Maßvolle Bebauung in Sindlingen - Grüne Lunge erhalten und verbessern
Begründung
Grüne Lunge erhalten und verbessern Der Ortsbeirat 6 möge beschließen, die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Magistrat wird beauftragt, in der Vorlage M 21 (Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan 909) folgende Änderungen vorzunehmen: Das Kleingartengebiet und die Äcker südlich der Gleise der Linie S1 sollen zumindest teilweise zum öffentlichen Naherholungsgebiet weiter entwickelt werden. Dazu sind die Wege neu zu gestalten und frei werdende Gärten oder Äcker sind nach und nach in öffentliche Grünflächen umzuwandeln. Ein Teil der Gärten kann gerne auch weiterhin als Garten nutzbar bleiben. Im übrigen Gebiet des Bebauungsplans 909 ist auf ein ausgewogenes Verhältnis von gefördertem und privatem Wohnungsbau mit Errichtung von Ein-/Zwei-/Mehrfamilienhäusern, Reihenhäusern und Eigentumswohnungen zu achten. Wichtig ist die Einbindung und Begleitung der Planungen durch Fachleute des "Programms Aktive Nachbarschaft". Begründung: Es ist unstrittig, dass Frankfurt aufgrund des Wachstums der Wohnbevölkerung und angesichts steigender Mietpreise weiteren Wohnungsbau braucht. In Sindlingen besteht außerdem die Chance, die Weiterentwicklung des Stadtteils zu fördern und die Infrastruktur im Stadtteil (z.B. Einkaufsmöglichkeiten) zu verbessern. Dabei sollte man jedoch nicht über das Ziel hinaus schießen. Die Bebauung sollte so durchgeführt werden, dass sie einem organischen Wachstum entspricht, gewachsene Strukturen berücksichtigt und die Lebensqualität in Sindlingen verbessert. Deswegen sollte die "Grüne Lunge" südlich der S-Bahnlinie nicht nur erhalten bleiben, sondern zum Naherholungsgebiet für alle Sindlinger ausgebaut werden. Derzeit wird dieses Gebiet nur von wenigen Gärtnern genutzt, die Wege sind schmal und bei Nässe kaum begehbar, das Gebiet wirkt trotz der Nähe zur Bebauung isoliert und abgeschieden. Hier bestehen große Chancen, Sindlingen für die Zukunft wesentlich attraktiver zu machen! Man würde sich auch den Konflikt um eine Neubebauung in unmittelbarer Nähe des Industrieparks ersparen (Seveso-Richtlinie mit dem Problem, dass der Neubau von Betrieben im Industriepark gefährdet werden könnte, was Arbeitsplätze kosten würde), und auch einen Konflikt mit vom Industriepark ausgehenden Geruchsbelästigungen vermeiden, die in unmittelbarer Nachbarschaft nach wie vor bestehen, wenn auch gemindert im Vergleich mit früher. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Varianten des Wohnungsbaus und eine gute soziale Durchmischung der Bewohner dürfte heutzutage selbstverständlich sein, sollte aber trotzdem explizit erwähnt werden. Das Programm "Aktive Nachbarschaft" bietet die Möglichkeit, schon in einer frühen Phase der Planung intime Kenner des Stadtteils mit ihren Kenntnissen in die Planung einzubeziehen. Von dieser Möglichkeit sollte Gebrauch gemacht werden. Wenn diese Vorschläge berücksichtigt werden, bestehen gute Chancen, dass das Projekt nicht nur einen Beitrag zur Mietpreisstabilisierung in Frankfurt schaffen, sondern auch die Lebensqualität in Sindlingen verbessern kann!