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Sanierungskonzept für die Promenaden des Europagartens

Vorlagentyp: ST Magistrat

Stellungnahme des Magistrats

Der schlechte Zustand der im Jahr 2011 gepflanzten Bäume auf den beiden Promenaden des Europagartens ist dem Magistrat seit einigen Jahren bekannt. Es wurden zwischenzeitlich diverse Untersuchungen vorgenommen und dabei festgestellt, dass mehrere Ursachen für die fehlende Weiterentwicklung bzw. für den Rückgang einzelner Bäume vorliegen. Zu den einzelnen Fragen des Ortsbeirats 1 kann der Magistrat folgendes mitteilen: Zu

  1. Es gibt keinen eindeutigen einzelnen Grund für den schlechten Zustand der Bäume. Wahrscheinliche Ursachen sind: zu hohe Verdichtung des Untergrunds und des Baumsubstrats, wenig Nährstoffe, hoher pH-Wert. Neben diesen Standortfaktoren kommen heiße Sommer mit längeren Trockenperioden hinzu, die durch die windexponierte Lage der Promenade verschärft wird. Zu
  2. Zur langfristig wirksamen Lösung der Problematik müssen alle Baumgruben in den Promenaden erneuert werden. Generell können Bäume in wassergebundener Decke dauerhaft gut wachsen, wenn das Vegetationssubstrat entsprechend zusammengesetzt ist. Dennoch stellt die wassergebundene Decke im Vergleich zu Rasen oder ähnlicher Pflanzendecke eine Befestigung der Baumscheibe dar. Für die Promenaden ist daher angedacht, Teilbereiche der wassergebundenen Decke in Rasenflächen umzugestalten, um den dann dort stehenden Bäumen bessere Wachstumsbedingungen zu verschaffen. Zu
  3. Eine Testpflanzung ist derzeit nicht vorgesehen. Die neuen Baumpflanzungen leben mindestens in den ersten beiden Jahren aus den Vorräten der Baumballen, die sie aus den Baumschulen mitbekommen haben. Eindeutige Ergebnisse ergeben sich deshalb erst nach ein paar Jahren. 3 a) Die Bäume sollen in neu hergerichteten und größeren Baumgruben gepflanzt werden. Hierbei werden die bundesweiten Forschungen zu Baumpflanzungen im Klimawandel berücksichtigt. 3 b) Die Baumarten wurden noch nicht abschließend bestimmt. Die Stadt Frankfurt nimmt seit Jahren an den Forschungsvorhaben der Grünflächenämter im Rahmen der Gartenamtsleiterkonferenz teil. Im Stadtgebiet befinden sich mehrere Testpflanzungen. Schnelle Ergebnisse lassen sich hingegen wegen des unterschiedlichen Wuchsverhaltens der Bäume und den nicht vorhersehbaren jährlichen klimatischen Entwicklungen nicht belastbar ableiten. Das Grünflächenamt hat sich jedoch über die Jahre eine ‚Frankfurter Baumliste' erarbeitet, die ständig mit neuen Erkenntnissen aktualisiert wird. Auf deren Basis erfolgt die Auswahl der neuen Baumarten für den Europagarten. Generell wird zunehmend auf unterschiedliche Baumarten gesetzt, um artenbedingten Ausfällen entgegen zu wirken. Zu
  4. In Abstimmung mit dem Gewinner des europaweiten Wettbewerbs für die Gestaltung des Europagartens wurde ein Konzept erarbeitet, das die Anzahl der Bäume auf den Promenaden etwas reduziert, aber mehr Bäume in den direkt angrenzenden Rasenflächen jenseits der Promenadenmauern vorsieht. Insgesamt wird nach der Neupflanzung der Bäume mindestens die gleiche Anzahl an Bäumen im Europagarten stehen. Zu
  5. Zu dem Landschaftsarchitekturbüro wurde bereits Kontakt aufgenommen. Die vom Grünflächenamt entwickelten Ideen wurden aufgenommen und ein neues Konzept für die Promenaden erarbeitet. 5 a) Der Landschaftsarchitekt begleitet die Umgestaltung. 5 b) Es ist beabsichtigt, den Flächenanteil der wassergebundenen Decke zugunsten von Vegetationsflächen (Gräser, Sträucher) zu reduzieren, um den Bäumen bessere Wachstumsbedingungen zu ermöglichen. Zudem sollen die Bäume in ‚Baumpakete' zusammengefasst werden, um den zur Verfügung stehenden Wasserhaushalt optimal auszunutzen. Insgesamt wird dem Aufbau der Baumgruben große Bedeutung beigemessen. 5 c) Selbstverständlich ist eine Beteiligung der Mitglieder des Ortsbeirats 1 vorgesehen. Der Magistrat steht Anregungen des Ortsbeirates zu einer Bürgerbeteiligung offen gegenüber. Hierzu sollte zeitnah ein Austausch über die Möglichkeiten erfolgen. Zu
  6. Die Sanierung kann voraussichtlich frühestens Ende 2023 begonnen werden. 6 a) Aus finanziellen Gründen ist es angedacht, die Promenaden in Teilabschnitten neu zu gestalten. Daher werden nur Abschnitte der Promenaden von einer Sperrung betroffen sein. 6 b) Die Offenhaltung der beiden Querwege während der Bauphase wird angestrebt. 6 c) Der Rechtsstreit bezieht sich auf den
  7. Bauabschnitt Europagarten. Die Promenaden wurden hingegen im
  8. Bauabschnitt hergestellt. Dieser Bauabschnitt wurde bereits an die Stadt Frankfurt übergeben und ist somit nicht Teil des Rechtsstreits. Zu
  9. Das Fachamt schätzt Kosten in Höhe von ca. 7 Millionen Euro für die beiden baumüberstandenen Promenaden. 7 a) Diese Mittel wurden angemeldet, konnten aber für den Haushalt 2022 nicht berücksichtigt werden. 7 b) Die Maßnahme soll im Rahmen der Klimaprogramme ab 2023 Berücksichtigung finden.
  10. Ob ein verdeckter Mangel vorliegt, wurde von zwei unabhängigen Rechtsanwaltskanzleien geprüft. Beide kommen unabhängig voneinander zu dem Schluss, dass kein verdeckter Mangel nachweisbar ist.