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Projekt „Soziale Stadt Frankfurt am Main“ Kommunales „Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft“ Bericht 2018/19

Vorlagentyp: B

Inhalt

S A C H S T A N D : Bericht des Magistrats vom 11.11.2019, B 404 Betreff: Projekt "Soziale Stadt Frankfurt am Main" Kommunales "Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft" Bericht 2018/19 Vorgang: Beschl. d. Stv.-V. vom 29.08.2002, § 3544 - OA 870/02 OBR 3, B 58/18 - 1. Einleitung und Übersicht Gemäß dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 29. August 2002 stellt dieser Bericht Schwerpunkte des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft im Jahr 2018/2019 dar. Dabei wird der Zeitraum seit der letzten Berichterstattung abgedeckt. Der Bericht bezieht sich auf die Zeitspanne Januar 2018 bis Juni 2019. Die Frankfurter Bevölkerung setzt sich aus Menschen unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft zusammen. Genauso vielfältig wie die Frankfurterinnen und Frankfurter sind auch die verschiedenen Stadtteile und Quartiere. Sie unterscheiden sich nicht nur baulich, sondern auch in ihrer sozialen Zusammensetzung. Um die soziale und kulturelle Teilhabe und gesundheitliche Chancengleichheit der Menschen zu fördern, setzt der Magistrat auf Instrumente der sozialen Stadtentwicklung. Das kommunale Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft mit seinem sozialräumlichen und integrierten Ansatz, bildet den Rahmen für Veränderungsprozesse hin zu Quartieren und Stadtteilen mit Perspektive, in denen ein nachbarschaftliches Miteinander gepflegt wird und mit denen die Menschen sich identifizieren können. Hier stehen die Aktivierung, die Beteiligung, das freiwillige Engagement und die Selbsthilfe der Bewohnerschaft vor Ort im Vordergrund. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden als Expertinnen und Experten ihrer Lebensverhältnisse anerkannt und gefragt. Sie bekommen Mitsprache-, Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten und werden durch die Bereitstellung von professionellen, personellen und finanziellen Ressourcen in Form von Quartiersmanagement unterstützt. Das Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft hat vor 19 Jahren als innovatives sozialräumliches Projekt begonnen, sich ständig weiterentwickelt und bewährt. Es ist mittlerweile in der Stadtlandschaft als soziale Säule der Stadtentwicklung etabliert. Das liegt auch an der guten Idee, die dahintersteckt. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden vor Ort gestärkt und engagieren sich für ihre eigenen Belange und ihr Lebensumfeld. Partizipation und Inklusion als Kernstrategien des Programms ermöglichen eine nachhaltige Integration, die Identifikation mit dem Wohnort und Begegnungen zwischen Nachbarinnen und Nachbarn auf Augenhöhe. Die Quartiersmanagerinnen und Quartiersmanager fördern und unterstützen diese Prozesse. Sie vernetzen und sind der Motor für gute Ideen, die von den Bewohnerinnen und Bewohnern kommen. Auf diese Weise sind jährlich rund 300 kleinere und größere Projekte in den Stadtteilen entstanden. Sie dienen einem guten nachbarschaftlichen Miteinander, der Verbesserung der sozialen und kulturellen Infrastruktur und einem schöneren Wohnumfeld. Es geht vor allem um ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Gruppen. Das gelingt durch gemeinsame Aktionen und Projekte, die durch das Programm - Aktive Nachbarschaft gefördert werden. Aber es gelingt auch dadurch, dass der Rahmen für Begegnungen, zum Beispiel auf Stadtteilfesten und bei Nachbarschaftstreffen geschaffen wird, damit die Menschen sich kennenlernen, aufeinander zugehen und regelmäßig miteinander in Kontakt kommen. Denn dies ist die wichtigste Voraussetzung dafür, Konflikte lösen zu können oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Das in Frankfurt am Main traditionell rege Vereins- und Gemeindeleben, die zahlreichen Initiativen und engagierten Einzelpersonen geben den Quartieren ihren Charakter. Dies ist nicht nur in den Quartieren des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft deutlich zu spüren. Auch darüber hinaus engagieren sich viele Frankfurterinnen und Frankfurter, Vereine, Initiativen und ortsansässige Einrichtungen ohne die Unterstützung eines Quartiersmanagements in ihrem Stadtteil und rufen vorbildliche Projekte ins Leben. Einzelne Projekte können im Rahmen des modularen Unterstützungsmanagements gefördert werden. Dabei geht es darum, auch ohne Quartiersmanagement einen Partner im Stadtteil zu finden, der der Bewohnerschaft als Ansprechpartner zur Verfügung steht und Bindeglied zum Fachteam des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft in der Verwaltung ist. In den vergangenen Jahren ist das Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft stetig gewachsen. Es sind neue Quartiere hinzugekommen, von denen zwei Quartiere (Fechenheim und Gutleut) mit Mitteln des Landes gefördert werden. Die Stellen der Quartiersmanagerinnen und Quartiersmanager wurden in einzelnen Quartieren aufgestockt (1,5 Stellen statt 1 Stelle), sodass sich Synergieeffekte in der Zusammenarbeit verschiedener Professionen der Quartiersmanagerinnen und -manager ergeben und auch die Vertretungssituation bei Urlaub und Krankheit verbessert wurde. Durch Personalfluktuation ergaben sich Wechsel bei den Quartiersmanagerinnen und Quartiersmanagern sowie bei Trägervertreterinnen und Trägervertretern. In den meisten Quartieren wurde mittlerweile die Zuständigkeit des Quartiersmanagements auf weitere Teile des Stadtteils oder den gesamten Stadtteil erweitert. Insgesamt zeigte sich durch die vielfältigen Veränderungen ein heterogenes Bild, das eine gemeinsame Abstimmung des Frankfurter Programms durch die Quartiersmanagerinnen und Quartiersmanager (QM), die Trägervertreterinnen und Trägervertreter (TV) sowie das Fachteam Aktive Nachbarschaft erforderte, damit alle Beteiligten auch künftig zielgerichtet am Erfolg des Programms arbeiten. Dieser Abstimmungsprozess wurde 2018 mit einem Klausurtag, der gemeinsam mit TV und QM vorbereitet wurde, eingeleitet und dauert noch an. In den letzten Jahren sind durch soziale Bewegungen neue Projekte in den Stadtteilen entstanden wie z.B. Urban Gardening, Kulturwerkstätten, Kleidertauschkreisel und Reparatur-Cafés, für die auch vermehrt junge Menschen die Verantwortung übernehmen und sich engagieren. Kulturprojekte konnten auch außerhalb der Innenstadt etabliert werden und tragen zur Attraktivität von Stadtteilen bei. Im Berichtszeitraum wurden durch das Frankfurter Programm insgesamt 20 Quartiere betreut. Darunter befinden sich 15 Gebiete, die durch ein professionelles Quartiersmanagement gefördert werden, das von Trägern der freien Wohlfahrtspflege im Auftrag des Magistrats durchgeführt wird. Zudem wurden fünf weitere Sozialräume, darunter ein ehemaliges Quartier sowie die Gebiete New Atterberry/New Betts, der Merianplatz, Bonames und das Stadtteilbüro Bockenheim im Rahmen des sogenannten "modularen Unterstützungsmanagements" unterstützt. Dort wurden einzelne Projekte zentral durch das Fachteam des Frankfurter Programms im Jugend- und Sozialamt in Kooperation mit Akteuren vor Ort initiiert und finanziert. Ebenfalls in der Betreuung durch das Fachteam befindet sich das Programm "Gelingender Start ins Leben". Über dieses Programm wird gesondert berichtet. Im Berichtszeitraum wurde ein neues Quartier aufgenommen. Zum 01.10.2018 wurde in Ginnheim, das bereits von 01.08.2001 bis 31.07.2006 in der Trägerschaft des Internationalen Bundes (IB) im Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft vertreten war, wieder ein Quartiersmanagement eingerichtet. Die Programmgebiete 2018/2019 in der Übersicht: Quartiere mit Quartiersmanagement: - Atzelbergsiedlung (Seckbach) - Fechenheim - Gallus - Griesheim - Gutleut - Heilmann-, Bernadottestr, Kleines Zentrum, Gerhardt-Hauptmann-Ring (NW-Stadt) - Heinrich-Lübke-Siedlung (Praunheim) - Hermann-Brill-Siedlung/Sindlingen-Nord (Sindlingen) - Im Mainfeld und Lyoner Viertel (Niederrad) - Karl-Kirchner-Siedlung und Teile Preungesheims (Preungesheim) - Riederwald - Rödelheim-West - Siedlung Engelsruhe und Sieringstraße (Unterliederbach) - Zeilsheim - Ginnheim Quartiere mit "modularem Unterstützungsmanagement" (Einzelprojektförderung ohne Quartiersmanagement): - Platensiedlung (Ginnheim bis Oktober 2018) - New Atterberry / New Betts - Nordend: Merianplatz - Stadtteilbüro Bockenheim - Bonames Das modulare Unterstützungsmanagement in Ginnheim wurde zum 01.10.2018 in ein Quartier mit professionellem Quartiersmanagement umgewandelt. Dem Team "Aktive Nachbarschaft und Projekte" im Jugend- und Sozialamt obliegt die finanzielle und konzeptionelle Gesamtsteuerung des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft. Das beinhaltet die ämter- und ressortübergreifende Koordination des Programms, die Initiierung und Durchführung von quartiersübergreifenden Projekten, die quartiersübergreifende Öffentlichkeitsarbeit, die direkte Betreuung der Quartiere des modularen Unterstützungsmanagements sowie die Förderung komplementärer Projekte wie z. B. "Gelingender Start ins Leben". Dazu zählt auch die Unterstützung bei der für die Umsetzung des Programms wesentlichen Einbeziehung externer Akteure wie Wohnungsgesellschaften, soziale Einrichtungen, Institutionen, Kirchengemeinden und Vereinen. Eine Übersicht über aktuelle Entwicklungen in den betreuten Quartieren sowie Kurzdarstellungen der Programmgebiete bieten neben diesem Bericht regelmäßig die Jahresberichte der Quartiersmanagerinnen und -manager, die über das Fachteam Aktive Nachbarschaft erhältlich sind. Auf der Webseite www.frankfurt-sozialestadt.de wird über die Arbeit in den Quartieren und Projekte aktuell informiert. 2. Neue Quartiere und aktuelle Entwicklungen 2.1. Neue Quartiere Seit dem 01.10.2018 gibt es in Ginnheim wieder ein Quartiersmanagement in Trägerschaft des Internationalen Bundes (IB). Der IB war bereits vom 01.08.2001 bis 31.07.2006 in Ginnheim im Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft vertreten. In den vergangenen Jahren war der Verein I.d.e.a.l in Ginnheim aktiv und wurde im Rahmen des modularen Unterstützungsmanagements durch das Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft gefördert. Hier konnten die verschiedenen Institutionen und Akteure in Projekte eingebunden, bei Projekten unterstützt und untereinander vernetzt werden. In Ginnheim gibt es bereits viele engagierte Bewohnerinnen und Bewohner, z.B. im Regionalrat, die jetzt durch das Quartiersmanagement eine darüberhinausgehende personelle und finanzielle Unterstützung und Begleitung ihres ehrenamtlichen Engagements finden. Der Verein I.d.e.a.l arbeitet in der Übergangsphase eng mit dem Quartiersmanagement zusammen. Das Quartiersmanagement plant eine Quartiersanalyse, um die Bedarfe und Verbesserungswünsche der Bewohnerinnen und Bewohner zu ermitteln und die entsprechenden Handlungsfelder festzulegen. Erste Projekte konnten bereits geplant oder in Kooperation des Quartiersmanagements und des Regionalrates begleitet werden, beispielsweise ein offenes Sportangebot der Sportjugend Frankfurt. Diese Sportangebote finden in den Quartieren in der Regel einmal wöchentlich, aber auch ein- bis mehrmalig im Jahresverlauf statt. Dafür werden neben den Schulturnhallen auch öffentliche Bolzplätze, Ballspielplätze und sonstige Spielplatzareale in den Quartieren genutzt. Ziel ist die Vermittlung sozialen Lernens und die Förderung der Gesundheit. In den Ferien ist die Durchführung des Projekts "Raumpilot*innen" geplant, um die Veränderungswünsche von Kindern und Jugendlichen in ihrem Lebensumfeld zu erfassen und zu verbessern. Zudem gibt es ein Kooperationsprojekt mit dem Kinderzirkus Zarakali. Es handelt sich um ein offenes Zirkusangebot für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 12 Jahren, dass den Kindern im Anschluss die Möglichkeit eröffnet regelmäßig am offenen Training des Kinderzirkus Zarakali teilzunehmen und gemeinsam mit anderen Kindern und Jugendlichen aus der Siedlung ihre Freizeit zu gestalten. Das Orientierungsmobil OMO ist einmal pro Woche vor Ort und bietet niedrigschwellige Beratungen für Jugendliche und Familien an. In Kooperation mit dem Quartiersmanagement hat der Abenteuerspielplatzes Coloradopark 2019 in Ginnheim ein großes Spielefest durchgeführt, dass mehr als 4.000 Besucherinnen und Besucher hatte und Gelegenheit für Begegnung und Austausch bot. SaloonY, eine neue Nachbarschaftsinitiative und ein Verein für interkulturellen und interdisziplinären Austausch, setzt sich seit Mai 2019 für einen nachbarschaftlichen Austausch, für Kultur und ein Miteinander in der Platensiedlung ein. An Wochenenden und Feiertagen organisieren Ehrenamtliche bis Herbst 2019 kulturelle und nachbarschaftliche Aktivitäten in der Siedlung. An den ersten Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2019 haben über 200 Menschen teilgenommen. 2.2. Aktuelle Entwicklungen in den laufenden Quartieren Projekt "Fechenheim in Bewegung" Im nördlichen Teil des Quartiers Fechenheim, in dem es bisher weniger Angebote als im südlichen Teil gab, wurde 2018 das Kooperationsprojekt "Fechenheim in Bewegung" ins Leben gerufen, um Veränderungswünsche von Bewohnerinnen und Bewohnern umzusetzen. "Fechenheim in Bewegung" ist ein Kooperationsprojekt des FamilienGesundheitsZentrums (FGZ), des Sportkreis Frankfurt am Main e.V. und des Quartiersmanagements Fechenheim. Das Projekt setzt an der besonderen sozialen Lage der Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Fechenheim-Nord an und nimmt deren Bedarfe in den Blick. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Öffnung und Neugestaltung der Cafeteria in der Fabriksporthalle zu einem familiengerechten Treffpunkt mit multifunktionaler Einrichtung für verschiedene Nutzungsgelegenheiten. Die Angebote konzentrieren sich auf vier gemeinsam definierte Handlungsfelder: 1) Freizeitgestaltung 2) Gesundheitsförderung 3) Begegnung und Vernetzung 4) Aktivierung und Engagement. Geplant wurden attraktive, niedrigschwellige Bildungs- und Bewegungsangebote sowie offene Begegnungsgelegenheiten für verschiedene Gruppen aus dem Quartier. Die Raumnutzung mit dem Schwerpunkt wochentags bis 18.00 Uhr lässt sich gut in Einklang und Verbindung mit der sonstigen Auslastung als Sitzung- und Seminarraum bringen sowie als Thekenraum für Sportveranstaltungen am Wochenende. Im Projekt bringen drei zentrale Akteure des Stadtteils ihre Kompetenzen, Fachkenntnisse und Netzwerke ein, um ressort- und disziplinübergreifend auf eine soziale Quartiersentwicklung hinzuwirken. Durch dieses Projekt wurde in Fechenheim Nord eine neue Anlaufstelle geschaffen, bei der bereits vorhandene und neue Aktivitäten zusammenfinden und neu verknüpft werden können. Dies könnte auch zu einem weiteren Zusammenwachsen von Fechenheim Nord und Fechenheim Süd führen, was sich viele Bewohnerinnen und Bewohner wünschen. Griesheim Mitte: Stadtumbau West Der Stadtteil Griesheim Mitte, der in der Trägerschaft des IB seit einigen Jahren durch das Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft betreut wird, wurde 2016 in das Bund- Länder-Programm Stadtumbau in Hessen aufgenommen. Grundlage für das Programm und für den Einsatz der gewährten Fördermittel war die Erstellung eines Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts (ISEK), das vom Büro Freischlad + Holz in kooperativer Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, dem ehrenamtlichen Gremium Lokale Partnerschaft, der lokal ansässigen Wirtschaft und den verschiedenen Akteuren aus Bildungs-, Freizeit- und Erziehungseinrichtungen entstanden ist und in dem konkrete Projekte für Griesheim-Mitte festgelegt wurden. Das ISEK und die darin verankerten Projekte sollen während der Programmlaufzeit bis zum Jahr 2032 zusammen mit Bewohnerinnen und Bewohnern, Eigentümern, Gewerbetreibenden und öffentlichen Fachstellen umgesetzt werden. Die Kooperation zwischen dem Dezernat Planen und Wohnen und dem Dezernat für Soziales, Jugend, Senioren und Recht sieht die Durchführung eines gemeinsamen Quartiersmanagements mit dem Stadtumbaumanagement des Dezernats Planen und Wohnen und dem Quartiersmanagement des Frankfurter Programmes - Aktive Nachbarschaft vor. Das Stadtumbau-Quartiersmanagement wurde von der BSMF, der Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH übernommen. Das Quartiersmanagement des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft in Trägerschaft des IB ist für den gesamten Stadtteil Griesheim zuständig. In Griesheim Mitte geht es darum, die im ISEK genannten Stadtumbauprojekte erfolgreich umzusetzen und dabei eine stetige Beteiligung der Bewohnerschaft und sonstiger Akteure sicherzustellen. Hier kann das Stadtumbaumanagement von der langjährigen erfolgreichen Arbeit des Quartiersmanagements des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft profitieren. Das Quartiersmanagement des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft ist sehr gut vernetzt und arbeitet mit den Akteuren und Institutionen vor Ort eng zusammen. Ziel ist es, mit dem Städtebauförderungsprogramm die Lebensbedingungen der Menschen in Griesheim-Mitte nachhaltig zu verbessern. Kultur- und Sozialzentrum Gerhart-Hauptmann-Ring 398, Nordweststadt Drittmittelakquise Der Spatenstich für die Bebauung und Sanierung des Gerhart-Hauptmann-Rings 398 wurde bereits im März 2014 gefeiert. Es sollte aber noch einige Zeit vergehen bis mit der Sanierung und Modernisierung des ehemaligen Gemeindezentrums im Gerhart-Hauptmann-Ring im Juni 2018 begonnen werden konnte. Für das ehemalige Evangelische Gemeindezentrum in der Nordweststadt, das lange leer stand und nach einigen Jahren unter Denkmalschutz gestellt wurde, entwickelte das Dezernat für Soziales, Jugend, Senioren und Recht 2010 mit der KEG Konversions-, Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft ein Konzept für die Sanierung des Kulturdenkmals. Das Gesamtprojekt sollte als Wohnprojekt mit Stadtteilzentrum und Kita einer sozialen und integrativen Nutzung durch Menschen in Not und durch die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil zugeführt werden. Für die Sanierung und den Umbau des ehemaligen Gemeindezentrums im Gerhart-Hauptmann-Ring 398 waren Kosten in Höhe von rund 2.2 Mio. Euro vorgesehen. Durch Auflagen des Denkmalschutzes ergab sich 2018 eine Erhöhung der Kosten für die Sanierung und den Umbau um rund 800.000,00 €. Dem Fachteam Aktive Nachbarschaft ist es gelungen diese zusätzlichen Kosten durch eine Drittmittelakquise im Rahmen des Förderprogramms "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier" des Landes Hessen erfolgreich zu beantragen, sodass der baldigen Fertigstellung des von den Bewohnerinnen und Bewohnern seit langem gewünschten und erwarteten Kultur- und Sozialzentrums im Sommer 2020 nichts mehr im Wege steht. Das Engagement der Menschen vor Ort und insbesondere des dafür eigens gegründeten Vereins Vokus e.V. hat sich gelohnt. Dieser Ort der Begegnung, an dem man sich mit seinen Nachbarinnen und Nachbarn treffen kann, an dem es kulturelle Veranstaltungen und Beratungsangebote geben wird und an dem natürlich auch gefeiert werden kann, wird ein Meilenstein in der sozialen Stadtentwicklung in der Nordweststadt. Nachhaltigkeit: Aufbau selbsttragender Bewohnerstrukturen Um die Nachhaltigkeit von ehrenamtlichem Engagement in den Quartieren zu sichern, wird der Aufbau von selbstragenden Bewohnerstrukturen durch das Quartiersmanagement gefördert. In Seckbach und Preungesheim haben sich 2018 Nachbarschaftsvereine gegründet, die Verantwortung für Angebote im Stadtteil übernommen haben. Exemplarisch wird im Folgenden über Preungesheim berichtet. Der neue Preungesheimer Nachbarschaftsverein wurde im August 2018 als e.V. anerkannt und eingetragen. Die Integration des Vereines in die Stadtteil-Foren wie Regionalrat, Kinder- und Jugend-Stadtteilarbeitskreis, Bürgerinnen- und Bürgertreff wurde, wie auch der Kontakt zu Mitgliedern des Ortsbeirates, durch das Quartiersmanagement gefördert. Ziel war die Etablierung von nachhaltiger selbstorganisierter Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung im Stadtteil. Der Verein ist eine wichtige niedrigschwellige Möglichkeit für Bewohnerinnen und Bewohner, die sich an der Entwicklung des Stadtteils beteiligen und die Bedarfe in die Ortspolitik einbringen möchten. Er ist in die Quartiersmanagements der Karl-Kirchner-Siedlung und des StadtRaums einbezogen und seine Mitglieder engagieren sich mit unterschiedlichen Angeboten an beiden Standorten. Neben der politischen lokalen Interessenvertretung engagiert sich der Verein für nachbarschaftliche Aktivitäten und für ein lebendiges und kulturell vielfältiges Miteinander. Die Mitglieder aus dem Verein kommen aus unterschiedlichen Wohngebieten in Preungesheim und setzen sich für ein gemeinsames Preungesheim ein. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Kreuz- und Festeburggemeinde, der Omar-Moschee, den Frauengruppen des Kinder- und Familienzentrums Preungesheim, der Frankfurter Bogen-Bewohnerschaft sowie der Elternvertretung des Kinderzentrums Jaspertstraße und der Kinderbeauftragten und Sozialvorsteherin des Stadtteils. Für eine kreative Angebotsreihe für Jugendliche hat der Verein bereits 2018 kurz nach seiner Gründung die Bündnispartnerschaft gemeinschaftlich mit einem anderen Preungesheimer Kulturverein und dem Quartiersmanagement übernommen. 2.3. Neue Quartiersübergreifende Projekte Neben den quartiersgebundenen Projekten initiiert das Team Aktive Nachbarschaft übergreifende Projekte, die von Quartier zu Quartier ziehen und hält Angebote vor, die von allen Quartieren genutzt werden können. a) Projekt "Raumpilot*innen" Im Projekt "Raumpilot*innen" geht es darum Kinder und Jugendliche von 8 bis 18 Jahren als Stadtteilexpertinnen und -experten in Entwicklungsprozesse im Stadtteil einzubeziehen und sie an demokratische Prozesse heranzuführen. Der Stadtteil wird aus Sicht von Kindern und Jugendlichen betrachtet, erlebt und gegebenenfalls neugestaltet. Gemeinsam mit Stadtentwicklerinnen und -entwicklern von der Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH erforschen sie in Workshops ihr Lebensumfeld, setzen sich mit ihrer Umgebung auseinander und lernen kreative Gestaltungsmethoden kennen. Sie entwickeln Ideen, die in einer Kinder- und Jugendkonferenz unter Beteiligung der ortsansässigen Institutionen und politischen Gremien vorgestellt und auf ihre Umsetzbarkeit im Ortsbeirat geprüft werden. Dabei kann es sich beispielsweise um die Umgestaltung und Schaffung von öffentlichen Räumen (z.B. Aufenthaltsflächen, Spielplätzen), die Verbesserung der Sicherheit von alltäglichen Wegen und den Abbau von Angsträumen (z.B. bessere Beleuchtung) gehen. Hier lassen sich Verbindungen zum Frankfurter Programm "Zukunft für Frankfurter Kinder sichern" herstellen, bei dem eines der Leitziele die familienfreundliche Stadtplanung ist. Dies bedeutet, dass für jedes Kind ausreichend Platz zum Wohnen und für Spiel, Sport und Aufenthalt im Freien da sein sollte. Neben der Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensumfeld lernen die Kinder und Jugendlichen wie demokratische Prozesse und Verwaltungsabläufe funktionieren und dass sie als Bürgerinnen und Bürger auch eine Stimme haben. Angesichts zunehmender Politisierung von Schülerinnen und Schülern im Zuge des Klimawandels macht es Sinn, möglichst früh Demokratie-Lern-Prozesse im außerschulischen Bereich anzustoßen und eine (frühe) Partizipation von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen. Das Projekt fördert auch die sozialräumliche Öffnung der Institutionen im Stadtteil, die von den Kindern und Jugendlichen besucht werden. Dabei geht es beispielsweise nicht mehr nur um die Schule selbst und die Schulhofgestaltung, sondern auch der Schulweg durch den Stadtteil und die Wohnorte der Kinder und Jugendlichen werden in den Blick genommen. Das Projekt wird seit 2018 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Projekts "Kultur macht stark - Bündnisse für Bildung" bis Ende 2019 gefördert. Ein Transfer und eine Ausweitung des erfolgreichen Projektes, das auf starke Nachfrage in den Quartieren des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft und darüber hinaus gestoßen ist, auf weitere Zielgruppen wie beispielsweise Senioren oder behinderte Menschen, wird in Erwägung gezogen. b) Theater für Alt und Jung Bei diesem neuen quartiersübergreifenden Kulturprojekt des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft sind ältere und junge Menschen und Familien gemeinsam eingeladen ein Theaterstück zu besuchen und sich bei einem anschließenden kostenlosen Café-Besuch bei leckerem Kuchen auszutauschen. Es geht darum besondere Orte, wie in diesem Fall Alten- und Pflegeheime, für die Nachbarschaft zugänglicher zu machen und Begegnungen zwischen Jung und Alt zu ermöglichen. Theater für Alt und Jung findet dort statt, wo die älteren Menschen leben, damit der Weg ins Theater für die, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, nicht allzu weit ist. Es werden Stücke gezeigt, die beide Zielgruppen gleichermaßen ansprechen. Gestartet wurde 2018 mit einem Musikstück für Kinder und Erwachsene, der Geschichte eines Nachbarschaftsstreites zwischen einem Schaf und einem Huhn bei dem es auch um fremde Kulturen und Religionen ging, das beim gemeinsamen Kaffeetrinken zu interessanten Gesprächen führte. Von den Veranstaltern und den älteren und jungen Menschen gab es viele positive Rückmeldungen und schon Anfragen von weiteren Alten- und Pflegeheimen. Es hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, dass das Verhältnis von jungen und älteren Zuschauern und Zuschauerinnen während der Aufführung in einer guten Balance sein muss, damit es nicht zu laut wird und gerade die älteren Menschen das Geschehen gut verfolgen können. Beim anschließenden Gespräch ist eine Moderation, die die verschieden Teilnehmer und Teilnehmerinnen gut zusammenbringt, wichtig. Für 2019 wurde eine Fortsetzung in Kooperation mit dem Frankfurter Kinder Kultur Programm "Frankfurter Flöhe" geplant. In 2018 fanden Theaterstücke in den QM im Riederwald, Seckbach, Niederrad und Fechenheim und im modularen Unterstützungsmanagement in New Atterberry/New Betts bei Parea statt. Im ersten Halbjahr 2019 gab es Veranstaltungen Im QM Gutleut und beim modularen Unterstützungsmanagement New Atterberry/New Betts sowie in Kooperation mit dem Kulturkreis Westhausen im Altenheim Santa Theresa in Hausen. c) Frankfurter Hof interkulturell Fortsetzung des quartierübergreifenden Kunstprojekts "Frankfurter Hof" mit der HFG Offenbach, Prof. Blum, Professur für Experimentelle Raumkonzepte Das Kunstprojekt "Frankfurter Hof", eine Kooperation zwischen dem Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft und der HFG Offenbach fand von 2016 bis 2018 in acht Quartieren des Frankfurter Programms statt. Studierende von Prof. Blum hatten in Kooperation mit den Quartieren sechs verschiedene Konzepte für Kunstprojekte entwickelt, die an der Schnittstelle zwischen Kunst und Sozialem Beteiligungsmöglichkeiten für die Bewohnerinnen und Bewohner eröffnen und ihr Engagement für ihre Lebenswelt fördern sollten. Ziel des Projekts war es, den Menschen in den Quartieren des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft die Teilhabe an der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung im Quartier mittels Kunst zu ermöglichen. Ort des Geschehens war der öffentliche Raum außerhalb der Frankfurter Innenstadt. Die soziale und kulturelle Nutzung des Stadtteils sollte durch die künstlerischen Beteiligungsprojekte hinterfragt, neu präsentiert und wahrgenommen werden. Die Menschen entdeckten in der kreativen Arbeit ihre Fähigkeiten, gestalteten gemeinsam mit ihren Nachbarinnen und Nachbarn und wurden auf fantasievolle Weise zum Engagement motiviert. Dieses erfolgreiche Projekt wurde 2019 fortgesetzt, allerdings mit einem stärkeren interkulturellen Fokus. Dabei werden neben den ursprünglichen, zwei Ziele verfolgt. Zum einen sollen durch das Projekt verstärkt Migrantinnen und Migranten zur Teilhabe und zum Engagement aktiviert werden mit dem langfristigen Ziel, dass ihr soziales Engagement in der Stadtgesellschaft sichtbarer wird, beispielsweise durch Bewerbungen beim Nachbarschaftspreis. Andererseits sollen geflüchtete Menschen, die in Einrichtungen oder Wohnungen im Quartier leben, mittels Kunst und der Stärkung ihrer gestalterischen Möglichkeiten in die Stadtgesellschaft integriert werden. Die Beteiligung an den Kunstprojekten steht weiterhin allen Bewohnerinnen und Bewohnern des Quartiers offen. In der gemeinsamen Beteiligung an den Kunstprojekten können sich zwischen geflüchteten Menschen und Bewohnerinnen und Bewohnern Begegnungen auf Augenhöhe entwickeln sowie die Möglichkeit die eigene Nachbarschaft und das Wohnumfeld ganz neu kennenzulernen und anders wahrzunehmen. Für das neue Projekt wurden durch Prof. Blum mehrheitlich Studierende mit Migrationsgeschichte ausgewählt, die mit unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksweisen experimentieren, so dass eine große Bandbreite für Gestaltungsprozesse gegeben ist. Gefördert werden in 2019 wieder sechs unterschiedliche Kunstkonzepte, sowie die Dokumentation der Projekte, die in den Quartieren stattfinden. Start des Projekts "Frankfurter Hof interkulturell" war im November 2018. 3. Nachbarschaftspreis Verleihung des Nachbarschaftspreises 2017 und 2018 der Stadt Frankfurt am Main Engagement wird oft gar nicht oder nur im Kleinen sichtbar oder wenn es im Gesellschaftshaus des Palmengartens in festlicher Atmosphäre geehrt wird. Mit der jährlichen Veranstaltung möchte die Stadt Frankfurt am Main die aktiven Nachbarinnen und Nachbarn in den Blick nehmen und ihr Engagement anerkennen, unterstützen und belohnen. Alle diejenigen, die sich für andere einsetzen und Gutes in ihren Stadtteilen bewirken, sollen auf der Veranstaltung gefeiert werden. Natürlich soll auch zur Nachahmung angestiftet werden. Bereits im letzten wie auch in diesem Jahr sind die Bewerberzahlen enorm gestiegen. Beim Nachbarschaftspreis 2017 gab es bereits 78 und in diesem Jahr über 80 Bewerbungen. Neben den fünf Hauptpreisen in fünf Kategorien wurden neun weitere Anerkennungspreise verliehen. Hauptpreise 2017: In der Kategorie "Nachbarn für Nachbarn", bei der es vor allem um soziale Angebote im Quartier geht, konnte sich die Initiative "Frühstück und Sprechen", über 1.000,00 € Preisgeld freuen. In diesem Projekt unterstützt eine Gruppe von Nachbarinnen und Nachbarn Neuankömmlinge im Alltag. Um Bildung- und Gesundheitsförderung geht es in der Kategorie "Chancen im Quartier", in der Frau Hannah de Graaw-Rusch für zwei Bildungsangebote ausgezeichnet wurde. Der Frankfurter Verein Sossenheim e.V. wurde für sein Engagement für Kinderkultur in Sossenheimer Schulen von der Jury in der Kategorie "Kultur vor Ort" prämiert. Das Kooperationsprojekt Denk-mal-Pflege der Friedrich-Ebert-Schule und der Henry und Emma Budge-Stiftung fördert die altersgemäße Auseinandersetzung von Schülerinnen und Schülern mit dem Holocaust, beispielsweise durch Zeitzeugengesprächen und die Pflege von Gedenkstätten. Dieses Engagement wurde in der Rubrik "Alt und Jung" als besonders ehrenwert eingeschätzt. Der fünfte Hauptpreis in der Kategorie Picobello, die der Verschönerung des Wohnumfeldes dient, ging an die Paul-Arnsberg-Initiative die den gleichnamigen Platz durch verschiedene Aktionen lebenswerter gestaltet und damit einen Treffpunkt für die Nachbarschaft belebt hat. Anerkennungspreise 2017: Von den neun Anerkennungspreisen wurden in der Kategorie "Nachbarn für Nachbarn" zwei Preise verliehen. Ein Preis ging an die Gruppe der Pontifeen, die sich in Fechenheim dafür einsetzen, dass niemand im Alter alleine bleiben muss. Der zweite Preis ging an Frau Johanna Pabla für ihr vielfältiges nachbarschaftliches Engagement in Bockenheim. Für ihre ehrenamtliche Berufsberatung erhielt die Unterliederbacherin Frau Barbara Fitterer einen Anerkennungspreis der Kategorie "Chancen im Quartier". In der Sparte "Kultur vor Ort" wurden Frau Heidi Fletterer für ihr mobiles Zirkusprojekt "Koffer-Circus" sowie Frau Margeritta Bajaras für das Projekt "Musikmärchen für Familien" mit Anerkennungspreisen bedacht. Zwei Anerkennungspreise gab es auch in der Kategorie "Picobello", einmal für die Begrünung der Westerbachstrasse in Rödelheim durch Herrn Helmut Schröder und zudem für das Projekt "Sauberer Taunusblick", bei dem sich Jugendliche für das Erscheinungsbild ihrer Siedlung engagieren. In der Kategorie "Alt und Jung" wurde das außergewöhnliche Engagement der 97-jährigen Magda Lorant gewürdigt, die neben ihrem Buchprojekt "Ein Leben auf der Flucht" verschiedene kulturelle Angebote für ältere Menschen ins Leben gerufen hat, um ihnen Mut und Hoffnung zu geben. Hauptpreise 2018: In der Kategorie "Nachbarn für Nachbarn" wurden zwei Projekte ausgezeichnet. Die von Ralf und Marianne Schröder geführte Kaffeestube Gutleut der evangelischen Hoffnungsgemeinde sowie das Reparatur-Café Gutleut der AWO Ehrenamtsagentur. In der Kategorie "Chancen im Quartier" gewann der Migrantinnen-Verein Frankfurt e.V. den Hauptpreis. Preisträger in der Kategorie "Kultur vor Ort" war das Winterkino in Rödelheim, wo es in den Läden des lokalen Gewerbes vor Ort verschiedene Filme zu sehen gab, beispielsweise im Salon "Die Haarfetischisten", bei Fahrrad Storck und bei Foto Köser. Neuland - ein Ort für Begegnung und Beteiligung, ein Kooperationsprojekt mit dem Jugendhaus Goldstein-Schwanheim, konnte sich über den Hauptpreis in der Kategorie "Alt und Jung" freuen. Für die erfolgreichen Kulturprojekte in Griesheim ging der Hauptpreis in der Kategorie "Schöner, Bunter, Lebenswerter" an die Werkstatt Waldschulstraße. Anerkennungspreise 2018: Beim Nachbarschaftspreis 2018 wurden insgesamt sechs Anerkennungspreise vergeben. Ein Anerkennungspreis in der Kategorie "Chancen im Quartier" ging an Irmgard Wardah für ihr ehrenamtliches Engagement und insbesondere ihr Lesetraining für Kinder und Jugendliche. In der Kategorie "Kultur vor Ort" wurde der Anerkennungspreis an Herrn El Ghouti und sein SV Nordweststadt-Fußballcamp für Kinder und Jugendliche verliehen. Das Team "Jacke wie Hose" des Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrums erhielt den Anerkennungspreis in der Kategorie "Alt und Jung". In der Sparte "Schöner-Bunter-Lebenswerter" fiel die Entscheidung so schwer, dass zwei Anerkennungspreise vergeben wurden an das Team Schönplatzpaten für die Aufwertung und Pflege des Schönplatzes im Gutleutviertel und an Bee Sossenheim - für ein bienenfreundliches Sossenheim. Herr Ahmad Alak überzeugte mit seiner Radwerkstatt für Nachbarinnen und Nachbarn und gewann den Anerkennungspreis in der Kategorie "Nachbarn für Nachbarn." Die Verleihung der Preise war sowohl beim Nachbarschaftspreis 2017 als auch beim Nachbarschaftspreis 2018 gelungen und die Stimmung bei den Gästen außerordentlich gut. Die Menschen kamen bei kulinarischen Leckerbissen ins Gespräch, lernten weitere Engagierte aus anderen Stadtteilen kennen und konnten sich an der musikalischen Begleitung der Band Coffee` n Cream erfreuen. Kategorie-Änderungen Nachbarschaftspreis 2017/18: Die Kategorie "Picobello" wurde 2018 in "Schöner, Bunter, Lebenswerter" umbenannt. 2019 wurde von der Jury des Nachbarschaftspreises eine erneute Änderung beschlossen. Zukünftig soll die Kategorie "Schöner, Bunter, Lebenswerter" in "Schöner, Bunter, Nachhaltiger" umbenannt werden. Die Kategorie "Alt und Jung" wird zukünftig "Jung und Alt" heißen. 4. Ausblick/Aktuelle Herausforderungen Das Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft, wird im kommenden Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiern. Es hat sich als Aktivierungs- und Integrationsinstrument der sozialen Stadtentwicklung etabliert und dazu beigetragen, dass der soziale Zusammenhalt gewachsen ist. Allerdings steigen auch im Zuge einer ständig wachsen den Stadt (Prognose 810.000 Einwohner im Jahr 2030), der damit einhergehenden Verdichtung, Stadterweiterung und Gentrifizierung die Anforderungen an die soziale Stadtentwicklung. Wie sich dies auf die soziale Infrastruktur und die Entwicklungen in den Stadtteilen auswirkt, muss betrachtet werden. Dort wo das Frankfurter Programm mit einem Quartiersmanagement vertreten ist, konnten neue Bewohnerinnen und Bewohner mit Hilfe der bewährten Aktivierungsprozesse bei der Integration unterstützt und möglichen sozialen Konflikten und Nutzungskonflikten im öffentlichen Raum präventiv, partizipativ und zeitnah begegnet werden. Das spricht dafür, das Programm in Stadtteilen, die von Verdichtung betroffen sind und bei der Entwicklung neuer Wohngebiete von Anfang mit einzubeziehen, indem ein Quartiersmanagement eingerichtet oder im Rahmen eines modularen Unterstützungsmanagements Begegnungsräume für die Bewohnerschaft zur Verfügung gestellt werden. Die Einbindung der Bewohnerinnen und Bewohner in die Entwicklungen und Gestaltungsprozesse in den Stadtteilen kann dazu beitragen, dass notwendige Veränderungen als Chance erlebt werden können und die Identifikation mit dem Lebensumfeld steigt. Auch die Erreichbarkeit einzelner Gruppen durch das Programm stellt weiterhin eine Herausforderung dar. Die sozialräumliche Arbeit muss interkulturell weiterentwickelt werden, um Migrantinnen und Migranten und deren Communities besser einbinden zu können und um deren schon vorhandenes Engagement sichtbarer zu machen. Hier wurden erste Projekte mit interkulturellen Schwerpunkten in der Zusammenarbeit mit Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus verschiedenen Communities auf den Weg gebracht, wie beispielsweise Kooperationsprojekte mit geflüchteten Menschen oder das Kulturprojekt Frankfurter Hof interkulturell. Auch für die Teilnahme am Nachbarschaftspreis wurde in den Communities gezielt geworben. Hier sind eine weitere Vernetzung und der Aufbau neuer Kooperationen mit Migrantenselbstorganisationen und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wichtig. Auch die Einbindung der männlichen Bewohner in die ehrenamtliche Arbeit in den Quartieren ist noch ausbaufähig. Sie sind noch immer im Engagement vor Ort unterrepräsentiert. Hier gab es erst Erfolge im Bereich des Programms "Gelingender Start ins Leben" im Fachfeld Familienbildung, wo sich gezeigt hat, das passgenauere Formate und andere Zeiträume für das Engagement dieser Zielgruppe wichtig sind. Diese Erfahrungen sollen zukünftig in die Arbeit in den Quartieren einfließen. Die Digitalisierung macht auch vor den Quartieren nicht Halt. Nebenan.de, ein digitales Portal zur Vernetzung der Nachbarschaft, ist in vielen Stadtteilen Frankfurts präsent. Hier gibt es bereits eine Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft im Hinblick auf den Nachbarschaftspreis der Stadt Frankfurt am Main und den bundesweiten Deutschen Nachbarschaftspreis. Ob ein digitales Portal zur sozialen Stadtentwicklung beitragen kann und von den Menschen in den Stadtteilen im Rahmen von Projekten angenommen wird, soll im kommenden Jahr in einem Pilotprojekt in den Quartieren erprobt werden. Neben der Zusammenarbeit im Programm Stadtumbau West, gibt es weitere Vernetzungen mit anderen Stadt(teil)-Entwicklungsprogrammen. Das Fachteam des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft ist auch für die Stadtteile Nied und Sossenheim, die durch das Bund-Länderprogramm "Soziale Stadt" gefördert werden, in die jeweiligen Ämterrunden eingebunden, die durch die langjährige erfolgreiche Arbeit des Programms profitieren können. Hier wurden erste Schritte im Sinne einer gewinnbringenden Kooperation gemacht, die weiterentwickelt werden soll. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Anregung vom 13.06.2002, OA 870 Bericht des Magistrats vom 23.02.2018, B 58 Anregung an den Magistrat vom 29.10.2020, OM 6817 Bericht des Magistrats vom 02.08.2021, B 286 Zuständige Ausschüsse: Ausschuss für Soziales und Gesundheit Beratung im Ortsbeirat: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 Versandpaket: 13.11.2019 Beratungsergebnisse: 36. Sitzung des OBR 1 am 26.11.2019, TO I, TOP 59 Beschluss: Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. Abstimmung: Einstimmige Annahme 36. Sitzung des OBR 6 am 26.11.2019, TO I, TOP 44 Beschluss: Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. Abstimmung: Einstimmige Annahme 36. Sitzung des OBR 7 am 26.11.2019, TO II, TOP 4 Beschluss: Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. Abstimmung: Einstimmige Annahme 36. Sitzung des OBR 10 am 26.11.2019, TO II, TOP 25 Beschluss: Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. Abstimmung: Einstimmige Annahme 36. Sitzung des OBR 4 am 26.11.2019, TO II, TOP 7 Beschluss: Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. Abstimmung: Einstimmige Annahme 36. Sitzung des OBR 11 am 02.12.2019, TO II, TOP 5 Beschluss: Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. Abstimmung: Einstimmige Annahme 37. Sitzung des OBR 2 am 02.12.2019, TO II, TOP 21 Beschluss: Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. Abstimmung: Einstimmige Annahme 36. Sitzung des OBR 8 am 04.12.2019, TO I, TOP 31 Beschluss: Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. Abstimmung: Einstimmige Annahme 36. Sitzung des OBR 9 am 05.12.2019, TO II, TOP 7 Beschluss: Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. Abstimmung: Einstimmige Annahme 36. Sitzung des OBR 3 am 05.12.2019, TO II, TOP 39 Beschluss: a) Die Vorlage B 404 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt. b) Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, die Vorlage ebenfalls zurückzustellen. Abstimmung: Einstimmige Annahme 37. Sitzung des OBR 5 am 17.01.2020, TO I, TOP 52 Beschluss: Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. Abstimmung: Einstimmige Annahme 37. Sitzung des OBR 3 am 23.01.2020, TO II, TOP 60 Beschluss: Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. Abstimmung: GRÜNE, CDU, SPD, LINKE., FDP und ÖkoLinX-ARL gegen BFF (= Zurückweisung) 36. Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit am 23.01.2020, TO I, TOP 18 Beschluss: nicht auf TO Die Beratung der Vorlage B 404 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt. Abstimmung: CDU, SPD, GRÜNE, AfD, LINKE., FDP, BFF und FRAKTION 37. Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit am 20.02.2020, TO I, TOP 17 Beschluss: nicht auf TO Die Beratung der Vorlage B 404 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt. Abstimmung: CDU, SPD, GRÜNE, AfD, LINKE. und FDP 38. Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit am 28.05.2020, TO I, TOP 11 Beschluss: nicht auf TO Die Vorlage B 404 dient zur Kenntnis. (Ermächtigung gemäß § 12 GOS) Abstimmung: CDU, SPD, GRÜNE, AfD, LINKE., FDP, BFF und FRAKTION Sonstige Voten/Protokollerklärung: FRANKFURTER (= Kenntnis) Beschlussausfertigung(en): § 5694, 38. Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit vom 28.05.2020 Aktenzeichen: 51