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Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus: Aufwertung der Siedlungen des Neuen Frankfurts

Vorlagentyp: B

Bericht

Es wird auf den Zwischenbericht (B 342 vom 03.08.2020) verwiesen. Die hier berichteten Sachstände werden nachfolgend aktualisiert und durch neue Entwicklungen ergänzt. Förderrichtlinien Auf Grundlage des Zuwendungsbescheids des Bundes zum Projekt "Aufwertung der Siedlungen des Neuen Frankfurts" im Rahmen des Bundesförderprogramms "Nationale Projekte des Städtebaus" wurden Förderrichtlinien zur Modernisierung der Wohnungsbestände und des Wohnumfeldes in den Siedlungen Römerstadt, Riederwald-Ost und Heimatsiedlung erarbeitet. Sie dienen als Grundlage für die Weiterleitung von Fördermitteln an die Wohnungsbaugesellschaften ABG und Nassauische Heimstätte. Im Sinne der Planungs- und Rechtssicherheit wurde in einem ersten Schritt die Klärung der Vereinbarkeit der Vergabe von Fördermitteln an die Wohnungsbaugesellschaften mit dem EU-Beihilfenrecht herbeigeführt. In einem nächsten Schritt werden die Förderrichtlinien von den beteiligten Stellen des Bundes geprüft. Nach erfolgter Prüfung und darauffolgender Abstimmung mit den zuständigen Stellen innerhalb der Stadt Frankfurt werden die Förderrichtlinien dem Magistrat zur Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung voraussichtlich Anfang 2021 vorgelegt. Bauliche Maßnahmen In der Vergangenheit wurden die Siedlungen in ihrem Erscheinungsbild verändert. Notwendige Modernisierungen und Instandsetzungen wurden nur langsam und vor allem uneinheitlich vorgenommen. In den Freiräumen kumulieren unterschiedliche Nutzungen. Dies führt zu einer Überfrachtung, die gestalterische Einbußen zur Folge hat. Baukulturellen Besonderheiten und bauzeitlichen Freiraumstrukturen wurde häufig nicht in ausreichendem Maße Rechnung getragen. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken und im Hinblick darauf die Siedlungen denkmalgerecht und insbesondere auch beispielgebend zu sanieren bildet eine fundierte Analyse des Bestands und die entsprechende Grundlagenermittlung in Abstimmung mit den Denkmalbehörden die Basis für den weiteren Prozess. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Erarbeitung von Handlungs- und Gestaltungskonzepten für die weitere bauliche Entwicklung der Siedlungen. Für die Siedlungen Römerstadt und Riederwald-Ost wurden Grundlagengutachten erarbeitet, die nun in Abstimmung mit den Denkmalbehörden zur Erstellung von Modellvorhaben und Gestaltungshandbüchern herangezogen werden können. Für die Heimatsiedlung ist die Vergabe eines entsprechenden Gutachtens in Vorbereitung. Für die Siedlung Römerstadt und Riederwald-Ost werden momentan weiterführende Konzepte für die Umsetzung baulicher Maßnahmen erarbeitet. Hierbei kommen standardisierte Lösungen nur selten in Betracht. Oft bedarf es aufwendiger Recherchen und restauratorischer Untersuchungen um die bauzeitliche Ausführung zu bestimmen und vielfältiger Abstimmungs- und Abwägungsprozesse, um unter Berücksichtigung des Erhaltungsaufwandes im Verhältnis zum wirtschaftlichen Nutzen, zeitgemäße Lösungen zu erarbeiten. Die Wohnungsbaugesellschaften haben bereits vor dem Beginn des Förderprogramms Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen vorbereitet, die den Zielen des Förderprogramms nicht entgegenstehen und mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmt sind. Um deren Umsetzung nicht zu gefährden, werden diese Maßnahmen bereits außerhalb des Förderprogramms umgesetzt. Tenativliste Bei der Tentativliste handelt es sich um die nationale Vorschlagsliste von Kultur- und Naturdenkmälern, die der jeweilige Mitgliedsstaat dem Welterbekomitee zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Welterbes vorzuschlagen beabsichtigt. Mit dem Beschluss des 279. Kulturausschusses am 12.05.2020 hat die Kulturministerkonferenz entschieden, die Tentativliste fortzuschreiben. Pro Bundesland können zwei Nominierungen eingereicht werden. Die Stadt Frankfurt hat sich mit dem Land Hessen in Verbindung gesetzt, um eine Aufnahme des Neuen Frankfurt auf die hessische Tentativliste zu klären. Das Land Hessen hat in Aussicht gestellt, dass eine Aufnahme des Neuen Frankfurt auf die hessische Tentativliste denkbar sei. Voraussetzung ist, dass ein schlüssiges Gesamtkonzept erarbeitet wird. Die Erarbeitung dieses Gesamtkonzepts erfolgt in enger Abstimmung mit der Projektgruppe Neues Frankfurt. Die Projektgruppe Neues Frankfurt wird vom Planungsdezernat und Kulturdezernat geleitet, beteiligt sind folgende Ämter und Institutionen: - Stadtplanungsamt - Bauaufsicht - Denkmalamt - Deutsches Architekturmuseum - Historisches Museum - Museum Angewandte Kunst - Institut für Stadtgeschichte - Ernst-May-Gesellschaft/Forum Neues Frankfurt - Martin-Elsaesser-Stiftung - ICOMOS - Deutscher Werkbund - Einzelpersönlichkeiten Öffentlichkeits- und (internationale) Netzwerkarbeit Um eine Stärkung des Bewusstseins für das baukulturelle Erbe des Neuen Frankfurts auf fachlicher, gesellschaftlicher und Bewohner-Ebene herbeizuführen und die Vermittlung des baukulturellen Erbes des Neuen Frankfurt sowie den fachlichen Austausch auf nationaler und auch internationaler Ebene zu befördern, werden unterschiedliche Ausstellungen und andere Veranstaltungen geplant. Die Ausstellungstrias "Die Stadt und das Grün" (2021) des Projektpartners Historisches Museum Frankfurt befasst sich mit dem Verhältnis der Städter*innen zu (öffentlichen) Grünflächen und Pflanzen in Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Innerhalb der Ausstellung wird es einen Themenbereich zum Neuen Frankfurt geben. Zudem beschäftigen sich einzelne Ausstellungsbausteine mit der Frage, wie wir in Zukunft leben wollen und beleuchten in diesem Zusammenhang auch die Ideen der Moderne und deren Bedeutung für gegenwärtige Herausforderungen. Zusammen mit ICOMOS Deutschland, ICOMOS Israel, dem Liebling Haus (Tel Aviv Yafo), dem Deutschen Architekturmuseum, der Ernst-May-Gesellschaft und dem Forum Neues Frankfurt wurde zum Leitthema Moderne und der Bewahrung und Weiterentwicklung der materiellen und immateriellen Zeugnisse der Moderne unter der Überschrift "In the Shadow of the Bauhaus 2020" für Ende 2020 ein Expertentreffen und der Besuch einer israelischen Delegation in Frankfurt geplant. Aufgrund der erneuten Verschärfung der Pandemielage musste die physische Veranstaltung jedoch abgesagt werden. Das Konzept wurde angepasst und wird nun als digitale Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Kontext, Kontrast, Kontinuität - Erhalt des kulturellen Erbes und Stadtentwicklung" durchgeführt. Geplant sind 4 Themenabende: - Gebautes Erbe in modernen Metropolen. Stadtentwicklung und Kulturerbe unter Druck. (12. November 2020) - Haifa & Frankfurt: Markthallen des 20. Jahrhunderts - Erhalt, Erneuerung und Umnutzung von Denkmalen der Moderne (10. Dezember 2020) - Ernst May Haus Frankfurt und Max Liebling Haus Tel Aviv - Architektur-Denkmal als Ausstellungs- und Besuchsobjekt? (14. Januar 2021) - Offenes Erbe des 20. Jahrhunderts - Weltkulturerbestätten und -Initiativen in Deutschland und Israel. (11. Februar 2021) Durch die Onlineübertragung wird die Reichweite der Veranstaltung deutlich erhöht und es können Interessierte im In- und Ausland erreicht werden. An der ersten Online-Veranstaltung am 12. November 2020 nahmen rund 80 aktive Teilnehmer aus Israel und Deutschland teil, von passiven Teilnehmern wurde das Angebot etwa

  1. 000mal aufgerufen. Die Büroräume des Forums Neues Frankfurt (FNF) in der Hadrianstraße 5 sind von Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr für die Öffentlichkeit, für Anfragen und Beratung von Bewohnern der Siedlungen, von Architekturbüros und von politischen Entscheidungsträgern besetzt. Im laufenden Jahr 2020 wurden vom FNF nachfolgende abgeschlossene und laufende Projekte bzw. Aktivitäten bearbeitet: - In Zusammenarbeit mit der Anna-Schmidt-Schule (Frankfurt am Main) entstand im Frühjahr ein außerplanmäßiges 36-seitiges Sonderheft des maybriefs unter dem spielerischen Titel "may not be ernst". Hierfür wurde eine Leistungskurs Kunst über einige Wochen vom FNF betreut und nutzte dessen Räumlichkeiten. - Bis in den März 2020 hinein wurde die monatliche Veranstaltungsreihe "Abendforum" geplant und durchgeführt; thematisch zu verschiedenen Themen in Kooperation mit dem Archäologischen Museum (Stadt Nida), dem Historischen Museum (Grünpolitik/Bundesgartenschau 1989), etc. Weitere bereits vorbereitete "Abendforen" und Lesungen mussten aufgrund von Corona abgesagt werden. - Im Sommer 2020 hat das FNF Führungen in den Siedlungen veranstaltet, die im Rahmen des Programms "Nationale Projekte des Städtebaus" in den nächsten Jahren saniert werden sollen: eine Führung zu den Sanierungen in der Römerstadt seit den 1970er Jahren bis heute, eine Führung durch die Siedlung Riederwald mit einem soziokulturellen Blick auf die aktuelle Situation im Stadtteil. Weitere Führungen wurden unternommen zum Thema Großstadtbildung unter Ludwig Landmann sowie eine in das Sendegebäude des Südwestdeutschen Rundfunks. In Planung ist eine Führung in der Heimatsiedlung. - Das FNF/die emg erarbeitet derzeit ein Buch zum mayhaus in der Römerstadt. Die etwa 160-seitige Publikation (de/en) wird im Frühjahr 2021 im Verlag avEdition erscheinen und wird von der Stadt Frankfurt, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie der Wüstenrot Stiftung gefördert. Das Buch kann auch zur Information im Rahmen der "Nationale Projekte des Städtebaus" und der anstehenden UNESCO-Bewerbung genutzt werden. - Im April 2020 wurde im ehemaligen Neckermann-Gebäude ein Schaulager für ausgebaute Frankfurter Küchen eingerichtet. Die Sammlung wurde dem FNF von der Stuttgarter Gesellschaft für Kunst und Denkmalschutz übereignet. - Zum 40-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft Frankfurt-Tel Aviv Yafo werden Teile der Frankfurter Küche restauratorisch aufbereitet, um sie dem Liebling-Haus in Tel Aviv zur Verfügung zu stellen. - Ein Letter of Intent, der die Städtepartnerschaft Frankfurt-Tel Aviv Yafo um den Aspekt eines gemeinsamen Engagements für das klassisch-moderne Kulturerbe bereichern soll, befindet sich in Vorbereitung. - Mit der russischen Stadt Novokuzneck, wo in den 1930er Jahren zahlreiche Architekten des Neuen Frankfurt tätig waren, wurde eine wissenschaftliche Kooperation angestoßen. Wenn es die Pandemielage zulässt, soll im nächsten Jahr eine internationale Tagung in der Stadt stattfinden, zu der auch Vertreter aus Frankfurt eingeladen sind.

Beratungsverlauf 4 Sitzungen

44
44. Sitzung OBR 8
TO I
✓ Angenommen

Einstimmige Annahme

46
46. Sitzung OBR 5
TO I
✓ Angenommen

Einstimmige Annahme

44
44. Sitzung OBR 11
TO II
✓ Angenommen

Einstimmige Annahme

44
44. Sitzung Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau
TO I
✓ Angenommen