Besserer Öffentlicher Personennahverkehr in Harheim
Vorlagentyp: ST Magistrat
Inhalt
S
A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 09.11.2012, ST
1679
Betreff: Besserer
Öffentlicher Personennahverkehr in Harheim zu 1. Die Bearbeitung der Beschwerden dauert je nach
Umfang der Beschwerde i.d.R. 5-10 Tage. Alle telefonischen Beschwerden werden
erfasst. Die Anzahl der
Beschwerden von September 2011 bis September 2012 stellt sich wie folgt dar:
Buslinie 25
66 Beschwerden Buslinie 28 52
Beschwerden Buslinie
29 105 Beschwerden Außerdem gab es bei den betreffenden Linien
Reklamationen im Zusammenhang mit der 10-Minuten-Garantie: Buslinie 25
11 Reklamationen Buslinie 28 36
Reklamationen Buslinie
29 56 Reklamationen zu 2. Grundsätzlich wird die Beschwerde zeitnah an das
Verkehrsunternehmen weitergeleitet und das Unternehmen zur Stellungnahme
aufgefordert. Ergeben sich Unstimmigkeiten, so stellt traffiQ zusätzlich eigene
Recherchen an. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich Beschwerden zu bestimmten
Punkten häufen. Bei Beschwerden zur Pünktlichkeit können beispielsweise die
Daten des "rechnergestützten Betriebsleitsystems" (RBL) ausgewertet werden. Bei
Beschwerden über das Verhalten des Fahrpersonals steht oft Aussage gegen
Aussage, sodass eine endgültige Klärung des Sachverhalts oft schwierig oder
unmöglich ist.
Zu 3. Für das Bonus-Malus-System werden bestimmte
Leistungsmerkmale ausgewählt. Die Qualität der vom Busunternehmen erbrachten
Leistungen wird regelmäßig anhand dieser Merkmale bzw. Qualitätskriterien
überprüft. Dies geschieht durch direkte Kontrollen und durch regelmäßige
repräsentative Befragungen der Fahrgäste. Für das Bündel A im Frankfurter Norden mit
insgesamt elf Linien ergaben die Kundenbefragungen (1.267 Fahrgäste) für das
Jahr 2011 u.a. folgende Werte: Kriterium Kundenbewertung (1= sehr zufrieden; 5 = sehr
unzufrieden Pünktlichkeit
2,4
Persönliche Sicherheit 1,9 Temperatur 2,1
Sauberkeit 2,3 Die Zahlen zeigen, dass der Nahverkehr im Bündel A
von den Kundinnen und Kunden insgesamt positiv beurteilt wurde. Erreicht der Auftragnehmer nach den
Kontrollen und den Befragungen ein besseres Niveau als vorgegeben, bekommt er
einen Bonus. Wird das vorgegebene Qualitätsniveau unterschritten, dann wird
dies mit einem Malus sanktioniert. Zu 4. Der Auftragnehmer ist gehalten, gemeldete Mängel
abzustellen. Das Telefonieren mit Handy während der Fahrt ist dem Fahrpersonal
strikt verboten. Abweichungen vom Fahrplan werden angemahnt, sind aber manchmal
aufgrund von Umleitungen oder Behinderungen der Fahrzeuge durch Falschparker
oder bei Personalmangel wegen erhöhtem Krankenstand oder aus technischen
Gründen manchmal nicht zu vermeiden. Die angesprochenen Fahrzeugmängel auf der Linie 25
sind darauf zurückzuführen, dass es sich um speziell angeschaffte
Pilotfahrzeuge handelt, bei denen es häufiger als ursprünglich erwartet zu
Störfällen kommt, zum Teil bei mehreren Fahrzeugen gleichzeitig. zu 5. Zur Beseitigung des Defektes an der Heizungsanlage
musste ein Ersatzteil angefordert werden, das jedoch nur verspätet geliefert
werden konnte. Außerdem kam es zu weiteren Verzögerungen bei der Reparatur. Der
Betrieb wurde trotz defekter Heizungsanlage aufrechterhalten, um Fahrtausfälle
zu vermeiden. Der Mangel ist inzwischen behoben. Inwieweit die defekte Heizungsanlage ursächlich für
die gesundheitlichen Beschwerden des Fahrers verantwortlich war, kann nicht
abschließend beurteilt werden. An der Situation lässt sich aber auch ersehen,
dass das Fahrpersonal grundsätzlich versucht, seine Dienste zu verrichten, denn
die Fahrerinnen und Fahrer wissen, dass ansonsten Fahrtausfälle die Folge
sind. Zu 6. Die Line 28 wird viermal im Jahr an der
Stadtbahnstation "Kalbach", wo der Bus seine höchste Auslastung aufweist, in
der morgendlichen Spitzenstunde gezählt. Die Linie weist einen vergleichsweise
hohen Auslastungsgrad auf, liegt aber innerhalb der Qualitätsvorgaben, die die
Stadtverordnetenversammlung im aktuell gültigen Nahverkehrsplan (NVP)
beschlossen haben. Im NVP
ist geregelt, dass nicht mehr als 65% der Gesamtplätze (Sitz- und Stehplätzen)
besetzt sein sollen, und zwar als Mittelwert über eine Stunde, d.h. einzelne
Fahrten können auch stärker besetzt sein. Die Linie 28, die alle 7,5 Minuten verkehrt, ist
nach Zahlen aus den vergangenen Wintermonaten bei der Ankunft an der
U-Bahnstation Kalbach aus Richtung Harheim zu 35% in der Spitzenstunde, die
zwischen 6:45 Uhr und 7:45 Uhr liegt, ausgelastet. Nur einzelne Fahrten haben
eine Auslastung von rund 60%. Selbst unter Berücksichtigung weiterer
Neubaugebiete besteht kein akuter Handlungsbedarf. Zu 7. Die Buslinie 28 ist bislang auf die U2 als
wichtigste Stadtbahnverbindung des Frankfurter Nordens abgestimmt. Ab dem
Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2012 werden die Fahrpläne der Linie 28 nun so
verschoben, dass die Umsteigezeit von der Linie U9 auf rund 7 Minuten sinkt und
der Anschluss von der U2 trotzdem weitgehend erhalten bleibt. Dafür wird zum
gleichen Datum jedoch die gleichbleibende Abfahrtsminute der Linie 28
aufgegeben werden müssen, und es werden zur Sicherung der Anschlüsse auch
Änderungen auf der Linie 29 notwendig. Die Fahrplanung steht gerade bei der Optimierung
der Anschlussbeziehungen immer wieder vor Zielkonflikten. Die unvorteilhaften
Umsteigezeiten von der U9 zur Linie 28 waren bekannt, gleichbleibende und damit
"merkbare" Abfahrtsminuten stellen bei der Fahrplanung jedoch auch ein
wichtiges Kriterium dar. Die fortlaufend steigende Anzahl der Fahrgäste auf der
Stadtbahnlinie U9 und damit der Umsteiger auf die Linie 28 haben den Ausschlag
für die jetzt vorgenommenen Änderungen des Fahrplanes gegeben. Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Auskunftsersuchen
vom 20.08.2012, V 445