Besserer Öffentlicher Personennahverkehr in Harheim
Vorlagentyp: V
Begründung
Harheim Pünktlichkeitsprobleme, Ausfälle, unzureichende Fahrpläne, defekte Fahrzeuge und vieles mehr! Mit all dem werden die Harheimer Bürger betreffend der Linien 25, 28 und 29 konfrontiert.
Inhalt
S A C H S T A N D :
Auskunftsersuchen vom 20.08.2012, V 445
entstanden aus Vorlage:
OF 79/14 vom
29.07.2012 Betreff: Besserer Öffentlicher Personennahverkehr in
Harheim Pünktlichkeitsprobleme, Ausfälle, unzureichende
Fahrpläne, defekte Fahrzeuge und vieles mehr! Mit all dem werden die Harheimer
Bürger betreffend der Linien 25, 28 und 29 konfrontiert. Dies vorausgeschickt, wird der Magistrat zu den
nachstehend angeführten Punkten um Auskunft gebeten. Weiterhin wird er gebeten,
zu prüfen und zu berichten, warum diese Situation existiert und aus welchen
Gründen diese für alle unzureichende Situation nicht behoben werden kann bzw.
was unternommen wird, um diese Situation maßgeblich zu verbessern. 1. Wie viele Beschwerden von Fahrgästen der Linien
25, 28 und 29 sind in den vergangenen zwölf Monaten bei der VGF bzw.
traffiQ eingegangen (telefonisch, schriftlich, E-Mail) und wie lange hat die
Bearbeitung der Beschwerden jeweils gedauert? Wurden die telefonischen
Beschwerden der Fahrgäste von traffiQ schriftlich festgehalten? 2. Die Antwortschreiben von traffiQ
auf Beschwerden bestehen in der Regel aus der Stellungnahme des jeweiligen
Subunternehmers (z. B. Veolia). Werden diese Stellungnahmen ungeprüft
übernommen oder was wird daraus abgeleitet? 3. Mit Einführung des Bonus-Malus-Systems (*) sollte
die Qualität der Nahverkehrsleistung verbessert werden. Dieses Instrument
funktioniert aber nur, wenn ein effektives Beschwerde-Controlling stattfindet.
Wie sieht dieses genau aus? Wer ist dafür zuständig? Ist das vorhandene
Personal für die Bearbeitung ausreichend? 4. Viele Mängel, die die Fahrgäste aus Harheim
aktuell vorbringen, sind bereits in der Vergangenheit häufig Gegenstand von
Beschwerden gewesen, z. B. Unpünktlichkeit der Linie 28, vor allem an
Wochenenden, das mobile Telefonieren des Fahrers während der
Fahrgastbeförderung, die dauerhaft defekte Tür des Busses der Linie 25, etc.
Wie erklärt sich der Magistrat diese dauerhaften Qualitätsmängel? 5. Als besonders gravierend
empfinden die Fahrgäste die wiederholt defekte Heizung im Bus der Linie 25, die
auch bei über 28°C Außentemperatur heizte und nicht ausschaltbar war, sodass
sich die Innentemperatur auf über 50°C erwärmte. Im vergangenen Sommer erlitt
der Busfahrer dabei einen Kreislaufkollaps. Auch im Zeitraum zwischen Ende
April und Anfang Mai 2012 trat dieser Defekt erneut auf und wurde traffiQ von
Fahrgästen mitgeteilt. Eine angemessene und zeitnahe Reaktion erfolgte nicht.
Wer ist verantwortlich, wer hat hier ggf. seine Fürsorgepflicht verletzt?
6. Vor allem in der Zeit zwischen
6.45 Uhr und 7.30 Uhr sind die Busse der Linie 28 aufgrund des Schülerverkehrs
an die weiterführenden Schulen stark belastet. Darüber hinaus fällt der eine
oder andere Bus aus. Vor allem in den Wintermonaten ist ein Bus der Linie 28
eine Woche lang nicht gefahren (traffiQ liegen entsprechende Hinweise vor), was
noch einmal zu einer Intensivierung der Busbelegung nachfolgender Busse führte.
Ein Ausweichen auf einen späteren Bus ist für die Schülerinnen und Schüler
nicht möglich, da sie Anschlüsse der U-Bahn erreichen müssen. Inwiefern wurde
durch Verkehrszählungen überprüft, ob die Anzahl und die Größe der eingesetzten
Busse zu den genannten Stoßzeiten dem Zuwachs an Schülerinnen und Schülern
gerecht wird? Wann ist die nächste Verkehrszählung geplant? Ist der Zuwachs an
Fahrgästen durch das Neubaugebiet Harheim-Nord berücksichtigt? Inwiefern hat
traffiQ im Fokus, dass spätestens Ende 2013, durch das Neubaugebiet
Harheim-Süd, zusätzliche Kapazität im Linienverkehr benötigt wird? 7. Die Verbindung der Linien
U 2/U 9 mit den Abfahrzeiten der Linie 28 sind suboptimal. Vor allem
bei den Abfahrtzeiten zwischen 12.00 Uhr und 15.30 Uhr, bei denen auch größerer
Schülerverkehr zu erwarten ist, sind Wartezeiten von bis zu 30 Minuten in
Kalbach/U-Bahn in Kauf zu nehmen, da die Linie 28, bei pünktlichem Fahrverlauf,
eine Minute später aus der Station abfährt, sowohl bei der Ankunft der Linie
U 2 respektive U 9. Sofern beim Ausstieg aus der U-Bahn noch der Bus
an der Haltestelle steht, laufen vor allem die Schülerinnen und Schüler, trotz
abgesenkter Schranke und roter Ampel, über die Gleise, um den Anschluss noch zu
erreichen und lange Wartezeiten zu vermeiden. Warum fährt die Linie 28 nicht
durchgängig in dichterer Taktung? Warum wird die Abfahrtzeit der Linie 28 nicht
an die Ankunftszeiten der Linien U 2/U 9
angepasst (teilweise ist die Taktung so schlecht, dass man bei der Abfrage nach
einer Verbindung der Linie U 9 vom Campus Riedberg nach Harheim/Am
Eschbachtal, eine Verbindung über Heddernheim/Weißer Stein/Eschersheim
S6/Berkersheim Linie 25 erhält)? (*) "Vertragsbestandteil bei ausgeschriebenen
Leistungen wird ein Bonus-Malus-System sein, das eine systematische Überprüfung
der Qualität durch Messungen bestimmter Qualitätsmerkmale beinhaltet. Durch
Anreize (Bonuszahlungen) soll eine Steigerung der Qualität erreicht werden.
Sanktionen haben das Ziel, den Auftraggeber zu einer schnelleren Abarbeitung
von Mängeln zu bewegen. Das Bonus-Malus-System soll zu einer Qualitätssicherung
und somit zu einer höheren Kundenzufriedenheit beitragen." (ST 143 vom
13.01.2005) Durch ein vergleichbares System
(Zuschüsse des Bundes an die Deutsche Bahn werden aktuell nur bei der
Einhaltung von entsprechenden definierten Standards gezahlt) hat die Deutsche
Bahn die Pünktlichkeit auf 93 Prozent gesteigert. Antragstellender
Ortsbeirat:
Ortsbeirat 14 Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme
des Magistrats vom 09.11.2012, ST 1679
Aktenzeichen: 92 14