„Frankfurter Anpassungsstrategie an den Klimawandel“
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 04.11.2014, OM
3618 entstanden aus
Vorlage: OF 266/16 vom
16.09.2014 Betreff: "Frankfurter Anpassungsstrategie an den
Klimawandel" Vorgang: M 146/14 Der Magistrat wird aufgefordert, gemäß der im Vortrag
des Magistrats M 146 bekundeten Absicht in Zusammenarbeit mit der
Universität Kassel unverzüglich für Bergen-Enkheim die Weiterentwicklung des
Klimaplanatlasses in die Wege zu leiten. Neben dem besonderen Schutzbedürfnis für ökologisch
wertvolle Naturflächen wie dem Enkheimer Ried oder dem Berger Hang, die durch
die Veränderungen von Austrocknung oder vermehrte Unwetter (zum Beispiel
Erosion am zum Rutschen neigenden Hang) besonders betroffen sein können, muss
in diesen Untersuchungen insbesondere die in Umsetzung befindliche Baumaßnahme
"Riederwaldtunnel" ihre Würdigung in klimaverändernder
und erwärmungsverstärkender Hinsicht finden. Begründung: Erwärmung der Umgebungsluft durch zunehmenden und
schneller fließenden Verkehr stellt einen bei der Bauplanung des
Riederwaldtunnel bislang völlig unbeleuchteten Effekt dar, zumal mit Blick auf
vor langer Zeit geschaffenes Planungsrecht für Bergen-Enkheim derzeit ja noch
alle Auswirkungen, die bauplanerische Maßnahmen nach sich ziehen können/müssen,
völlig negiert werden (siehe Standpunkt Hessen Mobil). Im Vortrag des Magistrats M 146 (Seite 4, Absatz
2) wird ausgeführt: "In Zusammenarbeit mit der Universität Kassel sollen
(...) in einer Weiterentwicklung des Klimaplanatlasses stadtteilbezogene
Betrachtungen zu ganz konkreten Verbesserungsmaßnahmen hinsichtlich des
Stadtklimas führen. Dies können Begrünungs-, Entsiegelungsvorschläge, aber auch
technische/bauliche Beschattungsmaßnahmen sein, deren Planung und Umsetzung je
nach Komplexität von der Ebene der Objektplanung bis hin zu stadtteilbezogenen
Planungen auch unterschiedliche Zeitschienen verfolgen. In einer zweiten
Detailbetrachtung sollen die Defizite und Potenziale für eine Förderung der
Frischluftversorgung und Durchlüftung der Stadtteile ermittelt und mit
konkreten Planungsvorschlägen hinterlegt werden. Während einzelne Objekt- oder
Gestaltungsplanungen kurzfristig, das heißt unmittelbar beziehungsweise
innerhalb weniger Jahre zu realisieren sind, können stadtteilweite größere
Maßnahmen, zum Beispiel über einen neuen Freiflächenentwicklungsplan/ein
integriertes Stadtentwicklungskonzept, mittel- bis langfristig geplant und
realisiert werden. Hier können Zeitschienen von 10 bis 15 Jahren zugrunde
gelegt werden. Die Ergebnisse beider Studien sollen die Grundlage für eine
effiziente Anpassung an die zu erwartenden bioklimatischen Veränderungen in
Frankfurt am Main liefern." Bergen-Enkheim ist als von Grün umgebener Stadtteil
mit besonders sensiblen ökologischen Bereichen wie dem Naturschutzgebiet
Enkheimer Ried und dem Berger Hang ohnehin bei der Veränderung klimatischer
Faktoren besonders im Blick zu behalten. Selbstverständlich sind in solche - gerade auf die
langfristigen Ziele gerichtete - Klimaschutzverbesserungen auch die
Auswirkungen verkehrslenkender und verkehrsvermehrender Großmaßnahmen wie der
Bau des Riederwaldtunnels einzurechnen. Dies hier insbesondere deshalb, da noch
nicht einmal ein Anfangsverdacht, dass dieser einen zu berücksichtigenden
Effekt hätte, in den derzeit in Umsetzung befindlichen Maßnahmen mitbedacht
wurde. Vielmehr wird so getan, als sei der Stadtteil Bergen-Enkheim gar nicht
von Veränderungen betroffen. Zu erwarten ist hingegen neben zunehmender Lärm- und
Abgasbelastung (und dies dann rund um die Uhr, statt wie bisher auf den Tag
konzentriert) auch eine zu erwartende Erwärmung der Umgebungsluft durch viele
und schnell laufende Verbrennungsmotoren. Diesbezügliche Untersuchungen und
Erhebungen sind sofort anzustellen und bei der weiteren Ausbauplanung zu
berücksichtigen. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 16
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Vortrag des
Magistrats vom 12.09.2014, M 146
Stellungnahme des
Magistrats vom 06.02.2015, ST 187
Aktenzeichen: 79 1