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Neubau des Historischen Museums hier: Erweiterung der Bau- und Finanzierungsvorlage

Vorlagentyp: M

Inhalt

S A C H S T A N D : Vortrag des Magistrats vom 08.11.2013, M 216 Betreff: Neubau des Historischen Museums hier: Erweiterung der Bau- und Finanzierungsvorlage Vorgang: Beschl. d. Stv.-V. vom 27.01.2011, § 9306 (M 246) 1. Es dient zur Kenntnis, dass bereits in der o.g. Vorlage unter Punkt 8 auf die Möglichkeit für weitere archäologische Funde und das evtl. finanzielle Risiko hingewiesen wurde. So wurden nun tatsächlich im Zuge der Erdaushubarbeiten für die Baugrube des Historischen Museums im Innenhof die außergewöhnlich gut erhaltenen Überreste einer staufischen Hafenanlage aus dem 13. Jahrhundert entdeckt. Dieser einzigartige Fund machte eine umfangreiche Umplanung des Neubauentwurfes erforderlich. 2. Der Umplanung wird zugestimmt. Für die Honorare der Umplanung und Überarbeitung, für den bautechnischen Mehraufwand zur Integration der archäologischen Funde, sowie für die Bauzeitverlängerung aufgrund der Überarbeitungsphase und Baukostensteigerungen fallen zusätzliche Kosten in Höhe von 3,6 Mio. € brutto an. Die Mittel werden für das Investitionsprogramm 2015 ff beantragt. 3. Durch die Bauzeitverlängerung entstehen im Bereich der temporären provisorischen Versorgung der Altbauten mit Strom durch die Standzeitverlängerung des Trafos einmalige Kosten in Höhe von 40.000 € brutto und Unterhaltungskosten für die Überprüfung der historischen Funde und der Wasserqualität des anstehenden Grundwassers an der Hafenanlage in Höhe von jährlich 7.700 € brutto. Diese werden für die Jahre 2015 ff im Aufwand der Produktgruppe 21.21 beantragt. Begründung: Im Zuge der Erdaushubarbeiten für die Baugrube für den Neubau des Historischen Museums stieß man im März 2012 auf Reste der staufischen Stadtmauer und im Juni 2012 im Innenhof auf die außergewöhnlich gut erhaltenen Überreste einer staufischen Hafenanlage bestehend aus einer Kaimauer und einer gepflasterten Uferbefestigung mit abschließendem Holzbalken. Dem Fund des Hafens kommt aufgrund seiner Einzigartigkeit, des sehr guten Erhaltungszustandes und der Tatsache, dass Vergleichsfunde nicht bekannt sind, eine besondere Bedeutung zu. Dies und die Lage im Innenhof zwischen Alt- und Neubauten des Museums boten die Chance, das archäologische Juwel der Hafenanlage als herausragendes Ausstellungsstück des Museums zu präsentieren. Die Alternative, die Dokumentation des Fundes und der Konservierung durch erneute Erdüberdeckung, hätte die jetzigen Umplanungen trotzdem notwendig gemacht. Die Kosten dafür wären angefallen, ohne dass die Öffentlichkeit einen Nutzen davon gehabt hätte. Es lag daher nahe, die Funde als die neue Mitte des Museums zu begreifen und die baulichen und museografischen Rahmenbedingungen neu zu definieren. Die Konsequenzen für den bereits vollständig durchgeplanten Neubau sind umfangreich. Nach Fertigstellung der Baugrube Ende Dezember 2012 wurde diese zum Schutz vor Frost geflutet, da der Beginn der Rohbauarbeiten aufgrund der Umplanung verschoben werden musste. Die Veröffentlichung der Ausschreibung Rohbauarbeiten wurde zunächst zurück gehalten und dann komplett gestoppt. Von Archäologen, Restauratoren und Mikrobiologen wurde zeitgleich in Abstimmung mit dem Denkmalamt ein restauratorisches und konservatorisches Konzept zur Integration und Erhaltung der Funde entwickelt. Der Innenhof, der bisher überdacht und als Foyer für den Veranstaltungssaal geplant war, wird nun als offener Bereich gestaltet, so dass die Besucher bereits (im Erdgeschoß) gleich nach dem Betreten des Museums einen Blick auf die archäologischen Funde werfen können. Die Hafenanlage wird in ihrem ursprünglichen Zusammenhang gezeigt, indem man im tieferliegenden Bereich den natürlichen Grundwasserspiegel anstehen lässt. Mit dieser Wasserfläche vor der Kaimauer wird die historische Situation des Hafens für den Besucher nachvollziehbar. Über einen Zugang im Untergeschoss des Bernusbau (Altbau) auf Höhe der Hafenanlage können die Funde mit dem qualitätsvollen Pflaster aus der Nähe betrachtet werden. Für den langfristigen Erhalt der Hafenanlage sind regelmäßige Kontrollen des Zustandes der archäologischen Funde, sowie des Wasserstandes und der Wasserqualität erforderlich. Da durch den neuen offenen Innenhof Foyerflächen entfallen, soll der Kassen- und Shoptresen im Eingangsbauwerk bis an die Fassade geschoben werden. Im 1. Untergeschoss waren im Bereich der Funde die Toilettenanlagen, Garderoben und weitere Nebenräume des Museums geplant und aus dem 2. Untergeschoss wurde in diesem Bereich das Fluchttreppenhaus zum Notausgang am Fahrtor geführt. Diese Funktionen müssen an anderer Stelle geplant werden. Die Toilettenanlagen für die Museumsbesucher sollen sowohl von den Altbauten als auch den Neubauten gut erreichbar sein und werden deshalb in den Bereich unter der Freitreppe zum Museumsplatz verlegt. Die sich dort ursprünglich befundene "Frankfurt-Story" entfällt, jedoch werden die dort erzählten historischen Inhalte in die Präsentationen des Stadtmodells in der Rotunde aufgenommen. Darüber hinaus wird der Bereich mit den historischen Funden mit einer eigenen Präsentation in die Ausstellung einbezogen. Durch die tiefgreifende Umplanung, die Neuerstellung des Leistungsverzeichnisses Rohbauarbeiten, die Neueinreichung des Bauantrages und die dadurch bedingten neuen Abstimmungen mit den zuständigen Ämtern innerhalb der Stadt können die Rohbauarbeiten erst im September 2013 begonnen werden. Die Übergabe des Gebäudes an den Nutzer ist für 2016 geplant. Danach werden der Einbau der Museografie und das Einbringen der Objekte erfolgen. Die Eröffnung des Museums ist im Frühjahr 2017 vorgesehen. Kosten: 1. Investitionsbedarf Der Investitionsbedarf für die Umplanung und die veränderte Bauausführung beträgt brutto 3,6 Mio. € (siehe beiliegende Kostendeckblätter). 2. Jahresfolgekosten aufgrund der geänderten Bauausführung: a) Sachkosten Kosten für die regelmäßige Überprüfung der hist. Funde und der Wasserqualität 7.700 € b) Kapitalkosten Kalkulatorische Verzinsung 144.000 € Abschreibung 141.333 € Anlage Foto_Ausgrabungen (ca. 1,2 MB) Anlage Kostendeckblaetter_getrennt (ca. 917 KB) Anlage Kostendeckblatt_Gesamtkosten (ca. 273 KB) Anlage Plan_1_Grundriss_Erdgeschoss (ca. 296 KB) Anlage Plan_2_Grundriss_Hofgeschoss (ca. 237 KB) Anlage Plan_3_Querschnitt (ca. 111 KB) Anlage Plan_4_Schnittansicht (ca. 270 KB) Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Vortrag des Magistrats vom 10.12.2010, M 246 Vortrag des Magistrats vom 02.09.2016, M 162 Zuständige Ausschüsse: Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau Kultur- und Freizeitausschuss Haupt- und Finanzausschuss Beratung im Ortsbeirat: 1 Versandpaket: 13.11.2013 Beratungsergebnisse: 26. Sitzung des OBR 1 am 26.11.2013, TO I, TOP 25 Beschluss: Der Vorlage M 216 wird zugestimmt. Abstimmung: Einstimmige Annahme 26. Sitzung des Kultur- und Freizeitausschusses am 28.11.2013, TO I, TOP 35 Bericht: TO II Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 216 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD, FDP und RÖMER; LINKE. (= Votum im Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau) Sonstige Voten/Protokollerklärung: FREIE WÄHLER und Piraten (= Annahme) 25. Sitzung des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 02.12.2013, TO I, TOP 30 Bericht: TO II Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 216 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD, Piraten und RÖMER gegen LINKE. (= Annahme mit der Maßgabe, dass die Kosten der Museografie auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen sind mit dem Ziel, diese zu reduzieren) Sonstige Voten/Protokollerklärung: FDP, FREIE WÄHLER und REP (= Annahme) ÖkoLinX-ARL und NPD (= Ablehnung) 26. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 10.12.2013, TO II, TOP 17 Bericht: TO II Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Vorlage M 216 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD, FDP, FREIE WÄHLER, Piraten und RÖMER gegen LINKE. (= Annahme mit der Maßgabe, dass die Kosten der Museografie auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen sind mit dem Ziel, diese zu reduzieren.) 27. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 12.12.2013, TO II, TOP 37 Beschluss: Der Vorlage M 216 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD, FDP, FREIE WÄHLER, Piraten, RÖMER und REP gegen LINKE. (= Annahme mit der Maßgabe, dass die Kosten der Museografie auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen sind mit dem Ziel, diese zu reduzieren) sowie ÖkoLinX-ARL und NPD (= Ablehnung) Beschlussausfertigung(en): § 4044, 27. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 12.12.2013 Aktenzeichen: 41 3