Schaffung einer Gedenkstelle für die Kinder des Frankfurter Kinderhauses der Weiblichen Fürsorge e..V. in der Hans-Thoma-Straße 24
Vorlagentyp: OF CDU, GRÜNE, SPD, FDP
Begründung
Frankfurter Kinderhauses der Weiblichen Fürsorge e. V. in der Hans-Thoma-Straße 24 Der Ortsbeirat bittet den Magistrat
- zu prüfen und zu berichten, inwieweit es möglich ist, die zwischen Hans-Thoma-Straße und Gartenstraße eingeschlossene Freifläche in "Platz der vergessenen Kinder" zu benennen, 2. eine Planung zur Umgestaltung des zwischen Hans-Thoma-Straße und Gartenstraße eingeschlossenen Platzes zu erarbeiten. Die Planung soll die folgenden Elemente beinhalten: - Entfernung der Litfaßsäule - Verlegung der Fahrradständer - Anlage einer gärtnerisch zu nutzenden Fläche in der Mitte, 3. in Zusammenarbeit mit Kunsteinrichtungen der Stadt Frankfurt am Main und dem Ortsbeirat eine geeignete Skulptur zu entwerfen, die in den Mittelpunkt der gärtnerisch zu nutzenden Fläche platziert werden soll und 4. zusammen mit dem Ortsbeirat eine geeignete Gedenktafel zu entwerfen, die auch an der gärtnerisch zu nutzenden Fläche angebracht werden soll. Begründung: Am
- März 1919 wurde das Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge in der Hans-Thoma-Straße eröffnet. Zweck des Kinderhauses war es, bedürftigen israelitischen Kindern unentgeltlich oder gegen mäßiges Entgelt Obhut, Verpflegung und Unterweisung zu gewähren. Aufgenommen wurden Waisenkinder, Kinder die durch missliche Wohnungsverhältnisse nicht im Elternhaus bleiben konnten, uneheliche Kinder und solche, die keine Menschen hatten, die sich ihrer annahmen. Das Haus verfügte über 50 Plätze für Kinder vom Säuglingsalter bis zum sechsten Lebensjahr. [. .] Nachdem die Oberin Frida Amram im Juli 1942 inhaftiert worden ist und nicht wieder zurückkehrte, übernahm ihre Schwester Goldina Hirschberg als Interims-Leiterin die Verantwortung. Mitte September 1942 wurden Goldina Hirschberg, ihr Mann, ihre Mutter und Betreuerinnen mit den Kindern in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Von dieser Gruppe erlebten nur drei Kinder ihre Befreiung. [. .] Zu Beginn des
- Jahrhunderts ließ der neue Eigentümer die Liegenschaften Hans-Thoma-Straße 22 - 24 abreißen und bebaute die Grundstücke neu. Herr Pfarrer Volker Mahnkopp hat in einer umfassenden Dokumentation die Geschichte der verfolgten Personen im Frankfurter Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge e.V. - Hans-Thoma-Straße 24 rekonstruiert und hat den Mitmenschen, die in diesem Haus gelebt und gearbeitet haben, einen Namen und eine Identität gegeben. Der Ortsbeirat hält den zwischen Hans-Thoma-Straße und Gartenstraße liegenden Platz für geeignet, dieser Menschen zu gedenken.
Inhalt
S A C H S T A N D :
Antrag vom 31.03.2013,
OF 568/5 Betreff: Schaffung einer Gedenkstelle für die Kinder des
Frankfurter Kinderhauses der Weiblichen Fürsorge e. V. in der Hans-Thoma-Straße
24 Der Ortsbeirat bittet den Magistrat 1. zu prüfen und zu
berichten, inwieweit es möglich ist, die zwischen Hans-Thoma-Straße und
Gartenstraße eingeschlossene Freifläche in "Platz der vergessenen Kinder" zu
benennen, 2. eine
Planung zur Umgestaltung des zwischen Hans-Thoma-Straße und Gartenstraße
eingeschlossenen Platzes zu erarbeiten. Die Planung soll die folgenden Elemente
beinhalten: - Entfernung der
Litfaßsäule - Verlegung der Fahrradständer - Anlage einer gärtnerisch zu nutzenden
Fläche in der Mitte, 3. in Zusammenarbeit mit
Kunsteinrichtungen der Stadt Frankfurt am Main und dem Ortsbeirat eine
geeignete Skulptur zu entwerfen, die in den Mittelpunkt der gärtnerisch zu
nutzenden Fläche platziert werden soll und 4. zusammen mit dem
Ortsbeirat eine geeignete Gedenktafel zu entwerfen, die auch an der gärtnerisch
zu nutzenden Fläche angebracht werden soll. Begründung: Am 23. März 1919 wurde das Kinderhaus der Weiblichen
Fürsorge in der Hans-Thoma-Straße eröffnet. Zweck des Kinderhauses war es,
bedürftigen israelitischen Kindern unentgeltlich oder gegen mäßiges Entgelt
Obhut, Verpflegung und Unterweisung zu gewähren. Aufgenommen wurden
Waisenkinder, Kinder die durch missliche Wohnungsverhältnisse nicht im
Elternhaus bleiben konnten, uneheliche Kinder und solche, die keine Menschen
hatten, die sich ihrer annahmen. Das Haus verfügte über 50 Plätze für Kinder
vom Säuglingsalter bis zum sechsten Lebensjahr. [. .] Nachdem die Oberin Frida Amram im Juli 1942
inhaftiert worden ist und nicht wieder zurückkehrte, übernahm ihre Schwester
Goldina Hirschberg als Interims-Leiterin die Verantwortung. Mitte September 1942 wurden Goldina Hirschberg, ihr
Mann, ihre Mutter und Betreuerinnen mit den Kindern in das Ghetto
Theresienstadt deportiert. Von dieser Gruppe erlebten nur drei Kinder ihre
Befreiung. [. .] Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ließ der neue
Eigentümer die Liegenschaften Hans-Thoma-Straße 22 - 24 abreißen und bebaute
die Grundstücke neu. Herr Pfarrer Volker Mahnkopp hat in einer
umfassenden Dokumentation die Geschichte der verfolgten Personen im Frankfurter
Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge e.V. - Hans-Thoma-Straße 24 rekonstruiert
und hat den Mitmenschen, die in diesem Haus gelebt und gearbeitet haben, einen
Namen und eine Identität gegeben. Der Ortsbeirat hält den zwischen Hans-Thoma-Straße
und Gartenstraße liegenden Platz für geeignet, dieser Menschen zu gedenken.
Antragsteller:
CDU
GRÜNE
SPD
FDP
Vertraulichkeit: Nein Beratung im Ortsbeirat: 5 Beratungsergebnisse: 20. Sitzung des OBR 5
am 19.04.2013, TO I, TOP 20 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 2149 2013
Die
Vorlage OF 568/5 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme