Stadtteilentwicklung Griesheim Ausgangssituation, Entwicklungschancen und -risiken Konzepte und Maßnahmen für die Zukunft Griesheims
Vorlagentyp: OF SPD
Begründung
Ausgangssituation, Entwicklungschancen und -risiken Konzepte und Maßnahmen für die Zukunft Griesheims Das ehemalige Bauerndorf Griesheim wurde durch seine Nähe zur Großstadt Frankfurt und der Lage am nördlichen Mainufer im 19. Jahrhundert ein von der Industrie bevorzugter Standort. In dieser Ära erweiterte sich Griesheim nordwärts. Die chemische Industrie ex-pandierte direkt angrenzend mit großem Flächenbedarf sowie nördlich bis über die Bahn-gleise in Richtung Mainzer Landstraße. Ab den 50iger Jahren entwickelte sich Griesheim weiter nach Norden über die Mainzer Landstraße sowie nordwestwärts in Richtung Auto-bahn mit eigenständigen, großen Wohnsiedlungen. Dieser Entwicklungsschub veränderte die Erwerbs- und Bevölkerungsstruktur und war in ihrer Vielfalt bzw. Uneinheitlichkeit typisch für den kernstadtnahen Stadtteil. In den letzten Jahren hat sich das Erscheinungsbild verändert. Im Bereich südlich der Bahnlinie (Alt-Griesheim) entsteht auf ehemaligen Gewerbeflächen Wohnungsbau. Trotz-dem hat sich der Einzelhandel, die kleinen Läden wie zuletzt der Metzger in der Jung-mannstraße, zurückgezogen. Es gibt seit Jahren Leerstand bei Ladenlokalen und Gastro-nomieräumen. Der als Mischgebiet gekennzeichnete Bereich hat sich immer stärker in ein Wohngebiet gewandelt. Die in der Vergangenheit gewachsenen Gewerbeflächen nördlich der S-Bahn werden in den letzten Jahren zunehmend anderweitig genutzt. Hinzukommt, dass Unternehmen insolvent sind. Flächen liegen bereits jetzt brach und verkommen. Weitere werden hinzukommen. Teilweise sind diese Flächen mit Altlasten belastet. Obwohl die Veränderungen bekannt sind, hat sich die Stadtentwicklung dieser Gebiete noch nicht neu angenommen. Noch immer gelten die vor Jahrzehnten verabschiedeten Flächennutzungs- und Bebauungspläne als auch die einmal beschlossene Gebietsein-teilung.
Inhalt
S A C H S T A N D :
Antrag vom 20.07.2012,
OF 470/6 Betreff: Stadtteilentwicklung Griesheim
Ausgangssituation, Entwicklungschancen und -risiken Konzepte und Maßnahmen
für die Zukunft Griesheims Das ehemalige Bauerndorf Griesheim wurde durch seine
Nähe zur Großstadt Frankfurt und der Lage am nördlichen Mainufer im 19.
Jahrhundert ein von der Industrie bevorzugter Standort. In dieser Ära
erweiterte sich Griesheim nordwärts. Die chemische Industrie ex-pandierte
direkt angrenzend mit großem Flächenbedarf sowie nördlich bis über die
Bahn-gleise in Richtung Mainzer Landstraße. Ab den 50iger Jahren entwickelte
sich Griesheim weiter nach Norden über die Mainzer Landstraße sowie
nordwestwärts in Richtung Auto-bahn mit eigenständigen, großen Wohnsiedlungen.
Dieser Entwicklungsschub veränderte die Erwerbs- und Bevölkerungsstruktur und
war in ihrer Vielfalt bzw. Uneinheitlichkeit typisch für den kernstadtnahen
Stadtteil. In den letzten Jahren hat sich das
Erscheinungsbild verändert. Im Bereich südlich der Bahnlinie (Alt-Griesheim)
entsteht auf ehemaligen Gewerbeflächen Wohnungsbau. Trotz-dem hat sich der
Einzelhandel, die kleinen Läden wie zuletzt der Metzger in der Jung-mannstraße,
zurückgezogen. Es gibt seit Jahren Leerstand bei Ladenlokalen und
Gastro-nomieräumen. Der als Mischgebiet gekennzeichnete Bereich hat sich immer
stärker in ein Wohngebiet gewandelt. Die in der Vergangenheit gewachsenen
Gewerbeflächen nördlich der S-Bahn werden in den letzten Jahren zunehmend
anderweitig genutzt. Hinzukommt, dass Unternehmen insolvent sind. Flächen
liegen bereits jetzt brach und verkommen. Weitere werden hinzukommen. Teilweise
sind diese Flächen mit Altlasten belastet. Obwohl die Veränderungen bekannt sind, hat sich die
Stadtentwicklung dieser Gebiete noch nicht neu angenommen. Noch immer gelten
die vor Jahrzehnten verabschiedeten Flächennutzungs- und Bebauungspläne als
auch die einmal beschlossene Gebietsein-teilung. Dies vorausgeschickt, möge der Ortsbeirat
beschließen: Der Magistrat wird aufgefordert, die
noch gültige Bauleitplanung und das Gewerbeflächenentwicklungsprogramm für
Griesheim hinsichtlich der heutigen Anforderungen zu überprüfen und zu
überarbeiten und dabei folgende aktuelle Problemstellungen, die von besonderer
Dringlichkeit sind und einer schnellen Lösung bedürfen, zu berücksichtigen:
1. Die weitere Entwicklung der
Gewerbegebiete, die durch die Waldschulstraße, die Eichenstraße, die
Lärchenstraße und die Mainzer Landstraße begrenzt werden. 2. Die Untersuchung der Möglichkeiten, wenigstens
Teile der Gewerbeflächen für die Wohnnutzung zu gewinnen. 3. Eine unkontrollierte Verwendung nicht mehr
genutzter Gewerbeflächen unterbinden. 4. Den Schutz der Wohnnutzung
in den Mischgebieten zu erweitern, dies besonders im älteren Teil Griesheims
südlich der S-Bahn. Der Magistrat wird ferner aufgefordert, dem
Ortsbeirat über die Ergebnisse der Prüfung zu berichten und die Neufassungen im
Entwurf öffentlich vorzustellen. Begründung: Die Gewerbegebiete im Westen Griesheims befinden
sich seit vielen Jahren in einer Phase der Nutzungsänderung. Die mittleren und
größeren Gewerbebetriebe, die hier ihren Sitz hatten, verschwinden nach und
nach. Für zwei Firmen, die noch größere Flächen nutzen, sind aktuell
Insolvenzverfahren in unterschiedlichen Stadien anhängig. Die künftige Nutzung
auch dieser Flächen ist unklar. Neue gewerbetreibende Firmen haben sich in
letzter Zeit nicht mehr angesiedelt Dies entspricht nicht mehr den Absichten, die vor
vielen Jahrzehnten mit der aktuell noch gültigen Bauleitplanung für dieses
Gebiet verfolgt wurden. Es ist Zeit, erneut über die künftige Entwicklung der
Gewerbegebiete in Griesheim-West zu diskutieren und wieder Leitplanken für
diese Entwicklung zu formulieren und zu beschließen. Die Entwicklung der Mischgebiete in Alt-Griesheim
gibt ebenfalls Anlass zur Sorge. Viele kleine Einzelhandelsgeschäfte haben in
den letzten Jahren aufgegeben. Auch hier voll-ziehen sich Nutzungsänderungen,
die das Wohnen im Stadtteil beeinträchtigen. Der Magistrat ist aufgefordert, hier tätig zu
werden. Er ist ferner aufgefordert, möglichst schnell dort, wo es notwendig
ist, regulierend einzugreifen. Viele Bürgerinnen und Bürger Griesheims sind
besorgt über die Entwicklung und erwarten Maßnahmen. Auch möchten die Bürger
über die Veränderungen, die stattfinden, rechtzeitig informiert und angehört
und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Antragsteller:
SPD
Vertraulichkeit: Nein Beratung im Ortsbeirat: 6 Beratungsergebnisse: 13. Sitzung des OBR 6
am 21.08.2012, TO I, TOP 38 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 1393 2012
Die
Vorlage OF 470/6 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme