Neue Tafeln für die Gedenkstätte Arbeitserziehungslager Heddernheim
Vorlagentyp: OF CDU
Begründung
Arbeitserziehungslager Heddernheim In dem Bericht B 230 vom 6. Mai 2011 teilt der Magistrat mit, dass - wie es der Ortsbeirat vorgeschlagen hat - die Gedenkstätte für das ehemalige Arbeitserziehungslager Heddernheim im Oberschelder Weg in nächster Zeit umgestaltet werden soll. Im Zuge dieser Umgestaltung sollen auch die dortigen Gedenktafeln durch neue ersetzt werden. Der Ortsbeirat beabsichtigt, sich mit Mitteln aus seinem Budget an dieser Maßnahme zu beteiligen. In diesem Zusammenhang bittet der Ortsbeirat den Magistrat,
- die Vorplanung für die Gestaltung der Gedenkstätte inklusive der Tafeln und ihrer Beschriftung unter genauer Angabe der zu erwartenden Kosten dem Ortsbeirat vorzustellen 2. dafür Sorge zu tragen, dass die Neugestaltung der Tafeln in enger Abstimmung mit dem Ortsbeirat und dem Institut für Stadtgeschichte unter Berücksichtigung der neuen Forschungen zu diesem Thema erfolgt. Dabei soll auch der Vorschlag des Stadtteilhistorikers Herrn Uwe Protsch zur textlichen Gestaltung der Tafeln geprüft werden (siehe Anhang) 3. zu prüfen und zu berichten, ob, und wenn ja, in welcher Weise eine Auflistung von Namen und Nationalitäten der Opfer an der Gedenkstätte möglich wäre. Begründung: Mit der Neugestaltung der Gedenkstätte und der Tafeln soll insgesamt - mehr noch als dies bisher der Fall ist - auf die Gräueltaten in der verharmlosend "Arbeitserziehungslager" genannten Einrichtung in einer würdigen und eindringlichen Weise aufmerksam gemacht werden. [Anhang] Auf diesem Gelände betrieb die Frankfurter Gestapo von April 1942 bis März 1945 ein so genanntes "Arbeitserziehungslager". Tausende von Zwangsarbeitern, darunter auch 14-und 15-jährige Jugendliche, wurden hier wegen oft geringfügiger Vergehen oder auf Grund von Denunziationen wochen- und monatelang inhaftiert. Bei ungenügender Ernährung mussten sie Schwerstarbeit verrichten und brutale Misshandlungen erdulden. Nicht alle überlebten die Haft. Darüber hinaus wurden auch jüdische Mitbürger, unangepasste Jugendliche, Regimegegner und viele andere, die nicht dem nationalsozialistischen Menschenbild entsprachen, eingewiesen und gequält. Viele von ihnen wurden anschließend in ein Konzentrationslager verbracht. Mehrere Personen wurden im "Arbeitserziehungslager" ohne Gerichtsverfahren oder Untersuchung hingerichtet. Die Erinnerung an diesen Ort nationalsozialistischer Menschenverachtung soll aufrufen, jeden Angriff auf die Menschenwürde zu benennen und abzuwehren: "Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt habt!" (Flugblatt der Weißen Rose")
Inhalt
S
A C H S T A N D : Antrag vom 30.08.2011, OF 64/8
Betreff: Neue Tafeln für die Gedenkstätte
Arbeitserziehungslager Heddernheim In dem Bericht B 230 vom 6. Mai 2011
teilt der Magistrat mit, dass - wie es der Ortsbeirat vorgeschlagen hat - die
Gedenkstätte für das ehemalige Arbeitserziehungslager Heddernheim im
Oberschelder Weg in nächster Zeit umgestaltet werden soll. Im Zuge dieser
Umgestaltung sollen auch die dortigen Gedenktafeln durch neue ersetzt werden.
Der Ortsbeirat beabsichtigt, sich mit Mitteln aus seinem Budget an dieser
Maßnahme zu beteiligen. In diesem Zusammenhang bittet der Ortsbeirat den
Magistrat, 1. die Vorplanung
für die Gestaltung der Gedenkstätte inklusive der Tafeln und ihrer Beschriftung
unter genauer Angabe der zu erwartenden Kosten dem Ortsbeirat vorzustellen
2. dafür Sorge zu tragen, dass
die Neugestaltung der Tafeln in enger Abstimmung mit dem Ortsbeirat und dem
Institut für Stadtgeschichte unter Berücksichtigung der neuen Forschungen zu
diesem Thema erfolgt. Dabei soll auch der Vorschlag des Stadtteilhistorikers
Herrn Uwe Protsch zur textlichen Gestaltung der Tafeln geprüft werden (siehe
Anhang) 3. zu prüfen und zu
berichten, ob, und wenn ja, in welcher Weise eine Auflistung von Namen und
Nationalitäten der Opfer an der Gedenkstätte möglich wäre. Begründung: Mit der Neugestaltung der Gedenkstätte
und der Tafeln soll insgesamt - mehr noch als dies bisher der Fall ist - auf
die Gräueltaten in der verharmlosend "Arbeitserziehungslager" genannten
Einrichtung in einer würdigen und eindringlichen Weise aufmerksam gemacht
werden. [Anhang] Auf diesem Gelände betrieb die Frankfurter Gestapo
von April 1942 bis März 1945 ein so genanntes "Arbeitserziehungslager".
Tausende von Zwangsarbeitern, darunter auch 14-und 15-jährige Jugendliche,
wurden hier wegen oft geringfügiger Vergehen oder auf Grund von Denunziationen
wochen- und monatelang inhaftiert. Bei ungenügender Ernährung mussten sie
Schwerstarbeit verrichten und brutale Misshandlungen erdulden. Nicht alle
überlebten die Haft. Darüber hinaus wurden auch jüdische Mitbürger,
unangepasste Jugendliche, Regimegegner und viele andere, die nicht dem
nationalsozialistischen Menschenbild entsprachen, eingewiesen und gequält.
Viele von ihnen wurden anschließend in ein Konzentrationslager verbracht.
Mehrere Personen wurden im
"Arbeitserziehungslager" ohne Gerichtsverfahren oder Untersuchung
hingerichtet. Die Erinnerung an diesen Ort
nationalsozialistischer Menschenverachtung soll aufrufen, jeden Angriff auf die
Menschenwürde zu benennen und abzuwehren: "Zerreißt den Mantel der
Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt habt!" (Flugblatt der Weißen
Rose") Antragsteller:
CDU
Vertraulichkeit: Nein Nebenvorlage:
Antrag vom
06.01.2012, OF
110/8 Beratung im Ortsbeirat: 8 Beratungsergebnisse: 4. Sitzung des OBR 8
am 15.09.2011, TO I, TOP 7 Beschluss: Die Vorlage OF
64/8 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 5. Sitzung des OBR 8
am 03.11.2011, TO I, TOP 6 Beschluss: Die Vorlage OF
64/8 wird bis zur Sitzung am 26.01.2012 zurückgestellt.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 7. Sitzung des OBR 8
am 26.01.2012, TO I, TOP 6 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 843 2012
1.
Die Vorlage OF 64/8 wird durch die Annahme der Vorlage OF
110/8 für erledigt erklärt. 2.
Die
Vorlage OF 110/8 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen.
Abstimmung:
zu 1. Einstimmige
Annahme zu 2. Einstimmige
Annahme