Drohende Überlastung der Grundschule Riedberg
Antrag
Der Magistrat wird gebeten, über die voraussichtliche Auslastung der Grundschule Riedberg im laufenden und den kommenden drei Jahren zu berichten im Angesicht des sukzessiven Bezugs der Gebäude des großen Bauprojektes "Berghöfe" mit ca. 390 Wohnungen. Dabei sollen insbesondere folgende Fragen beantwortet werden:
- Mit wieviel Schülerinnen und Schülern rechnet der Magistrat und wie wird deren voraussichtlich große Anzahl in der ohnehin schon ausgelasteten Grundschule Riedberg untergebracht? Dabei soll sowohl über die räumliche Unterbringung als auch über Klassengrößen berichtet werden.
- Ist es richtig, dass geplant ist, die bereits jetzt erreichten Klassengrößen von 25 Schülerinnen und Schülern zu erweitern, ohne zusätzliches Lehrpersonal zur Verfügung zu stellen, sondern dies stattdessen mit einer Stundenerhörung der UBUS-Kräfte (Unterrichtsbegleitende Unterstützung durch sozialpädagogische Fachkräfte) zu kompensieren? a) Wie beurteilt der Magistrat in diesem Zusammenhang die gesundheitliche Gefährdung der Kinder dieser Klassen vor dem Hintergrund der nächsten Corona-Welle im kommenden Herbst? b) Welche Auswirkungen wird die Klassengröße auf schwächere Kinder haben, für die dann weniger Zeit der Lehrkraft zur Verfügung steht?
- Könnten zusätzliche Pavillons aufgestellt werden und ist das Land darauf hingewiesen worden, zusätzliches Lehrpersonal zur Verfügung zu stellen?
- Wurde geprüft, ob eine etwaige Überlastung der Grundschule Riedberg durch überlappende Schulbezirke in Riedberg-Mitte auf die Marie-Curie- und die Judith-Kerr-Schule verteilt werden können oder ob diese ebenfalls bereits an ihrer Kapazitätsgrenze sind? In diesem Zusammenhang wird der Magistrat ebenfalls gebeten, über den Stand der Planung und des Baus der neuen Kita Sonnenwind zu berichten, deren Fertigstellung ursprünglich für den Herbst 2022 in Aussicht gestellt wurde. Für den Neubau wurde eine zusätzliche Kita-Gruppe versprochen, die jetzt ebenfalls dringend benötigt wird angesichts der Tatsache, dass auch Kinder im Kindergartenalter bald neu in den "Berghöfen" wohnen werden.
Begründung
Im Bauprojekt "Berghöfe" werden demnächst die ersten Gebäude bezogen und entsprechend ziehen auch weitere Kinder auf den Riedberg, die entsprechend der geltenden Schulbezirke automatisch in der Grundschule Riedberg aufgenommen werden. Dabei ist übergroßen Klassen mit entsprechenden Nachteilen für den Unterricht und die Gesundheit der Kinder in Zeiten von Corona zu rechnen. Mit der sukzessiven Fertigstellung weiterer Gebäude wird sich diese Situation in den nächsten 2-3 Jahren noch verschärfen. Da die Planungen und der Bau der Berghöfe bereits einige Jahre andauert, hatte der Magistrat ausreichend Zeit, sich auf die Situation vorzubereiten. Gleichwohl sind jetzt kurz vor Bezug der "Berghöfe" keine offiziellen Planungen bekannt geworden. Der Neubau der Kita-Sonnenwind sollte ursprünglich Entspannung für die räumliche Situation bringen, aber auch hier sind keine Fortschritte ersichtlich. Könnte mit Pavillons hier eine Übergangslösung gefunden werden? Auf jeden Fall sind zusätzliche Lehrkräfte erforderlich, denn gerade Kinder in einer neuen Umgebung benötigen besondere Aufmerksamkeit, damit sie sich schnell in der neuen Umgebung wohl fühlen können. Auch bleiben bei zu großen Klassen schwächere Schülerinnen und Schüler auf der Strecke, weil Ihnen weniger Aufmerksamkeit zu Teil kommt. Außerdem wird dies auch zu einer Überlastung der aktuellen Lehrkräfte führen, die sich nicht mehr adäquat jedem einzelnen Kind widmen können. Die Stundenerhöhung der UBUS-Kräfte kann kein Ersatz hierfür sein. In früheren Jahren (insbesondere vor Gründung der Judith-Kerr-Schule) gab es in Riedberg-Mitte eine Überlappung der Schulbezirke zwischen den damals zwei Grundschulen, so dass Schwankungen zwischen den einzelnen Jahren teilweise ausgeglichen werden konnten. Sollte es aktuell oder künftig noch Kapazitäten an den anderen Grundschulen geben, könnte ein Rückgriff auf diese alte Flexibilisierung helfen.
Beratungsverlauf 2 Sitzungen
Einstimmige Annahme
Die Vorlage OF 204/12 wurde zurückgezogen.