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Projekt "Soziale Stadt Frankfurt am Main" - Jährlicher Bericht: Kommunales "Frankfurter Programm Aktive Nachbarschaft" Juli 2019 - Juni 2021

Vorlagentyp: B

Bericht

Gemäß dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 29. August 2002 stellt dieser Bericht Schwerpunkte des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft in den Jahren 2019 - 2021 dar. Dabei wird der Zeitraum seit der letzten Berichterstattung abgedeckt. Der Bericht bezieht sich auf die Zeitspanne Juli 2019 bis Juni 2021, die wesentlich durch die Corona-Pandemie und ihre Herausforderungen und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen und krisenhaften Erfahrungen geprägt war. Hier bedurfte es im Quartiersmanagement vieler Anpassungen und Weiterentwicklungen, die sich auch auf die künftige Arbeit des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft auswirken können. Das Motto der aktiven Nachbarschaft "Alle können ihre Stadt gemeinsam gestalten" hatte trotz dieser Veränderungen weiterhin Bestand, auch wenn die Gestaltungsmöglichkeiten in der Pandemie an ihre Grenzen kamen und fast alle vieles nicht mehr konnten. Was wirklich wichtig war und was bleibt, ist die Gemeinschaft der miteinander in Verbindung stehenden Bewohnerinnen und Bewohner. In den bewährten Netzwerken wurde die Krise zum gemeinschaftlichen Problem und ermöglichte dadurch kooperative Hilfen. Der langjährige Einsatz des Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft für den sozialen Zusammenhalt sowie die Verbesserung der Teilhabemöglichkeiten aller Frankfurterinnen und Frankfurter machte sich in den Quartieren bezahlt und trug durch vielfältige Unterstützungsangebote dazu bei, die belastenden Pandemie-Auswirkungen zumindest abzumildern. Bereits zu Beginn der Pandemie stellte sich heraus, dass anstehende Herausforderungen in Stadtteilen mit Quartiersmanagement (QM) leichter zu bewältigen waren, da auf bereits bestehende Netzwerke und gewachsene, auf Vertrauen basierende Strukturen, etablierte Beziehungen und Kooperationen zurückgegriffen werden konnte. Das Engagement, welches es in vielen Frankfurter Stadtteilen gibt, aber häufig nebeneinander besteht und genutzt wird, erhöht durch die Bündelung und Vernetzung von Angeboten durch ein QM seine Wirksamkeit. Das QM wirkt dabei als Koordinationsstelle, die alle Angebote gleichermaßen berücksichtigt und wichtige Schnittstellen erkennen und Parallelstrukturen zusammenführen kann. Durch die Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten, die im Rahmen eines QM gefördert werden, entstehen neue und erweiterte Netzwerke und Entwicklungen, die das Gemeinschaftsgefühl und die Zugehörigkeit im Stadtteil fördern. Im Rahmen des Quartiersmanagements werden die Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort gestärkt und engagieren sich für ihre eigenen Bedarfe und Veränderungswünsche. Partizipation und Inklusion als Kernstrategien des Programms ermöglichen eine nachhaltige Integration und die Identifikation mit dem eigenen Lebensumfeld. Um Wirkungen in der Quartiersarbeit zu erzielen, ist es wichtig, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort gelungene Kooperationen auf Augenhöhe einzugehen. Hier spielt die Haltung der Quartiersmanagerinnen und Quartiersmanager eine große Rolle. Sie haben Vertrauen in die Fähigkeiten der Menschen vor Ort und geben nicht vor in welche Richtung sich Menschen und Quartiere entwickeln sollen. Die Bewohnerinnen und Bewohner bringen ihre Expertise ein, aktiviert durch Resilienz, Stärkung und Empowerment. Möglicherweise auch versteckte bzw. verschüttete Ressourcen, um ihr Leben und ihr Umfeld mit- und neu zu gestalten. Es geht zunächst nicht vordergründig um die Veränderungen von Strukturen, die zu Benachteiligung und mangelnder Teilhabe führen, sondern um die Ermöglichung von Teilhabe und Selbstwirksamkeit in einem geschützten Rahmen. Das QM bildet durch seine Arbeit der Vernetzung und Kooperationsförderung die Strukturen, in denen es für Einzelne und Gruppen möglich wird, sich selbst und andere in Projekten und Begegnungen neu kennenzulernen, Ausdrucks- und Handlungsmöglichkeiten zu erweitern (z.B.: im künstlerischen Bereich) und damit den sozialen Zusammenhalt nicht nur zu sichern, sondern mitzugestalten. Entsprechend gestärkte Bewohnerinnen und Bewohner, die selbst erfahren haben, dass ihre Stimme zählt und sie etwas bewirken können, werden sich zukünftig ihrer gesellschaftlichen Rolle und auch ihrer Mitgestaltungsmöglichkeiten bewusst. Sie können ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse äußern, ihre Standpunkte vertreten und eigene Ziele selbstbewusst verfolgen. Dies kann dann in einem weiteren Schritt dazu führen, dass institutionelle Angebote und vorhandene hemmende Strukturen gemeinsam mit den Nutzerinnen und Nutzern in Richtung Teilhabegerechtigkeit modifiziert werden können. Hier besteht die Möglichkeit, die Perspektiven der Träger, der Verwaltung und der Bürgerinnen und Bürger in kleinen Sozialräumen abzugleichen, aufeinander abzustimmen und damit eine für alle gleichermaßen akzeptierte soziale Stadtentwicklung anzustoßen. Es geht dabei um die Integration aller Bürgerinnen und Bürger und das Zusammenwachsen in einer Stadtgesellschaft. Das Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort Möglichkeiten der Partizipation, Zugehörigkeit und Inklusion. Beteiligung kann dabei auf verschiedenen Stufen stattfinden und reicht von der Teilnahme an einer Veranstaltung bis hin zur eigenständigen Planung und Umsetzung eines Angebots. Ideen und Veränderungswünsche der Bewohnerinnen und Bewohner werden mit Unterstützung der Quartiersmanagerinnen und Quartiersmanager in Projekten umgesetzt, in denen man mit Gleichgesinnten gemeinsame Ziele verfolgt und Teil einer Gemeinschaft werden kann. Die Teilnahme wird für alle gleichermaßen ermöglicht. Wer mitmachen möchte ist willkommen, unabhängig von Ressourcen, Geschlecht, Alter, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit. Integration geschieht so nebenbei in der Lebenswelt der Menschen, wenn sie sich in ihrer Nachbarschaft und Freizeit begegnen, sich über Unterschiedlichkeiten austauschen und in Aushandlungsprozessen Konflikte lösen. Wenn viele mitmachen wollen, gibt es auch viele unterschiedliche Interessen und Bedarfe, die aufeinander abgestimmt werden müssen. Hier sind gegenseitiges Verständnis, die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und Kooperations- und Kompromissbereitschaft gefragt. Angesichts einer zunehmenden Komplexität von Konflikten können diese häufig nicht mehr ohne Moderations- und teilweise nicht ohne Mediationsprozesse gelöst werden. Das Quartiersmanagement stellt dafür Ressourcen bereit, lädt zu Konfliktgesprächen, runden Tischen und Zukunftswerkstätten ein, um die Menschen vor Ort zu beteiligen. Mit der Beteiligung der Menschen steigt die Akzeptanz von Veränderungsprozessen. Es kann anstrengend sein, zwischen verschiedenen Perspektiven zu vermitteln und die individuellen Bedürfnisse mit den Bedürfnissen der Gemeinschaft abzugleichen und in Balance zu bringen. Aber diese Prozesse lohnen sich, wenn der Preis ein friedliches Zusammenleben ist. Aus Konfliktparteien können durch begleitete Begegnungen und daraus wachsendes gemeinsames Engagement unerwartete Beziehungen und tragfähige Bindungen in der Nachbarschaft entstehen. Konflikte bieten dabei immer wieder die Chance, Entwicklungen im Stadtteil in den Blick zu nehmen und gemeinsam positiv zu gestalten.

Beratungsverlauf 13 Sitzungen

4
4. Sitzung OBR 1
TO I
✓ Angenommen

4
4. Sitzung OBR 6
TO I
✓ Angenommen

4
4. Sitzung OBR 10
TO II
✓ Angenommen

4
4. Sitzung OBR 7
TO II
✓ Angenommen

4
4. Sitzung OBR 9
TO II
✓ Angenommen

4
4. Sitzung OBR 3
TO I
✓ Angenommen

4
4. Sitzung OBR 5
TO I
✓ Angenommen

4
4. Sitzung OBR 11
TO II
✓ Angenommen

Annahme bei Enthaltung BFF

4
4. Sitzung OBR 2
TO II
✓ Angenommen

4
4. Sitzung OBR 4
TO II
✓ Angenommen

4
4. Sitzung OBR 8
TO I
✓ Angenommen

5
5. Sitzung OBR 6
TO I
✓ Angenommen

2
2. Sitzung Ausschuss für Soziales und Gesundheit
TO I
✓ Angenommen