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Schrifttafel im Grünstreifen vor der Bockenheimer Landstraße 68-70 zur mahnenden Erinnerung an das "Institut zur Erforschung der Judenfrage" während der NS-Zeit

Vorlagentyp: ST Magistrat

Inhalt

S A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 14.03.2016, ST 469 Betreff: Schrifttafel im Grünstreifen vor der Bockenheimer Landstraße 68-70 zur mahnenden Erinnerung an das "Institut zur Erforschung der Judenfrage" während der NS-Zeit Das am 26. März 1941 in Frankfurt eröffnete "Institut zur Erforschung der Judenfrage" bildete die erste Einrichtung einer von Hitlers Chefideologen Alfred Rosenberg geplanten nationalsozialistischen Eliteuniversität, der sogenannten "Hohen Schule". Das Institut hatte laut Gründungsvertrag die Aufgabe "die spezielle Forschung über die Grundlagen der Judenfrage und die wissenschaftliche Materialsammlung zum Zwecke des politischen Einsatzes" voranzutreiben. Konkret bedeutete dies die Plünderung von Bibliotheks- und Archivgut aus den besetzten Gebieten - 1943 umfasste die Institutsbibliothek etwa 350.000 Bände. Das Institut sollte die "Forschungs"-Grundlagen liefern, um die Ermordung des europäischen Judentums gegenüber der Nachwelt legitimieren zu können. Der Frankfurter Oberbürgermeister Friedrich Krebs tat alles, was in seiner Macht stand, um das "Institut zur Erforschung der Judenfrage" an den Main zu holen. Die Gauhauptstadt stellte das Institutsgebäude zur Verfügung, stellte den Institutsdirektor Wilhelm Grau ein und kam für die laufenden Unterhaltungskosten auf. Grau unterstanden 28 Mitarbeiter, darunter sechs Angestellte der Stadt. Den Grundstock der Institutsbibliothek bildete die etwa 40.000 Bände umfassende Hebraica- und Judaica-Sammlung der Stadtbibliothek, die dem Institut übergeben wurde. Die Aufstellung einer Schrifttafel vor der Bockenheimer Landstraße 68-70 zur mahnenden Erinnerung an das "Institut zur Erforschung der Judenfrage" wird befürwortet. Das Institut für Stadtgeschichte wird mit dem Ortsbeirat 2 Kontakt aufnehmen, um die Umsetzung der Schrifttafel gemeinsam zu erörtern und in die Wege zu leiten. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Ortsbeiratsinitiative - Budget vom 18.01.2016, OIB 407