Schaffung einer Gedenkstelle für die Kinder des Frankfurter Kinderhauses der Weiblichen Fürsorge e. V. in der Hans-Thoma-Straße 24 hier: Erarbeitung einer Gestaltungsvorlage für die zwischen Hans-Thoma-Straße und Gartenstraße eingeschlossene östliche Frei
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 27.09.2013, OM
2540 entstanden aus
Vorlage: OF 676/5 vom
08.09.2013 Betreff: Schaffung einer Gedenkstelle für die Kinder
des Frankfurter Kinderhauses der Weiblichen Fürsorge e. V. in der
Hans-Thoma-Straße 24 hier: Erarbeitung einer Gestaltungsvorlage für die
zwischen Hans-Thoma-Straße und Gartenstraße eingeschlossene östliche
Freifläche Vorgang: OM 2149/13 OBR 5; ST 1190/13 Der Magistrat wird gebeten, eine Gestaltungsvorlage
gemäß den in der Anregung an den Magistrat vom 19.04.2013, OM 2149, geäußerten Wünschen des Ortsbeirates 5 zu erarbeiten und
diese dann im Ortsbeirat vorzustellen. Begründung: Am 23. März 1919 wurde das Kinderhaus der Weiblichen
Fürsorge e. V. in der Hans-Thoma-Straße eröffnet. Zweck des Kinderhauses
war es, bedürftigen israelischen Kindern unentgeltlich oder gegen mäßiges
Entgelt Obhut, Verpflegung und Unterweisung zu gewähren. Aufgenommen wurden
Waisenkinder, Kinder die durch missliche Wohnungsverhältnisse nicht im
Elternhaus bleiben konnten, uneheliche Kinder und solche, die keine Menschen
hatten, die sich ihrer annahmen. Das Haus verfügte über 50 Plätze für Kinder
vom Säuglingsalter bis zum sechsten Lebensjahr. Nachdem die Oberin Frieda Amram
im Juli 1942 inhaftiert worden ist und nicht wieder zurückkehrte, übernahm ihre
Schwester Goldina Hirschberg als Interimsleiterin die Verantwortung. Mitte
September 1942 wurden Goldina Hirschberg, ihr Mann, ihre Mutter und
Betreuerinnen mit den Kindern in das Getto Theresienstadt deportiert. Von
dieser Gruppe erlebten nur drei Kinder ihre Befreiung. Zu Beginn des 21.
Jahrhunderts ließ der neue Eigentümer die Liegenschaften Hans-Thoma-Straße 22 -
24 abreißen und bebaute die Grundstücke neu. Herr Pfarrer Volker Mahnkopp hat
in einer umfassenden Dokumentation die Geschichte der verfolgten Personen im
Frankfurter Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge e. V. in der Hans-Thoma-Straße
24 rekonstruiert und den Mitmenschen, die in diesem Haus gelebt und gearbeitet
haben, einen Namen und eine Identität gegeben. Der Ortsbeirat hält den zwischen der
Hans-Thoma-Straße und der Gartenstraße liegenden Platz für geeignet, dieser
Menschen zu gedenken. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 5
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Anregung an den
Magistrat vom 19.04.2013, OM 2149
Stellungnahme des
Magistrats vom 05.08.2013, ST 1190
Stellungnahme des
Magistrats vom 17.01.2014, ST 66 Beratung
im Ortsbeirat: 5 Aktenzeichen: 41