Projekt „Soziale Stadt Frankfurt am Main“ Kommunales „Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft“ Bericht 2016/17
Vorlagentyp: B
Inhalt
S A C H S T A N D : Bericht des
Magistrats vom 23.02.2018, B 58 Betreff: Projekt "Soziale Stadt
Frankfurt am Main" Kommunales "Frankfurter Programm - Aktive
Nachbarschaft" Bericht 2016/17 Vorgang: Beschl. d. Stv.-V. vom 29.08.2002, §
3544 - OA 870/02 OBR 3, l. B
133/16 - 1. Einleitung
und Übersicht Gemäß dem Beschluss der
Stadtverordnetenversammlung vom 29. August 2002 stellt dieser Bericht
Schwerpunkte des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft im Jahr 2016/2017
dar. Dabei wird der Zeitraum seit der letzten Berichterstattung abgedeckt, der
Bericht bezieht sich daher nicht auf das Kalenderjahr, sondern auf die
Zeitspanne Januar 2016 bis Dezember 2017. Im Berichtszeitraum wurden durch das Frankfurter
Programm insgesamt 19 Quartiere betreut. Darunter befinden sich 14 Gebiete, die
durch ein professionelles Quartiersmanagement gefördert werden, das von Trägern
der freien Wohlfahrtspflege im Auftrag des Magistrats durchgeführt wird. Dabei
ist anzumerken, dass die Quartiere Griesheim-Süd, Griesheim-Mitte und
Griesheim-Nord zu einem Quartier zusammengefasst wurden. Zudem wurden fünf
weitere Sozialräume, darunter zwei ehemalige Quartiere sowie die Gebiete New
Atterberry/New Betts, der Merianplatz und das Stadtteilbüro Bockenheim im
Rahmen des sogenannten "modularen Unterstützungsmanagements" unterstützt. Dort
wurden einzelne Projekte zentral durch das Fachteam des Frankfurter Programms
im Jugend- und Sozialamt in Kooperation mit Akteuren vor Ort initiiert und
finanziert. Ebenfalls in der Betreuung durch das Fachteam befindet sich das
Programm "Gelingender Start ins Leben" in Fechenheim, das modellhaft am
Beispiel dieses Stadtteils Strukturen für Familien mit den Leitzielen
gesundheitliche Chancengleichheit, Bildungsgerechtigkeit und Verbesserung
beruflicher Zukunftsperspektiven aufbauen und vertiefen will und die
Übertragbarkeit auf andere Stadtteile prüft. Neu aufgenommen wurden im Berichtszeitraum die
Quartiere Fechenheim und Gutleut (beide seit Januar 2017). Für beide Quartiere
wurde durch den Magistrat beim Land Hessen ein Antrag auf Förderung im Rahmen
der "Förderung von Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen/ Quartieren mit besonderen
sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen" gestellt. Mit Bescheid
vom 17.07.2017 und Ergänzungsbescheid vom 29.09.2017 wurde die finanzielle
Förderung durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration für das
Jahr 2017 bewilligt. Der Folgeantrag für das Jahr 2018 wurde ebenso beim Land
Hessen eingereicht. Somit wurde die Ankündigung unter Nr. 5 des Berichtes vom
17.05.2016, B 133, in der Praxis umgesetzt. Die Programmgebiete 2016/17 in der
Übersicht: Quartiere mit Quartiersmanagement: -
Atzelbergsiedlung (Seckbach) - Fechenheim - Gallus -
Griesheim - Gutleut - Heilmann-,
Bernadottestr, Kleines Zentrum, Gerhardt-Hauptmannring (NW-Stadt) -
Heinrich-Lübke-Siedlung (Praunheim) -
Hermann-Brill-Siedlung/Sindlingen-Nord (Sindlingen) - Im Mainfeld
(Niederrad) - Karl-Kirchner-Siedlung und Teile
Preungesheims (Preungesheim) - Riederwald -
Rödelheim-West - Siedlung Engelsruhe (Unterliederbach)
-
Siedlung Taunusblick (Zeilsheim) Quartiere mit "modularem Unterstützungsmanagement"
(Einzelprojektförderung ohne Quartiersmanagement): - Am Bügel
(Bonames) - Platensiedlung (Ginnheim) -
New Atterberry / New Betts - Merianplatz - Stadtteilbüro
Bockenheim Das modulare Unterstützungsmanagement
in Fechenheim wurde zum 01.01.2017 in ein Quartier mit professionellem
Quartiersmanagement umgewandelt. Das Quartier Ben-Gurion-Ring befindet sich
mittlerweile im Bund-Länder-Programm Soziale Stadt, das durch das Dezernat
Planen und Wohnen betreut wird. Der zentrale Ansatz des Frankfurter Programms -
Aktive Nachbarschaft, das als sozialräumlich ausgerichtetes
Stadtteilentwicklungsprogramm vor allem auf Partizipation und Vernetzung der
Bewohnerinnen und Bewohner und der Institutionen in den Quartiersgebieten
setzt, hat sich in der vergangenen Jahren bewährt. Aktivierung und Mitwirkung
der Bewohnerschaft sorgen weiterhin dafür, dass die positiven Entwicklungen in
den Quartieren nachhaltig wirken. Das Programm trägt zu einer besseren
Identifikation der Bewohnerschaft mit ihrem Lebensumfeld bei und dazu, dass
sich die Menschen gerne für ihr Quartier und ihre Nachbarschaft engagieren.
Insbesondere angesichts der aktuellen Herausforderungen durch die Integration
zahlreicher Neuankömmlinge aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommt dem
Programm eine wichtige Funktion zu. Die Bewohner erleben ihren Stadtteil als
lebens- und liebenswert. Auch im Berichtszeitraum standen
in allen Quartieren die zentralen Handlungsfelder des Programms -
Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner -
Verbesserung des sozialen und kulturellen Lebens -
Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen - Stärkung der
lokalen Ökonomie und Infrastruktur im Mittelpunkt. Die Quartiersmanagerinnen und
Quartiersmanager als vernetzende und Anstoß gebende Akteure vor Ort haben - je
nach der spezifischen Ausgangs- und Bedarfslage des jeweiligen Quartiers -
durchschnittlich 25 Projekte jährlich initiiert und unterstützt, die die Ziele
des Programms aufgreifen und die Bewohnerinnen und Bewohner beteiligen. Die
Maßnahmen reichten dabei von der Förderung der Stadtteilkultur, der Einrichtung
von Begegnungsstätten und Einführung bzw. Unterstützung von
Nachbarschaftstreffs und -festen, der Gestaltung des Wohnumfelds, der
Durchführung von "Aufräumaktionen" bis hin zu Freizeit- und Bildungsangeboten
für Familien, Kinder und Jugendliche oder präventiver Gesundheitsförderung für
ältere Mitbürger.
Dem Team "Aktive Nachbarschaft und
Projekte" im Jugend- und Sozialamt obliegt die finanzielle und konzeptionelle
Gesamtsteuerung. Das beinhaltet die ämter- und ressortübergreifende
Koordination des Programms, die Initiierung und Durchführung von
quartiersübergreifenden Projekten, die quartiersübergreifende
Öffentlichkeitsarbeit, die direkte Betreuung der Quartiere des modularen
Unterstützungsmanagements sowie die Förderung komplementärer Projekte wie z. B.
"Gelingender Start ins Leben". Dazu zählt auch die Unterstützung bei der für
die Umsetzung des Programms wesentlichen Einbeziehung externer Akteure wie
Wohnungsgesellschaften, soziale Einrichtungen, Institutionen, Kirchengemeinden
und Vereinen. In den vergangenen Berichten wurden bereits einzelne
Projekte in den Quartieren sowie im Bericht des letzten Jahres das "modulare
Unterstützungsmanagement" und quartiersübergreifende Projekte ausführlich
beschrieben. Eine Übersicht über aktuelle Entwicklungen in den betreuten
Quartieren sowie Kurzdarstellungen der Programmgebiete bieten zudem regelmäßig
die Jahresberichte der Quartiersmanagerinnen und -manager, die über das
Fachteam erhältlich sind. Nach erfolgtem Relaunch der Webseite
www.frankfurt-sozialestadt.de werden diese Berichte auch dort wieder
aufzufinden sein.
2. Neue Quartiere und aktuelle
Entwicklungen
a) Neue
Quartiere Im Januar 2017 hat das
Quartiersmanagement Fechenheim seine Arbeit aufgenommen. Das
Quartiersmanagement ist mit zwei Quartiersmanagerinnen mit je 0,75 Stellen
besetzt. Mit der Trägerschaft ist das Diakonische Werk Frankfurt beauftragt.
Das Nachbarschaftsbüro befindet sich in der Leo-Gans-Straße 48. Diese
Räumlichkeiten wurden von der Wohnungsgesellschaft Vonovia (vormals Deutsche
Annington) mietfrei als Nachbarschaftstreff und Büro für das
Quartiersmanagement zur Verfügung gestellt. Im Rahmen eines
Kooperationsvertrages zwischen Vonovia, Diakonischem Werk und dem Magistrat
sind lediglich die Nebenkosten für die Räumlichkeiten zu tragen. Mit dem Quartiersmanagement
Fechenheim wurde eine Lücke zu dem bestehenden Quartier Riederwald, das sich
ebenfalls in Trägerschaft des Diakonischen Werkes befindet und dem Quartier
Atzelbergplatz (Seckbach), das sich in der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt
Kreisverband Frankfurt am Main e.V. befindet, geschlossen. Es ist dadurch
gewährleistet, dass Synergieeffekte in den drei benachbarten Stadtteilen
greifen. Auch für das Gutleut war das
Jahr 2017 ein Neubeginn. Das Quartiersmanagement ist ebenfalls mit zwei
Quartiersmanagerinnen mit je 0,75 Stellen besetzt. Träger des
Quartiersmanagements ist die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Frankfurt am Main
e.V. Das Quartiersbüro befindet sich in der Speicherstraße 20, im Aktivhaus der
ABG Frankfurt Holding. Die offizielle Eröffnung fand am 24.08.2017 statt. Das
Gutleut ist durch eine sehr heterogene Bewohnerschaft geprägt, die Unterschiede
in Bezug auf Einkommen, Bildung und kulturellen Hintergrund betreffen. Hier
bedarf es innovativer Projekte, die zur Aktivierung und einem guten Miteinander
der Bewohnerinnen und Bewohner führen. Derzeit befindet sich das
Quartiersmanagement in der Phase der aktivierenden Befragung der Bewohnerinnen
und Bewohner, Akteure und Institutionen vor Ort. Mit den dann gesammelten und
ausgewerteten Fakten, die in einer Veranstaltung vorgestellt werden, werden die
zukünftigen Handlungsoptionen entwickelt. Ergänzend zur aktivierenden Befragung wurden in
Kooperation mit dem Galluszentrum und der Werner-von Siemens-Schule Filmabende
an unterschiedlichen Orten im Viertel veranstaltet, an denen Kurzfilme von
jungen Mediengestaltern über das Gutleut gezeigt wurden. Bei Film und
anschließendem Austausch hatten die Bewohnerinnen und Bewohner
Gelegenheit eigene Sichtweisen und Bedarfe zum Viertel einzubringen. Diese ungewöhnliche Form der
Bedarfsanalyse hat junge und alte Menschen aus dem Viertel zusammengebracht, da
hier ein generationsübergreifender Ansatz verfolgt wurde. Die Idee ist, den
Zugang zu Veranstaltungen für ältere Menschen möglichst niedrigschwellig und
barrierefrei zu gestalten, indem Angebote direkt bei ihnen oder in ihrer
direkten Nachbarschaft stattfinden oder durch einen Fahrdienst die Teilnahme
ermöglicht wird. Generationsübergreifende Angebote sind bereits mit
dem Johanna-Kirchner-Altenwohnheim und Altenwohnanlagen vor Ort geplant, wie
beispielsweise "Theater für Alt und Jung". Hier fand bereits eine Kinder- und
Jugend-Theatervorstellung zum Thema Nachbarschaft im Altenwohnheim statt, an
der Bewohnerinnen und Bewohner sowie Kindertagesstätten und Familien
teilnahmen. Nach dem Theaterstück gab es ein gemeinsames Kaffeetrinken mit den
Schauspielerinnen und Zeit zum Austausch und zur Begegnung. Als ein neues Projekt im Rahmen der
sozialräumlichen Orientierung des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft
wurde im Sommer 2017 in Bockenheim das Stadtteilbüro des Vereins
Initiative Zukunft Bockenheim e.V. aufgenommen. Dieses Stadtteilbüro wurde im
Jahr 2009 in der Leipziger Straße 91 eröffnet. Es wurde bisher aus Spenden und
Nutzungsgebühren der beteiligten Gruppen finanziert. Das Büro steht mit seinen
Räumlichkeiten als Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger des
Stadtteils zur Verfügung, um mit ihnen gemeinsam bei Problemen Lösungen zu
suchen, Vorschläge zu entwickeln, Informationen zu geben und den sozialen
Zusammenhalt im Stadtteil zu fördern. Im Rahmen des Frankfurter Programms -
Aktive Nachbarschaft werden die Personal- und Sachkosten in Höhe von maximal
30.000,00 € pro Jahr übernommen.
b) Laufende Quartiere
In Zeilsheim ist es dem Quartiersmanagement in
Kooperation mit dem Fachteam und der Sportjugend Frankfurt im Jahr 2016
gelungen eine Nutzung des ehemaligen Vereinsheims des Vereins "Labbeduddel"
herbeizuführen.
Das ehemalige Vereinsheim wurde
als neues Sport- und Nachbarschaftszentrum ausgebaut, wobei auch die Nutzung
durch das Quartiersmanagement und nachbarschaftliche Gruppen erfolgt. Gemeinsam
mit der Bewohnerschaft, den Vereinen und anderen Akteuren im Stadtteil, wie
z.B. dem Regionalrat Zeilsheim wurde ein Konzept für das künftige Zentrum
ausgearbeitet. Es haben regelmäßige Treffen zwecks Erfahrungsaustauschs der
Nutzer dieser Einrichtung stattgefunden. Die Einweihung des Zentrums erfolgte
am 01.07.2016. Das Quartiersmanagement
Preungesheim mit dem bisherigen Schwerpunkt Karl-Kirchner-Siedlung wurde
im Berichtszeitraum um das Projekt "StadtRaum" erweitert. Der StadtRaum
befindet sich in einem neu sanierten Gebäudekomplex im Zentrum Preungesheims
mit temporären Wohnunterkünften und Kleingewerbenutzung. Das Projekt schafft eine Verbindung
zwischen sozialem (betreuten) Wohnen, der Nutzung als Gemeinschafts- und
Veranstaltungsraum und dem Quartiersmanagement. In diesen Räumen werden in
Zusammenarbeit mit Jobcenter Frankfurt und der Arbeitsagentur
Arbeitsgelegenheiten und Qualifizierungsmaßnahmen angeboten. Diese
fachfeldübergreifende Kooperation erfolgt ganz im Sinne der Zielsetzungen des
Programms, um die Menschen im Stadtteil zusammen zu bringen und die
Gemeinschaft und die Nachbarschaft zu stärken. Im Rahmen des Quartiersmanagements, das seit dem
01.01.2017 um eine halbe Stelle erweitert wurde, werden die Räume für Angebote
für die Bewohnerinnen und Bewohner der Karl-Kirchner-Siedlung und des
Gesamtstadtteils zur Verfügung gestellt. Die offizielle Eröffnung erfolgte am
22.08.2017. c) Quartiersübergreifende Projekte An dieser Stelle wird über vier Projekte
berichtet. Das Fotoprojekt "In Frankfurter
Gesellschaft" hat im Berichtszeitraum wieder an unterschiedlichen
Quartiersstandorten stattgefunden. Private Portraits, meist in den Wohnräumen
der Bewohnerinnen und Bewohner aufgenommen, erzählen vom Leben und Alltag im
Quartier. Dabei sind die Portraitierten stets an der Gestaltung des Motivs
beteiligt, gewähren dem Betrachter Einblicke in ihre kulturellen und
persönlichen Hintergründe durch Accessoires, Kleidung oder Mobiliar, Pose,
Mimik und Gestik. Ergänzt werden die Portraits durch Siedlungsaufnahmen, die
Orte zeigen, um die das Leben der Bewohner kreist. Die Fotoarbeiten münden
jeweils in einer abschließenden Ausstellung, die dem näheren Kennenlernen der
Bewohner sowie der Reflektion über die Nachbarschaft und das Wohnumfeld dienen.
Aufgrund der bislang positiven Resonanz soll das Projekt in weiteren Quartieren
fortgeführt werden. Eine Auswahl dieser Bilder, die durch die Kooperation
zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern, Quartiersmanagement und Fotografen
entstanden sind, wird zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung im neuen
Historischen Museum ausgestellt. In Kooperation mit dem Kindermuseum Frankfurt wurde
das Projekt "kindermuseum unterwegs" in den Quartieren des Frankfurter
Programms umgesetzt. Nach einem zunächst modellhaften Einstieg ist es seit 2013
gelungen, fast alle Siedlungen, die durch ein Quartiersmanagement betreut
werden, in das Projekt einzubeziehen. In den Sommermonaten bietet das
Frankfurter Kindermuseum vor Ort jeweils sieben bis zehntägige kostenlose Kurse
und Aktivitäten rund um ein zentrales Thema an. Die Kinder in den Quartieren
erhalten ein qualifiziertes und bildungsförderndes Freizeitangebot, schnuppern
in vertrauter Wohnumgebung in Kunst und Kultur hinein und werden gleichzeitig
animiert, die zentralen Ausstellungen des Kindermuseums zu besuchen. Über die
Koordinierung und Vermittlung des Angebots vor Ort durch die Quartiersmanager
ist es möglich, Kinder aus unterschiedlichsten Familien zu erreichen. Breite Resonanz
fand das Projekt "Stadtlabor", das ebenfalls in Kooperation mit dem
Historischen Museum durchgeführt wird. Die Konzeption des Stadtlabors
sieht vor, ein gegenwartsorientiertes Ausstellungsformat für alle
Frankfurterinnen und Frankfurter anzubieten. Mit dem Stadtlabor werden
partizipative Ausstellungen erarbeitet. Die Multiperspektivität und
Vielschichtigkeit der gelebten und erlebten Stadt, die unterschiedlichen
Lebenswelten der Bewohnerinnen und Bewohner stehen im Zentrum dieser
Ausstellungen. Diese entstehen in enger Kooperation mit den verschiedenen
Gruppen und Initiativen der Stadtteile. Anknüpfend an die Sommertour 2015, bei der
quantitative Daten, Lieblingsorte und Unorte mit den Bewohnern aller 43
Stadtteile erhoben und gesammelt wurden, wurden in 2016 gezielt einige Orte,
Quartiere und Stadtteile in Frankfurt im Rahmen der Sommertour aufgesucht.
Dabei wurden in Kooperation mit den Quartiersmanagerinnen und Quartiersmanagern
unterrepräsentierte Gruppen und benachteiligte Personen angesprochen. Mit den
Stadtbewohner/innen wurden künstlerische Projekte entwickelt. Als öffentliche
Performances, Urban Games oder Interventionen im Alltag sollten diese die
subjektive Wahrnehmung und das gefühlte Erleben der gemeinsamen Stadt abbilden.
Die verschiedenen Projekte eint eine partizipative Ausrichtung und die kreative
Auseinandersetzung mit dem Stadtraum. Die Arbeitsergebnisse sind in das "Mein
Frankfurt-Modell" eingeflossen und sowohl im Museum als auch online abrufbar.
Mit diesem Projekt wird die Inklusion unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen
im Sozialraum gefördert. Es wird die aktive Teilhabe am Kulturleben und die
ehrenamtliche Arbeit gefördert. Ein Kunstprojekt mit dem Titel "FRANKFURTER
HOF - Raumkunst im Quartier" wurde im Jahr 2016 gestartet. Das Format
"Frankfurter Hof" entwickelt in den Quartieren Kunsträume für Alle, initiiert
und schafft Anlässe zur Kommunikation; mit und für die Bewohnerinnen und
Bewohner. Ort des Geschehens ist stets der öffentliche Raum. Die soziale und
kulturelle Nutzung des Stadtteils wird durch die künstlerischen
Beteiligungsprojekte hinterfragt, performed und präsentiert. An der
Schnittstelle von Sozialem und Kunst werden die Bürgerinnen und Bürger selbst
zu Akteuren und erkunden Möglichkeitsfelder im Sozialraum. Das Projekt entstand
in Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Für das Jahr 2018
ist die Veröffentlichung einer Dokumentation über dieses quartiersübergreifende
Projekt und eine Abschlussveranstaltung geplant. 3. Programm "Gelingender Start ins Leben" im
Quartier Fechenheim Der Magistrat hat mit seinem Bericht vom 17.05.2016,
B 133, über Grundsätzliches de Programms berichtet. Im aktuellen Berichtszeitraum hat die lokale
Koordinierungsstelle exemplarisch und fokussiert in zwei ausgewählten
Handlungsfeldern (Familienbildung und Freizeitaktivitäten) gearbeitet, um die
verschiedenen Angebote zu vernetzen. Dabei wurden die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Einrichtungen sowie die Zielgruppen aktiv einbezogen und
gemeinsam geschaut welche Angebote es gibt, was gut gelingt und was
gegebenenfalls auf andere Stadtteile übertragen werden könnte. Im Juni 2016
wurden im Handlungsfeld Familienbildung zwei Workshops mit den Mitarbeitenden
durchgeführt, an die sich im Mai 2017 eine Familienfreizeit und Workshops mit
den Zielgruppen anschloss. Hier konnten bereits Gelingens-Faktoren
identifiziert und eine Modifikation der Angebote erreicht werden. Im Handlungsfeld Freizeitaktivitäten
fanden im September und Oktober Workshops mit den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der drei Kinder- und Jugendhäusern in Fechenheim statt. Hier
konnten Verbesserungen in Bezug auf Vernetzung und Zusammenarbeit erreicht
werden. Im März 2018 ist eine gemeinsame Freizeitaktivität und Workshops mit
Jugendlichen aus Fechenheim sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
drei Jugendeinrichtungen geplant. Anschließend wird eine erste umfassende
Auswertung der Aktivitäten erfolgen. Der Magistrat wird darüber berichten.
Parallel zu den Aktivitäten in den
Handlungsfeldern wurde der bestehende ämter- und dezernatsübergreifende
Strategiezirkel weitergeführt. 4. 17 Jahre Nachbarschaftspreis Am 23. Mai 2017 wurde der
Nachbarschaftspreis der Stadt Frankfurt zum 16. Mal vergeben. Die Unterbrechung
hat den Grund, dass im Jahr 2016 keine Preisverleihung erfolgte. Die Neuaufstellung der Kategorien hat sich bei den
Bewerben offensichtlich positiv ausgewirkt und es konnte erreicht werden, dass
64 Bewerbungen und Vorschläge für den Nachbarschaftspreis eingegangen sind über
welche die Jury zu entscheiden hatte. Zur Verleihung im Gesellschaftshaus des
Palmengartens kamen rund 300 Gäste und verfolgten die Preisvergabe, die auch in
den Medieneine großen Widerhall fand. 5. Ausblick
Mit dem Frankfurter Programm
- Aktive Nachbarschaft verfügt der Magistrat seit siebzehn Jahren über ein
bewährtes Instrument, eine positive (soziale) Stadtteilentwicklung sowie die
Integration der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern. Im Zuge der stetigen
Veränderungen der Stadtgesellschaft durch die Aufnahme von geflüchteten
Menschen und den Zuzug von Menschen aus unterschiedlichsten Kulturkreisen kommt
dem Programm künftig eine besondere Bedeutung zu. Bereits jetzt sind
Flüchtlinge in den entstandenen Unterkünften ein Teil der Stadtgesellschaft und
sukzessive werden diejenigen, die dauerhaft in Frankfurt bleiben, als Neubürger
in den Stadtteilen ankommen. Die bisherigen Erfahrungen in den Quartieren des
Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft haben gezeigt, dass die
Integration neu hinzugezogener Menschen nur als Gemeinschaftsaufgabe und unter
Einbeziehung der bestehenden Bewohnerschaft gelingen kann. Neben Fragen des
Spracherwerbs und der beruflichen Integration ist auch in den Quartieren und
Wohngebieten eine Grundlage zu schaffen, die eine Willkommenskultur fördert und
das Entstehen einer neuen Gemeinschaft unter besonderen Herausforderungen
ermöglicht. Dies bedeutet eine nachhaltige Integration durch integrierende
Vernetzung der einzelnen Systeme der sozialräumlich orientierten
Unterstützungsangebote, wobei durchaus auch ein Fokus auf bestimmte
Bevölkerungsgruppen wie z.B. Senioren und Männer zu richten ist. Das Quartier Griesheim, das schon
seit einigen Jahren durch das Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft
betreut wird, wurde in das Bund-Länder-Programm Stadtumbau aufgenommen. Hier
wurde zwischenzeitlich eine Kooperation zwischen dem Bund-Länder-Programm und
dem Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft begonnen. Der Magistrat wird über die weitere
Entwicklung berichten. Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Anregung vom
13.06.2002, OA 870
Bericht des
Magistrats vom 17.05.2016, B 133
Bericht des
Magistrats vom 11.11.2019, B 404
Zuständige Ausschüsse:
Ausschuss für
Soziales und Gesundheit Beratung im Ortsbeirat: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,
8, 9, 10, 11 Versandpaket: 28.02.2018 Beratungsergebnisse: 20. Sitzung des OBR 2
am 12.03.2018, TO II, TOP 20 Beschluss: Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 20. Sitzung des OBR
10 am 13.03.2018, TO II, TOP 19 Beschluss: Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 20. Sitzung des OBR 9
am 15.03.2018, TO II, TOP 12 Beschluss: Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
SPD, GRÜNE, LINKE. und BFF gegen CDU und FDP (=
Kenntnis als Zwischenbericht) 20. Sitzung des OBR 3
am 15.03.2018, TO II, TOP 30 Beschluss: a) Die Vorlage B 58 wird bis zur nächsten
turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt. b) Die Stadtverordnetenversammlung
wird gebeten, die Vorlage ebenfalls zurückzustellen.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 20. Sitzung des OBR 5
am 16.03.2018, TO I, TOP 55 Beschluss: Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 21. Sitzung des OBR
11 am 09.04.2018, TO II, TOP 2 Beschluss: Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 21. Sitzung des OBR 4
am 10.04.2018, TO II, TOP 3 Beschluss: Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Annahme bei Enthaltung BFF
21. Sitzung des OBR 1
am 10.04.2018, TO I, TOP 46 Beschluss: Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 21. Sitzung des OBR 6
am 10.04.2018, TO I, TOP 39 Beschluss: Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 21. Sitzung des OBR 7
am 10.04.2018, TO II, TOP 3 Beschluss: Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 21. Sitzung des OBR 8
am 19.04.2018, TO I, TOP 23 Beschluss: Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 21. Sitzung des OBR 3
am 19.04.2018, TO II, TOP 17 Beschluss: Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 21. Sitzung des
Ausschusses für Soziales und Gesundheit am 17.05.2018, TO I, TOP 13
Bericht: TO I
Die Stadtverordnetenversammlung wolle
beschließen: Die Vorlage B 58 dient zur
Kenntnis. Abstimmung:
CDU, SPD, GRÜNE, AfD, LINKE., FDP und BFF
Sonstige Voten/Protokollerklärung:
FRAKTION, FRANKFURTER und ÖkoLinX-ARL (= Kenntnis)
24. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 24.05.2018, TO I, TOP 5
Beschluss: a) Die Vorlage B 58 dient zur Kenntnis. b)
Die Wortmeldungen der Stadtverordneten Schubring, Baumann, Dalhoff,
Frischkorn und Pürsün sowie von Stadträtin Prof. Dr. Birkenfeld dienen zur
Kenntnis. Abstimmung:
zu a) CDU, SPD, GRÜNE, AfD, LINKE., FDP, BFF,
FRANKFURTER und ÖkoLinX-ARL Beschlussausfertigung(en): § 2721, 24. Sitzung
der Stadtverordnetenversammlung vom 24.05.2018 Aktenzeichen: 51