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Bausteine für den Klimaschutz hier: Ein kommunaler Klimaschutzbericht für Frankfurt

Vorlagentyp: B

Inhalt

S A C H S T A N D : Bericht des Magistrats vom 01.04.2011, B 181 Betreff: Bausteine für den Klimaschutz hier: Ein kommunaler Klimaschutzbericht für Frankfurt Vorgang: l. Beschl. d. Stv.-V. vom 26.02.2009, § 5475 - NR 797 GRÜNE, l. B 24/09 - Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung § 3846 vom 24.04.2008 wurde der Magistrat aufgefordert, alle zwei Jahre über Maßnahmen und Erfolge im Bereich des kommunalen Klimaschutzes zu berichten. Als Grundlage vieler Maßnahmen bleibt festzustellen, dass die Stadt Frankfurt am Main sich schon mit dem Beitritt als Gründungsmitglied zum Klima-Bündnis europäischer Kommunen mit den indigenen Völkern des Regenwaldes zum Schutz der Erdatmosphäre (Beschluss der Stadtverordnetenversammlung § 4094 vom 05.07.1990) zum kommunalen Klimaschutz bekannt hat. Ziel ist die Reduzierung der CO2-Emissionen um 50% bis zum Jahr 2030 bzw. die Reduzierung um jeweils 10% innerhalb von fünf Jahren. Aufbauend auf vielfältigen Maßnahmen und Aktionen für den kommunalen Klimaschutz hat die Stadt Frankfurt weitere Verpflichtungen unterzeichnet. Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 11. Dezember 2008, § 5084, auf der Grundlage des Vortrags des Magistrats M 203 vom 31.10.2008, ist Frankfurt dem "Konvent der Bürgermeister" für den Klimaschutz beigetreten. Die hieraus resultierende Verpflichtung lautet: INDEX "Die Stadt Frankfurt verpflichtet sich mit dieser Unterzeichnung insbesondere, INDEX - über das von der EU für das Jahr 2020 gesetzte Ziel, die CO2-Emissionen um mindestens 20% zu senken, hinauszugehen, - einen Aktionsplan zur nachhaltigen Energienutzung inklusive einer CO2-Bilanzierung innerhalb eines Jahres nach Unterzeichnung vorzulegen, der aufzeigt, wie die genannten Ziele erreicht werden können, - jedes zweite Jahr nach der Vorlage des Aktionsplans einen Umsetzungsbericht zu Zwecken der Evaluierung der Maßnahmen und Überwachung der Emissionen vorzulegen, - in Kooperation mit der Europäischen Kommission und anderen Partnern "Energie-Tage" oder "Klimaschutz - Konvent Tage" zu veranstalten, damit Bürgerinnen und Bürger direkt von den Vorteilen einer intelligenteren Nutzung von Energie profitieren können und die lokalen Medien regelmäßig über die Entwicklungen bezüglich des Aktionsplans zu informieren, INDEX - zur Teilnahme an der jährlichen EU-Konferenz der Bürgermeister/innen für eine "Nachhaltige Energie in Europa". Auf Grundlage des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung erfolgte die Unterzeichnung der Charta des europäischen "Covenant of Mayors" am 12. Dezember 2008 durch Dr. h. c. Petra Roth und Dr. Manuela Rottmann. Die offizielle Unterzeichnung erfolgte in einem Festakt im Europäischen Parlament in Brüssel am 10. Februar 2009 gemeinsam von 400 Kommunen durch die Umweltdezernentin Dr. Manuela Rottmann. Des Weiteren hat am 31. August 2009 die Oberbürgermeisterin, Dr. h.c. Petra Roth für die Stadt Frankfurt am Main die "Charta Hessen aktiv: 100 Kommunen für den Klimaschutz" unterzeichnet. Auch hierin verpflichtet sich die Stadt Frankfurt am Main zur Entwicklung und Umsetzung eines Aktionsplans für den Klimaschutz. Dieser beinhaltet die Erfassung der CO2-Emissionen in der Kommune, zur Erarbeitung eines Konzepts zur Information der Öffentlichkeit. Die Stadtverordnetenversammlung hat am 10. Dezember 2009 (§ 7349) das "Energie- und Klimaschutzkonzept für die Stadt Frankfurt am Main" auf Grundlage des Vortrags des Magistrats M 214 vom 31.10.2009 verabschiedet. Der Maßnahmenkatalog des Aktionsplans/Konzepts wurde im Februar 2010 - ein Jahr nach der Unterzeichnung der Charta des Konvents der Bürgermeister in die Internetplattform des Covenant of Mayors eingetragen. Gemäß Beschluss § 1806 vom 03.05.2007 wurde ein Klimaschutzstadtplan im Internet erstellt und laufend erweitert, in dem über 1000 Projekte für den Klimaschutz in Frankfurt, wie energieeffiziente Gebäude, Passivhäuser, Blockheizkraftwerke, Solaranlagen, Biomasse- und Wasserkraftanlagen mit zum Teil detaillierten Zusatzinformationen dargestellt sind. Besonders hervorzuheben ist, dass die Stadt Frankfurt am Main im Oktober 2010 mit dem zweiten Platz beim Wettbewerb "Bundeshauptstadt für den Klimaschutz" der Deutschen Umwelthilfe mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums ausgezeichnet wurde. Hierzu haben vielfältige Projekte und Erfolge in den Bereichen Energiemanagement (Hochbauamt), Energieerzeugung (Mainova AG, private Blockheizkraftwerke), Öffentlichkeitsarbeit und Beratung (Energiereferat, Energieberater, Umweltlernen e.V.), Bauen und Planen (Dezernat Planen, Bauen, Wohnen und Grundbesitz, Hochbauamt, Stadtplanungsamt, ABG Frankfurt Holding), Verkehr und Mobilität (Dezernat Verkehr, VGF), Abfallbehandlung (Umweltamt, FES, AVA) beigetragen. Zu den Erfolgen im Klimaschutz in Frankfurt am Main haben zahlreiche Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger beigetragen. Die CO2-Emissionen sind im Bereich Energie im Zeitraum 1987-2008 von 7,07 Mio. to auf 6,35 Mio. to. um 7,6% zurückgegangen. DieCO2-Emissionen für die Bereiche Energie und Verkehr sind im Zeitraum 1995-2008 von 8,35 Mio. to auf 7,95 Mio. to (minus 5,3%) zurückgegangen. Bezogen auf die Einwohnerzahl sind die CO2-Emissionen von 12,9 auf 11,8 t /Einwohner und Jahr zurückgegangen (minus 8,5 %).Eine ausführliche Berichterstattung über die Bilanzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in Frankfurt erfolgt in einem separaten Bericht. Mit Beschluss § 5475 vom 26.02.2009 hat die Stadtverordnetenversammlung die Vorlage B 24 vom 16.01.2009 zur Kenntnis genommen, mit der der Klimaschutzbericht 2008 vorgelegt wurde. Der hiermit vorgelegte Klimaschutzbericht 2011 orientiert sich nicht mehr an der Struktur früherer Berichte, sondern zeigt direkt auf der Grundlage des Maßnahmenkatalogs des Energie- und Klimaschutzkonzeptes, wie der Stand der Umsetzung der Maßnahmen erfolgte bzw. weitergeführt werden soll. Im Folgenden wird zu den einzelnen Programmpunkten des Energie- und Klimaschutzkonzeptes berichtet, welche Maßnahmen bisher erfolgt sind und welche Ergebnisse vorliegen. Da im Konzept schon verschiedene Überschneidungen und Querverweise zwischen den Aktionsbereichen bestehen, sind diese in diesem Bericht nicht zu vermeiden, um die Systematik des Konzepts beizubehalten. Es wird hierzu auf Kapitel 7 des Energie- und Klimaschutzberichtes verwiesen. Dieser Bericht ist zugleich ein Beitrag zur Berichterstattung, die im Rahmen der Verpflichtungen gegen über dem Konvent der Bürgermeister Europas und der Aktion "100 klimaaktive Kommunen" des Landes Hessen erforderlich ist. Ü 1 Gesamtkonzept Klimaschutz-kommunikation Die Klimaschutz-Kommunikation ist ein zentraler Baustein des Klimaschutzkonzeptes. Sie dient der Motivation zahlreicher Projektpartner sowie der allgemeinen Öffentlichkeit. Aufgrund der Vielfalt und Breite der Maßnahmen werden verschiedene Zielgruppen (z.B. Haushalte, Unternehmen) unterschiedlich angesprochen. Um gleichwohl eine Verbindung zum übergeordneten Ziel herzustellen, wurde ein neues "Corporate Design" für die Klimaschutzaktionen erstellt. Im Rahmen der einzelnen Maßnahmen und Kampagnen wird der Klimaschutz übergreifend thematisiert. Bei der Kampagne "Frankfurt spart Strom" (HH1 und G8) wurde der Begriff "Klimasparen" eingeführt, um die Verbindung der Begriffe Energieeinsparung für das Klima herzustellen. Wichtiger Bestandteil der Kommunikation für den Klimaschutz sind der Klimaschutzstadtplan des Energiereferats, auf dem über 1000 Projekte (Passivhäuser, Blockheizkraftwerke, Solaranlagen usw.) dargestellt sind und der Klimaplanatlas des Umweltamtes, der die Auswirkungen des Klimawandels in der Stadt darstellt. Ein großer Erfolg war die Präsentation des "Plus-Energie-Hauses" des Bundesbauministeriums auf dem Rathenauplatz im Frühjahr 2010. Über 18.000 Besucher/innen informierten sich und besuchten die Vorträge zahlreicher Kooperationspartner. Es wurden zwei Ausstellungen entwickelt, die das Klimaschutzthema anschaulich der Öffentlichkeit vermitteln. Die Ausstellung "Klima-Gourmet" zeigt auf, wie hoch die CO2-Emissionen bei verschiedenen Weisen der Landwirtschaft und Ernährung sind. Die Ausstellung "GREEN IT" zeigt, wie viel Energie- und Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen mit der Nutzung von Fernsehern, Computern und Mobiltelefonen verbunden ist. Die Ausstellungen wurden mehrfach in Frankfurt und anderen Städten gezeigt. Nachdem im Jahr 2010 die ersten Pilotprojekte erfolgten, wird im Jahr 2011 das Angebot "Klimatours" zu einem festen Bestandteil der Kommunikation und Darstellung erfolgreicher Klimaschutzprojekte in Frankfurt. Besuchergruppen, die immer öfters aus Deutschland, Europa, Japan, China, USA energieeffiziente Gebäude, Solaranlagen usw. besichtigen wollen, werden fachlich qualifiziert betreut und können Projekte nach Wunsch auswählen. INDEX Ü 2 "Haus der Zukunft" Der Verein "Haus der Zukunft -Energieberatungszentrum Frankfurt am Main wurde im Mai 2010 gegründet. Mitglieder sind u.a. Handwerksinnungen, Verbände und Organisationen, Energieunternehmen, Vereine sowie Fachleute - die Energieberatung anbieten. Der Verein wird im Jahr 2011 einen gemeinsamen Internetauftritt mit einen Überblick der Beratungsangebote seiner Mitglieder anbieten. Wann und wo eine Räumlichkeit als öffentliche Anlaufstelle eingerichtet wird, ist noch offen. Ü 3 Thematische Veranstaltungs-reihen Thematische Veranstaltungen zu Energie- und Klimaschutzthemen werden durch das Energiereferat, die ABGnova GmbH, die Mainova AG angeboten. Der Verein "Haus der Zukunft" (Ü2) wird ebenfalls ein Veranstaltungsangebot entwickeln. Mit der Veranstaltungsreihe "Architektur im Dialog" und Einzelveranstaltungen werden gezielt Energiethemen für den Bereich Architektur vermittelt. Ü 4 Contracting-Kampagne Mittels Contracting können Investitions- und Umsetzunghemmnisse bei größeren Maßnahmen überwunden werden. Die Vorteile von Contracting werden im Rahmen der KWK-Kampagne (E 7) dargestellt. Ü 5 Klimaschutzallianz Frankfurt Es bleibt Ziel, eine Klimaschutzallianz von Frankfurter Unternehmen, Verbänden und Politik zu schaffen. Eine Vorstufe bzw. ein Beitrag hierzu ist durch die Einrichtung des "Lokalen Energieeffizienz Netzwerks" (LEEN) geschaffen worden. Hierbei haben sich 10 Unternehmen, die einen absolut hohen Energieverbrauch haben, zusammengeschlossen, um sich Reduktionsziele zu geben, ihren Energieumsatz zu analysieren und die CO2-Emissionen zu senken. Das Netzwerk wird vom Bundesumweltministerium unterstützt. Ü 6 Klimaschutzfonds Im Jahr 2010 wurden Vorarbeiten für eine Konzeption eines Klimaschutzfonds durchgeführt. Im Jahr 2011 soll ein Grundkonzept erarbeitet und verabschiedet werden, auf dessen Grundlage ein Klimaschutzfonds geschaffen werden kann. Dieser Fonds soll einerseits Fördermittel und Geldanlagen einwerben, die wiederum für die Finanzierung bzw. Förderung von Klimaschutzprojekten in Frankfurt verwendet werden sollen. Ü 7 Ausbau Energiereferat Im Energiereferat wurden zwei Trainees übernommen. Hierbei wurde eine neue Stelle für die Öffentlichkeitsarbeit geschaffen. Ü 8 Leitlinien und Rahmen-planungen Durch das Dezernat Planen, Bauen, Wohnen und Grundbesitz wurden die Leitlinien Wohnen, das Förderprogramm von selbst genutztem Wohnraum, das Frankfurter Programm zur sozialen Mietbauförderung und das Frankfurter Programm zur energetischen Modernisierung des Wohnungsbestandes, Verbesserung des Wohnumfeldes und Stadtbildpflegeund das Förderprogramm Höchst verabschiedet und mit Zielsetzungen bzw. besondere Förderung von Niedrigenergiebauweise oder Passivhäusern verbunden. Ü 9 Passivbauweise bei Veräußerung städt. Grundstücke Gemäß Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wird bei der Veräußerung städtischer Grundstücke der Bau von Passivhäusern durch das Liegenschaftsamt gefordert. Nur mit eingehender Begründung ist hiervon abweichend der Baustandard "30% unter Energieeinsparverordnung" zulässig. HH 1 Stromsparprogramm Im Jahr 2008 wurde die Kampagne und das Förderprogramm "Frankfurt spart Strom" eingerichtet. Haushalte erhalten einen Zuschuss, wenn sie nachweislich ihren Stromverbrauch gesenkt haben. Bis Ende 2010 wurden 400 Stromsparprämien mit insgesamt ca. 30.000 € ausgezahlt. Hierdurch wurden Stromeinsparungen von ca. 3 Mio. kWh und eine CO2-Einsparung von 2.000 to erzielt. Weitere 3.500 Haushalte haben sich als Teilnehmer der Kampagne eintragen lassen. Über 60 Haushalte wurden als "Stadtteilpartner" gewonnen. Im Herbst 2010 wurde durch die StVV die Erweiterung des Stromspar-Förderprogramms auf kleine u. mittlere Unternehmen, Religionsgemeinschaften und Vereine ausgeweitet. Investitionen für Stromeinsparung werden mit bis zu 30% der Kosten gefördert. Ergebnisse liegen noch nicht vor. HH 2 Gerätetausch- und Zuschussaktion Im Rahmen der Kampagne "Frankfurt spart Strom" wurde im Sommer 2010 gemeinsam von Energiereferat und Mainova AG eine Förderung (50 €) zum Austausch alter Kühl- und Gefriergeräte gegen neue effiziente A++-Geräte angeboten. Etwa 1000 Geräte wurden ausgetauscht, was zu einer jährlichen CO2-Einsparung von 100 t führt. HH 3 Frankfurter Qualitätsstandard energetische Sanierung Es ist geplant, im Rahmen des Vereins "Haus der Zukunft- Energieberatungszentrum Frankfurt" (Ü2) gemeinsam mit den Handwerksinnungen einen Standard und Qualitätssiegel für optimale energetische Sanierung zu erstellen. Bei der immer dringlicheren energetischen Sanierung von Gebäuden mit schützenswerten Fassaden (Gründerzeitgebäude, Ernst-May-Häuser) sollen Ziele des Klimaschutzes und der Stadtbilderhaltung und des Denkmalschutzes verbunden werden. In der Siedlung Riederwald erfolgt daher die Sanierung der Gebäude des Volks-, Bau- und Sparvereins mit neuartigen Dämmstoffen, so dass Denkmalschutz mit Niedrigenergie-bauweise verbunden wird. Für die Gründerzeitgebäude wurde eine stark nachgefragte Broschüre erstellt, die erläutert, wie diese Gebäude optimal bei Erhalt der Vorderfassade energetisch modernisiert werden können. Im Jahr 2011 werden zwei Modellprojekte bei Gründerzeitgebäuden durchgeführt. Bei einem Gebäude der Ernst-May-Ära wurde ein Modell-projekt mit einer innovativen Vakuum-Dämmung begonnen. Im Jahr 2011 soll ein Förderprogramm für die Einschaltung so genannter "Energielotsen" eingeführt werden, die Hauseigentümer von der Einstiegsberatung bis zur Fertigstellung von Sanierungsmaßnahmen begleiten und eine Qualitätssicherung gewährleisten. HH 4 Optimierung Energieberatung Siehe Ü2. Mit dem Verein soll eine Übersicht der vielfältigen Energieberatungsangebote geschaffen werden. HH 5 Qualitätssicherung Energieausweis Aktuell gibt es Überlegungen auf Bundesebene, eine Qualitätssicherung für Energieausweise sicherzustellen. Es wird abgewartet, ob entsprechende Aktivitäten der Deutschen Energie-Agentur (dena) Wirkungen entfalten. In Verbindung mit dem Verein "Haus der Zukunft" (Ü2) wird beim Energiereferat eine Liste besonders qualifizierter Energieberater geführt. HH 6 Investitionsförderung durch die Stadt Die Stadtverordnetenversammlung hat nach Vorlage des Magistrats neue Förderprogramme zu energiesparenden Investitionen geschaffen: - Förderprogramm Modernisierung und Sanierung der Altstadt in Höchst (mit Anforderung Energiegutachten), - Förderprogramm von selbst genutztem Wohnraum, - Frankfurter Programm zur sozialen Mietbauförderung, - Frankfurter Programm zur energetischen Modernisierung des Wohnungsbestandes, Verbesserung des Wohnumfeldes und Stadtbildpflege (Bei diesen Programmen gibt es eine Zusatzförderungen für Niedrigenergiebauweise im Bestand und die Passivhausbauweise) - Förderprogramm zur Stromeinsparung in Haushalten, KMU, Religionsgemeinschaften, Vereinen - Förderprogramm zur energetischen Sanierung von Sportstätten von Sportvereinen HH 7 Ökologischer Mietspiegel Im Rahmen der Erstellung eines neuen Mietspiegels im Jahr 2010 wurde auch der Energieverbrauch erhoben. Die Auswertung und eine mögliche Einführung von energiebezogenen Komponenten im Mietspiegel Frankfurt stehen noch aus. HH 8 Verständliche Heizkostenabrechnungen In Einzelfällen wurden Beratungen und Untersuchungen zu Heizkostenabrechnungen durch das Energiereferat durchgeführt. Oftmals zeigten sich Unstimmigkeiten, die zu einer Verweisung der Fälle und Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale und Mieterschutzverbänden geführt haben. Beratungen zu Heizkostenabrechnungen können künftig durch den Verein "Haus der Zukunft" angeboten werden (Ü2). HH 9 Mainova Klima Partner Programm Die Mainova AG fördert im "Klima Partner Programm" eine breite Palette von Maßnahmen der Energieeffizienz - kleine Blockheizkraftwerke, solare Kombianlagen, besonders effiziente Wärmepumpen, Energiechecks, Umstellung der Heizung auf Erdgas, Thermografien. Im Jahr 2009 wurden mit einer Summe von 300.000 € elf BHKW; 134 Erdgasfahrzeuge, 18 effiziente Heizungsumwälzpumpen und 3 Wärmepumpen gefördert. Dies bewirkt jährliche Einsparungen von 630 t CO2. HH 10 Cariteam Energiesparservice Schon seit dem Jahr 2005 bietet der Caritasverband Frankfurt das Programm "Stromspar-Check" an. Das Konzept wurde im Energiereferat entwickelt. Arbeitslose werden mit Unterstützung des Rhein-Main-Job-Centers als Energiechecker für Haushalte mit geringem Einkommen ausgebildet. Die hierbei installierten Einsparartikel wurden durch die Stadt Frankfurt sowie die Mainova AG finanziert. In Frankfurt wurden seither 1700 Stromsparchecks durchgeführt, was zu gesamten Kosteneinsparungen für die Haushalte von jährlich ca. 200.000 € führt. Die Stadt Frankfurt sparte in den vergangenen 5 Jahren über 300.000 € Heizkosten. Dies war mit einer CO2-Reduktion von 500 to/Jahr bzw. dauerhaft von 5.000 to CO2 verbunden. Das Projekt "Stromspar-Check" wurde mehrfach mit Preisen für seine ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Vorteile ausgezeichnet. Es wurde ab dem Jahr 2008 bundesweit auf inzwischen über 70 Kommunen durch den Caritasverband und den Verein der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschland (ead) mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums ausgeweitet. Bundesweit wurden bisher 43.000 Checks durchgeführt. G 1 Informationszirkel für Betriebe Diese Aufgabe wird durch das Angebot von ÖKOPROFIT (G6) abgedeckt. G 2 Benchmarkpool Bürogebäude Der Benchmarkpool Bürogebäude, eine Übersicht zum Energieverbrauch von Bürogebäuden wird aktuell nicht fortgeführt. Die Zielsetzung eines Erfahrungsaustausches zum Energieverbrauch wird durch die Projekte "Green-Building Frankfurt" (G3) sowie "Ökoprofit" (G 6) und "LEEN" (G 7) abgedeckt. G 3 Wettbewerb energieeffiziente Gewerbe-/ Industriegebäude Zur Darstellung von guten und besten Ergebnissen des energiesparenden Bauens wurde im Jahr 2009 der Wettbewerb "Green-Building Frankfurt" konzipiert. Ausgezeichnet werde Gebäude jeglicher Art, Wohnen und Gewerbe, Neubauten wie Altbausanierungen, die "ihrer Zeit voraus" einen besonders geringen Energieverbrauch und weitere Kriterien der Nachhaltigkeit aufweisen. Eine Fachjury bewertet die Anträge. Im Jahr 2009 wurden erstmalig sieben Eigentümer mit acht Gebäuden ausgezeichnet. Der Wettbewerb zeigt, dass in Frankfurt in öffentlichen und privaten Gebäuden einige der energieeffizientesten Gebäude der Welt stehen, die zugleich eine hohe architektonische und städtebauliche Qualität aufweisen. Der Wettbewerb wird im Jahr 2011 erneut durchgeführt und gemeinsam mit dem Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main und den Städten Darmstadt und Wiesbaden auf die Metropol-Region Rhein-Main ausgedehnt. (www.greenbuilding-frankfurt.de) G 4 Umsetzung u. energetische Optimierung Hochhausrahmenplan Im Hochhausrahmenplan wurde das Ziel eines Primärenergieverbrauchs unter 150 kWh/qm und dessen Deckung zu mehr als 50% aus erneuerbaren Energien beschlossen. Dieses Ziel geht nun in alle städtebaulichen Wettbewerbe ein. G 5 Kooperation Erfahrungsaustausch Industrie/Stadt Die Unternehmen InfraservGmbh&Co. KG,Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH und die Solvay Fluor GmbH nehmen am "Lokalen Energie Effizienz Netzwerk" (LEEN) teil. Dieses Projekt ist Teil der Kampagne des Bundesumweltministeriums zur Gründung von 30 "Pilot-Netzwerken" für Klimaschutz und Energieeffizienz in Unternehmen. (www.30-pilot-netzwerke.de) G 6 ÖKOPROFIT: Information und Fortbildung für das Gewerbe Nach dem Start im Jahr 2007 wurde das Projekt ÖKOPROFIT Frankfurt zweimal mit insgesamt 27 Betrieben durchgeführt. Die Betriebe sparen zusammen jährlich über 850.000 € und senken ihre CO2-Emissionen um über 3600 t im Jahr. Im Jahr 2010 begann die dritte Runde mit 10 Betrieben. Nach Erhalt der Ökoprofit-Auszeichnung beteiligen sich weitere sechs Unternehmen am "Ökoprofit-Club" zur kontinuierlichen Verbesserung ihrer Umweltbilanz. (www.oekoprofit-frankfurt.de) G 7 Energieeffizienzkampagne Gewerbebetriebe Die Energieeffizienzkampagne für Gewerbebetriebe wird durch das Stromsparprogramm für Gewerbebetrieb umgesetzt. (siehe bei G 8 und HH1). Wichtigste und erfolgreichste Instrumente zur Beratung von Unternehmen für Energie und Klimaschutz sind LEEN (siehe G 5) und Ökoprofit Frankfurt (siehe G 6). Zudem führt die Industrie- und Handelskammer jährlich in Kooperation mit dem Energiereferat der Stadt Frankfurt im Herbst die "Energieeffizienz-Messe Frankfurt" durch. G 8 Stromsparprogramm für Gewerbebetriebe Das Stromsparprogramm für Gewerbebetriebe ist in die gesamte Stromsparkampagne integriert (siehe bei HH1) G 9 Mainova Klima Partner Programm Im Rahmen des Mainova Klima Partner Programms werden auch Energieeffizienzberatungen für Unternehmen angeboten. G 10 Klimaschutz-Partnerschaft Hochschulen und Stadt Die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität hat sich am Programm ÖKOPROFIT Frankfurt beteiligt. Die J.W.G.-Universität hat neue energieeffiziente Gebäude am Campus Westend erhalten bzw. modernisiert und wird künftig mit Abwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung aus der AVA Nordweststadt beheizt werden. Allein diese Maßnahme spart incl. der Versorgung weiterer Liegenschaften jährlich bis zu 27.000 t CO2 ein. Erfahrungen zum Thema Energie und Stadtentwicklung werden durch eine Vorlesung an der Fachhochschule Frankfurt weitergegeben. Mehrfach wurden Bachelor- bzw. Masterarbeiten zu aktuellen Themen mit Betreuung durch das Energiereferat durchgeführt. B 1 Schulprojekte ausbauen Die Schulprojekte zur Energieeinsparung, Fahrradfahren, Solarenergie, Naturschutz, Abfall, Wasser die durch den Verein "Umweltlernen Frankfurt e.V." im Auftrag der Stadt Frankfurt durchgeführt werden, wurden weiter ausgebaut. Insbesondere konnten durch das 1998 mit etwa 10 Schulen gestartete Projekt "Energiesparen an Schulen" im Jahr 2009 an 60 teilnehmenden Schulen insgesamt 605.000 € und 2.000 to CO2/Jahr und seit Beginn über 2.000.000 € eingespart werden- und dies allein durch das Nutzerverhalten bedingt. Die Hälfte der Einsparungen dieses "fifty-fifty-Projekts" geht an die Schulen, die andere Hälfte wird für weitere Energiesparinvestitionen verwendet. Des Weiteren wurden mehrfach durch die Stadt und die Mainova AG unterstützte themenbezogene "Lernwerkstätten" eingerichtet und durchgeführt. Diese Projekte sind Teil der UN-Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" bei der Frankfurt zweimal eine Auszeichnung erhielt. B 2 Energieteam-Projekte in Kindergärten Es ist geplant, im Jahr 2011 ein Konzept für Energie-Team-Projekte für Kindergärten zu entwickeln. B 3 Modellprojekt Nutzermotivation an den Hochschulen Maßnahmen zur Nutzerinformation zum Energiesparen wurden durch die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität im Rahmen von ÖKOPROFIT Frankfurt umgesetzt. VK 1 Energetisches Sportstätten-förderprogramm Seit dem Jahr 2009 (StVV § 4881-M180 vom 6.11.2008) werden jährlich 200.000 € Fördermittel durch das Sportamt in Zusammenarbeit mit dem Energiemanagement im Hochbauamt und dem Energiereferat zur Nutzung erneuerbarer Energien und Energieeinsparung in vereinseigenen Sportanlagen vergeben. (siehe M 174 /2009 und M 145/2010 ) VK 2 Sport Klima Partner Programm Die Mainova AG bietet im Rahmen ihres Mainova Klima Partner Programms auch besondere Förderung von Energiemaßnahmen in Sportvereinen an. VK 3 Prämienmodell Energie für Vereine Es wurde im Rahmen der Stromsparkampagne (HH 1 und G8) eine Förderung der Stromeinsparung für Vereine aller Art eingerichtet. VK 4 Checklisten für Berater des Landessportbundes ausbauen Der Landessportbund arbeitet mit seinem Energieberatungsangebot im Rahmen des Förderprogramms "Energiesparen bei vereinseigenen Sportanlagen" mit, berät die Sportvereine und prüft deren Förderanträge. VK 5 Kühlschranksubstitutions-programm Im Rahmen der Stromsparkampagne (HH1) wurden etwa 1000 Kühlgeräte durch besonders sparsame Geräte ersetzt. VK 6 Klimaschutzprogramm für Kirchen und Gemeinden Die Klimaschutzaktionen mit und für Kirchengemeinden wurden in das Stromsparprogramm integriert und konzentriert. (HH1 und G 8) M 1 Klimaschutzforum Frankfurter Handwerk Diese Aktion kann im Rahmen des Vereins "Haus der Zukunft" (Ü2) zusammen mit Fortbildungsmaßnahmen (M2) und der Qualitätssicherung von Maßnahmen (HH3) verbunden werden. Die Innungen Sanitär-Heizung-Klima, Farbe-Gestaltung-Bautenschutz und Elektro und die Handwerkskammer Rhein-Main sind Mitglied im Verein "Haus der Zukunft". M 2 Qualifizierungsprogramm Multiplikatoren Siehe HH3, M1 und Ü2 M 3 Klimaschutzplattform Frankfurter Betriebe Siehe Ökoprofit (G6) und Klimaschutzallianz (Ü 6) M 4 Klimaschutzstadt-teilbeauftragte Im Rahmen des Programms "Frankfurt spart Strom" konnten 60 Haushalte als 60 Stadtteilpartnern der Stromsparkampagne gewonnen werden. M 5 Frankfurter Passivhauskredit Frankfurt am Main ist weltweit Vorreiter in der Realisierung der Passivhausbauweise. Besondere Passivhauskredite werden über die Banken und Sparkassen im Rahmen der KfW-Förderprogramme angeboten. Zudem wird die PH-Bauweise auch in den Neubau-Förder-programmen des Stadtplanungsamtes besonders gefördert. Die Stadt Frankfurt baut und saniert eigene Gebäude (Schulen, Turnhallen, Kindertagesstätten) nur in Passivhausbauweise auf Grundlage der "Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen". Die ABG-Frankfurt Holding baut und saniert Wohngebäude in der Regel als Passivhäuser, darunter auch Altbauten aus den 50er-Jahren. Ein Altbau in der Rotlintstrasse wurde als Plus-Energie-Haus saniert. Entgegen der Erwartung im Energie- und Klimaschutzkonzept ist es weniger die Frage einer besonderen Finanzierung sondern eher ein besseres Fachwissens und eine höhere Motivation der Bauträger und Eigentümer, die eine noch breitere Umsetzung der Passivhaus- und Plus-Energie-Haus-Bauweise in Frankfurt voranbringen kann. E 1 Nah- und Fernwärmeausbau mit KWK fortsetzen Der Ausbau und die Verdichtung des Fernwärmenetzes, der Aufbau von Nahwärmenetzen in Stadtbezirken abseits der Fernwärmenetze sowie der Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung ist und bleibt der zentrale Baustein mit der höchsten CO2-Reduktion. Die Mainova AG hat sich mit ihrer Erzeugungsstrategie 2015 das Ziel gesetzt, in einer integrierten Strategie (zusammen mit Strom aus dem Gas- und Dampfkraftwerk Irsching, Windenergie und Biomasse) eine jährliche CO2-Reduktion von 500.000 - 600.000 t sicherzustellen und damit einen großen Beitrag zur Umsetzung der Frankfurter Klimaschutzziele zu leisten. Die drei großen Fernwärmenetze der Mainova AG sollen verbunden werden. Hierdurch werden eine bessere Auslastung, geringere CO2-Emissionen und ein einheitlicher Primärenergiefaktor erreicht. Schon jetzt wird über 82% der Fernwärme in KWK mit einem Primärenergiefaktor von 0,540 erzeugt, also einer Einsparung von fast der Hälfte der sonst verwendeten Energie. Aktuell erfolgt die Leitungsverbindung zwischen der AVA Nordweststadt und dem Uni-Campus Westend. In der Innenstadt ist eine Verdichtung des Fernwärmeabsatzes im Dom-Römer-Bereich und im Bahnhofsviertel geplant. Hervorzuheben ist der Fernwärmeanschluss der modernisierten "Green Towers" der Deutschen Bank AG. Die Zahl der dezentralen Blockheizkraftwerke konnte auf über 180 Anlagen gesteigert werden. Mit einer Gesamtleistung von über 25.000 kW elektrischer Leistung sparen diese ca. 100.000 t CO2 im Jahr. Allerdings erfolgte der Zuwachs der letzten Jahre vor allem in kleineren Anlagen unter 50 kW Leistung. Die Rahmenbedingungen für dezentrale KWK haben sich durch den Wegfall der Bundesförderung von Mini-KWK-Anlagen weiter verschlechtert. Der hessische Landtag hat im November 2010 durch eine Änderung der Hessischen Bauordnung zudem den in Frankfurt am Main bestehenden Fernwärmesatzungen (Riedberg und Frankfurter Bogen) die Rechtsgrundlage entzogen. Auch dies kann dem Ausbau der KWK entgegenwirken. Es müssen daher die bestehenden Satzungen auf anderer Rechtsgrundlage erneut beschlossen werden. Die Stadt Frankfurt und die Mainova AG werden sich daher für eine Verbesserung und Ausweitung der Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung auf Bundes- und Landesebene einsetzen, damit die Ziele des Frankfurter Energie- und Klimaschutzkonzepts erfüllt werden können. E 2 Studie Biomassestrategie In Frankfurt wird Biomasse, v. a. aus Reststoffen in erheblichem Umfang schon genutzt: - Abfälle aus der getrennten Bioabfallsammlung werden bei der Rhein-Main-Biokompost GmbH in Biogas und Kompost umgesetzt (-1.600 t CO2/Jahr). - Holzabfälle verschiedener Arten werden beim Biomasse-Kraftwerk-Fechenheim verwendet (-70.000 t CO2/Jahr). - Das Blockheizkraftwerk der Rhein-Main-Biokompost GmBH wurde im November 2010 aufgrund größerer Biogasmengen und mit einem besseren Wirkungsgrad von 499 auf 680 kW elektrisch Leistung aufgerüstet (Repowering). Die CO2-Einsparung steigt von 1300 to auf 2000 to pro Jahr. - Strom aus der Klärschlammverbrennungsanlage SEVA spart mehr als 15.000 to CO2 im Jahr. - Biogas aus der Cofermentationsanlage der Infraserv GmbH & Co. KG liefert Strom und Wärme (-20.000 t CO2/Jahr). Es ist dort geplant, das Biogas durch die infranova GmbH auf Erdgasqualität aufzubereiten und in das Erdgasnetz einzuspeisen. Es kann dann an anderer Stelle "virtuell" durch das Netz geleitet für Heizungen, Kraftwerke, Fahrzeuge verwendet werden. Ein Großteil der in Frankfurt vorliegenden energetisch nutzbaren Biomassepotenziale werden schon genutzt. Diese Resultate gingen auch in die Biomasse-Potential-Studie des Landes Hessen ein. Die Thematik des Einsatzes von durchgeleitetem Biogas in Blockheizkraftwerken wird in der KWK-Kampagne und dem EU-Projekt "CHP goesgreen" behandelt. (www.chp-goes-green.info) E 3 Teilweise Substitution fossiler Brennstoffe durch Einsatz eines Biomassekessels im Fernwärmeverbund Die Mainova AG plant im Rahmen ihrer Erzeugungsstrategie bis zum Jahr 2015 eine Investition von 100 Mio. € im Bereich Bioenergie-Einsatz für die Fernwärme, die zu weiteren CO2-Minderungen von 176.000 t /Jahr führen soll. E 4 Informationskampagne Biomasse Schwerpunkt im Bereich Biomasse ist die Nutzung in Frankfurt und Umgebung nutzbarer Biomassepotenziale aus Reststoffen. Es bleibt auch abzuwarten, welche Biogasangebote sich durch die in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet betriebenen und geplanten Biogasanlagen mit Aufbereitung und Netzeinspeisung ergeben. Es wird auf die KWK-Kampagne und das EU-Projekt "CHP goes green" verwiesen. Perspektivisch ist zu prüfen, welche Option sich aus der neuen Technologie der Umsetzung von Strom aus erneuerbaren Energien mittels Wasserstoff und CO2 zu erneuerbarem bzw. solarem Methangas ergeben. Diese Option gewinnt Bedeutung, da die nachhaltig nutzbaren Potenziale von Biomasse aus der Landwirtschaft begrenzt sind und Methan günstiger transportiert und gespeichert werden kann als Strom. E 5 Öffentliche Dächer für PV-Anlagen Die Stadt Frankfurt hat etwa 30 Schuldächer, die Messe Frankfurt das Dach der Messehalle 10 und das Parkhaus Messe (zusammen ca. 4000 kW Spitzenleistung) für den Bau von extern (Vereine, Mainova, weitere Firmen) finanzierten PV-Anlagen bereitgestellt. Die ABG Frankfurt Holding hat auf ca. 20 Dächern von Wohngebäuden PV-Anlagen installiert (700 kW) - finanziert durch Kredite von Mietern. Insgesamt betrug das Investitionsvolumen ca. 20 Mio. €. Die jährliche CO2-Minderung beträgt ca. 3000 t. Das Ziel des Klimaschutzkonzeptes, die Leistung der PV-Anlagen in Frankfurt gegenüber dem Jahr 2005 (1.500 kW) zu bis zum Jahr 2015 zu verdreifachen wurde mit fast 10.000 kWp Ende 2010 schon deutlich übertroffen. Im Jahr 2011 werden weitere bürgerfinanzierte PV-Anlagen, wie z.B. auf dem Dach der Cafeteria der Carlo-Mierendorff-Schule" aufgestellt. E 6 Unterstützung der Bundes-/Ländervorgaben zum Einsatz erneuerbarer Energien Zur Unterstützung der Arbeit des Klimabündnis e.V. wurden Vorschläge zur besseren und verbindlichen Einbindung von Aspekten der Energieeffizienz und des Klimaschutzes zu der im Jahr 2011 anstehenden Novelle des Baugesetzbuchs erarbeitet. Es wurden mehrfach Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen des Hessischen Landtags zur Novelle des Hessischen Energiegesetzes, eines Erneuerbare Wärme Gesetzes und der Hessischen Bauordnung erarbeitet und in Anhörungen des Landtags vorgetragen. E7 KWK-Kampagne Die seit dem Jahr 1992 aufgrund eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung durchgeführte systematische Suche und Beratung für dezentrale Blockheizkraftwerke wird durch das Energiereferat im Rahmen einer "KWK-Kampagne-Frankfurt" fortgesetzt. Hierzu zählen detaillierte Informationsschriften, Internetangebote,Einzelberatungen und zielgruppenorientierte Veranstaltungen. Gemeinsam mit mehreren Partnern wird ein von der EU-Kommission gefördertes Projekt für KWK mit erneuerbaren Energien (CHP goesgreen) durchgeführt. www.kwk-kampagne-frankfurt.de S 1 Optimierung Energie- management in städtischen Liegenschaften Das Energiemanagement im Hochbauamt, das seit 1987 besteht, wurde auf 10 Mitarbeiter/innen ausgebaut. Im Jahr 2009 wurden für diese Liegenschaften Energie- und Wasserkosten in Höhe von 34,2 Mio. € aufgewendet. Davon entfielen 12,6 Mio. € auf Strom, 16,2 Mio. € auf Heizenergie und 5,4 Mio. € auf Wasser und Kanaleinleitung. Seit dem Jahr 1990 konnten die Stromverbrauchswerte trotz vor allem im Bereich der IT rasant zunehmender technischer Ausstattung im Schnitt um 4 % und die Heizenergie-verbrauchswerte um 31 % gesenkt werden, der Wasser-verbrauch sogar um 53 %. Die CO2-Emissionen sanken im gleichen Zeitraum um 28 %. Den Personalkosten, Sachkosten sowie dem Kapitaldienst für Energiesparinvestitionen in Höhe von ca. 4,2 Mio. € im Jahr 2009 standen Einsparungen an Energie- und Wasserkosten in Höhe von 12,0 Mio. € gegenüber. Seit dem Jahr 1990 wurde durch das Energiemanagement ein Gewinn von insgesamt 83,4 Mio. € erwirtschaftet. Mit den Leitlinien für wirtschaftliches Bauen (neue Version 2011) und entsprechenden Berechnungsverfahren zur Gesamtkostenberechnung liegen grundlegende Dokumente und Beschlüsse zur Sicherstellung eines optimal energieeffizienten Bauens vor. Für alle städtischen Liegenschaften über 1000 m 2 Nutzfläche wurden Energieausweise (incl. Wasserverbrauch) erstellt, im Internet aufgelistet und in den Liegenschaften ausgehängt. Es wird auf die Jahresberichte des Hochbauamtes und die zahlreichen Informationen bei www.stadt-frankfurt.de/energiemanagement verwiesen. Die Erfolge im Energiemanagement waren ein wesentlicher Faktor, dass die Stadt Frankfurt den zweiten Platz beim Bundeswettbewerb "Bundeshauptstadt Klimaschutz" der Deutschen Umwelthilfe im Oktober 2010 erringen konnte. S 2 Optimierung Beschaffung energieverbrauchender Geräte Die Stadt Frankfurt hat zahlreiche Grundsatzbeschlüsse zur Beschaffung energieverbrauchender Geräte. Technische Anlagen in Gebäuen (Heizungsanlagen, Beleuchtung, Lüftung, Klimatisierung) unterliegen den "Leitlinien für wirtschaftliches Bauen", in denen detailliert und spezifische Anforderungen vorgegeben werden. Generell sollen nur die besonders sparsamsten Haushaltsgeräte (z.B. Kühlgeräte mit A ++, A+++) beschafft werden. Zukünftig wird ein besonderer Schwerpunkt bei der Beschaffung stromeffizienter Computer-Technologien (PCs, Server, Drucker etc.) gelegt werden. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Antrag vom 03.03.2008, NR 797 Bericht des Magistrats vom 16.01.2009, B 24 Bericht des Magistrats vom 27.05.2013, B 274 Zuständige Ausschüsse: Ausschuss für Umwelt und Sport Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau Zuständige sonstige Gremien: KAV Versandpaket: 06.04.2011 Beratungsergebnisse: 6. Sitzung der KAV am 30.05.2011, TO II, TOP 3 Beschluss: Die Vorlage B 181 dient zur Kenntnis. 1. Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Sport am 31.05.2011, TO I, TOP 31 Beschluss: nicht auf TO Die Vorlage B 181 dient zur Kenntnis. (Ermächtigung gemäß § 12 GOS) Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FDP und FREIE WÄHLER gegen Bunte (= Zurückweisung) 1. Sitzung des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 06.06.2011, TO I, TOP 68 Beschluss: nicht auf TO Die Vorlage B 181 dient zur Kenntnis. (Ermächtigung gemäß § 12 GOS) Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD, LINKE. und FREIE WÄHLER gegen Bunte (= Zurückweisung) Sonstige Voten/Protokollerklärung: FDP (= Kenntnis) Beschlussausfertigung(en): § 200, 1. Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Sport vom 31.05.2011 Aktenzeichen: 79 0