Kommunale Standards und Rahmenbedingungen für die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen in Frankfurt
Vorlagentyp: NR CDU, GRÜNE
Begründung
für die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen in Frankfurt Die Zahl der Menschen, die in Deutschland Schutz suchen und nach Frankfurt am Main kommen, hat im letzten Jahr erheblich zugenommen und wird Prognosen zufolge weiter steigen. Diese Zuwanderung stellt hohe Anforderungen an die Stadt. Der Umgang mit Flüchtlingen muss über das (bundes-) gesetzlich geregelte Minimum hinaus human gestaltet werden, damit eine erfolgreiche Integration sichergestellt werden kann. Frankfurt stellt sich diesen Herausforderungen und leistet bereits jetzt mit zahlreichen Maßnahmen in vielen Bereichen sehr gute Arbeit bei der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen. Diese Aufgabe erfordert eine enge Kooperation aller Beteiligten. Die Stadtverordnetenversammlung möge daher beschließen: Der Magistrat wird gebeten, unter Federführung des Sozialdezernats eine dezernats- und ämterübergreifende Arbeitsgruppe einzurichten, um fachlich geeignete Rahmenbedingungen für die Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen zu erarbeiten. Dabei sollen folgende Aspekte berücksichtigt werden:
Standards der Unterbringung mit Aussagen zur Dauer des Aufenthalts in Gemeinschaftsunterkünften unter besonderer Berücksichtigung der besonderen Anforderungen für allein reisende Minderjährige, die nicht in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden sollen.
Mindeststandards für die Größe, Ausstattung und Belegung von Wohnräumen unter Berücksichtigung. a) der Personenzahl und des Familienstandes sowie b) der Herkunft und individueller Lebenslagen (Religionszugehörigkeit, Schutzbedürftigkeit besonderer Gruppen wie Kinder, Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, traumatisierte Flüchtlinge).
Gestaltung von Gemeinschaftsräumen und gemeinschaftlich genutzten Räumen.
Gewährleistung der Selbstversorgung.
Grundsätze und Hilfestellung für die Teilhabe am öffentlichen Leben.
Beratung und Hilfe in Fragen der gesundheitlichen Versorgung und der psychosozialen Betreuung (Traumatisierung).
Beschulung von Kindern und Jugendlichen.
Angebote und Unterstützung im Spracherwerb.
Zugang zum Arbeitsmarkt, Qualifizierung, Anerkennung von Bildungsabschlüssen.
Kooperation mit Dritten und Einbindung von ehrenamtlichen und nachbarschaftlichem Engagement.
Inhalt
S A C H S T A N D : Antrag vom
12.02.2015, NR 1136 Betreff: Kommunale Standards und Rahmenbedingungen
für die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen in Frankfurt
Die Zahl der
Menschen, die in Deutschland Schutz suchen und nach Frankfurt am Main kommen,
hat im letzten Jahr erheblich zugenommen und wird Prognosen zufolge weiter
steigen. Diese Zuwanderung stellt hohe Anforderungen an die Stadt. Der Umgang mit Flüchtlingen muss über das (bundes-)
gesetzlich geregelte Minimum hinaus human gestaltet werden, damit eine
erfolgreiche Integration sichergestellt werden kann. Frankfurt stellt sich diesen Herausforderungen und
leistet bereits jetzt mit zahlreichen Maßnahmen in vielen Bereichen sehr gute
Arbeit bei der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen. Diese Aufgabe
erfordert eine enge Kooperation aller Beteiligten. Die Stadtverordnetenversammlung möge daher
beschließen: Der Magistrat wird gebeten, unter
Federführung des Sozialdezernats eine dezernats- und ämterübergreifende
Arbeitsgruppe einzurichten, um fachlich geeignete Rahmenbedingungen für die
Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen zu erarbeiten.
Dabei sollen folgende Aspekte berücksichtigt
werden: 1. Standards der Unterbringung mit
Aussagen zur Dauer des Aufenthalts in Gemeinschaftsunterkünften unter
besonderer Berücksichtigung der besonderen Anforderungen für allein reisende
Minderjährige, die nicht in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden
sollen. 2. Mindeststandards
für die Größe, Ausstattung und Belegung von Wohnräumen unter
Berücksichtigung. a) der
Personenzahl und des Familienstandes sowie b) der Herkunft und individueller Lebenslagen
(Religionszugehörigkeit, Schutzbedürftigkeit besonderer Gruppen wie Kinder,
Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, traumatisierte Flüchtlinge).
3. Gestaltung von
Gemeinschaftsräumen und gemeinschaftlich genutzten Räumen. 4. Gewährleistung der
Selbstversorgung. 5.
Grundsätze und Hilfestellung für die Teilhabe am öffentlichen Leben. 6. Beratung und Hilfe in Fragen der
gesundheitlichen Versorgung und der psychosozialen Betreuung
(Traumatisierung). 7.
Beschulung von Kindern und Jugendlichen. 8. Angebote und Unterstützung im Spracherwerb.
9. Zugang zum Arbeitsmarkt,
Qualifizierung, Anerkennung von Bildungsabschlüssen. 10. Kooperation mit Dritten und Einbindung von
ehrenamtlichen und nachbarschaftlichem Engagement.
Antragsteller:
CDU
GRÜNE
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Bericht des
Magistrats vom 13.02.2017, B 42 Zuständige
Ausschüsse:
Haupt- und Finanzausschuss
Ausschuss für
Soziales und Gesundheit Zuständige sonstige Gremien:
KAV
Versandpaket: 18.02.2015 Beratungsergebnisse: 37. Sitzung des
Ausschusses für Soziales und Gesundheit am 19.02.2015, TO I, TOP 24
Bericht: TO I
Die Stadtverordnetenversammlung wolle
beschließen: Der Vorlage NR 1136 wird in der
vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung:
CDU, GRÜNE und SPD gegen LINKE. (= Annahme im
Rahmen NR 1046) und FDP (= Prüfung und Berichterstattung)
Sonstige Voten/Protokollerklärung:
FREIE WÄHLER (= Prüfung und Berichterstattung mit Kosten) RÖMER (=
Prüfung und Berichterstattung) ÖkoLinX-ARL (= Annahme)
38. Sitzung des
Haupt- und Finanzausschusses am 24.02.2015, TO I, TOP 6
Bericht: TO I
Die Stadtverordnetenversammlung wolle
beschließen: Der Vorlage NR 1136 wird in der
vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung:
CDU, GRÜNE und SPD gegen LINKE. (= Annahme im
Rahmen NR 1046), FDP und RÖMER (= Prüfung und Berichterstattung) sowie FREIE
WÄHLER (= Prüfung und Berichterstattung mit Kosten)
Sonstige Voten/Protokollerklärung:
Piraten (= Annahme im Rahmen NR 1046) ÖkoLinX-ARL (= Annahme)
39. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 26.02.2015, TO I, TOP 6
Beschluss: 1. Die Vorlage
NR 1046 wird abgelehnt. 2. a) Der Vorlage NR 1136 wird in der vorgelegten
Fassung zugestimmt. b) Die Wortmeldungen der Stadtverordneten
Triantafillidou, Kliehm, Schubring, von Wangenheim, Busch, Schenk und
Ditfurth sowie von Stadträtin Prof. Dr. Birkenfeld und Dr. Eskandari-Grünberg
dienen zur Kenntnis. c) Die Wortmeldung des Stadtverordneten Hübner zur
Geschäftsordnung dient zur Kenntnis. (Unterbrechung der Beratungen auf
Antrag der FREIE WÄHLER-Fraktion zur Einberufung des Ältestenausschusses und
anschließende Fraktionssitzungen von 20.57 Uhr bis 22.28 Uhr) d) Der
Antrag der RÖMER, die Bezeichnung des Stadtverordneten Schenk als
"völkischer Rassist" durch Stadtverordnete Ditfurth zu rügen, wird
abgelehnt. Abstimmung:
zu 1. CDU, GRÜNE und FREIE WÄHLER gegen SPD, FDP und
RÖMER (= Prüfung und Berichterstattung), LINKE. und Piraten (= Annahme) sowie
ÖkoLinX-ARL (= Annahme mit der Maßgabe, dass in Ziffer 1. a. die
Unterbringung drei Monate statt ein Jahr dauert und in Ziffer 2. a. die
Mindestgröße 10 m2 statt 9 m2 beträgt.) zu 2. zu a) CDU, GRÜNE, SPD und ÖkoLinX-ARL gegen LINKE.
und Piraten (= Annahme im Rahmen NR 1046), FDP und RÖMER (= Prüfung und
Berichterstattung) sowie FREIE WÄHLER (= Prüfung und Berichterstattung mit
Angabe der Kosten) zu d) GRÜNE, SPD, LINKE. und Piraten gegen CDU, FDP,
FREIE WÄHLER und RÖMER (= Annahme); ÖkoLinX-ARL (= Enthaltung)
26.
Sitzung der KAV am 09.03.2015, TO II, TOP 8
Beschluss: Der Vorlage NR 1136 wird zugestimmt.
Beschlussausfertigung(en): § 5625, 39. Sitzung
der Stadtverordnetenversammlung vom 26.02.2015 Aktenzeichen: 51