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Neubau des Historischen Museums hier: Zweite Erweiterung der Bau- und Finanzierungsvorlage

Vorlagentyp: M

Inhalt

S A C H S T A N D : Vortrag des Magistrats vom 02.09.2016, M 162 Betreff: Neubau des Historischen Museums hier: Zweite Erweiterung der Bau- und Finanzierungsvorlage Vorgang: l. Beschl. d. Stv.-V. vom 12.12.2013, § 4044 (M 216) 1. Es dient zur Kenntnis, dass bereits zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der ursprünglichen Bau- und Finanzierungsvorlage in 2011 nicht auszuschließen war, beim weiteren Aushub für den Neubau des Historischen Museums auf ganz unterschiedliche Grabungsfunde zu stoßen und es wurde deshalb bereits damals auf das finanzielle Risiko bezüglich des Umgangs mit den Funden hingewiesen (§ 9306 aus 2011, Punkt 8). Tatsächlich wurden nun nach dem Fund der Überreste der staufischen Hafenanlage, die im Zuge der Erdaushubarbeiten freigelegt wurde und nun als ein wichtiges Originalobjekt im Historischen Museum zu sehen sein wird (§ 4044 aus 2013), weitere archäologische Funde im Baufeld entdeckt. Durch diese Funde können nun wichtige Teile der Stadterweiterung an Originalteilen am Originalstandort präsentiert werden, diese führten aber zu deutlichen Erschwernissen im Bauverlauf und hatten weitere Umplanungen und eine deutliche Bauzeitverlängerungen zur Folge. 2. Für den bautechnischen Mehraufwand zur Sicherung, Dokumentation und Integration der archäologischen Funde, die Honorare der Umplanung und Überarbeitung sowie für die Bauzeitverlängerung aufgrund der Überarbeitungsphase und der Baukostensteigerungen fallen zusätzliche Kosten von 3,23 Mio. € brutto an. Somit sind für die Maßnahme investive Mittel in Höhe von 52,78 Mio. € brutto zu veranschlagen. Die weiteren Mittel in Höhe von 3,23 Mio. € sind im Finanzplanungszeitraum für die Investitionsplanung 2017 ff. entsprechend anzumelden und der Mittelabfluss ist entsprechend anzupassen. Begründung: Nachdem beim Aushub der Baugrube für den Neubau die staufische Hafenanlage gefunden worden war, musste dieser Teil der Baugrube zum Schutz der Hafenanlage abgetrennt werden. Danach konnte die restliche Baugrube mit der wasserdichten Bohrpfahlwand erstellt werden. Im September 2013 erfolgte der Beginn der Rohbauarbeiten. Nachdem die beiden Untergeschosse fertig gestellt waren, hatte der Neubau ausreichend Gewicht, so dass die Gefahr des Auftriebs der Rohbaukörper bei Hochwasser gebannt war. Die nun nicht mehr als Wasserbarriere benötigte Bohrpfahlwand konnte nun in Teilen wieder abgebrochen werden. Erst zu diesem Zeitpunkt, ab April 2014, konnte nun in den Bereichen außerhalb der Baugrubenumschließung das Erdreich ausgehoben werden. Dabei kamen weitere, zum Teil überraschende, archäologische Funde zum Vorschein. Auch im Bereich der staufischen Hafenanlage wurden im Bereich des Anschlusses an den Neubau noch weitere historische Bauteile freigegraben. Alle Funde wurden nach Auffinden sorgfältig freigelegt und durch das Denkmalamt dokumentiert. Nicht erhaltenswerte Funde konnten nach erfolgter Dokumentation abgebrochen werden, andere sollten aufgrund ihres denkmalpflegerischen Wertes erhalten und in das neue Bauwerk integriert werden, so z.B. ein sehr gut erhaltener Teil der karolingischen Stadtmauer, welcher sich im Hof des künftigen Museumscafés befindet. Die Funde führten zu erheblichen Erschwernissen im Bauverlauf, weiteren Umplanungen und damit zu einer deutlichen Bauzeitverlängerung von insgesamt 5 Monaten. Die Grabungen und dazugehörigen Maßnahmen lassen sich in fünf Bereiche gliedern: Karolingische Mauer, Grabungsbereich Altstadt, Stauferhof, Baufeld Ost, Hafenanlage (Plan 1): Karolingische Mauer: Zusätzlich zur staufischen Hafenanlage wurde bei den weiteren Aushubarbeiten in westlicher Verlängerung der Giebelseite des Stauferbaus ein weiterer bedeutender, erhaltenswerter archäologischer Fund entdeckt. Bei diesen Mauerfragmenten handelt es sich um einen Teil der spätkarolingisch-ottonischen Befestigungsmauer. Aufgrund der Bedeutung dieses Fundes wurde entschieden, dieses Fragment sichtbar in die Außenanlagenplanung des Museumsareals im Cafébereich so zu integrieren, dass sie für den Besucher durch die Fenster des Cafés sichtbar ist. Die Umplanungen betrafen auch große Bereiche der Elektroplanung, da aufgrund der Lage des Mauerfragmentes die Führung der Elektrotrasse neu entwickelt werden musste. Grabungsbereich Altstadt: Bei der Ausführung der Gründung des Cafébereichs kam es zu erheblichen Erschwernissen aufgrund der sehr beengten Platzverhältnisse und der fragilen Überreste der aufgefundenen Altstadtmauern. Neben örtlichen Anpassungen der Planung, zusätzlichen Abbruchmaßnahmen und gesonderten Auffüllungen, mussten diverse Sicherungsmaßnahmen an den historischen Bauteilen durchgeführt werden. Stauferhof: Im Bereich des Stauferhofes wurden eine mittelalterliche Kanalisation und ein weiterer Teil der staufischen Stadtmauer freigelegt. Zu der damit einhergehenden Erschwernis während der Bauarbeiten, wurden zusätzliche Kosten bei der Änderung des Anschlusses der Grundleitungen an einen Absturzschacht notwendig. Aufgrund der beengten Situation war dies mit besonderem baulichen Mehraufwand verbunden. Baufeld Ost: Beim Baufeld Ost handelt es sich um den neuen Tiefhof, der sich entlang des Stauferbaus und der Stauferkapelle erstreckt. Dieser Bereich konnte erst nach Fertigstellung der wesentlichen Rohbauarbeiten ausgehoben werden, da hier die dafür notwendige Baustraße lag. Während der Aushubarbeiten des Tiefhofes wurden umfangreiche, zum Teil bedeutende und erhaltenswerte, historische Bauteile gefunden. Die Funde umfassten Teile der karolingischen Mauer, Bauwerksreste aus dem Mittelalter und der Stauferzeit und Fundamente der Stauferkapelle. Die archäologischen Freilegungen und die Dokumentation der vorgefundenen historischen Bauteile führten zu erheblichen Bauverzögerungen. Die Funde hatten umfangreiche Umplanungen des gesamten Tiefhofes zur Folge. Dies betraf hauptsächlich die im Tiefhof vorgesehenen Funktionsräume (Müllräume, Müllaufzug, Fahrradabstellraum), die große Treppenanlage im Süd-Ostbereich und die Grundleitungsplanung, welche grundlegend geändert werden musste. Die Umplanungen und aufwändigeren Gründungen der neuen Bauteile verlängerten ebenfalls die Bauzeit. Hafenanlage: Nach Abbruch der Bohrpfahlwand und Abgraben für den Anschluss des Neubaus an den Bernusbau wurden weitere bis dato nicht sichtbare Stadtmauerfundamente und historische Bestandswände freigelegt. Auch diese Funde führten zu Bauzeitverzögerungen und erneuten Umplanungen. Ein Großteil der Kosten wurde hier durch die sehr schwierige räumliche Situation in der Ausführung verursacht. Die Mehraufwendungen entstanden u.a. durch zeitaufwändige Handschachtungen und Schutzmaßnahmen bei sämtlichen Arbeiten im Hafenbereich. Die nicht vorhersehbaren Funde bieten dem fertig gestellten Historischen Museum die einzigartige Möglichkeit seinen Besuchern die einzelnen Phasen der Stadterweiterung an Originalteilen am Originalstandort zu präsentieren (Plan 2): Beginnend mit der ersten Stadtmauer aus der karolingisch-ottonischen Zeit, der ersten Stadterweiterung im 13. Jhd. durch die staufische Stadtmauer und die schon während der Altbausanierung freigelegte spätmittelalterliche Stadtmauer aus dem 14./15. Jhd., auf der die Südwand des Bernusbaus gegründet ist. Kosten: 1. Investitionsbedarf Der Investitionsbedarf für die Umplanung und die veränderte Bauausführung beträgt brutto 3,23 Mio. € (siehe beiliegendes Kostendeckblatt). 2. Mittelabfluss Bis 2016 bereitgestellt 43.407.000 € 2017 3.000.000 € 2018 4.000.000 € 2019 2.373.000 € Gesamt 52.780.000 € 3. Jahresfolgekosten aufgrund der geänderten Bauausführung: Kapitalkosten (Abschreibung und Verzinsung) 172.143 € Anlage _Erlaeuterungsbericht (ca. 362 KB) Anlage _Kostendeckblatt (ca. 90 KB) Anlage _Plan_1 (ca. 481 KB) Anlage _Plan_2 (ca. 461 KB) Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Vortrag des Magistrats vom 10.12.2010, M 246 Vortrag des Magistrats vom 08.11.2013, M 216 Zuständige Ausschüsse: Haupt- und Finanzausschuss Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau Kultur- und Freizeitausschuss Beratung im Ortsbeirat: 1 Versandpaket: 07.09.2016 Beratungsergebnisse: 4. Sitzung des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 26.09.2016, TO I, TOP 23 Bericht: TO II Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 162 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung: AfD, FDP und FRAKTION gegen FRANKFURTER (= Ablehnung); BFF (= Enthaltung) CDU, SPD, GRÜNE und LINKE. (= Votum im Haupt- und Finanzausschuss) 4. Sitzung des Kultur- und Freizeitausschusses am 29.09.2016, TO I, TOP 9 Auf Wunsch des Ausschusses erläutert der Leiter des Historischen Museums, Herr Dr. Jan Gerchow, die Gründe für den Kostenanstieg am Neubau des Historischen Museums. Bericht: TO II Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 162 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung: CDU, SPD, GRÜNE, AfD, LINKE., FDP und FRANKFURTER; BFF (= Enthaltung) Sonstige Voten/Protokollerklärung: FRAKTION (= Zustimmung) 5. Sitzung des OBR 1 am 04.10.2016, TO I, TOP 35 Beschluss: Der Vorlage M 162 wird zugestimmt. Abstimmung: SPD, CDU, GRÜNE, FDP, BFF, PARTEI und fraktionslos gegen LINKE. und ÖkoLinX-ARL (= Ablehnung) 5. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 11.10.2016, TO I, TOP 16 Bericht: TO II Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 162 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung: CDU, SPD, GRÜNE, AfD, LINKE., FDP, FRAKTION und FRANKFURTER; BFF (= Enthaltung) Sonstige Voten/Protokollerklärung: ÖkoLinX-ARL (= Ablehnung) 7. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 13.10.2016, TO I, TOP 5 Beschluss: a) Der Vorlage M 162 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. b) Die Wortmeldungen der Stadtverordneten Dr. Teufel, Dr. Wolter-Brandecker, Popp und von Wangenheim sowie von Stadträtin Dr. Hartwig dienen zur Kenntnis. Abstimmung: zu a) CDU, SPD, GRÜNE, 7 AfD, LINKE., FDP, FRAKTION und FRANKFURTER gegen ÖkoLinX-ARL (= Ablehnung); 1 AfD und BFF (= Enthaltung) Beschlussausfertigung(en): § 604, 7. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 13.10.2016 Aktenzeichen: 41 34