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Boden wertschätzen - welche Bodenbeschaffenheit gibt es am Untersuchungsgebiet für einen neuen Stadtteil an der A 5?

Vorlagentyp: ST Magistrat

Inhalt

S A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 20.12.2019, ST 2368 Betreff: Boden wertschätzen - welche Bodenbeschaffenheit gibt es am Untersuchungsgebiet für einen neuen Stadtteil an der A 5? Zu 1: Im Bereich der Voruntersuchung finden sich, wie im nördlichen Frankfurter Raum bis in die Wetterau hinein, überwiegend Böden, die sich aus Löß entwickelt haben. Im Untersuchungsgebiet können die Böden wie folgt beschrieben werden: Das geologische Ausgangsgestein der Bodenbildung ist Lößlehm über Löß mit einer Mächtigkeit von 4 bis 13 m. Den größten Flächenanteil im Gebiet nehmen die Parabraunerden aus Lößlehm ein. Aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften gehören sie zu den ertragreichsten landwirtschaftlichen Böden. Sie besitzen neben einem ausgeglichenen Wasser- und Nährstoffhaushalt auch günstige Filter- und Puffereigenschaften gegenüber Schadstoffen und halten diese weitgehend im Boden zurück, dadurch wird das Grundwasser geschützt. An den Oberhanglagen der Bachtäler und in exponierten Hangneigungen der westlichen Talsenken haben sich durch Erosionen flachgründige Rendzinen gebildet. In den Mulden, insbesondere im Bereich des Lachgraben und zum Teil auch in den Bachtälern sind durch Abspülungen Böden aus umgelagertem Erosionsmaterial entstanden, die sogenannten Kolluvien. Auch dieser Bodentyp ist sehr gut für die landwirtschaftliche Nutzung geeignet. Zu 2: Die Ufer des Urselbachs sind von Gleyböden geprägt. Sie entstehen bei gleichmäßig hoch anstehendem Grundwasser auf allen Ausgangsgesteinen. Der unterste Bodenbereich ist ganzjährig mit Wasser gesättigt und somit sauerstoffarm. Auf diesen Böden gedeihen nur Pflanzen, die nasse Bodenverhältnisse vertragen. Für die Landwirtschaft eignen sich diese Böden vor allem als Grünland. In der Mitte des Untersuchungsgebietes, im Bereich des Zusammentreffens der zwei Talsenken, liegt in linearer Ausformung stauwasserbeeinflusster Boden vor (hier: Pseudogley). Dieser Bodentyp entsteht durch zeitweise gestautes Niederschlagswasser. Typisch für Stauwasserböden ist der Wechsel zwischen Nassphasen im Frühjahr und Trockenphasen im Sommer. Sie sind vielfach gute Wiesen- und Waldböden. Zu 3: Das Land Hessen verwaltet digital sämtliche Bodenflächendaten im Maßstab 1:50.000 (BFD). Aus den Daten können neue themen- und gebietsbezogene Karten erzeugt werden, sowohl als Druckversion und als PC-Version. Karten der Bodentypen bzw. Bodenformen, Bodengesellschaften können im Bodenviewer des Landes Hessens frei zugänglich eingesehen werden. http://bodenviewer.hessen.de/mapapps/resources/apps/bo denviewer/index.html?lang=de Im Bodenviewer Hessen findet sich eine Darstellung der Boden. Eine Differenzierung nach Flurstücken, Acker oder Grünland ist nicht möglich Zu 4: Ähnliche Lößlehmböden wie im Untersuchungsgebiet sind im Taunusvorland weit verbreitet, somit auch in den nördlichen Frankfurter Ortsteilen in einer Zone von Zeilsheim bis Bergen-Enkheim. Geringfügige Unterschiede bestehen örtlich in der Entwicklungstiefe, der Tiefe des durchwurzelbaren Bodenraums (Gründigkeit), dem pflanzenverfügbaren Bodenwasser und der Geländeexposition. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Auskunftsersuchen vom 12.09.2019, V 1412