurter Passivhauskredit Frankfurt am Main ist weltweit Vorreiter in der Realisierung der Passivhausbauweise. Besondere Passivhauskredite werden über die Banken und Sparkassen im Rahmen der KfW-Förderprogramme angeboten. Zudem wird die PH-Bauweise auch in den Neubau-Förder-Programmen des Stadtplanungsamtes besonders gefördert. Die Stadt Frankfurt baut und saniert eigene Gebäude (Schulen, Turnhallen, Kindertagesstätten) nur in Passivhausbauweise auf Grundlage der "Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen". Die ABG-Frankfurt Holding baut und saniert Wohngebäude in der Regel als Passivhäuser, darunter auch Altbauten aus den 50er-Jahren. Ein Altbau in der Rotlintstrasse wurde als Plus-Energie-Haus saniert. Entgegen der Erwartung im Energie- und Klimaschutzkonzept im Jahr 2009 ist es weniger die Frage einer besonderen Finanzierung sondern eher die eines besseren Fachwissens und einer höheren Motivation der Bauträger und Eigentümer, die eine noch breitere Umsetzung der Passivhaus- und Plus-Energie-Haus-Bauweise in Frankfurt voranbringen kann. Im Jahr 2013 wird die 17. Internationale Passivhaustagung (erneut) in Frankfurt am Main durchgeführt. Hierbei werden die Passivhausprojekte in Frankfurt ausführlich in Vorträgen und Broschüren vorgestellt. E 1 Nah- und Fernwärmeausbau mit KWK fortsetzen Der Ausbau und die Verdichtung des Fernwärmenetzes, der Aufbau von Nahwärmenetzen in Stadtbezirken abseits der Fernwärmenetze sowie der Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung ist und bleibt der zentrale Baustein mit der höchsten CO2-Reduktion. Die Mainova AG hat sich mit ihrer Erzeugungsstrategie 2015 das Ziel gesetzt, in einer integrierten Strategie eine jährliche CO2-Reduktion von 500.000 - 600.000 t sicherzustellen und damit einen großen Beitrag zur Umsetzung der Frankfurter Klimaschutzziele zu leisten. Die drei großen Fernwärmenetze der Mainova AG sollen verbunden werden. Hierdurch werden eine bessere Auslastung, geringere CO2-Emissionen und ein einheitlicher Primärenergiefaktor erreicht. Schon jetzt wird über 82% der Fernwärme in KWK mit einem Primärenergiefaktor von 0,540 erzeugt, also einer Einsparung von fast der Hälfte der sonst verwendeten Energie. Die Leitungsverbindung zwischen der AVA Nordweststadt und dem Uni-Campus Westend ist erfolgt und soll via Palmengarten und dem geplanten KulturCampus Bockenheim mit dem HWK West verbunden werden. Das HKW West soll mit einer Wärmeleitung mit dem HKW Niederrad verbunden werden. In der Innenstadt ist eine Verdichtung des Fernwärmeabsatzes im Dom-Römer-Bereich und im Bahnhofsviertel geplant. Nach dem Fernwärmeanschluss der modernisierten "Green Towers" der Deutschen Bank AG folgte der Anschluss des "Silbertowers". Seitens der Mainova AG wird geprüft, das Fernwärmenetz mit einem Ringschluss über den Alleenring vom UniCampus Westend bis zur EZB im Ostend zu versehen. Von dieser Leitung ausgehend könnten mehrere Stadtteile mit dichter Bebauung an die Fernwärme angeschlossen werden. Die Zahl der dezentralen Blockheizkraftwerke konnte auf über 220 Anlagen gesteigert werden. Mit einer Gesamtleistung von über 25.000 kW elektrischer Leistung sparen diese ca. 100.000 t CO2 im Jahr. Allerdings erfolgte der Zuwachs der letzten Jahre vor allem in kleineren Anlagen unter 50 kW Leistung. Es wird gehofft, dass die Novelle des KWK-Gesetzes zu einer verstärkten Investition in BHKW führt. E 2 Studie Biomassestrategie In Frankfurt wird Biomasse, v. a. aus Reststoffen in erheblichem Umfang schon genutzt: - Abfälle aus der getrennten Bioabfallsammlung werden bei der Rhein-Main-Biokompost GmbH in Biogas und Kompost umgesetzt (-1.600 t CO2/Jahr). - Holzabfälle verschiedener Arten werden beim Biomasse-Kraftwerk-Fechenheim verwendet (-70.000 t CO2/Jahr). - Strom aus der Klärschlammverbrennungsanlage SEVA spart mehr als 15.000 to CO2 im Jahr. - Biogas aus der Cofermentationsanlage der Infraserv GmbH & Co. KG liefert Strom und Wärme (-20.000 t CO2/Jahr). Dort wird Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist. Es kann dann an anderer Stelle "virtuell" durch das Netz geleitet für Heizungen, Kraftwerke, Fahrzeuge verwendet werden. Seit 2012/2013 werden die Blockheizkraftwerke Oberer Ornberg, Palmengarten und Lindenviertel der Mainova AG mit "virtuellem" Biogas versorgt. Die Thematik des Einsatzes von durchgeleitetem Biogas in Blockheizkraftwerken wird in der KWK-Kampagne und dem EU-Projekt "CHP goes green" behandelt. (www.chp-goes-green.info) Die Stadtentwässerung Frankfurt SEF hat mit einer Studie geprüft, ob und wie die bisherige Schlammverbrennung (wieder) auf eine Schlammbehandlung in Faultürmen umgestellt werden kann. Hierbei kann dann eine Nutzung des Klärgases in Blockheizkraftwerken erfolgen, was auch zu einer erhöhten Wirtschaftlichkeit und einer größeren Senkung der CO2-Emissionen führen würde. Es wird auf den Bericht B 180/2011 verwiesen. E 3 Teilweise Substitution fossiler Brennstoffe durch Einsatz eines Biomassekessels im Fernwärmeverbund Die Mainova AG hat zunächst geplante Investitionen im Bereich Biomasse aufgrund der unsicheren Marktlage von Biobrennstoffen und der Problematik der Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit der Beschaffung der Einsatzstoffe nicht realisiert. Die Zusatznutzung von Holzpellets im HKW West wurde untersucht und ist aus technischen Gründen des Verbrennungsprozesses (im Unterschied zu anderen Heizkraftwerken) nicht möglich. Hingegen wird zunehmend "virtuell" durchgeleitetes Biogas in Blockheizkraftwerken eingesetzt. . E 4 Informationskampagne Biomasse Schwerpunkt im Bereich Biomasse ist die Nutzung in Frankfurt und Umgebung nutzbarer Biomassepotenziale aus Reststoffen. (siehe E 3) Damit sind die Biomassepotentiale, die sich in Frankfurt darstellen weitgehend ausgeschöpft. Vor dem Hintergrund der begrenzt zur Verfügung stehenden Potentiale nachhaltig nutzbarer Biomasse und der fachlichen und wissenschaftlichen Diskussion über den Anbau von Mais für Biogasanlagen wird die Nutzung von Biomasse zu Heizzwecken (anders als dies noch im Jahr 2008 gesehen wurde) nicht gezielt beworben. Vielmehr rücken neue technische Lösungen der Heiztechnik mit Solarkollektoren mehr in den Vordergrund. Sonnenenergie kann effizienter direkt vom Hausdach genutzt werden als vermittelt über die Biomasse. Die Option "erneuerbares Methan" aus Wind- und Solarstrom befindet sich noch im Forschungsstadium. Im Sinne einer Vorstufe wird die Mainova AG mit der Einspeisung von Wasserstoff aus Elektrolyse ins Erdgasnetz im Frankfurter Osthafen beginnen. E 5 Öffentliche Dächer für PV-Anlagen Die Stadt Frankfurt hat etwa 30 Schuldächer, die Messe Frankfurt das Dach der Messehalle 10 und das Parkhaus Messe (zusammen ca. 4000 kW Spitzenleistung) für den Bau von extern (Vereine, Mainova, weitere Firmen) finanzierten PV-Anlagen bereitgestellt. Die ABG Frankfurt Holding hat auf ca. 20 Dächern von Wohngebäuden PV-Anlagen installiert (700 kW) - finanziert durch Kredite von Mietern. Insgesamt betrug das Investitionsvolumen ca. 20 Mio. €. Die jährliche CO2-Minderung beträgt ca. 3000 t. Das Ziel des Klimaschutzkonzeptes, die Leistung der PV-Anlagen in Frankfurt gegenüber dem Jahr 2005 (1.500 kW) zu bis zum Jahr 2015 zu verdreifachen wurde mit 12.000 kWp Ende 2012 deutlich übertroffen. Es wurden weitere bürgerfinanzierte PV-Anlagen, wie z.B. auf dem Dach der Cafeteria der Carlo-Mierendorff-Schule aufgestellt. Eine Anlage auf der FRAPORT-Arena (Ballsporthalle) wird vorbereitet. E 6 Unterstützung der Bundes-/ Ländervorgaben zum Einsatz erneuerbarer Energien Vorschläge, die nicht nur seitens der Stadt Frankfurt am Main über das Klimabündnis e.V. oder den Deutschen und Hessischen Städtetag entwickelt wurden, wurden teilweise in Gesetzen berücksichtigt. In der Novelle des Baugesetzbuchs im August 2011 wurden die Möglichkeiten für den Klimaschutz durch Satzungen und Verträge in der Bauleitplanung und bei Sanierungsgebieten deutlich verbessert. Im Hessischen "Energiezukunftsgesetz" vom November 2012 wurden die Möglichkeiten der Kommunen für die Festsetzung von Anschluss- und Benutzungsvorschriften nach der Hessischen Gemeindeordnung festgestellt. Allerdings wurden die Möglichkeiten der Kommune bei der wirtschaftlichen Betätigung zur Nutzung erneuerbarer Energien entgegen dem Protest des Hessischen Städtetags und des Verbandes kommunaler Unternehmen eingeschränkt. E7 KWK-Kampagne Die seit dem Jahr 1992 aufgrund eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung durchgeführte systematische Suche und Beratung für dezentrale Blockheizkraftwerke wird durch das Energiereferat im Rahmen einer "KWK-Kampagne-Frankfurt" fortgesetzt. Hierzu zählen detaillierte Informationsschriften, Internetangebote, Einzelberatungen und zielgruppenorientierte Veranstaltungen. Gemeinsam mit mehreren Partnern wird ein von der EU-Kommission gefördertes Projekt für KWK mit erneuerbaren Energien (CHP goesgreen) durchgeführt. www.kwk-kampagne-frankfurt.de S 1 Optimierung Energie- management in städtischen Liegenschaften Das Energiemanagement im Hochbauamt, das seit 1987 besteht, wurde auf 10 Mitarbeiter/innen ausgebaut. Im Jahr 2011 wurden für die Liegenschaften Energie- und Wasserkosten in Höhe von 32 Mio. € aufgewendet. Davon entfielen 13 Mio. € auf Strom, 13 Mio. € auf Heizenergie und 5 Mio. € auf Wasser und Kanaleinleitung. Seit dem Jahr 1990 konnten die Stromverbrauchswerte trotz im Bereich der IT rasant zunehmender technischer Ausstattung im Schnitt um 5 % und die Heizenergie-verbrauchswerte um 31 % gesenkt werden, der Wasser-verbrauch sogar um 55 %. Die CO2-Emissionen sanken im gleichen Zeitraum um 26 %. Den Personalkosten, Sachkosten sowie dem Kapitaldienst für Energiesparinvestitionen in Höhe von ca. 4 Mio. € im Jahr 2011 standen Einsparungen an Energie- und Wasserkosten in Höhe von 12 Mio. € gegenüber. Seit dem Jahr 1990 wurde durch das Energiemanagement ein Gewinn von insgesamt 100 Mio. € erwirtschaftet. Mit den Leitlinien für wirtschaftliches Bauen (neueste Version 2011) und entsprechenden Berechnungsverfahren zur Gesamtkostenberechnung liegen grundlegende Dokumente und Beschlüsse zur Sicherstellung eines optimal energieeffizienten Bauens vor. Diese Leitlinien wurden von anderen Kommunen übernommen und stehen auch in Folge eines EU-Projektes in englischer Sprache zur Verfügung. www.energiemanagement.stadt-frankfurt.de S 2 Optimierung Beschaffung energieverbrauchender Geräte Die Stadt Frankfurt hat zahlreiche Grundsatzbeschlüsse zur Beschaffung energieverbrauchender Geräte. Technische Anlagen in Gebäuen (Heizungsanlagen, Beleuchtung, Lüftung, Klimatisierung) unterliegen den "Leitlinien für wirtschaftliches Bauen", in denen detailliert und spezifische Anforderungen vorgegeben werden. Generell sollen nur die besonders sparsamen Haushaltsgeräte (z.B. Kühlgeräte mit A ++, A+++) beschafft werden. Zukünftig wird ein besonderer Schwerpunkt bei der Beschaffung stromeffizienter Computer-Technologien (PCs, Server, Drucker etc.) gelegt werden. Im Rahmen der Umsetzung des Konzepts "GREEN IT" werden weitere Stromeinsparungen im Bereich der IKT erwartet. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Antrag vom 03.03.2008, NR 797 Bericht des Magistrats vom 01.04.2011, B 181 Bericht des Magistrats vom 20.07.2015, B 268 Zuständige Ausschüsse: Ausschuss für Umwelt und Sport Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau Versandpaket: 29.05.2013 Beratungsergebnisse: 21. Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Sport am 20.06.2013, TO I, TOP 25 Beschluss: nicht auf TO Die Vorlage B 274 dient zur Kenntnis. (Ermächtigung gemäß § 12 GOS) Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FDP, FREIE WÄHLER, Piraten und RÖMER 21. Sitzung des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 24.06.2013, TO I, TOP 33 Beschluss: nicht auf TO Die Vorlage B 274 dient zur Kenntnis. (Ermächtigung gemäß § 12 GOS) Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FDP, Piraten und RÖMER Sonstige Voten/Protokollerklärung: FREIE WÄHLER (= Kenntnis) Beschlussausfertigung(en): § 3298, 21. Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Sport vom 20.06.2013 Aktenzeichen: 79 0