Vorplanung „Elisabethenstraße“
Vorlagentyp: M
Inhalt
S
A C H S T A N D : Vortrag des Magistrats vom
14.09.2012, M 207 Betreff: Vorplanung "Elisabethenstraße" Vorgang: Beschl. d. Stv.-V. vom 24.02.2011, § 9523 (M 19)
I. Der Planung zur
Umgestaltung der Elisabethenstraße wird entsprechend der Plananlage
zugestimmt. II. Der Magistrat wird beauftragt,
auf dieser Grundlage die weiteren Planungsschritte des Projektes
Elisabethenstraße voranzutreiben. III. Es dient zur Kenntnis, dass a) die Gesamtkosten der Maßnahme auf rd. 2.700.000
€ geschätzt werden, b)
für die Maßnahme der Neugestaltung der Elisabethenstraße im Haushalt 2010/11
finanzielle Mittel in Höhe von 1.900.000 € im Investitionsprogramm
Schöneres Frankfurt veranschlagt waren. Nicht verbrauchte Haushaltsmittel
werden in das Folgejahr übertragen. IV. Der Magistrat wird beauftragt, die für die
Umsetzung der Maßnahme benötigten zusätzlichen Mittel zu gegebener Zeit im
Haushalt zu beordnen. V. Es dient zur Kenntnis, dass der Magistrat zu
gegebener Zeit eine Bau- und Finanzierungsvorlage erstellen wird. Begründung: A - Zielsetzung Die Umgestaltung der Elisabethenstraße ist
Bestandteil des Investitionsprogramms Schöneres Frankfurt und soll gemäß
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung § 9523 vom 24.02.2011 zur
Magistratsvorlage M 19 "Programm Schöneres Frankfurt - Maßnahmen bis 2014" mit
Priorität umgesetzt werden. Zielsetzung in diesem Straßenabschnitt ist eine
stadträumliche Aufwertung, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der
Funktionalität sowie die grundhafte Erneuerung des Straßenkörpers. Insbesondere
sind die Verhältnisse und Dimensionen der Straße den Bedürfnissen der
jeweiligen Nutzer anzupassen. Darüber hinaus besteht in der Elisabethenstraße ein
hoher Bedarf an Stellflächen für Anliefer- und Kundenverkehr der anliegenden
Geschäfte. Durch die Schaffung von Anlieferzonen und zusätzlichen Stellplätzen
in der Elisabethenstraße wird dem Bedarf Rechnung getragen. Dadurch soll vor
allem das gegenwärtige zeitweilige Parken in zweiter Reihe und damit eine
Behinderung des fließenden Verkehrs verhindert werden. B - Alternativen Im Zuge des Planungsprozesses wurden verschiedene
Varianten erarbeitet. Hierbei wurde gezielt darauf geachtet, gestalterische
Aspekte mit den technisch funktionalen Anforderungen in der Elisabethenstraße
in Einklang zu bringen. Auf Grundlage des Gestaltungskonzeptes wurden im
Folgenden die Möglichkeiten der Umsetzung geprüft. Es stellte sich heraus, dass
für die Pflanzung von Bäumen aufgrund der Trassenlage der Leitungen ein äußerst
enger Spielraum besteht. Deshalb wurde bereits vor Vorlage dieses Vortrages die
Lage der Leitungsstrassen erkundet und deren Verlegbarkeit geklärt. Darüber
hinaus wurde mit den betroffenen Ämtern und Institutionen intensiv über die
verkehrlichen Be-lange bezüglich der Materialien und des Straßenraumprofils
gesprochen. Im Ergebnis können die Flächen für den motorisierten Verkehr
verringert werden, ohne die Leistungsfähigkeit der Straße wesentlich zu
reduzieren. Durch die Prüfung der gestalterischen und technischen Alternativen
ist die grundsätzliche Umsetzbarkeit der vorgelegten Variante gesichert.
C - Lösung Verkehr Die Elisabethenstraße hat eine
Haupterschließungsfunktion für den Stadtteil Sachsenhausen. In dem Straßenraum
treffen alle Arten von Verkehrsteilnehmern aufeinander, u. a. fahren hier die
Buslinien 30 und 36. Ein wichtiges Planungsziel ist es deshalb, die Bedürfnisse
der unterschiedlichen Verkehrsnutzer aufeinander abzustimmen und in die
gestalterische Planung zu integrieren. Wesentliches Element der Planung ist der Verzicht
auf die stadteinwärts führende Busspur. Dadurch ergibt sich ein Flächengewinn,
der für die Verbreiterung der Gehwege, Baumpflanzungen und neue Stellplätze
genutzt werden kann. Durch die Verschmälerung der Fahrbahn können auch die
Mittelinseln als Querungshilfen für Fußgänger entfallen. Insgesamt werden ca. 23 Stellplätze (Bestand 16)
geschaffen. Im Bereich Einmündung Fritschengäßchen sollen 2
Behindertenstellplätze ausgewiesen werden. Die Anzahl der Taxi-Warte-Plätze
erhöht sich von 3 auf 5. Für Fahrradfahrer werden Schutzstreifen auf der
Fahrbahn vorgesehen. In Fahrtrichtung stadtauswärts erfolgt die Führung
gemeinsam mit dem Busverkehr. Die Fahrtrichtung Innenstadt weist geringere
motorisierte Verkehrsbewegungen auf als die in Richtung Süden / Lokalbahnhof.
Aus diesem Grund kann die Busspur Richtung Innenstadt entfallen. Um einen
geregelten Fahrplan zu gewährleisten, erhält der Bus ab Haltestelle
Affentorplatz ein ampelgesteuertes Vorfahrtssignal, um ungehindert die nächste
Haltestelle Elisabethenstraße zu erreichen. Die Busspur Richtung Lokalbahnhof
bleibt erhalten.
Gestaltung Die wesentlichen Elemente der Gestaltung der
Elisabethenstraße und Paradiesgasse sind die Begrünung, die Erneuerung der
Oberflächen sowie die Neuaufteilung des Straßenraumes. Die Materialien werden
sich an den bisher in Frankfurt erstellten Flächen orientieren. In den
Gehwegflächen sollen Betonsteine 40 x 40 cm, diagonal verlegt, Verwendung
finden. Zufahrten zwischen Fahrbahnrand und Gehweghinterkante bzw. Überfahrten
sollen farblich angepasst an die Gehwegbereiche ausgeführt werden. Die Bauweise
und die Oberflächengestaltung sind im Rahmen der Entwurfsplanung noch
festzulegen. Dabei sollen die gestalterischen und technischen Anforderungen an
Funktionalität, Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit berücksichtigt werden.
Parkbuchten sind in Natursteingroßpflaster vorgesehen. Die Fahrbahnausbildung
erfolgt in Asphalt. Das Fritschengäßchen wird als Mischverkehrsfläche
ausgeführt. Zur Gliederung der Fläche soll in der Mittellage Großsteinpflaster
die Fahrspur markieren. An den Randbereichen soll ebenfalls Betonsteinpflaster
40 x 40 cm, diagonal verlegt, zum Einsatz kommen. Durch diese Gliederung der
Straßenfläche soll die Enge der Gasse verdeutlicht und ggf. ein Beparken
verhindert werden. Begrünung Gegenwärtig befinden sich im Planbereich keine
Straßenbäume. Im Zuge der Umgestaltung ist die Pflanzung von insgesamt 14
Bäumen, davon 2 im Mündungsbereich Wallstraße, geplant. Die Baumsorte ist im
weiteren Verlauf der Planung in Abstimmung mit dem zuständigen Fachamt
auszuwählen. Um die
Realisierung der Bäume zu gewährleisten, ist es notwendig, Wasserleitungen im
nördlichen Bereich der Elisabethenstraße zu verlegen. Die Pflanzungen sollen dazu beitragen, den
Straßenraum besser zu gliedern und der Elisabethenstraße insgesamt ein
freundlicheres Erscheinungsbild zu geben. Darüber hinaus werden die Bäume einen
Beitrag für das lokale Kleinklima leisten. Vor allem im Sommer wird durch die
Schattenbildung das Aufheizen des Straßenabschnittes reduziert. Beleuchtung Am Rand von Alt-Sachsenhausen besitzt die
Elisabethenstraße eine wichtige Erschließungsfunktion auch in den Abend- und
Nachtstunden. Deshalb ist die Anpassung der Straßenbeleuchtung an die heutigen
technischen Beleuchtungsstandards zwingend geboten. Aufgrund der besonderen
Lage zum historischen Quartier soll die Straßenbeleuchtung aber auch
gestalterische Aspekte besonders berücksichtigen. Die Beleuchtung soll dem
Stand der Technik angepasst werden. Es ist vorgesehen, den Leuchtentyp Vektor
von Selux zu verwenden, der u. a. auch am Mainufer verwendet wurde. Lichtsignalanlagen Wie die Straßenbeleuchtung entsprechen auch die
Signalanlagen im Verlauf der Straße nicht mehr dem Stand der Technik. Aufgrund
der Querschnittsänderung ist der Abbau der alten Anlagen notwendig. In diesem
Zusammenhang sollen die Signalanlagen erneuert werden. Barrierefreiheit Durch die weitestgehend geschlossene Bebauung der
Elisabethenstraße ist eine Orientierung über die innere Leitlinie (entlang der
Gebäudekanten) für Menschen mit Seheinschränkungen zum überwiegenden Teil
gegeben. An den Kreuzungspunkten und Überwegen werden, entsprechend dem
Arbeitsplan zur Barrierefreiheit, Leitelemente vorgesehen. Hauseingänge werden,
sofern technisch möglich, ebenerdig ausgeführt. Im Zuge der Baumaßnahme plant
die VGF, die Bushaltestellen ebenfalls barrierefrei auszubauen. Sonstige Ausstattung Aufgrund der eingeschränkten räumlichen Situation im
Verlauf der Straße sind zunächst keine Bänke oder andere Sitzmöglichkeiten
vorgesehen. Ein vorrangiges Ziel der Projekte im Programm "Schöneres Frankfurt"
ist die Attraktivierung des öffentlichen Raumes und die Schaffung von
Übersichtlichkeit. Schaltkästen sollen deshalb verlegt und ggf. unter-irdisch
ausgeführt werden. Dies scheint insbesondere in der Elisabethenstraße geboten,
da die Schaltkästen hier an prominenter Stelle (u. a. an der Einfahrt in die
Kleine Rittergasse) positioniert sind und in ihrem Erscheinungsbild im
öffentlichen Raum störend wirken. Buswartehallen Im Verlauf der Elisabethenstraße befinden sich
aufgrund der räumlichen Gegebenheiten (Breite der Gehwege, Hauseingänge,
Zufahrten) keine Wartehallen an den Bushalte-stellen. Im Bereich Affentorplatz
(Richtung Lokalbahnhof) soll im Zuge des barrierefreien Umbaus der Haltestelle
die alte Wartehalle gegen ein moderneres Modell ausgetauscht werden (außerhalb
des Planes). D - Kosten Die auf der Grundlage der Vorplanung kalkulierten
Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 2.700.000 €/brutto.
Darin sind 2.004.000 €/netto reine Baukosten und 231.000 €/netto
Nebenkosten enthalten. Finanzierung Im Haushalt 2010/11 waren Investitionsmittel in Höhe
von 1,9 Mio. € veranschlagt. Nicht verausgabte Restmittel werden in
das folgende Haushaltsjahr übertragen. Die darüber hinaus benötigten
Investitionsmittel in Höhe von voraussichtlich 800.000 € sind zu
gegebener Zeit im Haushalt zu beordnen. Der ursprüngliche Haushaltsansatz basierte auf einer
groben pauschalen Kostenannahme, die über den Flächenansatz und einem
geschätzten Preis je m2 ermittelt wurde. Die aktuelle Kostenschätzung basiert
auf der vorliegenden Vorplanung und berücksichtigt u. a. auch im Vorfeld der
Planung nicht näher kalkulierbare Kosten für Leitungsverlegungen und den
grundhaften Ausbau des Straßenkörpers, der erst nach der Bodenuntersuchung
festgelegt werden konnte. Anlage _Lageplan (ca. 1,7 MB) Vertraulichkeit: Nein Nebenvorlage:
Antrag vom
09.10.2012, NR 395
Antrag vom
14.10.2012, OF
409/5 dazugehörende Vorlage:
Vortrag des
Magistrats vom 14.01.2011, M 19
Anregung an den
Magistrat vom 02.11.2012, OM 1686
Vortrag des
Magistrats vom 27.03.2017, M 69 Zuständige
Ausschüsse:
Haupt- und Finanzausschuss
Ausschuss für
Planung, Bau und Wohnungsbau Beratung im Ortsbeirat: 5
Versandpaket: 19.09.2012 Beratungsergebnisse: 15. Sitzung des OBR 5
am 02.11.2012, TO I, TOP 48 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 1686 2012
1.
Der Vorlage M 207 wird zugestimmt.
2.
Die
Vorlage NR 395 wird abgelehnt. 3.
Die
Vorlage OF 409/5 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen.
Abstimmung:
zu 1. Annahme bei
Enthaltung FAG zu 2. CDU, GRÜNE, FAG
und FDP gegen SPD (= Kenntnis) zu 3.
Annahme bei Enthaltung FDP 14. Sitzung des
Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 05.11.2012, TO I, TOP
19 Bericht: TO II Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: 1.
Der
Vorlage M 207 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
2.
Die
Vorlage NR 395 wird abgelehnt.
Abstimmung:
zu 1. CDU, GRÜNE, SPD
und Piraten gegen FDP (= Annahme mit der Maßgabe, dass die weitere Planung
konsequent unter dem Aspekt der Kostenreduzierung erfolgt) sowie FREIE WÄHLER
(= Ablehnung) und RÖMER (= Annahme im Rahmen NR 395); LINKE. (= Votum im
Haupt- und Finanzausschuss) zu 2.
CDU, GRÜNE, FDP und Piraten gegen SPD und FREIE WÄHLER (=
Prüfung und Berichterstattung) sowie RÖMER (= Annahme); LINKE. (= Votum im
Haupt- und Finanzausschuss) 15. Sitzung des
Haupt- und Finanzausschusses am 13.11.2012, TO I, TOP 31 Bericht: TO II Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: 1.
Der
Vorlage M 207 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
2.
Die
Vorlage NR 395 wird abgelehnt.
Abstimmung:
zu 1. CDU, GRÜNE, SPD,
LINKE. und Piraten gegen FDP (= Annahme mit der Maßgabe, dass die weitere
Planung unter dem Aspekt der Kostenreduzierung erfolgt) sowie FREIE WÄHLER (=
Ablehnung) und RÖMER (= Annahme im Rahmen NR 395)
zu 2.
CDU, GRÜNE, FDP und Piraten gegen SPD, LINKE. und FREIE
WÄHLER (= Prüfung und Berichterstattung) sowie RÖMER (= Annahme)
Sonstige Voten/Protokollerklärung zu 1: ÖkoLinX-ARL (M 207 =
Annahme, NR 395 = Prüfung und Berichterstattung) NPD (M 207 = Ablehnung,
NR 395 Prüfung und Berichterstattung) 16. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 15.11.2012, TO II, TOP 36 Beschluss: 1.
Der
Vorlage M 207 wird in der vorgelegten Fassung zugestimmt.
2.
Die
Vorlage NR 395 wird abgelehnt.
Abstimmung:
zu 1. CDU, GRÜNE, SPD,
LINKE., Piraten und ÖkoLinX-ARL gegen FDP (= Annahme mit der Maßgabe, dass
die weitere Planung unter dem Aspekt der Kostenreduzierung erfolgt) sowie
FREIE WÄHLER (= Ablehnung) und RÖMER (= Annahme im Rahmen NR 395)
zu 2.
CDU, GRÜNE, FDP und Piraten gegen SPD, LINKE.,
FREIE WÄHLER und ÖkoLinX-ARL (= Prüfung und Berichterstattung) sowie RÖMER (=
Annahme) Sonstige Voten/Protokollerklärung zu 1: NPD
(M 207 = Ablehnung, NR 395 = Prüfung und Berichterstattung)
Beschlussausfertigung(en): § 2391, 16. Sitzung
der Stadtverordnetenversammlung vom 15.11.2012 Aktenzeichen: 60 10