Neuer Stadtteil im Frankfurter Nordwesten: Bezahlbaren Wohnraum schaffen, bestehende Stadtteile schützen und den neuen Stadtteil nachhaltig planen
Vorlagentyp: OF SPD, GRÜNE, FDP
Begründung
Nordwesten: Bezahlbaren Wohnraum schaffen, bestehende Stadtteile schützen und den neuen Stadtteil nachhaltig planen In Frankfurt wird dringend bezahlbarer Wohnraum benötigt. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Bedarf in den kommenden 15 Jahren nicht nachlässt und der Verzicht auf die Ausweisung neuer Wohnbaugebiete einen rasanten Anstieg der Mieten und der Kaufpreise für Immobilien nach sich ziehen würde. Diese befördert letztlich die Verdrängung einkommensschwächerer Bevölkerungsschichten aus der Stadt. Eine solche Entwicklung kann nicht im Interesse einer verantwortungsvollen Politik liegen. Gleichzeitig führt die Entwicklung neuer Baugebiete immer auch zu Problemen für die Bevölkerung in den benachbarten Stadtteilen. Neben einem erhöhten Verkehrsaufkommen ist vor allem der Verlust beliebter Freiflächen und ein negativer Einfluss auf das Stadtklima zu nennen.
Inhalt
S
A C H S T A N D : Antrag vom 13.11.2017, OF 221/7
Betreff: Neuer Stadtteil im Frankfurter
Nordwesten: Bezahlbaren Wohnraum schaffen, bestehende Stadtteile schützen und
den neuen Stadtteil nachhaltig planen In Frankfurt wird dringend
bezahlbarer Wohnraum benötigt. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Bedarf in den
kommenden 15 Jahren nicht nachlässt und der Verzicht auf die Ausweisung neuer
Wohnbaugebiete einen rasanten Anstieg der Mieten und der Kaufpreise für
Immobilien nach sich ziehen würde. Diese befördert letztlich die Verdrängung
einkommensschwächerer Bevölkerungsschichten aus der Stadt. Eine solche
Entwicklung kann nicht im Interesse einer verantwortungsvollen Politik liegen.
Gleichzeitig führt die
Entwicklung neuer Baugebiete immer auch zu Problemen für die Bevölkerung in den
benachbarten Stadtteilen. Neben einem erhöhten Verkehrsaufkommen ist vor allem
der Verlust beliebter Freiflächen und ein negativer Einfluss auf das Stadtklima
zu nennen. Dies vorausgeschickt fordert der
Ortsbeirat den Magistrat auf, im Zuge der weiteren Planungen folgenden
Forderungen und Anregungen zu berücksichtigen und umzusetzen. Dem Ortsbeirat
ist einmal jährlich ein detaillierter Bericht über den Stand der Planungen zu
geben. Sobald eine Entscheidung gegen eine der Forderungen des Ortbeirats im
Magistrat gefallen ist, ist der Ortsbeirat unverzüglich zu informieren:
Forderungen zum Schutz der Lebensqualität in den
benachbarten Stadteilen 1. Entlang der A 5 vom Autobahnkreuz Nordwest bis
zur Urselbachbrücke ist ein effektiver Lärmschutz zu errichten, der nicht mit
der Realisierung des Riederwaldtunnels verknüpft ist. Zu prüfen ist eine nach
neuesten Erkenntnissen konzipierte Lärmschutzbebauung wir sie z.B. vor vielen
Jahren erfolgreich entlang der A 66 realisiert wurde (Papageiensiedlung)
2. Die geplante Ortsumfahrung
Praunheim ist komplett zu realisieren bevor beiderseits des Steinbachtals die
ersten Wohneinheiten entstehen. Dies schließt eine Tunnelanbindung an den
Erich-Ollenhauer-Ring ein. 3. Die Stadterweiterung ist so zu planen, dass
dieses bevorzugt von Norden über die Rosa-Luxemburg-Straße erschlossen
wird. 4. Die
Rosa-Luxemburg-Straße erhält vor Baubeginn einen effektiven Lärmschutz,
insbesondere von der Geschwister-Scholl-Schule bis zur neuen Feuerwache. Für
diesen Bereich wird eine Einhausung geprüft. 5. Bei der Bebauung des Baugebiets ist ein Konzept
zu entwickeln, welches dafür sorgt, dass die Frischluftschneisen nicht komplett
zugebaut werden und somit die herabfallenden Taunuswinde ihre Wirkung für
Frankfurt weiterhin entfalten können. Entlang des Steinbachtals sind möglichst
breite Grünzonen zu erhalten, die komplett von der Bebauung freigehalten
werden. Die Kaltluftzufuhr darf nicht abgeschnitten werden. 6. Es ist in diesem Zuge zu prüfen, ob die
bestehende und sanierungsbedürftige Seniorenwohnanlage am Praunheimer Weg
verlagert werden kann um die Kaltluftzufuhr zu verbessern. Im Moment bildet
dieser Gebäuderiegel eine unüberwindbare Barriere am Ende des Steinbachtals.
7. Der bereits beschlossene
Rahmenplan Praunheim wird hinsichtlich der Verkehrsberuhigung in Alt-Praunheim
und der Umgestaltung des Dalles (Seiten 26-28 des Rahmenplans) bevorzugt
umgesetzt. 8. Der vorhandene
Tennisplatz der TSG Nordwest sowie die Kleingartenanlage des KGV Nordweststadt
sollten bei der Stadterweiterung erhalten bleiben. 9. Die Regionaltangente-West wird bis zum
Verknüpfungspunkt mit der U6 und über eine Tunnelanbindung bis zum
Nordwestzentrum weitergeführt. Zu prüfen ist zudem, ob die U6 durch den neuen
Stadtteil weitergeführt werden kann, diesen mit einer Haltestelle erschließt
und schließlich auf die Trasse der U3 einbiegt. 10. Folgende weitere Möglichkeiten der Erschließung
sind zu prüfen: Zusätzlicher S-Bahnhaltepunkt, U6-Verlängerung bis
Steinbach, direkte Buslinien über den neuen Stadtteil nach
Steinbach/Eschborn/Weißkirchen. 11. Im Bereich der Wilhelm-Fay-Straße wird eine
zusätzliche Anschlussstelle zur A 66 oder A 648 geschaffen um die
Verkehrssituation im Bereich Westerbachstrasse, Gaugrafenstraße, Am Seedam zu
entschärfen und den bisherigen Verkehrsfluss über die Guerickestraße und die
Heerstraße zu minimieren. 12. Die Verkehrsplanung ist so zu gestalten, dass
eine Verkehrszunahme auf der Heerstraße und der Ludwig-Landmann-Straße
vermieden wird. 13.
Eine zusätzliche Ausfahrt von der A 5, z.B. in Höhe des RastplatzesTaunusblick,
birgt die große Gefahr, dass diese Ausfahrt als Einfallstor in die Stadt
genutzt wird und der Verkehr über die Verlängerung der Ludwig-Landmann-Str.
abfließt. Der Ortsbeirat lehnt eine solche Abfahrt daher ab, sofern nicht
plausibel nachgewiesen werden kann, dass eine solche Abfahrt nur der
Erschließung des neuen Stadtteils dient und zusätzliche Belastungen,
insbesondere für die Ludwig-Landmann-Straße und die Heerstraße, ausgeschlossen
werden. Auch im Falle der Errichtung einer P+R-Anlage ist sicher zu stellen,
dass kein zusätzlicher Verkehr durch Praunheim oder Rödelheim geführt wird.
. Anregungen zur Gestaltung des neuen
Stadtteils 1. Die Planungen für den neuen
Stadtteil sollten von einem Expertengremium begleitet werden (Consilium), dabei
sind neben externen Experten auch Interessenvertreter der benachbarten
Stadtteile zu berücksichtigen. 2. Der neue Stadtteil sollte nach den
aktuellen Grundsätzen einer nachhaltigen Stadtentwicklung geplant werden.
Dies schließt u.a. eine Klimafreundliche Bauweise, die Reduzierung des
Individualverkehrs, die Nutzung und Erzeugung regenerativer Energien und den
Bau getrennter Systeme für Trink- und Brauchwasser ein. 3. Bei der Planung sind Car-Sharing
Stationen, Ladestationen für E-Autos und E-Bikes sowie die Erschließung durch
einen Radschnellwege (Frankfurt- Oberursel/Bad Homburg) zur
berücksichtigen. 4. Die
öffentliche Infrastruktur für den neuen Stadtteil (Schule, Kitas etc.) muss
parallel mit dem Einzug der ersten BewohnerInnen in ausreichender Kapazität zur
Verfügung stehen. 5. Als
ein weiterer Beitrag zur Aufwertung des neuen Stadtteils ist die Erweiterung
des Grüngürtels rund um den neuen Stadtteil zu prüfen. 6. Es sollten möglichst innovative
und vielfältige Architekturkonzepte gefördert werden. 7. Es sollte eine reduzierte Vergabe der Grundstücke
an Groß-Investoren angestrebt werden. Damit kann man eine kreativere und
individuellere Architektur erreichen. Eine monotone Blockbebauung wie im
Europa-Viertel ist auf jeden Fall zu vermeiden. 8. Die Vergabe der Grundstücke sollte in der Regel
aufgrund einer Konzeptvergabe erfolgen. Dabei sollten gemeinschaftliche
Wohnprojekte und Genossenschaften angemessen berücksichtigt werden.
9. Es ist sicher zu stellen, dass
auch bei privaten Investoren mindestens 30 % der Wohnungen als geförderte
Wohnungen im ersten und zweiten Förderweg entstehen. Mit den angrenzenden
Nachbargemeinden ist eine einvernehmliche Regelung anzustreben. 10. Mit den von der Baumaßnahme
betroffenen Landwirten ist ebenfalls eine einvernehmliche Regelung
anzustreben. 11. Die
Planungen für den neuen Stadtteil und die Ausbauplanungen für die A 5 sollten
eng miteinander abgestimmt werden, um Zeitverzögerungen und Doppelarbeiten zu
vermeiden. Antragsteller:
SPD
GRÜNE
FDP
Vertraulichkeit: Nein Beratung im Ortsbeirat: 7 Beratungsergebnisse: 17. Sitzung des OBR 7
am 28.11.2017, TO I, TOP 6 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 2455 2017
Auskunftsersuchen V 681 2017
1.
Die Vorlage OF 187/7 wird durch die Annahme der Vorlage OF
221/7 für erledigt erklärt. 2.
Die
Vorlage OF 202/7 wird durch die Annahme der Vorlage OF 221/7 für erledigt
erklärt. 3. Die Vorlage OF 217/7 wird durch die Annahme
der Vorlage OF 221/7 für erledigt erklärt. 4.
Die
Vorlage OF 221/7 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen.
5.
Die Vorlage OF 222/7 wird in der vorgelegten Fassung
beschlossen. 6. Die Vorlage OF 223/7 wird abgelehnt.
Abstimmung:
zu 1. Einstimmige
Annahme zu 2. Einstimmige
Annahme zu 3. Einstimmige
Annahme zu 4. SPD, GRÜNE, FDP
und fraktionslos gegen FARBECHTE, BFF und REP (= Ablehnung); CDU (=
Nichtbefassung)
zu 5. SPD, GRÜNE,
FARBECHTE, FDP, BFF, REP und fraktionslos; CDU (= Nichtbefassung)
zu 6.
SPD, CDU, FDP, BFF und REP gegen FARBECHTE (=
Annahme) bei Enthaltung GRÜNE und fraktionslos
OF_221-7_2017Neuer Stadtteil im Frankfurter Nordwesten: Bezahlbaren Wohnraum schaffen, bestehende Stadtteile schützen und den neuen Stadtteil nachhaltig planen