Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle hier: Bau- und Finanzierungsvorlage
Vorlagentyp: M
Inhalt
S A C H S T A N D :
Vortrag des Magistrats vom 02.11.2012, M
251 Betreff:
Erinnerungsstätte an der
Großmarkthalle hier: Bau- und Finanzierungsvorlage Vorgang: Beschl. d. Stv.-V. vom 28.06.2012, § 1872 (M
122) 1. Es dient zur Kenntnis,
dass die Stadtverordnetenversammlung im o.g. Grundsatzbeschluss die
Weiterentwicklung des Konzeptes des Büros KatzKaiser für die Erinnerungsstätte
an der Großmarkthalle bis zur Vorlage einer Bau- und Finanzierungsvorlage
beschlossen hat. Diese liegt nun für den Teilbereich 1, der sich auf dem
Gelände der Europäischen Zentralbank, EZB, befindet und den öffentlichen
Teilbereich 2a, den Weg von der Sonnemannstraße bis zum Stellwerk sowie das
Gleisfeld (Platzbereich vor der Fußgängerbrücke und unter dem Brückenbogen),
vor (siehe Übersichtsplan). Für den Teilbereich 2b (Stellwerk, Fußgängerbrücke
und historischem Treppenaufgang) wird eine ergänzende Vorlage erwartet. 2. Die Kostenberechnung für den Teilbereich 1
umfasst die Rampe und den Kellerbereich auf dem EZB-Gelände und beläuft sich
auf 3.952.000 € brutto. 3. Die Kostenberechnung für den Teilbereich 2a
umfasst den Fußgängerweg von der Sonnemannstraße bis zum Stellwerk sowie das
Gleisfeld (den Platzbereich vor der Fußgängerbrücke und unter dem Brückenbogen)
und beläuft sich auf 835.000 €. Dieser Weg, der sich mit seiner
Betonoberfläche und der künstlerischen Gestaltung der eingeschriebenen Zitate
von den sonst üblichen Grünflächenwegen abhebt, überlagert den geplanten
Grüngürtelschluss, der von der Sonnemannstraße bis zum Main führt. Die Kosten
für die obere Schicht des Belags und die Zitate sind in der Kostenberechnung
für den Teilbereich 2a enthalten. Die Ausführung erfolgt durch das Grünflächenamt.
Dort stehen auch die Mittel für die Grünfläche und den Unterbau des Weges im
Rahmen der Maßnahme Grüngürtelschluss zur Verfügung. Dazu wird es eine eigene
Bau- und Finanzierungsvorlage geben. 4. Der Ausführung der Teilbereiche 1 und 2a wird
zugestimmt. Die Kosten für beide Teilbereiche belaufen sich auf 4.787.000
€ und werden bewilligt. Die Vorlage für den Teilbereich 2b wird im
Frühjahr 2013 erwartet. Die im Grundsatzbeschluss genannten Kosten von 8,4
Mio. € für die Gesamtmaßnahme werden nach aktuellem Stand voraussichtlich
um 500.000 € unterschritten. 5. Es dient zur Kenntnis, dass die EZB einen
Zuschuss in Höhe von 1 Mio. € zugesagt hat, der den Einsatz von
städtischen Mitteln entsprechend verringert. Die Modalitäten über die Zahlung
des Betrages wie auch die Zugänglichkeit und die Erhaltung der
Erinnerungsstätte auf EZB-Gelände für Besucher sind in einem entsprechenden
Vertrag zu regeln. 6. Für diese Investitionsmaßnahme fallen jährliche
Folgekosten an:
Finanzierungskosten:
436.265 € Sachkosten:
51.800 € Diese sind für die entsprechenden Haushalte
vorzusehen. Begründung: A: Zielsetzung Bereits mit dem Grundsatzbeschluss der
Stadtverordnetenversammlung im Frühjahr 2012 wurde die Umsetzung des Konzeptes
des Büros KatzKaiser beschlossen. Die Geschehnisse der Deportation in den
Jahren 1941 - 1945 werden nachvollziehbar gemacht, indem Bezüge zwischen
historischen Fragmenten hergestellt werden. Hierzu gehören der historische
Kellerraum der Großmarkthalle mit einem Reststück der Zugangsrampe auf dem
Gelände der EZB (Teilbereich 1), der Weg von der Sonnemannstraße bis zum
Stellwerk mit der Gleisfeld (Teilbereich 2a) sowie das Ensemble aus Stellwerk,
Bogenbrücke und Fußgängersteg (Teilbereich 2b). Auf dieser Grundlage wurde die
weitere Planung betrieben. Inzwischen liegt die Kostenberechnung für die
Teilbereiche 1 und 2a vor, die als Grundlage für diese Bau- und
Finanzierungsvorlage dient. B: Alternativen
Keine C: Lösung Das Konzept des Konservierens der vorhandenen Spuren
und Zeitschichten, des Markierens und des Einschreibens von Zitaten von Opfern
und Zeitzeugen in den Weg zur Rampe des Kellers, im Keller, am Stellwerk etc.
wurde ausführlich im Grundsatzbeschluss vorgestellt. Die Weiterentwicklung der Maßnahme hat gezeigt, dass
der Teilbereich 2 in zwei Abschnitte unterteilt werden muss. Damit kann
erreicht werden, dass auch der Weg von der Sonnemannstraße zum Stellwerk sowie
das Gleisfeld (Teilbereich 2a) zeitgleich mit der Fertigstellung des Neubaus
der EZB der Öffentlichkeit übergeben werden kann. Die Ausführung des Weges
erfolgt mit der Umsetzung des Grüngürtelschlusses, der durch das Grünflächenamt
vorgenommen wird. Der Weg der Erinnerungsstätte überlagert die ursprüngliche
Planung des Grüngürtelschlusses, so dass gemeinsam mit dem Grünflächenamt eine
Form der Umsetzung gefunden werden musste, die sich in den Grünzug einfügt,
aber gleichzeitig auch als Weg der Deportation erkennbar wird. So wurde ein
Belag gewählt, der sich für das Einschreiben der Zitate eignet, der in dieser
Qualität für den Grüngürtelschluss aber nicht vorgesehen war. Die erhöhten
Kosten dafür sind nun in die Kostenberechnung für die Erinnerungsstätte
eingeflossen.
Die Sanierung des Stellwerks, der
Bogenbrücke und des Fußgängerstegs mit dem historischen Aufgang (Teilbereich
2b) kann erst nach Abstimmung mit allen Beteiligten einschließlich der
Deutschen Bahn erfolgen und auch erst dann, wenn die übrigen Baustellen
abgeschlossen sind. Ziel ist es, die Maßnahme im Frühjahr 2014 abzuschließen
und damit die Erinnerungsstätte als Ganzes der Öffentlichkeit vorzustellen.
Es ist mittelfristig geplant, einen
Fahrradweg entlang der Bahn und über den Main im Rahmen des geplanten
Grüngürtelschlusses auf der erhöhten Ebene des Bahndamms zu führen. Dann muss
die historische Treppe zum Fußgängersteig entfallen und eine neue Treppe
geschaffen werden. Die bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, dass die
zukünftige Treppe im Bereich der Pumpstation direkt neben dem Stellwerk
errichtet werden kann. Die grundlegenden Vorarbeiten dazu werden innerhalb der
Maßnahme der Erinnerungsstätte realisiert, die weitergehenden Ausführungen
werden erfolgen, sobald sie wegen des Fahrradweges notwendig werden und müssen
dann innerhalb dieser neuen Maßnahme finanziert werden. Der Wettbewerb für diese Maßnahme wurde unter
Beteiligung der EZB durchgeführt, die eine Beteiligung in Höhe von 1 Mio.
€ zugesagt hat. Diese Mittel werden entweder als Gesamtsumme auf das
Projektkonto eingehen oder es werden der EZB im Zusammenhang mit der
Erinnerungsstätte entstehende Kosten, gegengerechnet und nur die Differenz
ausgezahlt. Beide Möglichkeiten der Abwicklung sind momentan im Gespräch.
D: Kosten 1. Der Investitionsbedarf beträgt 4.787.000 €
brutto. Davon trägt die EZB eine Million €. Voraussichtlicher Mittelabfluss: Bis 2012
2.950.000
€ 2013
1.837.000 € 3. Jahresfolgekosten: a) Sachkosten Wartung / Strom:
15.000 € Securitybegleitung der Führungen
20.000 € Reinigung / Winterdienst
6.800 € Bauunterhaltung / Graffitibeseitigung
10.000 € b) Kapitalkosten Kalkulatorische Verzinsung
232.817 € Abschreibung
203.448
€ Anlage _Kostendeckblaetter (ca. 150 KB) Anlage _Uebersichtsplan (ca. 2,9 MB) Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Vortrag des
Magistrats vom 25.05.2012, M 122
Vortrag des
Magistrats vom 20.12.2013, M 253
Zuständige Ausschüsse:
Kultur- und
Freizeitausschuss
Ausschuss für
Planung, Bau und Wohnungsbau
Haupt- und
Finanzausschuss Beratung im Ortsbeirat: 4 Versandpaket:
07.11.2012 Beratungsergebnisse: 16. Sitzung des OBR 4
am 27.11.2012, TO II, TOP 2 Beschluss: Der Vorlage M 251
wird zugestimmt.
Abstimmung: Einstimmige
Annahme 15. Sitzung des
Kultur- und Freizeitausschusses am 29.11.2012, TO I, TOP 7 Bericht: TO II Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 251
wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD, LINKE. und RÖMER gegen FDP und FREIE
WÄHLER (= Annahme unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Revisionsamtes)
Sonstige Voten/Protokollerklärung: Piraten
(= Annahme) ÖkoLinX-ARL und REP (= Ablehnung)
15. Sitzung des
Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 03.12.2012, TO I, TOP
15 Bericht: TO II Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 251
wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD, Piraten und RÖMER gegen LINKE. und FDP (=
Annahme unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Revisionsberichtes)
Sonstige Voten/Protokollerklärung: FREIE WÄHLER (= Annahme unter
Berücksichtigung der Empfehlungen des Revisionsberichtes)
16. Sitzung des
Haupt- und Finanzausschusses am 11.12.2012, TO II, TOP 8 Bericht: TO II Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 251
wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., Piraten und RÖMER gegen FDP und
FREIE WÄHLER (= Annahme unter Berücksichtigung der Empfehlungen des
Revisionsamtes) 17. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 13.12.2012, TO II, TOP 39 Beschluss: Der Vorlage M 251
wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., Piraten und RÖMER gegen FDP und
FREIE WÄHLER (= Annahme unter Berücksichtigung der Empfehlungen des
Revisionsamtes) sowie ÖkoLinX-ARL und REP (= Ablehnung)
Beschlussausfertigung(en): § 2524, 17. Sitzung
der Stadtverordnetenversammlung vom 13.12.2012 Aktenzeichen: 60 3