Sicherheit beim Überqueren der U-Bahn-Trassen
Vorlagentyp: OA
Begründung
Anfang Dezember 2011 ereignete sich am Bahnübergang in Nieder-Eschbach, Urseler Weg, ein entsetzlicher Unfall, bei dem ein 13-jähriges Mädchen von einer U-Bahn erfasst und mitgerissen wurde. Wenige Tage nach diesem schrecklichen Ereignis verstarb das Mädchen an den Folgen dieses Unfalls. Der Ortsbeirat 15 und die gesamte Bevölkerung Nieder-Eschbachs trauern um das Opfer und werden alles in ihrer Macht stehende unternehmen, dass solche Vorkommnisse so weit wie möglich vermieden werden können.
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung vom 20.01.2012, OA 129 entstanden aus Vorlage:
OF 67/15 vom
16.01.2012 Betreff: Sicherheit beim Überqueren der U-Bahn-Trassen
Anfang Dezember 2011 ereignete
sich am Bahnübergang in Nieder-Eschbach, Urseler Weg, ein entsetzlicher Unfall,
bei dem ein 13-jähriges Mädchen von einer U-Bahn erfasst und mitgerissen wurde.
Wenige Tage nach diesem schrecklichen Ereignis verstarb das Mädchen an den
Folgen dieses Unfalls. Der Ortsbeirat 15 und die gesamte Bevölkerung
Nieder-Eschbachs trauern um das Opfer und werden alles in ihrer Macht stehende
unternehmen, dass solche Vorkommnisse so weit wie möglich vermieden werden
können. Dies vorausgeschickt möge die
Stadtverordnetenversammlung beschließen: Der Magistrat wird gebeten, folgende
Sicherheitsverbesserungen an den Übergängen der U-Bahn-Trasse am Urseler Weg
und an der Deuil-La-Barre-Straße zu erwirken: Anregung Nr. 1: Aufbringen von gelben Markierungen mit aufgemalten
"Bahnübergangsschildern" auf den Boden im Bereich der Fußgängerübergänge
am Urseler Weg und Deuil-La-Barre-Straße (jeweils beidseitig). Zu überlegen ist
auch, welche Bodenmarkierungen zusätzlich die Fußgänger beim "schrägen"
Überqueren der jeweiligen Straße auf die drohende Gefahr hinweisen können.
Anregung Nr. 2: In der Mitte (zwischen den Gleisen) ist jeweils in
"halber Höhe" (0,5 bis 1,0 Meter) ein rotes Doppel-Blicklicht anzubringen.
Jeweils eines der Blinklichter soll genau für eine Fahrtrichtung gelten
(Blinken beide Lichter, so deutet dies auf die [gefährliche] Begegnung von zwei
U-Bahn-Zügen im Bereich des
Überganges hin).
Anregung 3: Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit
der U-Bahnen im Bereich der Bahnübergänge, zumindestens der aus Gonzenheim
kommenden U-Bahn-Züge am Übergang Urseler Weg, auf max. 30 km/h. Des Weiteren wird der Magistrat gebeten, zusätzlich
folgende Sicherheitsverbesserungen anzuregen: Anregung Nr. 4: Es sind Halbschranken zwischen dem acht Meter
breiten Streifen und jedem Gleis, am südlichen sowie auch am nördlichen
Fußgängerweg anzubringen. Anregung Nr. 5: Die Schranken sind mit hängenden Lamellen, ähnlich
der bei S-Bahn-Schranken, zu bestücken. Zusätzlich wird der Magistrat gebeten, sich mit der
Michael-Grzimek-Schule, der Otto-Hahn-Schule und den Vorschuleinrichtungen in
Nieder-Eschbach in Verbindung zu setzen, um Folgendes in den Unterricht
beziehungsweise in die Betreuung aufzunehmen: Anregung Nr. 6: Verkehrserziehung in allen Jahrgangsstufen und
(soweit möglich) in der vorschulischen Erziehung, in der den Schülerinnen und
Schüler immer wieder (mindestens einmal jährlich) die besondere Gefahr der
U-Bahn-Übergänge erläutert wird. Begründung: Zuverlässige Sicherheitsmechanismen sind immer
mehrstufig aufgebaut. Wenn die erste Stufe nicht greift, sollen die
Mechanismen der zweiten Stufe greifen. Das besondere Problem dieses
Bahnübergangs ist, dass man sich auf dem acht Meter breiten Streifen zwischen
den zwei Gleisen relativ sicher fühlt. Ist die erste Schiene überquert, hat man
ein Gefühl von Sicherheit und man missachtet die weitere Gefahr. Mit geeigneten
Maßnahmen sollte über die gesamte Breite des Überweges um erhöhte
Aufmerksamkeit geworben werden. Immer wieder ist zu beobachten, dass Jugendliche
sowie Schülerinnen und Schüler, aber auch viele Erwachsene die
Sicherheitseinrichtungen bewusst missachten und besonders lässig über die
befahrene Straße und auch über den bereits gesperrten Bahnübergang schlendern.
Anhand des tragischen Unfalls Anfang Dezember 2011 sollte im jährlich
wiederkehrenden Verkehrsunterricht in der Michael-Grzimek-Schule, der
Otto-Hahn-Schule und (soweit möglich) in den Vorschuleinrichtungen auf die
besonderen Gefahren des Bahnübergangs und auf die notwendige Einhaltung von
Verkehrsregeln aufmerksam gemacht werden. Autofahrer müssen im gesamten Ortsgebiet von
Nieder-Eschbach 30 km/h fahren. Diese Geschwindigkeitsreduzierung dient der
Erhöhung der Verkehrssicherheit. Warum können Stadtbahnen sich diesem Vorbild
nicht anschließen und damit ihren Anteil an der Erhöhung der Verkehrssicherheit
liefern? Zu Anregung 1: Diese Warnfarben sind
ebenfalls geeignet, die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Zu Anregung 2: Die Maßnahme soll der Tatsache
Rechnung tragen, dass viele, gerade jünger Menschen, gleichzeitig Musik hören
oder telefonieren, während sie sich im Straßenverkehr bewegen, dabei abgelenkt
sind und sich visuell eher nach unten als nach oben orientieren. Zu Anregung 3: Die gemessenen Geschwindigkeiten
lagen an der Deuil-La-Barre-Straße in beide Richtungen immer bei etwa 40 km/h.
Am Urseler Weg in Richtung Bad Homburg zwischen 45 km/h und 50 km/h, aus
Richtung Bad Homburg kommend zwischen 35 km/h und 50 km/h, mit einer
deutlichen Häufung bei 45 km/h bis 50 km/h. Gerade bei dem letzten
Streckenabschnitt ist eine Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h wegen der
dortigen Gegebenheiten (eingeschränkte Sicht auf den Überwegen, leichte
Rechtskurve, hohes Gebüschs an der Trasse, hohes Schüleraufkommen) dringend
notwendig. Das einige (wenige) U-Bahnen bereits jetzt auf bis 35 km/h
abbremsen, zeigt die Machbarkeit der Forderung, ohne den Fahrplan zu
beeinflussen. Zu Anregung 4: Eine Halbschranke ist
ein unmittelbares Hindernis, das jedem Fußgänger die Gefährlichkeit der Stelle
in Erinnerung rufen kann. Zu Anregung 5: Die Maßnahme soll die
Hinderniswirkung der geschlossenen Schranken erhöhen. Antragstellender
Ortsbeirat:
Ortsbeirat 15 Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Anregung an
den Magistrat vom 11.05.2012, OM 1175
Bericht des
Magistrats vom 25.05.2012, B 241
Bericht des
Magistrats vom 07.12.2012, B 529
Zuständige Ausschüsse:
Verkehrsausschuss Versandpaket: 25.01.2012 Beratungsergebnisse: 7. Sitzung des
Verkehrsausschusses am 14.02.2012, TO I, TOP 32 Beschluss: nicht auf TO
Die Vorlage OA
129 wird dem Magistrat zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen.
(Ermächtigung gemäß § 12 GOS)
Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD und FDP gegen LINKE., FREIE WÄHLER und
Piraten (= Annahme) Beschlussausfertigung(en): § 1243, 7. Sitzung
des Verkehrsausschusses vom 14.02.2012 Aktenzeichen: 32 1