Fragen zu Magistratsvorlage M 69 - Gaslaternen
Vorlagentyp: OF CDU
Begründung
Gaslaternen Der Ortsbeirat wolle beschließen: Der Magistrat wird aufgefordert, folgende Fragen zur Vorlage M 69 zu beantworten und zu berichten:
- Wie lautete der Prüfauftrag zur Standfestigkeit der Gas-Laternenmasten, den die SRM in Auftrag gegeben hat? Gemäß Aussage eines Mainova Sprechers in 2013 beträgt die Austauschquote 0,3 - 0,9% nach regelmäßigen Tests der Standfestigkeit. Die Firma Roch kommt nach einer Prüfung der gasführenden Beleuchtungsmaste in Berlin und Düsseldorf auf eine Mängelquote von deutlich unter 5%. Wie kommt es zu der konträren Annahme in der M 69, dass 89% der Gaslaternenmasten in den kommenden 10 Jahren ausgetauscht werden müssten? Wie in der Informationsveranstaltung zur Vorlage M 69 am 9.4.2014 im Römer angekündigt, soll der Magistrat den Ortsbeiräten Prüfauftrag und Gutachten zur Verfügung stellen.
- Eine Restlebensdauervorhersage für Gaslaternen ist auf Grundlage der aktuellen Technischen Baubestimmungen nicht möglich (keine Angaben in DIN 18800). Wie kommt es zu der Annahme in der Vorlage M 69, dass aufgrund des Lebensalters der Gaslaternen diese möglichst bald ausgetauscht werden müssen? Fachkreise gehen davon aus, dass die regelmäßige Nutzungsdauer von Gasleuchten und Gasmasten mindestens doppelt so lang ist wie die von elektrisch betriebenen Leuchten sowie deren Masten.
- Trifft die Information zu, dass die Laternenmasten, die nicht mehr direkt von Gas durchströmt werden, was bei der Elektrifizierung mit oder ohne LED der Fall sein wird, schneller korrodieren als im aktuellen Zustand mit Gasbetrieb? Sind die Folgekosten in den mitgeteilten Kostenangaben einkalkuliert?
- Gibt es die Möglichkeit, die Gasglühkörper für Gaslaternen durch thoriumfreies Material zu ersetzen, wie auch von Befürwortern der Umrüstung eingeräumt wurde? Ist bekannt, dass thoriumfreie und thoriumhaltige Glühkörper zu wesentlich günstigeren Konditionen als bislang inzwischen in Deutschland produziert und vertrieben werden?
- Die Kalkulationsbasis für die Investitionsplanung kann aus den Anlagen der M 69 nicht entnommen werden. Welche Kosten sind in die Rechnung eingeflossen: Bauarbeiten (Material, Bodenarbeiten), Energieverbrauch, Folgekosten, Zinskosten, Amortisation und Ökobilanz? Können diese Informationen für die drei Alternativen: Gas gegen Gas, Gas gegen LED, LED/Strom mit neuen Masten zur Verfügung gestellt werden? Ist mit einkalkuliert, dass nach der in M69 angegebenen Amortisationszeit nach 24 Jahren die installierten LED / Elektroleuchten bereits ihre Haltbarkeitszeit nahezu erreicht haben (bei elektrischer Beleuchtung i.d.R. nach 25-30 Jahren Austausch erforderlich).
- Wie wurde die Störquote bei den derzeitigen Gaslaternen ermittelt und wie steht Frankfurt im Vergleich zu anderen Städten da?
- In der Informationsveranstaltung am 9.4.2014 zur Vorlage M 69 hat der Geschäftsführer der SRM eingeräumt, dass die Wartung der Gaslaternen in der Vergangenheit nicht mehr regelmäßig, sondern nur noch "bei Bedarf" durchgeführt wurde und dies mit dem Moratorium von 2009 begründet. Entsprechend sehen viele Gaslaternen vernachlässigt aus. Wie lautet der Wartungsvertrag zwischen der Stadt Frankfurt und der SRM und wie ist dieser in den letzten 5 Jahren tatsächlich durchgeführt und abgerechnet worden?
- Gibt es Pläne, in welchen Straßen die Stadt mit der Umrüstung fortfährt? Wie ist der Stadtteil Nordend betroffen? Bürger in verschiedenen Stadtteilen haben beobachtet, dass die SRM in den vergangenen Jahren das von der Stadt in 2009 beschlossene Moratorium nicht eingehalten hat, indem ohne Rücksicht auf das Stadtbild mitten hinein in gasbeleuchtete Ensembles elektrifiziert wurde, etwa in der Philipp-Fleck-Straße, in der Kreuznacher Straße, Ostparkstraße, Eichwaldstraße, Habsburger Allee.
- Wie wurde der in der Vorlage M 69 mitgeteilte Gasverbrauch von Gaslaternen und den vorhandenen Typen ermittelt? Warum weicht der mitgeteilte Gasverbrauch erheblich von Vergleichszahlen in anderen Städten ab?
- Nach welchem Plan soll die vorgeschlagen Umrüstung von Gaslaternen auf LED bzw. deren Austausch mit ohnehin vorgesehenen Straßenbaumaßnahmen synchronisiert werden? Wann kann ein solcher Plan vorgelegt werden?
- Ist eine Ausschreibung der Arbeiten zum Austausch von Gaslaternen vorgesehen und wenn ja in welcher Weise mit welchem Zeitplan?
- In welchen Bereichen des Ortsbezirk 3 / Nordend sollen Gaslaternen erhalten werden? Wo im Ortsbezirk 3 / Nordend sollen nach welchem Zeit- und Ortsplan Arbeiten zur Umrüstung / Austausch von Gaslaternen durchgeführt werden? Begründung: Der Austausch von Gaslaternen gegen LED - betriebene Laternen erscheint grundsätzlich verständlich. Bei der derzeitigen Finanzlage der Stadt ist dabei aber verstärkt auf die Kosten hierfür zu achten, um eine Kreditfinanzierung soweit wie möglich zu vermeiden. Deshalb sind kostentreibende Faktoren gezielt zu hinterfragen. Darüber hinaus gibt es unter anderem denkmalpflegerische Argumente für eine Erhaltung von Gasbeleuchtung in geeigneten Teilbereichen der Stadt, so wie dies auch in anderen Städten gehandhabt wird.
Inhalt
S
A C H S T A N D : Antrag vom 24.04.2014, OF 587/3
Betreff: Fragen zu Magistratsvorlage M 69 -
Gaslaternen Der Ortsbeirat wolle beschließen: Der Magistrat wird aufgefordert, folgende Fragen zur
Vorlage M 69 zu beantworten und zu berichten: 1. Wie lautete der Prüfauftrag zur Standfestigkeit
der Gas-Laternenmasten, den die SRM in Auftrag gegeben hat? Gemäß Aussage eines
Mainova Sprechers in 2013 beträgt die Austauschquote 0,3 - 0,9% nach
regelmäßigen Tests der Standfestigkeit. Die Firma Roch kommt nach einer Prüfung
der gasführenden Beleuchtungsmaste in Berlin und Düsseldorf auf eine
Mängelquote von deutlich unter 5%. Wie kommt es zu der konträren Annahme in der M 69,
dass 89% der Gaslaternenmasten in den kommenden 10 Jahren ausgetauscht werden
müssten? Wie in der Informationsveranstaltung zur Vorlage M 69 am 9.4.2014 im
Römer angekündigt, soll der Magistrat den Ortsbeiräten Prüfauftrag und
Gutachten zur Verfügung stellen. 2. Eine Restlebensdauervorhersage für Gaslaternen
ist auf Grundlage der aktuellen Technischen Baubestimmungen nicht möglich
(keine Angaben in DIN 18800). Wie kommt es zu der Annahme in der Vorlage M 69,
dass aufgrund des Lebensalters der Gaslaternen diese möglichst bald
ausgetauscht werden müssen? Fachkreise gehen davon aus, dass die regelmäßige
Nutzungsdauer von Gasleuchten und Gasmasten mindestens doppelt so lang ist wie
die von elektrisch betriebenen Leuchten sowie deren Masten. 3. Trifft die Information zu, dass die
Laternenmasten, die nicht mehr direkt von Gas durchströmt werden, was bei der
Elektrifizierung mit oder ohne LED der Fall sein wird, schneller korrodieren
als im aktuellen Zustand mit Gasbetrieb? Sind die Folgekosten in den
mitgeteilten Kostenangaben einkalkuliert? 4. Gibt es die Möglichkeit, die Gasglühkörper für
Gaslaternen durch thoriumfreies Material zu ersetzen, wie auch von Befürwortern
der Umrüstung eingeräumt wurde? Ist bekannt, dass thoriumfreie und
thoriumhaltige Glühkörper zu wesentlich günstigeren Konditionen als bislang
inzwischen in Deutschland produziert und vertrieben werden? 5. Die Kalkulationsbasis für die Investitionsplanung
kann aus den Anlagen der M 69 nicht entnommen werden. Welche Kosten sind in die
Rechnung eingeflossen: Bauarbeiten (Material, Bodenarbeiten),
Energieverbrauch, Folgekosten, Zinskosten, Amortisation und Ökobilanz? Können
diese Informationen für die drei Alternativen: Gas gegen Gas, Gas gegen LED,
LED/Strom mit neuen Masten zur Verfügung gestellt werden? Ist mit
einkalkuliert, dass nach der in M69 angegebenen Amortisationszeit nach 24
Jahren die installierten LED / Elektroleuchten bereits ihre Haltbarkeitszeit
nahezu erreicht haben (bei elektrischer Beleuchtung i.d.R. nach 25-30 Jahren
Austausch erforderlich). 6. Wie wurde die Störquote bei den derzeitigen
Gaslaternen ermittelt und wie steht Frankfurt im Vergleich zu anderen Städten
da? 7. In der Informationsveranstaltung
am 9.4.2014 zur Vorlage M 69 hat der Geschäftsführer der SRM eingeräumt, dass
die Wartung der Gaslaternen in der Vergangenheit nicht mehr regelmäßig, sondern
nur noch "bei Bedarf" durchgeführt wurde und dies mit dem Moratorium von 2009
begründet. Entsprechend sehen viele Gaslaternen vernachlässigt aus. Wie lautet
der Wartungsvertrag zwischen der Stadt Frankfurt und der SRM und wie ist dieser
in den letzten 5 Jahren tatsächlich durchgeführt und abgerechnet worden?
8. Gibt es Pläne, in welchen Straßen die Stadt mit
der Umrüstung fortfährt? Wie ist der Stadtteil Nordend betroffen? Bürger in
verschiedenen Stadtteilen haben beobachtet, dass die SRM in den vergangenen
Jahren das von der Stadt in 2009 beschlossene Moratorium nicht eingehalten hat,
indem ohne Rücksicht auf das Stadtbild mitten hinein in gasbeleuchtete
Ensembles elektrifiziert wurde, etwa in der Philipp-Fleck-Straße, in der
Kreuznacher Straße, Ostparkstraße, Eichwaldstraße, Habsburger Allee. 9. Wie wurde der in der Vorlage M 69 mitgeteilte
Gasverbrauch von Gaslaternen und den vorhandenen Typen ermittelt? Warum weicht
der mitgeteilte Gasverbrauch erheblich von Vergleichszahlen in anderen Städten
ab? 10. Nach welchem Plan soll die
vorgeschlagen Umrüstung von Gaslaternen auf LED bzw. deren Austausch mit
ohnehin vorgesehenen Straßenbaumaßnahmen synchronisiert werden? Wann kann ein
solcher Plan vorgelegt werden? 11. Ist eine Ausschreibung der Arbeiten zum
Austausch von Gaslaternen vorgesehen und wenn ja in welcher Weise mit welchem
Zeitplan? 12. In welchen
Bereichen des Ortsbezirk 3 / Nordend sollen Gaslaternen erhalten werden? Wo im
Ortsbezirk 3 / Nordend sollen nach welchem Zeit- und Ortsplan Arbeiten zur
Umrüstung / Austausch von Gaslaternen durchgeführt werden? Begründung: Der Austausch von Gaslaternen gegen LED - betriebene
Laternen erscheint grundsätzlich verständlich. Bei der derzeitigen Finanzlage
der Stadt ist dabei aber verstärkt auf die Kosten hierfür zu achten, um eine
Kreditfinanzierung soweit wie möglich zu vermeiden. Deshalb sind
kostentreibende Faktoren gezielt zu hinterfragen. Darüber hinaus gibt es unter
anderem denkmalpflegerische Argumente für eine Erhaltung von Gasbeleuchtung in
geeigneten Teilbereichen der Stadt, so wie dies auch in anderen Städten
gehandhabt wird.
Antragsteller:
CDU
Vertraulichkeit: Nein Hauptvorlage:
Vortrag des
Magistrats vom 28.03.2014, M 69 Beratung
im Ortsbeirat: 3 Beratungsergebnisse: 31. Sitzung des OBR 3
am 08.05.2014, TO I, TOP 25 Beschluss: Anregung OA 507 2014
Anregung an den
Magistrat OM 3115
2014 1. a) Die Vorlage M 69 wird bis zur nächsten
turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt. b) Die
Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, die Vorlage ebenfalls
zurückzustellen.
2. Die Vorlage OF 587/3 wird abgelehnt.
3.
Die Vorlage OF 588/3 wird in der vorgelegten Fassung
beschlossen. 4. Die Vorlage OF 598/3 wird in der vorgelegten
Fassung beschlossen. Abstimmung:
zu 1.
Einstimmige Annahme zu 2.
GRÜNE, ÖkoLinX-ARL und FREIE WÄHLER gegen CDU, SPD und FDP (=
Annahme); LINKE. (= Enthaltung) zu 3.
GRÜNE, CDU, SPD, LINKE., FDP und ÖkoLinX-ARL gegen FREIE
WÄHLER (= Ablehnung)
zu 4. Annahme bei
Enthaltung CDU und FREIE WÄHLER