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Umleitungsmaßnahmen nach Sperrung der nördlichen Mainuferstraße

Vorlagentyp: ST Magistrat

Inhalt

S A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 21.09.2018, ST 1906 Betreff: Umleitungsmaßnahmen nach Sperrung der nördlichen Mainuferstraße Zu 1.: Es ist geplant, die bestehende Zielführung der wegweisenden Beschilderung (gelb) zu den Zielen Zoo, Westhafen, Rathaus und Römer auszukreuzen bzw. zu ändern. Ergänzend werden die Verkehrsteilnehmenden über die frei programmierbaren Verkehrsinformationstafeln, Presse, Internet (www.mainziel.de) und andere Medien über die Sperrung informiert. An wichtigen Entscheidungspunkten im städtischen Verkehrsnetz werden weiße große Hinweistafeln aufgestellt. An zwei besonders relevanten Entscheidungspunkten in West-Ost- bzw. Ost-West-Richtung sollen zusätzlich dynamische Sperrhänger zum Einsatz kommen, da diese erfahrungsgemäß größere Aufmerksamkeit erzeugen, als die statische Beschilderung. An den Knotenpunkten im direkten Umfeld der Sperrung werden Anpassungen in der Verkehrsführung vorgenommen. Zu 2.: In Vorbereitung auf die Sperrung des nördlichen Mainufers hat der Magistrat im Februar 2018 Modellrechnungen mit der Verkehrsdatenbasis Rhein-Main (VDRM) durchgeführt. Die VDRM ist ein regionales Verkehrsmodell, das die Verkehrsmengen von und nach Frankfurt gut abbildet. Die Verteilung der Verkehrsmengen innerhalb Frankfurts weichen dagegen teilweise signifikant von erhobenen Werten ab. Bei lokalen Fragestellungen ist daher grundsätzlich eine Fein-Kalibrierung des Modells notwendig, welche aber im vorgegebenen zeitlichen Rahmen dieser Fragestellung nur sehr eingeschränkt möglich war. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist dies zu beachten, die Ergebnisse sind nur Anhaltswerte, die während der Sperrung verifiziert werden. Analyse der Fahrten über das nördliche Mainufer Fahrzeuge, die das nördliche Mainufer zwischen Untermainbrücke und Alte Brücke nutzen, haben ihre Quellen bzw. Ziele überwiegend in Frankfurt oder der unmittelbaren Umgebung. Zwischen den Quellen und Zielen ist eine klare West-Ost-Ausrichtung erkennbar. Verlagerungseffekte aufgrund der Mainufersperrung Durch die Mainufersperrung zwischen Untermainbrücke und Alter Brücke kommt es zu Entlastungen auf der Achse Speicherstraße - Untermainkai - Mainkai - Schöne Aussicht - Sonnemannstraße. Die Entlastungswirkung nimmt mit zunehmender Entfernung von der Sperrung ab. Die wesentlichen Ausweichstrecken sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Weiterhin kann eine Abnahme der Verkehrsmengen auf der Flößer- und Ignatz-Bubis-Brücke aufgrund der Sperrung beobachtet werden. Auf der Untermainbrücke und der Friedensbrücke muss hingegen mit einer Zunahme der Verkehrsmengen gerechnet werden. Die mittels VDRM errechneten Umlegungs-Prognosen sollen durch Vorher- und Während-Erfassungen der Verkehrsbelastung an den umliegenden Knotenpunkten sowie durch Vorher-Während-Vergleiche der Verlustzeiten und der Verkehrsqualität auf allen Alternativrouten verifiziert werden. Im Übrigen sind in der Vergangenheit nach Sperrungen im Innenstadtbereich die vorausgesagten Folgen für den Autoverkehr ausgeblieben, hier sei nur an die Sperrung der Hauptwache erinnert. Auch der für den Rückbau der Alten Brücke von fünf auf vier Spuren vorausgesagte Verkehrskollaps ist nicht eingetreten. Des Weiteren ist der Kfz-Verkehr am inneren Kordon der Stadt (Alleenring/Hauptbahnhof/Mainbrücken von 1988 bis 2016 um 30% zurückgegangen, hauptsächlich zu Gunsten des ÖPNV und des Fahrradverkehrs. Zu 3.: Der Magistrat hat am 06.03.2018 bereits eine Verkehrszählung des von der Sperrung betroffenen Bereiches bzw. möglicher Ausweichstrecken durchgeführt. Dabei wurden folgende Verkehrsmengen für das nördliche Mainufer ermittelt: Verkehrszählung am Knotenpunkt: Neue Mainzer Straße / Untermainkai / Untermainbrücke / Untermainkai vom 6.3.2018: Untermainkai in West-Ost-Richtung 8.581 Pkw + 457 Schwerverkehr Untermainkai in Ost-West-Richtung 6.942 Pkw + 387 Schwerverkehr Summe: 15.523 Pkw + 844 Schwerverkehr Verkehrszählung am Knotenpunkt: Kurt-Schumacher-Straße / Schöne Aussicht / Alte Brücke /Mainkai Mainkai in West-Ost-Richtung 9.132 Pkw + 472 Schwerverkehr Mainkai in Ost-West-Richtung 10.646 Pkw + 554 Schwerverkehr Summe 19.778 Pkw + 1.026 Schwerverkehr Zu 4.: Bei einer Sperrung einer Hauptverkehrsstraße können Verkehrsverlagerungen auf andere Straßen nicht ausgeschlossen werden bzw. können keine Maßnahmen zur Verhinderung von Verkehrsverlagerungen auf einzelne Straßen getroffen werden. Aufgrund der oben genannten Umlegungs-Prognosen und frühzeitiger Hinweise auf die Sperrung des nördlichen Mainufers sollen die Verkehre bereits auf Höhe des Alleenrings (Danziger Platz) weiträumig verlagert werden, um eine Belastung der unmittelbaren Straßen wie z. B. der Battonstraße und Berliner Straße auf ein verträgliches Maß zu reduzieren. Zu 5.: Frankfurt verfügt über einen hervorragend ausgebauten ÖPNV, mit dem alle Ziele erreicht werden können. Unabhängig von der geplanten Sperrung des nördlichen Mainufers ist es geplant, eine weitere Straßenbahnlinie über die Altstadtstrecke zu führen. Damit wird das ÖPNV-Angebot noch weiter verbessert. Auch an einer Verbesserung des Radverkehrsnetzes wird kontinuierlich gearbeitet. Da das nördliche Mainufer nur für den motorisierten Individualverkehr gesperrt wird, besteht dann zusätzlich zum Mainuferweg eine attraktive und schnelle Verbindung für den Radverkehr, die sicherlich zu einer Steigerung des Anteils des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen beitragen wird. Zu 6.: Da, wie unter Punkt 4 bereits genannt, der Verkehr weiträumig verlagert werden soll, wird nicht davon ausgegangen, dass die Straßenbahn in der Battonstraße zusätzlich behindert wird. Der Straßenbahnverkehr in der Braubachstraße war in den vergangenen Jahren durch eine Vielzahl von, z.T. gelichzeitigen Baustellen stark behindert, vor allem in Zusammenhang mit der Altstadtbaustelle, der Bebauung des ehemaligen Bundesrechnungshof-Geländes ("Kornmarkt-Arkaden") und zuletzt durch den Umbau des Platzes vor dem Karmeliterkloster. Zum Teil war neben den Straßenbahnschienen kein Platz für den Autoverkehr, so dass die Kraftfahrzeuge zusätzlich den Straßenbahnverkehr behinderten. Dazu kam der Baustellenverkehr. Für die Straßenbahn gab es deshalb oft kein Durchkommen und die Straßenbahnen waren oft stakt verspätetet. Alle Baustellen stehen vor der Fertigstellung, sodass es zum Zeitpunkt der Mainufersperrung keine Behinderungen des Straßenbahnverkehrs mehr geben wird. Zu 7.: Da die Straßen in ihrem Querschnitt nicht verändert werden, führt eine anzunehmende Verkehrsverlagerung zu keiner höheren Trennungswirkung in den Wohnquartieren. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Auskunftsersuchen vom 05.06.2018, V 900

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