Ehrenmal soll erhalten bleiben!
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 16.02.2016, OM
5030 entstanden aus Vorlage:
OF 547/10 vom
01.11.2013 Betreff: Ehrenmal soll erhalten bleiben!
Der Ortsbeirat 10
hält es für eine wesentliche Aufgabe, Kulturbauten, also auch Denkmäler, selbst
wenn sie keine Schönheiten sind, zu erhalten. Originale sollten nicht
abgerissen und durch künstliche Tafeln als "Denkmäler Light" ersetzt werden.
Eine rein bautechnische Argumentation hält der Ortsbeirat 10 für nicht
angemessen. Der Ortsbeirat 10 räumt geschichtlichen und kulturhistorischen
Gründen den Vorrang ein. Dies vorausgeschickt, wird der Magistrat aufgefordert,
das Ehrenmal in der Georg-Esser-Anlage zu erhalten.
Begründung: Das Denkmal zeigt, dass die Ur-Katastrophen des 20.
Jahrhunderts auch in Eckenheim schmerzhaft gespürt wurden. Es wäre auch
wichtig, anstatt externe Gutachter zu bestellen, gleich in die Instandsetzung
des Denkmals zu investieren. Die in einer Stellungnahme verwendete Bezeichnung
"Kunststein" mag sachlich richtig sein, ist aber nicht treffend. Als
Baumaterial konnte vor 90 Jahren nur qualitativ schlechter Zement beschafft
werden. Hochglanzpolierter Granit konnte damals von den Eckenheimer Bürgern
nicht bezahlt werden. Die heutige Gestalt des Denkmals ist Zeugnis für die
schlechten, von Hunger, Arbeitslosigkeit und Geldentwertung geprägten Jahre
nach dem Ersten Weltkrieg. Ein Abriss würde unter anderem weitere geschichtlich
und pädagogisch bedeutsame Aspekte unwiederbringlich zerstören. Einer dieser
Blickpunkte ist mit der Fragestellung verbunden, warum auf solchen Denkmälern
unter den Opfern des Ersten Weltkrieges deutsche Bürger jüdischen Glaubens zu
finden sind, unter den Opfern des Zweiten Weltkrieges aber kein einziger
mehr. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 10
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme des
Magistrats vom 17.05.2016, ST 813
Antrag vom
14.10.2016, OF
166/10 Aktenzeichen: 41