Neue Altstadt - aber richtig!
Vorlagentyp: NR FREIE_WÄHLER
Begründung
Zweifellos ist die neue Altstadt zwischen Dom und Römer das symbolträchtigste städteplanerische Projekt der im 2. Weltkrieg so sehr zerstörten Stadt Frankfurt am Main. An historisch unvergleichlich wichtigem Ort soll und wird Frankfurt wieder einen Teil seines über Jahrhunderte gewachsenen Gesichts zurück gewinnen. Nach langen, oft sehr kontroversen Diskussionen haben Öffentlichkeit und Politik die Weichen dafür gestellt - nun kommt alles darauf an, das großartige Projekt so gut und so angemessen wie nur möglich zu realisieren. Die Stadtverordneten mögen deshalb beschließen:
- Die Zahl der rekonstruierten Gebäude wird nicht beschränkt
- Die Fachwerkbauten werden authentisch errichtet
- Kein Architekturmix beim Roten Haus
- Tuchgaden 9 wird rekonstruiert
- Mehr Fläche für den Kunstverein durch Abriss des Travertinbaus Begründung: zu
- Erfreulicherweise sind trotz der hohen Kosten viele Investoren bereit und finanziell in der Lage, im Krieg zerstörte Altstadthäuser zu rekonstruieren. Deshalb ist es möglich, mehr als die bisher geplanten 17 Häuser wieder auferstehen zu lassen. Dieser Möglichkeit sollte politisch wie planerisch keine Grenze gesetzt werden. In besonderem Maße gilt das für die vorliegenden Entwürfe für die Baufelder Markt 30 -
- Diese Entwürfe sind dem historischen Krönungsweg in keiner Weise angemessen, vielmehr bedarf es gerade dort weiterer Rekonstruktionen. zu
- Es war und ist politischer wie planerischer Konsens, dass rekonstruierte Gebäude authentisch gebaut werden müssen, also mit solider Fachwerkkonstruktion. Damit soll ein "Fassadenschwindel" wie zum Beispiel am Dresdner Neumarkt vermieden werden. Nunmehr aber hat die Dom-Römer GmbH angekündigt, alle Fachwerkgebäude mit einer Fantasiekonstruktion zu realisieren und diese unter Putz zu legen. Die Dom-Römer GmbH muss deshalb dazu veranlasst werden, die Rekonstruktionen gemäß den früheren Vereinbarungen und Verabredungen errichten zu lassen. zu
- Es ist nicht plausibel, weshalb das Rote Haus in einem Architekturmix aus halb modern und halb historisch gebaut werden sollte. Der Anbau des Roten Hauses könnte problemlos rekonstruiert werden, zumal die derzeit geplante moderne Interpretation (Meurer-Entwurf) banal und daher abzulehnen ist. Nachforschungen haben ergeben, dass keine unlösbaren technischen Probleme der Rekonstruktion des Anbaus entgegenstünden. zu
- Auch der für die Altstadt so wichtige Tuchgaden 9 lässt sich trotz der Niveausteigung rekonstruieren und somit der südlichen Arrondierung des historisch bedeutsamen Krönungswegs einen würdigen Abschluss geben. zu
- Der Anbau des Kunstvereins, der sogenannte Travertinbau aus dem Jahr 1962, ist überholt und wird nach Fertigstellung der Altstadt zwischen "Hinter dem Lämmchen" und dem Steinernen Haus als hässlicher Fremdkörper wahrgenommen werden. Nun sollte die Gunst der Stunde genutzt werden und dieser Anbau, der trotz anderslautender Berichte nicht denkmalgeschützt ist, verschwinden. Durch einen angepassten und kleinteiligen Anbau entlang der Bauflucht vor der Zerstörung 1944 entstünden ca. 450 Quadratmeter zusätzliche Fläche für den Kunstverein. Die dadurch entstehenden Flächen "Hinter dem Lämmchen" der Objekte Markt 36, 38 und 40 würden der Stadt Frankfurt einen Mehrerlös von ca. 3,5 Millionen Euro erbringen und somit Abriss und Umbau vollständig gegenfinanzieren.
Inhalt
S A C H S T A N D :
Antrag vom 01.03.2012, NR 254 Betreff: Neue Altstadt - aber richtig!
Zweifellos ist die neue
Altstadt zwischen Dom und Römer das symbolträchtigste städteplanerische Projekt
der im 2. Weltkrieg so sehr zerstörten Stadt Frankfurt am Main. An historisch
unvergleichlich wichtigem Ort soll und wird Frankfurt wieder einen Teil seines
über Jahrhunderte gewachsenen Gesichts zurück gewinnen. Nach langen, oft sehr
kontroversen Diskussionen haben Öffentlichkeit und Politik die Weichen dafür
gestellt - nun kommt alles darauf an, das großartige Projekt so gut und so
angemessen wie nur möglich zu realisieren. Die Stadtverordneten mögen deshalb beschließen:
1. Die Zahl der rekonstruierten Gebäude wird nicht
beschränkt 2. Die
Fachwerkbauten werden authentisch errichtet 3. Kein Architekturmix beim Roten Haus 4. Tuchgaden 9 wird
rekonstruiert 5. Mehr Fläche
für den Kunstverein durch Abriss des Travertinbaus Begründung: zu 1. Erfreulicherweise sind trotz der hohen Kosten
viele Investoren bereit und finanziell in der Lage, im Krieg zerstörte
Altstadthäuser zu rekonstruieren. Deshalb ist es möglich, mehr als die bisher
geplanten 17 Häuser wieder auferstehen zu lassen. Dieser Möglichkeit
sollte politisch wie planerisch keine Grenze gesetzt werden. In besonderem
Maße gilt das für die vorliegenden Entwürfe für die Baufelder Markt 30
- 40. Diese Entwürfe sind dem historischen Krönungsweg in keiner Weise
angemessen, vielmehr bedarf es gerade dort weiterer Rekonstruktionen. zu 2. Es war und ist politischer wie planerischer
Konsens, dass rekonstruierte Gebäude authentisch gebaut werden müssen, also mit
solider Fachwerkkonstruktion. Damit soll ein "Fassadenschwindel" wie
zum Beispiel am Dresdner Neumarkt vermieden werden. Nunmehr aber hat die
Dom-Römer GmbH angekündigt, alle Fachwerkgebäude mit einer Fantasiekonstruktion
zu realisieren und diese unter Putz zu legen. Die Dom-Römer GmbH muss deshalb
dazu veranlasst werden, die Rekonstruktionen gemäß den früheren Vereinbarungen
und Verabredungen errichten zu lassen. zu 3. Es ist nicht plausibel, weshalb das Rote Haus
in einem Architekturmix aus halb modern und halb historisch gebaut werden
sollte. Der Anbau des Roten Hauses könnte problemlos rekonstruiert werden,
zumal die derzeit geplante moderne Interpretation (Meurer-Entwurf) banal und
daher abzulehnen ist. Nachforschungen haben ergeben, dass keine unlösbaren
technischen Probleme der Rekonstruktion des Anbaus entgegenstünden. zu 4. Auch der für die Altstadt so wichtige
Tuchgaden 9 lässt sich trotz der Niveausteigung rekonstruieren und somit der
südlichen Arrondierung des historisch bedeutsamen Krönungswegs einen würdigen
Abschluss geben.
zu 5. Der Anbau des Kunstvereins,
der sogenannte Travertinbau aus dem Jahr 1962, ist überholt und wird nach
Fertigstellung der Altstadt zwischen "Hinter dem Lämmchen" und dem
Steinernen Haus als hässlicher Fremdkörper wahrgenommen werden. Nun sollte die
Gunst der Stunde genutzt werden und dieser Anbau, der trotz anderslautender
Berichte nicht denkmalgeschützt ist, verschwinden. Durch einen angepassten und kleinteiligen Anbau
entlang der Bauflucht vor der Zerstörung 1944 entstünden ca.
450 Quadratmeter zusätzliche Fläche für den Kunstverein. Die dadurch
entstehenden Flächen "Hinter dem Lämmchen" der Objekte Markt
36, 38 und 40 würden der Stadt Frankfurt einen Mehrerlös von ca.
3,5 Millionen Euro erbringen und somit Abriss und Umbau vollständig
gegenfinanzieren. Antragsteller:
FREIE WÄHLER
Antragstellende Person(en):
Stadtv. Wolfgang
Hübner Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Vortrag des
Magistrats vom 18.08.2014, M 135
Zuständige Ausschüsse:
Sonderausschuss
"Dom-Römer" Beratung im Ortsbeirat: 1
Versandpaket: 07.03.2012 Beratungsergebnisse: 9. Sitzung des OBR 1
am 20.03.2012, TO I, TOP 42 Beschluss: Die Vorlage NR
254 wird abgelehnt.
Abstimmung: GRÜNE, SPD,
LINKE. und FDP gegen CDU und fraktionslos (= Kenntnis)
7. Sitzung des
Sonderausschusses "Dom-Römer" am 10.05.2012, TO I, TOP 11
Bericht: TO II Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Die Vorlage NR
254 wird abgelehnt.
Abstimmung: CDU, GRÜNE und
SPD gegen FREIE WÄHLER (= Annahme)
Sonstige Voten/Protokollerklärung: FDP (= Prüfung und
Berichterstattung) Piraten und ÖkoLinX-ARL (= Ablehnung) NPD und
REP (= Annahme) 12. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 31.05.2012, TO II, TOP 1 Beschluss: Die Vorlage NR
254 wird abgelehnt.
Abstimmung: CDU, GRÜNE, SPD,
Piraten und ÖkoLinX-ARL gegen FDP (= Prüfung und Berichterstattung) sowie
FREIE WÄHLER, NPD und REP (= Annahme) Beschlussausfertigung(en):
§ 1725, 12. Sitzung
der Stadtverordnetenversammlung vom 31.05.2012 Aktenzeichen: 61 0