Wie geht es weiter mit dem ehemaligen Sozialrathaus? Schandfleck Schwalbacher Straße 47 - Fragen an den Magistrat
Vorlagentyp: V
Inhalt
S A C H S T A N D :
Auskunftsersuchen vom 18.06.2019, V 1344
entstanden aus Vorlage:
OF 952/1 vom
31.05.2019 Betreff: Wie geht es weiter mit dem ehemaligen
Sozialrathaus? Schandfleck Schwalbacher Straße 47 - Fragen an den Magistrat
Vorgang: V 1002/18 OBR
1; ST 265/19 Am 04.02.2019 teilt der Magistrat in einer
vorläufigen Stellungnahme mit, dass er auf das Auskunftsersuchen vom
18.09.2018, V 1002, noch keine abschließende Antwort geben kann. Schon seit einiger Zeit informiert die FBW Projektbau
GmbH (FBW) auf ihrer Website über das Neubauvorhaben "Mezza". Das alte
Sozialrathaus sowie das angrenzende Wohnhaus Schwalbacher Straße 49 sollen nun
offensichtlich abgerissen werden. Laut FBW sind 69 Wohneinheiten (2.930
Quadratmeter) und eine Gewerbeeinheit (478 Quadratmeter) mit Tiefgarage geplant
(https://www.fbw-projektbau.de/projekte/Mezza) Vor diesem Hintergrund wird der Magistrat
aufgefordert, folgende Fragen zu beantworten: Themenkomplex "Kenntnis des Magistrats vom
Bauvorhaben": Aufgrund der
Informationen des Projektentwicklers FBW kann davon ausgegangen werden, dass
die Stadt Frankfurt zumindest mit einem Bauantrag o. ä. über das Projekt
informiert wurde. 1. Seit wann ist der Magistrat über die Pläne am
Standort des alten Sozialrathauses informiert? 2. Warum wurde das Auskunftsersuchen des Ortsbeirats
nicht korrekt beantwortet, zumal die Problematik "Schwalbacher Straße" auch im
Umfeld des heruntergekommenen Gebäudes aufgrund diverser Anträge des
Ortsbeirats hinlänglich bekannt sein dürfte? 3. Wann hat der Magistrat geplant, den Ortsbeirat
über das Bauvorhaben zu informieren? Themenkomplex "zeitliche Planung": 4. Ist dem Magistrat bekannt, wann
mit dem Abriss der Gebäude begonnen werden soll? 5. Ist dem Magistrat bekannt, über welchen Zeitraum
die Bauarbeiten geplant sind (Beginn Abriss bis Fertigstellung der
Gebäude)? Themenkomplex "Verkehrsführung während der Abriss-
und Bauarbeiten": 6. Wie wird
der Magistrat sicherstellen, dass die sich vermutlich über einige Jahre
hinziehenden Bauarbeiten den Verkehr an der ohnehin schwierigen Kreuzung
Mainzer Landstraße/Schwalbacher Straße nicht ins Stocken bringen? 7. Kann während der Abriss- und
Bauphase der Zwei-Richtungsverkehr in der Schwalbacher Straße aufrechterhalten
werden? Themenkomplex "Mieterinnen und Mieter im Haus
Schwalbacher Straße 49": Im
Haus Nummer 49 sind noch Wohnungen bewohnt. Es soll sich hierbei um Wohnungen
handeln, die zu einem niedrigen Mietpreis vermietet sind. 8. Ist dem Magistrat bekannt, was mit
den Mieterinnen und Mietern, die vermutlich auf preisgünstige Wohnungen
angewiesen sind, passiert (Stichwort Ersatzwohnraum)? 9. Kann den "Altmietern" eine preisgünstige Wohnung
im Neubau angeboten werden (Stichwort mietpreisgebundene Wohnungen)?
Themenkomplex "Abriss -
Wohnungsbau - Geschosszahlen": Die auf der Website gezeigte Darstellung der Bebauung
zeigt ein siebengeschossiges Gebäude zur Mainzer Landstraße hin; zur
Schwalbacher Straße hin liegt ein Anbau mit vier Geschossen. Vor dem
Hintergrund des Mangels an Wohnungen in Frankfurt und Diskussionen um
Aufstockungen bestehender Gebäude stellt sich hier die Frage, warum das Gebäude
nicht auch zur Schwalbacher Straße hin mit sieben Vollgeschossen geplant wird.
Die zusätzliche Höhe wäre an dieser Stelle optisch zu verkraften, und es
könnten zusätzliche Wohnungen in verkehrlich hervorragend angeschlossener Lage
entstehen. 10.
Welche Wohnungen sollen gebaut werden (Eigentumswohnungen, Familienwohnungen,
Mikroapartments o. ä.)? 11.
Wie wird an dieser Stelle die Forderung der Stadt nach Sozialwohnungen und/oder
Wohnungen im Rahmen des Mittelstandsprogramms erfüllt? 12. Sieht der Magistrat Möglichkeiten, gemeinsam mit
dem Bauträger das Bauvorhaben so abzuändern, dass zur Schwalbacher Straße hin
ebenfalls sieben Geschosse und damit zusätzliche Wohnungen realisiert
werden? Themenkomplex "Gewerbefläche im
Erdgeschoss": Die auf der
Website gezeigte Darstellung des Erdgeschosses zeigt einen Supermarkt. In der
Bevölkerung von Gallus und Europaviertel wird immer wieder bemängelt, dass ein
Bio-Supermarkt fehlt. In wenigen Gehminuten von diesem Standort befinden sich
drei REWE- sowie zwei Penny-Märkte, sodass ein weiterer REWE- oder Penny-Markt
entbehrlich ist; eine Ergänzung des Angebots/Sortiments wäre sinnvoll.
13. Welche Möglichkeiten
sieht der Magistrat, um dafür zu sorgen, dass sich an diesem Standort ein
Tegut, Basic o. ä. Bio-Vollsortimenter ansiedelt? Themenkomplex "Stellflächen für
Paketdienste/Food-Lieferanten o. ä. - Forderung an die Neubebauung - keine
weitere Belastung für die Bevölkerung im aktuellen Wohnungsbestand": Erfahrungsgemäß werden Wohngebäude oft mehrmals pro
Stunde von Waren- und Essenslieferanten (Hermes, DHL und Co.) angefahren, die
in zweiter (oder auch mal dritter) Reihe möglichst in Nähe des Eingangs halten.
Die neu zu errichtenden Wohngebäude befinden sich im Kreuzungsbereich von
Mainzer Landstr aße und Schwalbacher Straße und führen
wohl zu einer Verdopplung der Anzahl der in diesem Bereich Wohnenden. Bereits
jetzt gibt es immer wieder Staus auf beiden Straßen durch Fahrzeuge, die in
diesem Bereich halten (z. B. Pakete beim Schlüsseldienst abholen); auch der
ÖPNV wird dadurch immer wieder behindert. Hier muss bereits bei der Planung des
Bauvorhabens das geänderte Konsumverhalten mit den entsprechenden verkehrlichen
Auswirkungen durch Lieferdienste berücksichtigt werden. Mindestens bei
Neubauten muss dies berücksichtigt werden, um nicht die Probleme auf die
Allgemeinheit abzuwälzen. Nach Bezug des Neubaus dann "Runde Tische zum
Verkehr" einzurichten, bauliche Maßnahmen und stärkere Kontrollen durch die
Mitarbeitenden des Ordnungsamtes zu fordern, ist wenig sinnvoll.
14. Berücksichtigt der Bauantrag
bzw. die Bebauung modernes Konsumverhalten und sind oberirdische Flächen auf
dem Gelände für diese privaten Anlieferungen vorgesehen? 15. Was tut der Magistrat, um den
Bauträger dahingehend zu verpflichten, dass auf dem Gelände ein sogenanntes
Mikrodepot für Paketdienste o. ä. eingeplant wird, um einen problemloseren
Lieferservice in diesem hochverdichteten Gebiet zu ermöglichen? Begründung: Ein Neubauvorhaben an dieser Stelle bietet eine Reihe
von Möglichkeiten, bestehende Probleme in der Schwalbacher Straße mit zu
entschärfen. Gleichzeitig wird die Zeit von Abriss und Neubau für die
verkehrliche Situation an dieser Stelle eine Herausforderung. Wohnungsbau und auch die vom Bauträger vorgesehenen
Flächen für einen Discounter sollten hier eine gute Ergänzung zum bestehenden
Angebot im Gallus und Europaviertel darstellen. Insbesondere sollte die Fläche
gut genutzt und so viele Wohnungen wie möglich hier zentral erstellt werden.
Jede Wohnung im gut erschlossenen Stadtgebiet erspart den Bau einer Wohnung auf
der grünen Wiese oder einem Acker am Stadtrand. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 1
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Auskunftsersuchen
vom 18.09.2018, V
1002
Stellungnahme des Magistrats vom 04.02.2019, ST 265
Stellungnahme des
Magistrats vom 22.11.2019, ST 2144
Antrag vom
19.02.2020, OF
1230/1
Anregung vom 10.03.2020, OA 544
Stellungnahme des
Magistrats vom 21.08.2020, ST 1456
Beratung im Ortsbeirat: 1 Beratungsergebnisse: 35. Sitzung des OBR 1
am 29.10.2019, TO I, TOP 5 Beschluss: a) Es dient zur Kenntnis, dass eine schriftliche
Stellungnahme des Magistrats nicht vorliegt und ein Vertreter des Magistrats
in der Sitzung nicht zugegen war. b) Der Magistrat wird hiermit
unter Hinweis auf § 4 Absatz 10 GOOBR an die Erledigung der Angelegenheit
erinnert. Abstimmung:
Einstimmige Annahme 42. Sitzung des OBR 1
am 18.08.2020, TO I, TOP 5 Beschluss: a) Es dient zur Kenntnis, dass eine schriftliche
Stellungnahme des Magistrats nicht vorliegt und ein Vertreter des Magistrats
in der Sitzung nicht zugegen war. b) Der Magistrat wird hiermit
unter Hinweis auf § 4 Absatz 10 GOOBR an die Erledigung der Angelegenheit
erinnert. Abstimmung:
Einstimmige Annahme Aktenzeichen: 63 0