Skip to main content Skip to navigation Skip to footer

Frühes Fahrwerkausfahren verhindern

Vorlagentyp: ST Magistrat

Inhalt

S A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 20.11.2017, ST 2303 Betreff: Frühes Fahrwerkausfahren verhindern Der Magistrat arbeitet intensiv im Forum Flughafen und Region (FFR) an der Entwicklung von aktiven Schallschutzmaßnahmen mit. Zur Reduzierung des Lärms im Landeanflug wird in diesem Zusammenhang auf die Entwicklung eines Assistenzsystems für einen leiseren und kerosinärmeren Anflug verwiesen (siehe auch Bericht des Magistrats an die Stadtverordnetenversammlung vom 24.10.2016, B 273). Das DLR (Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt) hat in einem Forschungsprojekt mit dem Namen LNAS (Low Noise Augmentation System) mit dem Umwelt- und Nachbarschaftshaus des Forums Flughafen und Region ein Assistenzsystem entwickelt, mit dem die Piloten auf einem Display im Cockpit den optimalen Zeitpunkt zum Ausfahren der Landeklappen und des Fahrwerks sowie die ökonomischste Fluggeschwindigkeit während der Landung angezeigt bekommen. Es ist das Ziel, dass die Triebwerke möglichst lange im leisen und treibstoffsparenden Leerlauf betrieben werden können. Damit soll der Treibstoffverbrauch in der letzten Flugphase um 10 bis 20 % reduziert werden. Das Assistenzsystem wurde zunächst im Flugsimulator und bei ersten Forschungsflügen ohne anderen umgebenden Flugverkehr getestet. Im September 2016 wurde das System dann am Flughafen Frankfurt an drei Tagen mit einem Forschungsflugzeug im Regelbetrieb getestet. Der Lärm der Flugzeuge konnte nach Angaben des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWEVL) unterhalb der Anflugroute um bis zu 1,5 Dezibel verringert werden. Damit wurde eine hörbare Entlastung erzielt. In einem weiteren Schritt soll das Assistenzsystem in einem einjährigen Testbetrieb im regulären Flugbetrieb getestet werden. Das Forschungsprojekt wird vom Umwelt- und Nachbarschaftshaus mit 560.000 € gefördert. Das Expertengremium Aktiver Schallschutz des Forums Flughafen und Region wird die Maßnahme weiterhin fachlich begleiten. Bislang werden das Setzen der Landeklappen und das Ausfahren des Fahrwerks von den Besatzungen nach einer Checkliste und bezüglich des Zeitpunktes nach eigenem Ermessen vorgenommen. So können auch gleiche Flugzeugtypen bei der Landung unterschiedlich laut sein. Über das in der Anregung formulierte Erfordernis zum Ausfahren des Fahrwerks entscheiden ausschließlich und eigenverantwortlich die Piloten, die für die sichere Landung der Flugzeuge verantwortlich sind. Auch ein Assistenzsystem, wie es derzeit entwickelt wird, würde lediglich Empfehlungen geben, denen die Piloten folgen könnten aber nicht zwingend müssten. Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass beim Landen von Flugzeugen auf der Landebahn Nordwest der Gleitwinkel von 3 auf 3,2 Grad angehoben worden ist. Nach dem erfolgreichen Probebetrieb wurde die lärmmindernde Maßnahme, die ebenfalls aus dem Forum Flughafen und Region stammt, im Dezember 2014 in den Regelbetrieb überführt. Durch das steilere Anfliegen sind die Flugzeuge insgesamt etwas höher, so dass weniger Lärm am Boden ankommt. Im Rahmen der Entwicklung der Maßnahme wurde beobachtet, dass das Ausfahren des Fahrwerks durch den erhöhten Winkel tendenziell näher zum Flughafen stattfindet als vorher. Weitere Infos unter https://wirtschaft.hessen.de/presse/pressemitteilung/neues-laermschutzverfahren- am-frankfurter-flughafen-getestet-0 . Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Anregung an den Magistrat vom 18.08.2017, OM 1967 Antrag vom 25.01.2018, OF 765/5 Anregung an den Magistrat vom 16.02.2018, OM 2743