Produktbereich: 22 Umwelt Produktgruppe: 22.01 Umweltplanung und Umweltservice Mehr Artenschutz wagen!
Vorlagentyp: B
Inhalt
S A C H S T A N D :
Bericht des Magistrats vom 17.05.2019, B
188 Betreff:
Produktbereich: 22 Umwelt Produktgruppe: 22.01 Umweltplanung und
Umweltservice Mehr Artenschutz wagen! Vorgang: Beschl. d. Stv.-V. vom 28.02.2019, §
3734 - E 56/19 CDU/SPD/GRÜNE
- Zwischenbescheid des
Magistrats vom 19.09.2019 Zwischenbericht:
Gemäß des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung
§ 991 vom 15.12.2011 hat der Magistrat das Umweltamt damit beauftragt,
ein Arten- und Biotopschutzkonzept zu erstellen. Im Umweltamt wurde dafür eine
50%-Stelle eingerichtet.
Ziel des Konzeptes ist es, einen Beitrag zum Erhalt
und zur Verbesserung der heimischen und für Frankfurt typischen Arten- und
Biotopvielfalt zu leisten. Die Gesamtkosten der Konzeptentwicklungsphase
betragen ca. 518 T€. Die Laufzeit war von Oktober 2017 bis Ende 2019
angesetzt. Als Fachkonzept des
Naturschutzes stellt das Arten- und Biotopschutzkonzept zunächst den Bestand
der biologischen Vielfalt in Frankfurt dar. Dabei stützt es sich auf vorhandene
Daten und Untersuchungen aus der Stadtbiotopkartierung, aus Artendatenbanken,
Baumkataster, Artenkartierungen, Fachgutachten, Examensarbeiten etc. Aus dieser
Bestandserfassung erfolgt die Analyse und Bewertung von Arten und Biotopen, die
in eine Gesamtbewertung münden.
Darauf aufbauend werden Frankfurter
"Verantwortungsarten" herausgearbeitet und Kern- und Entwicklungsflächen
des Naturschutzes sowie Flächen für den Biotopverbund identifiziert. Auf dieser
Grundlage erfolgt die Ableitung von Zielen und Maßnahmen für den Arten- und
Biotopschutz sowie deren Priorisierung.
Im
Ergebnis kann das Arten- und Biotopschutzkonzept damit zu einer anerkannten
fachlichen Grundlage und strategischen Leitlinie werden, und zwar für die
Umsetzung von Maßnahmen im Arten- und Biotopschutz sowie für die Entwicklung
von Strategien, die auf den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der biologischen
Vielfalt Frankfurts zielen. Damit wird die Stadt Frankfurt ihrer Verantwortung
gerecht und leistet einen Beitrag zur Umsetzung der Nationalen sowie Hessischen
Biodiversitätsstrategie.
Im
Rahmen eines Ausschreibungs- und Vergabeprozesses hat das Planungsbüro für
angewandten Naturschutz GmbH (PAN) den Zuschlag erhalten. Die Entwicklung des
Konzepts findet in enger Abstimmung mit dem Umweltamt sowie unter fachlicher
Begleitung eines Fachbeirats und eines Expertengremiums mit lokalen
Fachkenntnissen statt. Fachbeirat und Expertengremium sind ehrenamtlich
tätig. Wichtigste Grundlage
des Arten- und Biotopschutzkonzepts sind wissenschaftlich erhobene,
verlässliche Daten. Nach dem Projektstart im Oktober 2017 wurden in einem
ersten Schritt verfügbare und bereits zusammengestellte Daten zu Arten und
Biotopen an den Auftragnehmer weitergereicht und soweit noch nicht vorhanden
recherchiert. Hierbei war die Einbindung und Mitwirkung des Expertengremiums
(ca. 40 Expertinnen und Experten zu Flora, Fauna und Pilzen) ausgesprochen
positiv. Zahlreiche Rückmeldungen haben den Datenfundus erweitert und
optimiert. Für ein tragbares
Konzept waren zusätzliche selektive Kartierungen von Tagfaltern und
Heuschrecken unerlässlich. Diesem festgestellten Datendefizit wurde mit einer
weiteren Ausschreibung umgehend begegnet und in 2018 eine Kartierung
durchgeführt. Die hierfür benötigten Mittel (28 T€) konnte das Umweltamt
aus dem Etat des Artenschutzes bestreiten. Die Ergebnisse stehen
als wertvolle Datengrundlage langfristig zur Verfügung. Weitere Kosten sind für
die Entwicklungsphase des Arten- und Biotopschutzkonzepts nicht zu erwarten.
Aufgrund der
dargestellten Verzögerung hat sich das anvisierte Projektende leicht nach
hinten verschoben. Die Fertigstellung des Konzeptes ist auf Mitte 2020
terminiert. Entscheidend für den Erhalt und die Förderung bzw. Verbesserung der
Biodiversität in Frankfurt ist jedoch die anschließende Umsetzung.
Welche Ressourcen für
die Umsetzung und Realisierung notwendig sind, wird sich erst anhand der im
Konzept entwickelten Ziele und Maßnahmen konkretisieren. Zum jetzigen
Zeitpunkt kann dazu noch keine Aussage getroffen werden. Um eine langfristige und nachhaltig positive Wirkung für die
biologische Vielfalt zu erzielen, ist eine ausreichende Finanzierung zur
Umsetzung des Arten- und Biotopschutzkonzepts jedoch unerlässlich.
Sobald valide Zahlen
vorliegen, wird der Magistrat erneut berichten.
Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Etatantrag vom
25.01.2019, E 56
Antrag vom
02.08.2019, OF
880/2
Anregung an den Magistrat vom 16.09.2019, OM 5119
Bericht des
Magistrats vom 07.02.2020, B 42 Zuständige
Ausschüsse:
Ausschuss für Umwelt und Sport Versandpaket: 22.05.2019 Beratungsergebnisse: 31. Sitzung des
Ausschusses für Umwelt und Sport am 13.06.2019, TO I, TOP 33
Beschluss: nicht auf TO
Die Vorlage B 188 (Zwischenbericht) dient zur
Kenntnis. (Ermächtigung gemäß § 12 GOS) Abstimmung:
CDU, SPD, GRÜNE, LINKE., FDP und FRAKTION
Sonstige Voten/Protokollerklärung:
AfD, BFF und FRANKFURTER (= Kenntnis) 34. Sitzung des
Ausschusses für Umwelt und Sport am 24.10.2019, TO I, TOP 3
Beschluss: nicht auf TO
Der Magistrat wird aufgefordert, den Bericht zur
Vorlage B 188 spätestens in drei Monaten vorzulegen. (Ermächtigung gemäß
§ 12 GOS) Abstimmung:
CDU, SPD, GRÜNE, AfD, LINKE., FDP, BFF und FRAKTION
Beschlussausfertigung(en): § 4123, 31. Sitzung
des Ausschusses für Umwelt und Sport vom 13.06.2019 § 4758, 34. Sitzung
des Ausschusses für Umwelt und Sport vom 24.10.2019 Aktenzeichen: 79 1