Untersuchung von Straßenverkehrsunfällen Berichtsjahr 2010/2011
Vorlagentyp: B
Inhalt
S A C H S T A N D : Bericht des
Magistrats vom 28.01.2013, B 59 Betreff: Untersuchung von
Straßenverkehrsunfällen Berichtsjahr 2010/2011 Vorgang: A 276/73 und A 602/74 FDP, l. B
150/12 Im Jahre 2010 beriet und
entschied die Kommission zur Erfassung und Beseitigung von Unfallschwerpunkten
(KEBU) über insgesamt 63 Unfallschwerpunkte. Hierbei konnte in 62 Fällen eine abschließende
Beurteilung der einzelnen Unfallschwerpunkte vorgenommen werden. Bei einem
Unfallschwerpunkt -Ratswegkreisel - sind weitergehende Untersuchungen
notwendig. Die für das Jahr 2010 ausgewerteten
Unfallschwerpunkte sind in den Anlagen 1 - 63 in alphabetischer Reihenfolge
aufgeführt. Neben dem Unfallpunkt, der Unfallursache und den beschlossenen
Maßnahmen sind Vorher-/Nachher-Untersuchungen über die Anzahl der
Verkehrsunfälle, der getöteten, schwer und leicht verletzten Personen sowie die
Höhe der Unfallkosten aufgeführt. Die summarischen Ergebnisse der Arbeit der KEBU im
Berichtsjahr 2010 werden aus nachstehender Gesamtaufstellung
ersichtlich:
Anzahl
der Unfälle
Tote Schwer-verletzte Leicht- verletzte Unfall-
kosten(€)
vorher 524
4
31 218 8.452.000 nachher 162 1 12 64 3.059.000 Ab-/Zunahme -69,1% -75,0% -61,3% -70,6% -63,8% Demnach reduzierten sich die Unfallzahlen an den
ausgewerteten Unfallschwerpunkte im Untersuchungszeitraum um rund 70 %. Die Zahl der bei diesen Verkehrsunfällen getöteten,
schwer und leicht verletzten Personen ging um ca. 70 %, die Zahl der
schwer verletzten Personen um 61 % sowie der leicht verletzten Personen um 71 %
zurück. Verkehrsunfälle mit getöteten Personen Im Jahre 2011 erlitten 13 Personen bei
Verkehrsunfällen im Stadtgebiet tödliche Verletzungen, 2012 verunglückten 9
Personen tödlich.
Diese Verkehrsunfälle waren
bedauerlicherweise auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Die
Überprüfung ergab, dass weder bauliche noch verkehrsrechtliche bzw.
verkehrstechnische Maßnahmen vergleichbaren Unfällen hätte entgegenwirken
könnten. Ein besonders tragischer
Verkehrsunfall geschah am 25.07.2012 auf der
Kennedyallee/Gartenstraße/Holbeinstraße (Otto-Hahn-Platz). Ein Radfahrer
missachtete die "Rot" zeigende Lichtzeichenanlage und wurde von einem aus
Richtung Schweizer Straße kommenden Kraftfahrer überfahren. Auf Vorschlag der Unfallkommission wird an der
vorgenannten Örtlichkeit für Radfahrer eine verbesserte Querung der
Kennedyallee von der nördlichen in die südliche Holbeinstraße durch ein
zusätzliches Radfahrersignal und eine direktere Führung vorgesehen. Gesamtstädtisches Verkehrsunfallgeschehen Im Vergleich zu den von der Unfallkommission
behandelten Verkehrsunfällen (Unfallschwerpunkte) waren in den Jahren 2010 und
2011 im Stadtgebiet von Frankfurt am Main Verkehrsunfälle (VU) wie folgt zu
verzeichnen:
Anzahl
der Unfälle VU mit Personenschaden Tote
Schwer- verletzte Leicht-
verletzte
2010 17.334 2.403 18
355
2.548
2011 18.228 2.678 13 435 2.826 Im Jahre 2011 stiegen die Unfallzahlen erstmalig seit
drei Jahren wieder an. Die Zahl der Verkehrsunfälle erreichte den höchsten
Stand der vergangenen zehn Jahre. Bemerkenswert ist jedoch der Rückgang der
Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang um 27,8 %. Es gab 13 Verkehrstote - so
wenig wie seit 2005 nicht mehr. Auch im Jahre 2012 wird ein Rückgang der
Verkehrsunfälle mit tödlichen Verletzungen erwartet. Dem steht jedoch eine Zunahme der schwer und leicht
verletzten Personen um 22,5 % bzw. 10,9 % gegenüber. Die Zahl der
Schwerverletzten markiert den höchsten Wert der letzten zehn Jahre. Nachdem die
Zahl der Leichtverletzten in den vergangenen drei Jahren jeweils zurückging,
stieg die Zahl der leicht verletzten Personen im Jahre 2011 erstmalig wieder
deutlich an, liegt aber immer noch auf dem viertniedrigsten Niveau der letzten
zehn Jahre. Ratswegkreisel (siehe Anlage 63) Ein besonderes Augenmerk legte die Unfallkommission
im Jahre 2011 auf eine Verbesserung des Unfallgeschehens am Ratswegkreisel.
Im Laufe der Jahre erhöhte sich die Anzahl der
Verkehrsunfälle stetig. Die von der Unfallkommission getroffenen Maßnahmen zur
Beseitigung der Verkehrsunfälle (Beschilderungs-/Markierungsmaßnahmen etc.)
brachten jedoch alle nicht den gewünschten Erfolg. Verkehrsunfälle im Ratswegkreisel: Unfälle Tote Schwer- verletzte Leicht- verletzte jährliche Unfallkosten (€)
2010 165 0
0
35
1.303.000
2011 191 0
1
34
1.607.000 In den beiden Jahren 2010 und 2011, wie auch in den
Jahren zuvor, dominieren Verkehrsunfälle im Längsverkehr mit insgesamt rund 74
% das Unfallgeschehen am Ratswegkreisel; Spurwechselunfälle waren mit 39,2 %,
Auffahrunfälle mit 34,8 % zu verzeichnen. Diese Verkehrsunfälle gingen in der
Regel "lediglich" mit Blechschäden und/oder leichten Verletzungen einher.
Verkehrsunfälle durch Nichtbeachten der
Verkehrsregelung von Lichtzeichen ("Rotlichtmissachtungen") folgten mit 13,7 %
sowie durch Nichtbeachten der die Vorfahrt regelnden Verkehrszeichen mit 8,8
%. Um diese Spurwechselunfälle und
Auffahrunfälle nach Möglichkeit zu senken, wird eine Verbesserung der
wegweisenden Beschilderung im Bereich des Ratswegkreisels angestrebt. Die
Wegweisung muss dem Verkehrsteilnehmer einen frühzeitigen Hinweis für seine zu
treffenden Fahrentscheidungen geben, sodass verkehrsgefährdende Fahrmanöver wie
abrupte Fahrstreifenwechsel oder starkes Bremsen unterbleiben. Die
Beschilderung ist so zu dimensionieren und aufzustellen, dass sie bei der
vorherrschenden Geschwindigkeit früh genug erkannt und gelesen werden kann.
Mit Hilfe einer fahrstreifenbezogenen
Überkopfbeschilderung soll zudem eine optimierte Sortierung der Fahrströme im
Ratswegkreisel erreicht werden. Besonders für den Lkw-Verkehr hat diese
Überkopfbeschilderung (Schilderbrücken, Kragarme) eine höhere
Signalwirkung. Die private Wegweisung sowie
Werbetafeln werden am Ratswegkreisel und auf der Ratswegbrücke entfernt.
Besonders im Ratswegkreisel erhält der motorisierte
Verkehr eine Vielzahl von visuellen Informationen. Dies sind neben den
relevanten Informationen, wie beispielsweise den Verkehrszeichen, auch
nicht relevante Informationen (Werbetafeln, private Hinweisschilder etc.).
Die Kapazität der Informationsaufnahme und -verarbeitung des Menschen ist
jedoch begrenzt. Um sich im Straßenraum richtig orientieren und
entsprechend verhalten zu können, muss der Autofahrer insbesondere die
relevanten Informationen aufnehmen und verarbeiten sowie in entsprechende
Handlungsmuster umsetzen. Die relevanten Informationen werden zugunsten der
nicht relevanten Informationen möglicherweise zu spät oder nicht wahrgenommen.
Die Folge ist ein Verlust wichtiger Informationen, wodurch z. B. die
Orientierung des Fahrers eingeschränkt wird. Das daraus resultierende Verhalten
kann sich negativ auf die Verkehrssicherheit auswirken. Da sich die freien Rechtsabbiegespuren Hanauer
Landstraße/Abzweig Ratswegbrücke und Abfahrt A661/Hanauer Landstraße Richtung
Fechenheim als äußerst unfallträchtig erwiesen haben, wird geprüft, inwieweit
diese Fahrspuren zurückgebaut und mit in die Signalisierung eingebracht werden
können. Es gab hier Auffahrunfälle und Verkehrsunfälle bzw. Konflikte zwischen
dem Kfz-Verkehr und Fußgängern/Radfahrern. Die Prüfung der wegweisenden Beschilderung im
Frankfurter Osten, u. a. auch am Ratswegkreisel, und die Erarbeitung von
Vorschlägen einer optimierten Wegweisungsbeschilderung sowie Vorschläge für
deren Standorte, wurden an ein Ingenieurbüro vergeben. Anlage _1-23 (ca.
7,8 MB) Anlage _24-44 (ca.
11,2 MB) Anlage _45-63
(ca. 9 MB)
Vertraulichkeit: Nein Nebenvorlage:
Anregung vom
15.03.2013, OA 350
Antrag vom
19.02.2013, OF
258/4
Antrag vom 25.02.2013, OF 531/5
dazugehörende Vorlage:
Bericht des
Magistrats vom 10.04.2012, B 150
Anregung an den
Magistrat vom 18.04.2013, OM 2141
Antrag vom
02.05.2013, OF
326/8
Anregung an den Magistrat vom 16.05.2013, OM 2234
Bericht des
Magistrats vom 21.03.2014, B 98 Zuständige
Ausschüsse:
Verkehrsausschuss Beratung im Ortsbeirat: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9,
11, 15, 16 Versandpaket: 30.01.2013 Beratungsergebnisse: 18. Sitzung des OBR 9
am 14.02.2013, TO I, TOP 18 Beschluss: Die Vorlage B 59 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 18. Sitzung des OBR 3
am 14.02.2013, TO II, TOP 18 Beschluss: Die Vorlage B 59 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 19. Sitzung des OBR
15 am 15.02.2013, TO I, TOP 14 Beschluss: Die Vorlage B 59 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 18. Sitzung des OBR
11 am 18.02.2013, TO II, TOP 3 Beschluss: Die Vorlage B 59 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 18. Sitzung des OBR 6
am 19.02.2013, TO I, TOP 50 Beschluss: Die Vorlage B 59 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 18. Sitzung des OBR 4
am 19.02.2013, TO I, TOP 20 Beschluss: 1. Die Vorlage
B 59 dient zur Kenntnis. 2. Die Vorlage OF 258/4 wird in der vorgelegten
Fassung beschlossen.
Abstimmung:
zu 1. Einstimmige Annahme zu 2. Einstimmige Annahme 18. Sitzung des OBR 1
am 19.02.2013, TO I, TOP 25 Beschluss: Die Vorlage B 59 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 18. Sitzung des OBR 5
am 22.02.2013, TO I, TOP 49 Beschluss: a) Die Vorlage B 59 wird bis zur nächsten
turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt. b) Die Stadtverordnetenversammlung
wird gebeten, die Vorlage ebenfalls zurückzustellen.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 20. Sitzung des OBR 2
am 04.03.2013, TO I, TOP 24 Beschluss: Die Vorlage B 59 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 21. Sitzung des OBR 7
am 05.03.2013, TO II, TOP 2 Beschluss: Die Vorlage B 59 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 18. Sitzung des OBR
16 am 05.03.2013, TO I, TOP 13 Beschluss: Die Vorlage B 59 wird zurückgewiesen.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 18. Sitzung des OBR 8
am 07.03.2013, TO I, TOP 30 Beschluss: Die Vorlage B 59 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 19. Sitzung des OBR 5
am 15.03.2013, TO I, TOP 14 Beschluss: Anregung OA 350 2013
1. Die Vorlage
B 59 dient unter Hinweis auf OA 350 zur Kenntnis.
2. Die Vorlage
OF 531/5 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen.
Abstimmung:
zu 1. Einstimmige Annahme zu 2. Einstimmige Annahme 19. Sitzung des
Verkehrsausschusses am 16.04.2013, TO I, TOP 11
Bericht: TO II
Die Stadtverordnetenversammlung wolle
beschließen: 1. Die Vorlage B 59 dient zur Kenntnis.
2. Die Vorlage
OA 350 wird im vereinfachten Verfahren erledigt.
Abstimmung:
zu 1. CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FDP, FREIE WÄHLER, Piraten
und RÖMER zu 2. CDU, GRÜNE, LINKE. und FDP gegen SPD, FREIE WÄHLER,
Piraten und RÖMER (= Annahme) Sonstige Voten/Protokollerklärung zu
1: ÖkoLinX-ARL, NPD und REP (B 59 = Kenntnis, OA 350 = Annahme)
21. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 25.04.2013, TO II, TOP 37
Beschluss: 1. Die Vorlage
B 59 dient zur Kenntnis. 2. Die Vorlage OA 350 wird im vereinfachten Verfahren
erledigt. Abstimmung:
zu 1. CDU, GRÜNE, SPD, FDP, FREIE WÄHLER, Piraten, RÖMER,
NPD und REP zu 2. CDU, GRÜNE und FDP gegen SPD, FREIE WÄHLER,
Piraten, RÖMER, NPD und REP (= Annahme) Sonstige Voten/Protokollerklärung zu
1: LINKE. (B 59 = Kenntnis, OA 350 = vereinfachtes Verfahren)
ÖkoLinX-ARL (B 59 = Kenntnis, OA 350 = Annahme) Beschlussausfertigung(en):
§ 3100, 21. Sitzung
der Stadtverordnetenversammlung vom 25.04.2013 Aktenzeichen: 32 1