Afghanischer Kulturverein Frankfurt - Imam Said Khobaib Sadat - in Bergen-Enkheim - Klares Bekenntnis zu unserem Rechtsstaat
Vorlagentyp: ST Magistrat
Inhalt
S A C H S T A N D :
Stellungnahme des
Magistrats vom 17.01.2011, ST 164 Betreff: Afghanischer Kulturverein Frankfurt - Imam Said
Khobaib Sadat - in Bergen-Enkheim - Klares Bekenntnis zu unserem
Rechtsstaat Das Dezernat für Integration verfolgt im
Rahmen seiner Möglichkeiten aufmerksam die Entwicklung im Afghanischen
Kulturverein und befindet sich in einem sehr kritischen Dialog mit
Vereinsmitgliedern sowie im Austausch mit anderen mit dem Fall befassten
Behörden. Zu diesem klaren und kritischen Dialog gibt es keine
Alternative.
In Antwort auf ein Schreiben der
Dezernentin an den Vorstand des Afghanischen Kulturvereins und nach einem sehr
kritischen Gespräch mit Vereinsvertretern wurde seitens des Vereins dem
Dezernat im Mai 2010 schriftlich mitgeteilt, dass Herr Sadat nicht mehr als
Imam und Vorstandsmitglied des Vereins tätig sei. Diese Situation wurde auch
öffentlich bekannt. In zwei Gesprächsterminen des Ortsbeirats 16 mit dem Verein
im Herbst 2010, stellte sich die Situation ebenso dar. Es wurde auch in diesen
Gesprächen der Wille des Vereins zu einer Öffnung gegenüber Kirchen und
Vereinen im Stadtteil erkennbar, begleitet von einer Bereitschaft zu einem
Generationswechsel im eigenen Vereinsvorstandvorstand und anderen Ämtern.
Eine zwischenzeitliche Information des Magistrats,
dass Herr Sadat in anderer Funktion ggf. beschäftigt war oder noch ist, wurde
nach einem weiteren Schreiben der Dezernentin an den Vereinsvorstand in einem
Gespräch im November 2010 seitens des Vereins bestätigt. Dabei wurde
ausgeführt, Herr Sadat sei während der Bauphase, z.B. gegenüber Handwerkern, in
hausmeisterlicher Funktion tätig. Nach Einschätzung des Magistrats sowie
anderer mit dem Fall befasster Behörden liegt mit Stand von Anfang Januar 2011
angesichts des Bauobjekts und des gegen Herrn Sadat laufenden
ausländerrechtlichen Verfahrens die Vermutung einer Scheinbeschäftigung nahe.
Den Vereinsvertreten wurde im
November 2010 und in einem weiteren Schreiben der Dezernentin vom Januar 2011
wiederholt unmissverständlich verdeutlicht, dass eine weitere Beschäftigung von
Herrn Sadat nicht nur einen schwerwiegenden Verlust an Glaubwürdigkeit
bedeutet, der die nachbarliche Stellung des Vereins im Stadtteil dauerhaft
gefährdet; die Vereinsvertreter wurden ebenfalls darauf hingewiesen, dass aus
der sich daraus ergebenden Verantwortlichkeit des Arbeitgebers für die
Tätigkeiten von Angestellten dessen als extremistisch zu wertende Äußerungen
auch dem Vereinsvorstand zuzurechnen sind. Der Verein wurde dringend
aufgefordert, einen Klärungsprozess darüber herbeizuführen, wie er seine
Zukunft sieht. Es wurde dem Vereinsvorstand nahegelegt, dabei auch die
laufenden rechtsstaatlichen Verfahren gegen Herrn Sadat zu berücksichtigen.
Der Magistrat kann keine
Informationen bestätigen, dass Herr Sadat weiterhin im Verein predigt. Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Anregung vom
14.09.2010, OA 1193
Auskunftsersuchen vom 14.02.2012, V 277