Lückenschluss der Stadtbahnlinie U 4 als städtebauliche Großchance - Teil I von V: Mantelkonzept
Antrag
Der Magistrat wird aufgefordert, die sich mit dem vorgesehenen Lückenschluss der Stadtbahnlinie U4 zwischen Bockenheimer Warte und Ginnheim bietende Großchance zu nutzen, um die städtebauliche Situation und die Lebensqualität in den betroffenen Stadtteilen sowie das Nahverkehrsangebot in Frankfurt nachhaltig zu verbessern. Dies soll in Abstimmung mit dem Land Hessen sowie dem Bund und unter Inanspruchnahme entsprechender Fördermittel erfolgen. Dazu - soll der Lückenschluss der U-Bahnlinie 4 entsprechend der von der VGF vorgeschlagenen Variante 1c realisiert werden, wobei der Schienenweg jedoch weitestgehend unter der Erde im Tunnel verläuft, die seitens der VGF vorgesehene optionale Station entfällt und die unterirdisch anzulegende Station Ginnheim soweit westlich verschoben wird, dass leichtes Umsteigen zur geplanten S6-Station möglich wird, und die baufällige und kostenintensive Station Niddapark ersatzlos abgerissen wird; - soll der Universitäts-Campus Westend durch eine Verbindungsstrecke zwischen dem Lückenschluss und der A-Strecke der U-Bahn an den Schienenschnellverkehr angeschlossen werden, wodurch mit entsprechender Neuauslegung der Linienverläufe beide Universitätsstandorte - Riedberg und Westend - direkt miteinander und jeweils ebenfalls direkt an die Universitätsbibliothek, den Hauptbahnhof sowie die Hauptwache angeschlossen werden; - soll die Rosa-Luxemburg-Straße (L3004) zwischen Miquelknoten und Niddapark in einen Tunnel unter die Erde verlegt werden, der gleichzeitig mit dem U-Bahn-Tunnel geplant und gebaut werden kann, wonach anstelle der Hochstraße Fuß- und Radwege, lokale Erschließungsstraßen und neue Wohnhäuser errichtet werden können, wodurch gleichzeitig die Wohn- und Lebensqualität der Anlieger entscheidend verbessert werden kann und die kostspielige Unterhaltung der oberirdischen Brückenbauten entfällt.
Begründung
Da der Lückenschluss der Stadtbahnlinie U4 bereits als notwendig erkannt wurde und dieser ein Teil des notwendigen klimaschonenden Stadtumbaus ist, kann man das Vorhaben nutzen, um - über die bereits untersuchten Varianten hinaus - weitere Verbesserungen zu erreichen, die ansonsten in Form von eigenständigen Infrastrukturmaßnahmen deutlich höhere Investitionen erfordern würden. Die Hochstraße L3004 ist ein betonbrutalistisches Relikt aus der Zeit der Wahnvorstellung von einer "autogerechten Stadt". Heute wissen wir, dass eine Stadt zu allererst menschengerecht sein muss. Die Hochstraße verlärmt - selbst in Corona-bedingt verkehrsarmen Zeiten - die angrenzenden Wohngebiete, sie ist hässlich und beeinträchtigt sowohl die Lebensqualität als auch die Gesundheit der Bürger. Unter der Hochstraße liegt vielfach nutzloses Brachland, das zum Teil für kriminelle Handlungen missbraucht wird. Da sie als Hauptverkehrsstraße jedoch auch zukünftig notwendig erscheint, lassen sich sämtliche durch sie derzeit verursachten Probleme dadurch lösen, dass die Trassenführung unter die Erde in einen Tunnel verlegt wird. Dieser lässt sich als Begleitprojekt zum Lückenschluss der Stadtbahnlinie U4, der ebenfalls so weit als möglich unterirdisch erfolgen sollte, kostengünstiger realisieren denn als singuläres Einzelprojekt. Denn auch die U-Bahn sollte unter der Erde fahren, weil wir in Frankfurt bereits in genügendem Maße unter überaus schlechten Lösungen - teils mit tödlichen Gefahren verbunden - in Form von oberirdisch geführten U-Bahn-Strecken leiden. Eine Tunnellösung für den U-Bahnlückenschluss und die Hochstraße L3004 schafft aber auch oberirdisch Raum für frische Luft, breite Rad- und Gehwege und - bei entsprechender Bodenwertsteigerung - zusätzlich Bauland für eine arrondierende Wohnbebauung, wie sie in Zeiten stark wachsender Einwohnerzahl dringend benötigt wird.
Beratungsverlauf 6 Sitzungen
CDU, SPD, GRÜNE, AfD, LINKE., FDP, BFF, FRAKTION und FRANKFURTER
CDU, SPD, GRÜNE, FDP, LINKE. und BFF gegen Piraten (= Zurückweisung)
Einstimmige Annahme
CDU, SPD, GRÜNE, LINKE. und FRAKTION gegen AfD und FDP (= Prüfung und Berichterstattung) sowie BFF (= Annahme); FRANKFURTER (= Enthaltung)
CDU, FDP und BFF gegen SPD, GRÜNE und LINKE. (= Zurückweisung)
zu a) CDU, SPD, GRÜNE, LINKE. und ÖkoLinX-ARL gegen AfD und FDP (= Prüfung und Berichterstattung) sowie BFF (= Annahme)