Neue Altstadt - Barrierefrei
Vorlagentyp: ST Magistrat
Inhalt
S
A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 17.08.2018, ST
1613
Betreff: Neue Altstadt -
Barrierefrei Die Geländetypographie der neuen
Altstadt ist geprägt durch die Vorgaben der im Bestand vorhandenen
Nachbarbebauung sowie der Höhenlagen der angrenzenden Plätze und Straßen, an
die das Areal und insbesondere im Bereich der Braubachstraße auch die
Einzelgebäude angeschossen werden mussten. Von der Braubachstraße bis zum
Krönungsweg sind in Nord-Süd Richtung Höhenunterschiede von mehr als 2,40m zu
überwinden, bis zum Schirnplateau sogar ca. 4.20m. Auch in Ost-West Richtung
steigt das Gelände vom Römerberg kommend zum Dom hin an. Im Zuge der Außenanlagenplanung
konnte die ursprüngliche Geländetopographie so angepasst werden, dass eine
barrierefreie Erschließung des Areals aus allen 4 Himmelsrichtungen aus
erfolgen kann. Das Schirnplateau, die Tiefgarage und die U-Bahn werden über
Aufzüge barrierefrei erschlossen. Die im Bereich des ehemaligen technischen Rathauses
vorhandene Tiefgarage dient als Gründungsebene des neuen Areals. Soweit möglich
wurden Umbauten der vorhandenen Tragstruktur vorgenommen. Zur Einhaltung der
erforderlichen lichten Raumhöhen im 1. und 2. Untergeschoss liegt das
Höhenniveau der Erdgeschosse der neuen Gebäude an der Braubachstraße ca. 1m
über dem Braubachstraßenniveau. Dies bedeutet für die Gebäude in der Braubachstraße
im Einzelnen:
Gebäude Braubachstraße 25 +(27) +
Braubachstraße 31 (+31a): Die Gewerbeeinheiten werden über 2 Eingänge
erschlossen. Einer ist von der Braubachstraße aus über Stufen, der Zweite ist
auf Grund ihrer Lage an zwei kleinen Gassen ebenengleich über das Areal
erreichbar. Gebäude Braubachstraße 29b (+29 +
29a): Die Zugänge des ca. 1m über
Straßenniveau liegenden Erdgeschosses des Gebäudes, in dem sich 2
Gewerbeeinheiten befinden, mussten aufgrund des Geländeverlaufs in dem
Durchgang zum nochmals 0,80m höher liegenden Lämmchenhof angeordnet werden. In
diesem Durchgang befinden sich Stufen. Die kurzen Distanzen sowie die Lage der
Tiefgaragendecke machen die Anordnung einer Rampe unmöglich. Im Areal befinden sich 6 Rekonstruktionen, die nach
historischer Quellenlage errichtet wurden. Ein herabsetzten der Erdgeschosse
auf Straßenniveau war aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich. Daher wurde
für alle diese Einheiten eine Lösung mit einer alternativen barrierefreien
Erschließung erarbeitet. Dies betrifft im Einzelnen die folgenden Einheiten:
Gebäude Braubachstraße 25a (+Hinter
dem Lämmchen 2) und Hinter dem Lämmchen 4 (+4a): Die Gebäude werden im Verbund als Museum genutzt.
Der Haupteingang des Museums im Gebäude Hinter dem Lämmchen 2 führt
barrierefrei in das Museumsfoyer. Darüber wird auch der Museumsshop im Gebäude
Hinter dem Lämmchen 4 erschlossen. Die barrierefreie Erschließung der oberen
Etagen erfolgt über einen Aufzug. Gebäude Hinter dem Lämmchen 8: Das als Gemeindezentrum genutzte Gebäude hat
verschiedene Eingänge zu den einzelnen Nutzungseinheiten. Auf Wunsch des
Nutzers erfolgt der barrierefreie Zugang über den hinterliegenden Hof. Alle
Besucher müssen sich über eine Klingelanlage am Eingang zum Hof anmelden und
werden von einem Mitarbeiter abgeholt. Gebäude Markt 20: Innerhalb der Gewerbeeinheit befindet sich aufgrund
der bereits zuvor beschriebenen Geländesituation ein Höhenversatz mit Stufen.
Der Zugang vom Hühnermarkt verfügt über eine Stufe. An diesem Eingang sind eine
Klingel sowie eine mobile Rampe vorgesehen. Der Zugang über die ehemalige
Neugasse zu dem tiefer liegenden Bereich ist stufenlos. Gebäude Markt 5: Die Rekonstruktion Markt 5 ist in seiner
Gebäudegeometrie sehr verwinkelt und die Ebenen sind versetzt angeordnet, da es
sich bereits bei dem historischen Vorgängerbau um eine Kombination aus mehreren
Einzelgebäuden handelte. Aus diesem Grund wurde entschieden, in dem
benachbarten Gebäude Markt 7 die komplette Erschließung sowie die Entfluchtung
der "Goldenen Waage" vorzusehen. Von dem Gebäude Markt 7 aus können alle
öffentlich genutzten Ebenen des Gebäudes Markt 5 barrierefrei erschlossen
werden. Im Bereich des historischen Zugangs zum Erdgeschoss des Vorderhauses
Markt 5 wurde unter Berücksichtigung der Quellenlage eine Stufe angeordnet.
Gebäude Markt 15a (+15 + 15b):
In der kleinen Gewerbeeinheit des Gebäudes Markt 15a
(Metzgerei) erfolgt der Verkauf hauptsächlich in Form eines Straßenverkaufs
über ein Fenster zur Straße Markt. Der zusätzlich vorhandene Verkaufsraum ist
aufgrund der beengten Platzverhältnisse z. B. für Rollstuhlfahrer nicht
nutzbar. Auch die Grundrisse der zwischen den
Gassen Markt (ehem. Krönungsweg) und Hinter dem Lämmchen liegenden Neubauten
reagieren auf den ansteigenden Geländeverlauf: Gebäude Hinter dem Lämmchen 9 (+Markt 32), Markt 38
(+38a): Aufgrund der Höhenverläufe des
Geländes mussten die Erdgeschosse der Gebäude mit innenliegendem Höhenversprung
von ca. 60cm mit Stufen (Splitlevel) geplant und ausgeführt werden. Die
jeweiligen Bereiche sind jedoch über separate Zugänge erschließbar. Gebäude Markt 6 (+12), Markt 36a (+36): Die Gewerbeeinheiten verfügen über kleine Galerien,
die nicht barrierefrei zugänglich sind. Aufgrund der sehr engen
Platzverhältnisse ist ein Aufzug nicht realisierbar. Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Anregung an den
Magistrat vom 13.03.2018, OM 2891