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Wann kommt die zweite Bauphase des Ostbahnhofs?

Vorlagentyp: ST Magistrat

Stellungnahme des Magistrats

Der Magistrat hat die Deutsche Bahn AG (DB AG) um eine Stellungnahme gebeten. Die DB AG teilt hierzu mit: "Die Modernisierung des Bahnhofs Frankfurt (Main) Ost erfolgt in zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt, welcher die Modernisierung der Verkehrsstation beinhaltete, konnte am 5. Oktober 2016 im Beisein von Stadtrat Klaus Oesterling feierlich beendet werden. In zweieinhalb Jahren wurden rund 4 Mio. EUR in die Verkehrsstation investiert. Mit diesen Mitteln wurde u. a. eine Erneuerung des Bahnsteigs an den Gleisen 3 und 4 inkl. neuer Überdachung, Beleuchtung und Bahnsteigausstattung vorgenommen, die Personenunterführung komplett saniert und nicht mehr benötigte Infrastruktur zurückgebaut. Der zweite Bauabschnitt, welcher den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Frankfurt (Main) Ost umfasst, beinhaltet den Einbau einer Aufzugsanlage am Mittelbahnsteig der Gleise 3 und 4, der den Bahnsteig mit der Personenunterführung der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) verbinden wird. Für eine bessere Orientierung für Seh- und Gehbehinderte wird das Wegeleitsystem anpasst. Des Weiteren wird die Position der Aufzugsanlage darüber entscheiden, ob der Bahnsteig verlängert werden muss. Leider kam es für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Frankfurt (Main) Ost gegenüber dem ursprünglich in 2019 vorgesehenen Baubeginn zu einer Verzögerung, die folgende Gründe hat: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fordert seit 2015 im sog. "Stufenplan Digitales Planen und Bauen" die Nutzung der BIM-Methodik (BIM steht für Building Information Modeling) für neu zu planende Projekte. Die Vorgaben zur Anwendung der BIM-Methodik sind bei der DB Station&Service AG seit dem 01.01.2017 in allen neuen Projekten verbindlich für die Ausschreibung zu nutzen. Entsprechend wird diese Methodik auch in dem Projekt "Barrierefreier Ausbau des Bahnhofs Frankfurt (Main) Ost" angewendet. Ein Ziel von BIM ist die Erhöhung der Planungsqualität und Kostensicherheit über die gesamte Projektlaufzeit. Um dieses Ziel sicherstellen zu können, ist ein höherer Detaillierungsgrad in der Vor- und Entwurfsplanung erforderlich. Die verbindliche Einführung der BIM-Methodik fordert die Projekte sowie die an den Projekten beteiligten Partner heraus, nicht zuletzt durch die erforderliche Aus- und Weiterbildung der Projektbeteiligten, der Klärung rechtlicher Fragen sowie der Entwicklung von BIM-Leitfäden für effektive Vorgehensweisen (Prozesse) beim Planen, Bauen und Betreiben mit BIM. Ergänzend kam hinzu, dass in den Jahren 2016/2017 die Schwellenwerte, von denen abhängt, ob eine EU-weite Ausschreibung der Planungsleistung erfolgen muss, angepasst wurden. Das Projekt "Barrierefreier Ausbau des Bahnhofs Frankfurt (Main) Ost" hat durch die Anpassung der Schwellenwerte die Auflage erhalten, die Planungsleistung europaweit auszuschreiben. Mit Blick auf die zuvor beschriebenen Herausforderungen bei der Einführung der Planung nach der BIM-Methodik, konnte bedauerlicherweise erst im Jahr 2018 eine EU-weite Ausschreibung an den Markt gebracht werden. Die Dauer der Ausschreibungsprozesse liegen bei EU-weiten Ausschreibungen bei rd. einem dreiviertel Jahr, sodass Anfang 2019 ein Planungsbüro seitens der DB Station&Service AG gebunden werden konnte. Seit Anfang 2019 läuft nun die sog. Grundlagenermittlung und Vorplanung (Leistungsphasen 1 und 2 nach HOAI). In dieser Phase wird durch die Projektbeteiligten auch die Positionierung der Aufzugsanlage betrachtet, welche darüber entscheidet, ob der Bahnsteig verlängert werden muss. Um diese Entscheidung fundiert treffen zu können, wurde die Anzahl der zu untersuchenden Varianten für den Ausbau von vier auf insgesamt sechs erhöht, was wiederum eine längere Planungszeit nach sich zieht. Aufgrund der oben aufgeführten Gründe und des großen Beteiligungskreises, bitten wir Sie für die Dauer der Planungsphase um Verständnis. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass sich die Vertragsparteien im ersten Quartal 2020 auf eine der zuvor genannten Varianten hinsichtlich der Position der Aufzugsanlage verständigen werden. Dem vorausgesetzt, ist ein Baubeginn nach noch zu durchlaufender Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung im Jahr 2024 realisierbar.