tleutviertel InnenstadtTitel/Betreff: Was wird aus der Sprachförderung von Zuwanderern im Ortsbezirk 1?
Vorlagentyp: ST Magistrat
Inhalt
S A C H S T A N D :
Stellungnahme des
Magistrats vom 12.01.2015, ST 91 Betreff: Was wird aus der Sprachförderung von Zuwanderern im
Ortsbezirk 1? Zu 1.: Im Ortsbezirk 1 / Bahnhofsviertel erhielten die
Karmeliterschule und das Kinderzentrum Wiesenhüttenstraße nach Abschluss des
Modells mitSprache ebenso wie die anderen ehemaligen Modellprojekteinrichtungen
(insg. fünf Grundschulen, fünf Kindertagestätten und zwei weiterführende
Schulen) im Schuljahr 2013/14 über das Amt für multikulturelle Angelegenheiten
ein Anschlusscoaching. Dieses Angebot endete wie geplant im Juli 2014. Ziel des Beratungsangebots (Budget
von insgesamt 33 Std. je Einrichtungen) war die Verstetigung von
mitSprache-Angeboten und -strukturen, die im Rahmen des Modellprojektes
entwickelt wurden. Die Schulen und Kindertagestätten haben dabei in Absprache
mit der Beraterin und dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten ihre
individuellen Schwerpunkte in den Handlungsfeldern Zusammenarbeit mit Eltern,
Deutsch als Zweitsprache und Mehrsprachigkeit gesetzt. Das Amt für
multikulturelle Angelegenheiten begleitete diesen Prozess über zwei
Austauschtreffen mit den Beraterinnen, den Einrichtungsleitungen sowie den
Vertretern der verschiedenen Träger. Zu 2.: Nach Abschluss des Modellprojekts mitSprache wurden
vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten in Zusammenarbeit mit den u. g.
Kooperationspartnern neue und breitenwirksame Ansätze zur Förderung der
Bildungsteilhabe von Kindern- und Jugendlichen und ihrer Familien entwickelt.
Schwerpunkte wurden dabei in den Handlungsfeldern "migrationsbedingte
Mehrsprachigkeit, durchgängige Sprachbildung" und in der "Bildungs- und
Erziehungskooperation mit Eltern" gesetzt. Neben der direkten Unterstützung von
Kindern und Familien liegt der Fokus der u. g. Projekte auf der Ebene der
Organisationsentwicklung von Schulen und Kindertagesstätten sowie auf der Ebene
der Unterstützung struktureller Rahmenbedingungen. Hier plant das Amt für
multikulturelle Angelegenheiten zunächst in der Aus- und Weiterbildung von
Lehrkräften anzusetzen. Erfahrungen und Ergebnisse aus den Projekten werden
weiteren Schulen und Kindertagesstätten zur Verfügung gestellt und in
entsprechende Arbeitskreise und Netzwerke eingebracht. · Elternbeteiligung in der
Schule - Das Projekt des Amtes für multikulturelle Angelegenheiten unterstützt
in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt für die Stadt Frankfurt am Main
Schulen dabei, in der interkulturellen Elternarbeit neue Wege zu gehen. Ziel
ist es, auf Seiten der Projektschulen neben einer entsprechenden pädagogischen
Grundhaltung individuelle Angebote und Strukturen zu folgenden Bereichen
weiterzuentwickeln: eine Willkommenskultur, die von Vertrauen und gegenseitiger
Wertschätzung bestimmt ist und Eltern vielfältige, positive Erfahrungen mit
Schule ermöglicht; gemeinsame Unterstützung der Lernentwicklung von Kindern auf
Seiten der Eltern und der Lehrkräfte und Elternbeteiligung in schulischen
Mitwirkungs- und Entscheidungsprozesse. Die Ergebnisse und
Erfahrungen der beteiligten Schulen werden allen Frankfurter Schulen zur
Verfügung gestellt. Die Projektschulen werden über das Projektende hinaus als
Akteure / Partner des Netzwerkes das Thema "Elternbeteiligung in der Schule" in
ihrer Einrichtung gestalten. Das dreijährige Projekt
startete im Herbst 2014 und richtete sich mit seiner Ausschreibung an alle
Frankfurter Schulen aller Schulformen. In der Pilotphase ab dem Schuljahr
2014/15 sind 17 Schulen beteiligt. Aus dem Ortsbezirk 1 nimmt die
Liebfrauenschule teil. · Interkulturelle Sprachbildung
im Alltag - Das Kooperationsprojekt vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten
und Kita Frankfurt unterstützt ab März 2015 interessierte Kinderzentren, ihre
einrichtungsspezifischen Angebote und Strukturen der Sprachbildung unter
besonderer Berücksichtigung interkultureller und alltagsintegrierter Aspekte
weiterzuentwickeln und im Rahmen des Gesamtkonzepts nachhaltig umzusetzen. Das
Modul "interkulturelle Sprachbildung" wird vom Amt für multikulturelle
Angelegenheiten, das Modul "alltagsintegrierte Sprachförderung" von Kita
Frankfurt bereitgestellt und koordiniert. Die Erfahrungen der Kinderzentren
werden evaluiert und trägerübergreifend weiteren Kindertageseinrichtungen
zugänglich gemacht. Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben zunächst zehn
Kinderzentren von Kita Frankfurt die Möglichkeit, an dem Projekt teilzunehmen.
Eine Ausschreibung erfolgt an alle Kinderzentren von Kita Frankfurt somit auch
im Ortsbezirk 1.
· Lehreraus- und Weiterbildung
- Das Amt für multikulturelle Angelegenheiten steht derzeit in
Planungsgesprächen mit dem Staatlichen Schulamt für die Stadt Frankfurt am
Main, der Goethe-Universität, dem Fachberaterzentrum für Herkunftssprachen und
Mehrsprachigkeit sowie dem Landesschulamt/Lehrkräfteakademie. Ziel ist die
Unterstützung einer frühestmöglichen Sensibilisierung und Qualifizierung von
Lehrkräften in den verschiedenen Phasen der Aus- und Weiterbildung in den
Themenfeldern "durchgängige Sprachbildung, sprachsensibler Fachunterricht,
migrationsbedingte Mehrsprachigkeit, kulturelle Heterogenität in der Schule".
Gemeinsam mit den Kooperationspartnern werden aktuell Formate entwickelt, die
nach einer Pilotphase über die Implementierung in Regelstrukturen auf Seiten
der originären Akteure der Lehrerbildung nachhaltig und breit wirksam werden.
Die Umsetzung erster Angebote ist für das Schuljahr bzw. Wintersemester 2015/16
geplant. Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Auskunftsersuchen
vom 07.10.2014, V
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