Bund-Länder-Programm "Aktive Kernbereiche in Hessen" - Frankfurt am Main-Fechenheim Aufwertung der Eingangsbereiche - "Neuer Treffpunkt ‚Kultureck' und Spielplatz Burglehen"
Bericht
Der Kernbereich von Fechenheim wurde mit Bescheid des Landes vom 31.10.2008 in das Städtebauförderungsprogramm "Aktive Kernbereiche in Hessen" heute "Lebendige Zentren" aufgenommen. Das Förderprogramm hat sich zum Ziel gesetzt, das urbane Leben in den Zentren und Kernbereichen nachhaltig zu stärken und weiterzuentwickeln. Die im Rahmen des Förderprogramms beabsichtigte städtebauliche Aufwertung der Eingangsbereiche in den Kernbereich ist zentrale Zielsetzung. Im südlichen Eingangsbereich betrifft dies den Kreuzungsbereich Pfortenstraße/Alt-Fechenheim/Ankergasse, das sogenannte "Kultureck", so benannt, da in diesem Bereich zahlreiche Kultureinrichtungen und Kunstschaffende zu finden sind sowie die südliche Verlängerung Richtung Starkenburger Straße, der Potenzialraum Burglehen. Die Fläche am "Kultureck" ist stark frequentiert und wird durch die Fahrbahn dominiert, zahlreiche Ausstattungselemente tragen zur Unübersichtlichkeit bei. Für die Fußgänger verbleiben teils nur schmale Gehwege. Die Baumwurzeln im Bereich des angrenzenden Parkplatzes heben das Pflaster an. Der benachbarte Postladen verursacht Kurzparken. Am südlichen Ende des Platzes Burglehen schließt sich ein, durch Zaun und Mauer eingegrenzter, kleiner Spielbereich mit einem Kombinations-Spielgerät an. Die Gestaltung ist nüchtern. Die Mauer ist außenseitig mit großformatigen Werbeanlagen versehen, die den Eingangsbereich dominieren. In unmittelbarer Nähe des Spielplatzes sind neun Parkstände vorhanden. Der Bereich Burglehen sollte durch eine ansprechende Neugestaltung und Erweiterung des Spielbereiches eine Aufwertung als Spielplatz und Kommunikationszone erfahren und auf diese Weise zum attraktivem Aufenthaltsort für alle Altersgruppen werden, dabei war wegen der direkten Lage an einer Verkehrsstraße besonders der Sicherheitsaspekt zu berücksichtigen. Die Planung sah eine Vergrößerung der Spielfläche vor, unter Einbindung der beiden Bestandsbäume und der Inanspruchnahme von fünf Parkplätzen. Der Spielbereich von ursprünglich 120 m2 konnte so fast verdoppelt werden. Für die Abschirmung zur Straße hin, war eine höhengestaffelte Mauer vorgesehen, der Vorentwurf beinhaltete auch eine bessere Eingrünung und mehr Sitzgelegenheiten. Vier neue Parkplätze sollten durch Umplanung in sicherer Entfernung zum Spielplatz angeordnet werden. Der Problematik am "Kultureck" sollte mit einer Anpassung der Fahrbahn, d.h. Reduzierung der Fahrbahnbreite mit gleichzeitiger Verbesserung für die Fußgänger und die Baumstandorte begegnet werden. Zur Betonung eines einheitlichen Ortskernes sollten farblich angepasste Beläge zur Anwendung kommen. Um die Verbesserungen zu erreichen, war es auch hier erforderlich, einen Parkplatz zu reduzieren. Des Weiteren sah die Planung die Erhöhung der Aufenthaltsqualität, durch Schaffung neuer Sitzmöglichkeiten in Form von langen Sitzbänken in Richtung der Fußgängerzone, vor. Im Laufe des Planungs- und Abstimmungsprozesses mit dem Gremium "Lokale Partnerschaft Aktive Kernbereiche Fechenheim" sowie eines erweiterten Kreises von Anwohnern zeigte sich jedoch, dass die Akzeptanz des ersatzlosen Wegfalls von insgesamt sechs Parkplätzen problematisch und ihr Erhalt für den Stadtteil außerordentlich wichtig ist. Nach Prüfung des Sachverhaltes ist es jedoch aufgrund der städtebaulichen Situation nicht möglich im näheren Umkreis weitere Parkplätze zu entwickeln. Auch das Schaffen neuer Sitzmöglichkeiten wurde kritisch bewertet. Eine Anpassung bzw. Änderung der Planung am Burglehen in Bezug auf eine Verringerung der beabsichtigten Spielfläche, um die unmittelbar vor dem Spielbereich vorgelagerten Parkplätze zu erhalten, ist städtebaulich nicht zu vertreten. Des Weiteren ergibt sich aus der räumlichen Enge kein weiterer planerischer Spielraum. Bei einer Neuplanung des Bereiches kann der heutige Zustand, der historisch bedingt ist, schon allein aus sicherheitstechnischen Gründen nicht erhalten werden. Das alleinige Erneuern einzelner Bestandselemente, wie z.B. der Einfriedungsmauer, ist nicht förderfähig, da die Verwendung von Fördermitteln immer auf eine grundlegende und nachhaltige Entwicklung ausgerichtet ist. Das Austauschen von einzelnen Spielgeräten oder ein Wechsel der Mauerelemente ist im Gegensatz zur Förderung einer nachhaltigen Stadterneuerung daher eine Unterhaltungsmaßnahme. In diesem Zusammenhang ist auch das Entfernen der großformatigen Werbeanlagen nur im Zusammenhang einer umfassenden Erneuerung und Umplanung des Bereiches möglich, denn für den Rückbau der Großformatstafeln bedarf es eines besonderen öffentlichen Interesses. Ein Entfernen aus rein ästhetischen Gründen ist auf Basis des städtischen Werberechtsvertrags leider nicht möglich. Die ursprünglichen Ziele, die Eingangssituation umfassend zu verbessern und zu attraktiveren können nicht mit herausgelösten kleinen Teilmaßnahmen erreicht werden. Die Abwägung aller zu beachtenden Punkte führt darum zur Entscheidung, das Projekt "Aufwertung der Eingangsbereiche - Neuer Treffpunkt "Kultureck" und Spielplatz Burglehen" nicht weiter zu verfolgen. Ziel ist jedoch weiterhin die städtebauliche Aufwertung des nördlichen Eingangsbereichs, zwischen der Kleestraße, der Willmannstraße und der Straße Alt-Fechenheim.
Beratungsverlauf 2 Sitzungen
Annahme bei Enthaltung 1 BFF